Merseburg

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Wappen Deutschlandkarte
Merseburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Merseburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten : 51° 21′  N , 12° 0′  O Koordinaten: 51° 21′  N , 12° 0′  O
Bundesland : Sachsen-Anhalt
Landkreis : Saalekreis
Hohe : 88 m u.  NHN
Flache : 53,75 km 2
Einwohner: 34.335 (31. Dez. 2022) [1]
Bevolkerungsdichte : 639 Einwohner je km 2
Postleitzahl : 06217
Vorwahl : 03461
Kfz-Kennzeichen : SK, MER, MQ, QFT
Gemeindeschlussel : 15 0 88 220
Adresse der
Stadtverwaltung:
Lauchstadter Straße 1?3
06217 Merseburg
Website : merseburg.de
Oberburgermeister : Sebastian Muller-Bahr ( CDU )
Lage der Kreisstadt Merseburg
im Saalekreis
KarteSachsenThüringenBurgenlandkreisHalle (Saale)Landkreis Anhalt-BitterfeldLandkreis Mansfeld-SüdharzSalzlandkreisBad DürrenbergBad LauchstädtBarnstädtBraunsbedraFarnstädtKabelsketalLandsberg (Saalekreis)LeunaWettin-LöbejünMerseburgMücheln (Geiseltal)Nemsdorf-GöhrendorfObhausenPetersberg (Saalekreis)QuerfurtSalzatalSchkopauSchraplauSteigraTeutschenthal
Karte
Dom und Schloss

Merseburg ist eine Dom- und Hochschulstadt an der Saale im sudlichen Sachsen-Anhalt . Die Mittelstadt ist Verwaltungssitz des Saalekreises und Bestandteil des landerubergreifenden Ballungsraums der Großstadte Leipzig und Halle . In der maßgeblich von diesen beiden Oberzentren gepragten Metropolregion Mitteldeutschland fungiert Merseburg als Mittelzentrum . Unmittelbar an Merseburg grenzen die Chemiestandorte Schkopau (Buna) und Leuna .

Merseburg, eine der altesten Stadte im mitteldeutschen Raum, wurde im 10. Jahrhundert zur Konigspfalz erhoben. Die Ersterwahnung im 9. Jahrhundert als ?Mersiburc civitas“ weist auf eine bereits vorhandene befestigte Ansiedlung hin. Tatsachlich lassen sich seit der Jungsteinzeit anhaltende Besiedelungen nachweisen. Von Beginn an durch die Grundung des Bistums Merseburg im Jahre 968 durch Konig Otto I. bis zur Reformationszeit war Merseburg ein bedeutendes religioses Zentrum. Von 1656 bis 1738 war Merseburg Residenzstadt der Herzoge von Sachsen-Merseburg und von 1815 bis 1933 Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirkes der preußischen Provinz Sachsen .

Merseburg ist Fund- und Aufbewahrungsort der aus dem 9./10. Jahrhundert stammenden Merseburger Zauberspruche .

Geografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Lage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Merseburg liegt am ostlichen Rand der Querfurter Platte uberwiegend am linken Ufer der Saale, in die im Stadtgebiet die Geisel mundet. Nach Osten erstreckt sich die Leipziger Tieflandsbucht .

Die Stadt bildet das Tor zur schlosser- und burgenreichen Region des Saale- Unstrut -Tales. Nordostlich grenzt Merseburg an die Saale-Elster-Aue , sudwestlich an die Region Unteres Geiseltal .

Stadtgliederung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zum Stadtgebiet gehoren die Orte Merseburg, Annemariental, Atzendorf , Beuna (Geiseltal) , Blosien , Elisabethhohe, Freiimfelde, Geusa , Kotzschen , Meuschau , Neumarkt , Trebnitz , Venenien , Gut Werder und Zscherben .

Ortschaften

Zu Merseburg gehoren die Ortschaften: [2]

Ortschaft Ortsteile
Beuna (Geiseltal) Niederbeuna, Oberbeuna
Geusa Atzendorf, Blosien, Geusa, Zscherben
Merseburg Altenburg (Vorstadt), Annemariental, Elisabethhohe, Freiimfelde, Kotzschen, Merseburg, Neumarkt (Vorstadt), Gut Werder, Venenien
Meuschau Meuschau
Trebnitz Trebnitz
Grundriss Merseburgs von 1807 mit den 1832 eingemeindeten Vorstadten

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Altenburg (Vorstadt) 1832 Eingemeindung nach Merseburg
Atzendorf 01.07.1950 Eingemeindung nach Geusa
Beuna (Geiseltal) 01.01.2009 Eingemeindung nach Merseburg
Blosien 01.07.1950 Eingemeindung nach Geusa
Geusa 01.01.2010 Eingemeindung nach Merseburg
Kotzschen 01.07.1950 Eingemeindung nach Merseburg
Meuschau 30.05.1994 Eingemeindung nach Merseburg
Neumarkt (Vorstadt) 1832 Eingemeindung nach Merseburg
Niederbeuna 01.04.1934 Zusammenschluss mit Oberbeuna zu Beuna
Oberbeuna 01.04.1934 Zusammenschluss mit Niederbeuna zu Beuna
Trebnitz 01.01.2003 Umgemeindung von Kreypau nach Merseburg
Venenien 01.01.1949 Eingemeindung nach Merseburg
Zscherben 01.07.1950 Eingemeindung nach Geusa

Nachbargemeinden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Angrenzende Gemeinden von Merseburg sind Schkopau im Norden, Leuna im Suden sowie Braunsbedra und Bad Lauchstadt im Westen. Der Ort Schkopau grenzt nordlich an Merseburg, die Stadt Leuna sudlich. Infolge von Eingemeindungen grenzen Ortsteile von Schkopau und Leuna im Osten an Merseburg.

Namensdeutung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seit Thietmar von Merseburg bis in die Zeit der Renaissance wurde der Name der Stadt vom romischen Kriegsgott Mars abgeleitet, wonach der Ort von romischen Soldaten gegrundet worden sein soll.

Das erste Glied des Stadtnamens ist mehrdeutig. Zum Beispiel kommen in Frage: altsachsisch meri und germanisch mari fur stehendes Gewasser, wassriges Gelande oder Sumpf. Ferner ware auch die Reduktion eines germanischen Personennamens mit zwei Gliedern wie Merifrid, Merowig, Meriswid oder Meriswind oder die Kurzform Marso denkbar. Letztendlich ist auch der Name einer Stammesgruppe wie Marsi, Marsaki oder Marsingi nicht auszuschließen, denn Merseburg lag im Friesenfeld und die ursprungliche Besiedlung durch Splittergruppen von der Nordseekuste ist durchaus moglich.

Die Deutung des Stadtnamens aus slawischen Sprachmitteln, wie zum Beispiel Mezibor (?Grenzland‘), hat keine ausreichende Grundlage und wird von Sprachforschern abgelehnt. [3]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vorgeschichte/Altertum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit ist eine erste Besiedlung im Bereich des heutigen Merseburgs nachweisbar. Im Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg finden sich Funde aus den Grabern der Band- und Schnurkeramik , der Bronzezeit , der ausgehenden Hallstattzeit , der romischen Kaiserzeit , der Volkerwanderungszeit sowie von Siedlungen der Elbslawen . [4]

Mittelalter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Merseburger Zauberspruche

Die erste schriftliche Erwahnung Merseburgs erfolgte in den Jahren 881/899 im Hersfelder Zehntverzeichnis als mersiburc civitas . Bereits im 9. Jahrhundert gab es eine judische Gemeinde. Nach 919 wurde der Ort von Konig Heinrich I. zu einer Pfalz ausgebaut. Heinrich hatte die Tochter des Merseburger Grafen Erwin geheiratet, so dass der Ort in die Herrschaft des sachsischen Herrschaftshauses gelangte. Er verstarkte die Befestigungsanlagen auf dem Burgberg und ließ nach seinem Sieg gegen die Ungarn bei Riade den Speisesaal mit Fresken ausschmucken. Zugleich siedelte er als Verstarkung in der Vorburg eine aus verschonten Dieben und Raubern zusammengewurfelte Truppe an, die sogenannte ?Merseburger Schar“ (legio Mesaburiorum) . [5]

Im Jahr 955 gelobte Konig Otto I. , nachdem er in der Schlacht auf dem Lechfeld die Ungarn endgultig geschlagen hatte, ein Bistum zu grunden. Nach der Synode von Ravenna 967 kam es 968 auf Betreiben Otto I. zur Grundung des Erzbistums Magdeburg mit den Suffraganbistumern Zeitz , Meißen und dem Bistum Merseburg . Die Gebiete dafur musste das bereits langer bestehende Bistum Halberstadt abgeben.

Merseburg lag zuvor an der Grenze des Hassegaus .

Das Bistum wurde 981 bereits wieder aufgelost und erst 1004 von Konig Heinrich II. erneut gegrundet. Bis zur Reformationszeit sollte Merseburg nun Bischofssitz und ein bedeutendes religioses Zentrum an der ostlichen Grenze Deutschlands bleiben. Das Bistum war flachenmaßig eines der kleinsten deutschen Bistumer und umfasste den Suden des heutigen Sachsen-Anhalt sowie Teile des heutigen Freistaates Sachsen . Auch die Stadt Leipzig gehorte zum Bistum, wodurch der jeweilige Bischof als Kanzler der Leipziger Universitat fungierte. Das Siegel der Universitat beinhaltet noch heute die beiden Merseburger Dompatrone St. Johannes und St. Laurentius.

Am Ende des Mittelalters umfasste es als Mittelpunkt des Hochstiftes Merseburg rund 310 Pfarr- und Filialkirchen und war im Laufe der Jahre Residenz von 43 Bischofen.

Grabplatte Rudolfs von Rheinfelden im Dom, die alteste Bronzegrabplatte Mitteleuropas

1012 wurde erstmals ein Benediktinerkloster in Merseburg erwahnt. Ab 1015 wurde als Ersatz fur eine altere Johanneskirche der Dom St. Johannes der Taufer und Laurentius errichtet und am 1. Oktober 1021 in Anwesenheit von Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde festlich geweiht. Merseburg blieb bevorzugter Pfalzort fur Heinrich II. und sein Gefolge.

Im Jahr 1188 wurde der sich ostlich der Saale etablierte Markt Richtung Leipzig durch Urkunde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa bestatigt. Darin wird auch die Neumarktkirche erstmals bezeugt. Zu diesem Zeitpunkt existierte hier bereits die erste Saalebrucke. Inzwischen hatte Merseburg als Handelsort bereits einen weitreichenden Einfluss, von dem beispielsweise die Benennung des Brama Merseburska (Merseburger Tor) im 490 Kilometer entfernten westpreußischen Kulm zeugt. In den Jahren 1218/19 wurde der Markt am linken Saaleufer durch eine Stadtmauer geschutzt, die sich an die bereits befestigte Domfreiheit anschloss. 1289 wurde erstmals eine burgerliche Selbstverwaltung der Stadt erwahnt, auf dem Siegel einer Urkunde erscheint das Wappen der Stadt. 1323 zerstorte der erste von sechs schweren Stadtbranden große Teile der Stadt.

1428 trat Merseburg gemeinsam mit anderen Stadten und gegen den Widerstand der Bischofe der Hanse bei, der es bis mindestens 1604 angehoren sollte. Um 1470 wurde das dreiflugelige Schloss (den vierten Flugel bildet der Dom) im spatgotischen Stil neu errichtet. Bereits 1473 befand sich in Merseburg die erste Druckerei .

Im 15. Jahrhundert ließ Bischof Thilo von Trotha (1466?1514) die dreiflugelige Schlossanlage neu gestalten. Bei der Leipziger Teilung im Jahr 1485 wurde Merseburg dem Albertinischen Herzogtum Sachsen zugeschlagen.

Neuzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Stadtansicht um 1650
Merseburg um 1700

Im Laufe der Reformationszeit und der beginnenden Bauernkriege verfassten die Merseburger Burger und Bauern die 16 Merseburger Artikel , in denen sie sich gegen die standig neuen Dienste und Abgaben (Steuern fur Wasser, Holz, Weideland, Acker, Abgabe von Kleinvieh, zahlreiche Bußgelder u. a.) wandten. Am 3. Mai 1525 musste Bischof Adolf infolge von Unruhen nach Leipzig fliehen. Am 8. Mai versuchten die Aufstandischen, die Domfreiheit zu sturmen. Nach Verurteilung in Gerichtsverhandlungen im Juni wurden am 10. Juni 1525 vier Burger und vier Bauern auf dem Merseburger Markt enthauptet.

In den Jahren 1510 und 1537 fanden am Dom nochmals großere Umbaumaßnahmen statt.

Am 1. Juli 1543 hielt Lic. Laurentius Reynhard die erste evangelische Predigt in der Stadtkirche St. Maximi und die Reformation begann sich durchzusetzen. Anfang August 1545 predigte Martin Luther dreimal im Merseburger Dom und ordinierte Georg III. zum Koadjutor und damit geistlichen Nachfolger des bisherigen katholischen Bischofs. Durch die Niederlage der Evangelischen im Schmalkaldischen Krieg wurde Merseburg auf kurze Zeit erneut katholisch. Nach dem Tod des letzten katholischen Bischofs Michael Helding im Jahr 1561 setzte sich die Reformation endgultig durch. Das Benediktinerkloster wurde aufgelost und teilweise abgerissen. Im Jahr 1575 wurde auf Grundlage der alten Domschule das Domgymnasium Merseburg gegrundet. Das Territorium des Hochstifts wurde sakularisiert und kam 1565 in den Besitz der Kurfursten von Sachsen . Im selben Jahr war bereits der elfjahrige Alexander von Sachsen gestorben, der das Bistum Merseburg seit dem Tod des letzten Bischofs als Administrator nominell verwaltet hatte. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts blieb allerdings eine eigene Stiftsregierung. Weiterhin war Merseburg der Hauptort des hochstiftlich-merseburgischen Amts Merseburg . [6] Von 1605 bis 1608 erfolgten tiefgreifende Um- und Erweiterungsbauten am Schloss.

Von 1621 bis 1622 hatte Merseburg eine Kippermunzstatte , in der unter Munzmeister Georg Sommerling Interimsmunzen geschlagen wurden. Das waren Kippermunzen vom Kipper-Drei-Pfennig-Stuck bis hin zum sogenannten Kippertaler zu 60 Groschen.

Von 1656 bis 1738 war Merseburg Residenzstadt der Herzoge von Sachsen-Merseburg . Diese Zeit war mit reger Bautatigkeit und kulturellem Aufschwung fur die Stadt verbunden. Nach Erloschen der Herzogslinie fiel Merseburg wieder an Kursachsen, dem es bis 1815 angehorte.

19. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Waterloo -Gedenktafel an der Neumarktbrucke

Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Merseburg bis 1945 zur Hauptstadt des preußischen Regierungsbezirkes Merseburg und des Kreises Merseburg [7] in der Provinz Sachsen . Der Provinzialstandetag, das Parlament der Provinz Sachsen, trat 1825 erstmals im Merseburger Schlossgartensalon zusammen. 1895 tagte der Provinzialausschuss dann erstmals im Plenarsaal des neu errichteten Merseburger Standehauses . [8]

1832 wurden die Vorstadte Altenburg und Neumarkt mit dem Dombezirk und der inneren Stadt zusammengeschlossen.

Im Jahr 1841 wurden in der Merseburger Domstiftsbibliothek die Merseburger Zauberspruche entdeckt.

Im Jahr 1846 erfolgte der Bahnanschluss der Stadt an die Bahnstrecke Halle?Naumburg .

1900?1945 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1909 eroffnete ein neues Stadtkrankenhaus seine Pforten, an dessen Stelle heute ein Teil des Klinikums Carl-von-Basedow steht. [9]

1916 wurde sudlich der Stadt mit dem Bau der Ammoniakwerke Merseburg begonnen, dem spateren Leunawerk . In den Jahren 1936/37 folgten die Buna-Werke im Nachbarort Schkopau. 1921 schied Merseburg aus dem Kreis Merseburg aus und bildete einen eigenen Stadtkreis.

1935 wurde westlich der Stadt ein Militarflugplatz in Betrieb genommen und dort eine Fliegergarnison stationiert.

Schleuse des Mittelkanals

Der Bau des Mittelkanals als Umgehungskanal mit einer Schleppzugschleuse wurde begonnen. Dieser sollte die Schleusen Meuschau und Rischmuhle ersetzen, wurde kriegsbedingt jedoch nicht fertiggestellt.

Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Merseburg mehrfach bombardiert. Dabei wurden der Ostflugel des Schlosses sowie große Teile der Innenstadt fast vollstandig zerstort und die Schleppzugschleuse beschadigt.

1945?1989 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Merseburg Kreisstadt des Landkreises Merseburg . 1954 wurde die Technische Hochschule Leuna-Merseburg gegrundet. Ab 1955 konzentrierte sich der Wohnungsbau vor allem auf die Außenbezirke in Merseburg-Sud und Merseburg-West. Ab 1968 begann in Merseburg die sogenannte ? sozialistische Rekonstruktion “, der große Teile der Altstadt zum Opfer fielen. [10] Erst die politische Wende 1989 stoppte den Verfall und Abriss ganzer Straßenzuge.

Seit 1990 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahr 1990 fanden die ersten freien Wahlen seit 1945 statt und ein umfassendes Sanierungskonzept fur die Altstadt wurde eingeleitet.

Die Wende bedeutete auch das Aus fur die NVA -Kaserne am westlichen Stadtrand. In ihr waren seit Mitte der 1980er Jahre einige hundert Bausoldaten untergebracht, die in den Buna-Werken und Leunawerken arbeiten mussten.

Bis 1991 war Merseburg noch Standort fur die 6. Jagd-Bombenflieger-Division und das 85. Garde-Jagdflieger-Regiment (16. Luftarmee) der GSSD . [11]

1992 nahm Merseburg erstmals an den Hansetagen der Neuzeit teil, im gleichen Jahr wurde die Fachhochschule Merseburg gegrundet sowie von der Stadt Merseburg und den Gemeinden Beuna (Geiseltal) und Geusa die Verwaltungsgemeinschaft Merseburg gebildet. Ende Marz 1993 wurde die Technische Hochschule Carl Schorlemmer aufgelost und zu gleichen Teilen in die Fachhochschule Merseburg und die Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg , Außenstelle Merseburg, aufgeteilt.

1994 wurde Merseburg Kreisstadt des Landkreises Merseburg-Querfurt . Zu einer Namensanderung kam es am 23. Dezember 1997, als sich die Stadt von Merseburg (Saale) in Merseburg umbenannte. [12] 2004 wurde die Stadt Merseburg in die IBA ( Internationale Bauausstellung Stadtumbau 2010) aufgenommen. Die Stadt Merseburg setzte dabei mit ihrem Konzept ?Neue Milieus ? neue Chancen“ direkt am Problem des Bevolkerungsruckgangs an und entwickelte neue Strategien zur Verringerung von Bevolkerungsverlusten.

2007 wurde Merseburg durch die Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt Verwaltungssitz des neu entstandenen Landkreises Saalekreis .

Im September 2007 bekam der damalige Oberburgermeister Reinhard Rumprecht (parteilos) wegen des illegalen Besitzes kinderpornografischen Materials einen Strafbefehl, weswegen er daraufhin von seinem Amt zurucktrat.

Vom 13. bis 15. Juni 2008 fand in Merseburg gemeinsam mit dem 40. Schlossfest der Sachsen-Anhalt-Tag unter dem Motto ?Merseburg bezaubert“ statt. Mehr als 200.000 Menschen besuchten wahrend dieses dreitagigen Landesfestes die Stadt.

Eingemeindungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Venenien wurde am 1. Januar 1949 eingemeindet. Die Gemeinde Kotzschen folgte am 1. Juli 1950. Meuschau gehort seit dem 30. Mai 1994 zu Merseburg. [13] Trebnitz kam 2003 hinzu. Beuna wurde am 1. Januar 2009 eingemeindet. [14] Geusa ist seit dem 1. Januar 2010 ein Ortsteil von Merseburg. [15]

Einwohnerentwicklung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Entwicklung der Einwohnerzahlen der Stadt Merseburg in Jahren, ab 1925
Bevolkerungspyramide fur Merseburg (Datenquelle: Zensus 2011 [16] )

Entwicklung der Einwohnerzahl:

Jahr Einwohner
1834 0 8.830
1875 13.664
1880 15.205
1890 17.669
1925 25.630
1933 31.576
1939 38.058
29.10.1946 33.978
31.08.1950 38.441
31.12.1960 47.199
31.12.1981 50.932
31.12.1984 48.399
03.10.1990 43.815
31.12.1995 41.576
Jahr Einwohner
31.12.2000 37.127
31.12.2005 34.581
31.12.2006 34.411
14.06.2007 34.039
31.12.2008 34.623
31.12.2009 34.313
31.12.2010 35.419
31.12.2012 33.520
31.12.2015 34.052
31.12.2016 33.931
31.12.2017 34.197
30.06.2021 35.069
31.12.2022 35.815
31.12.2023 36.195

Datenquelle ab 1990: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Politik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Stadtrat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Insgesamt verfugt der Merseburger Stadtrat uber 40 Sitze. Die letzte Wahl des Merseburger Stadtrates erfolgte im Zuge der Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt am 26. Mai 2019.

Stadtratswahl Merseburg 2019 [17]
Wahlbeteiligung: 48,7 %
 %
30
20
10
0
23,4 %
22,0 %
16,6 %
14,3 %
7,6 %
7,3 %
7,2 %
0,8 %
0,7 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
?12,4  %p
+22,0  %p
?4,6  %p
?7,3  %p
?2,1  %p
+3,5  %p
+2,8  %p
?1,7  %p
?0,3  %p
Sitzverteilung im Stadtrat Merseburg seit 2019
             
Insgesamt 40 Sitze

Oberburgermeister [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Oberburgermeister ist seit dem 4. Juli 2022 Sebastian Muller-Bahr (CDU). Er wurde am 27. Marz 2022 in der Stichwahl mit 56,49 % gewahlt. [18] Die Wahlbeteiligung lag bei 28,8 %. [19]

Burgermeister ist seit dem 1. August 2017 Bellay Gatzlaff.

Wappen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Wappen der Stadt Merseburg zeigt in rot uber einer durchgehenden, gezinnten, schwarz gefugten silbernen Rundmauer einen stilisierten silbernen Dom mit vier spitzbedachten, golden beknauften Turmen. Dabei sind die mittleren Turme etwas erhoht und mit einem offenen, von einem goldenen Kreuz bekronten gotischen Kirchenportal mit linearer schwarzer Rosette belegt. Die außeren Turme haben je drei, die mittleren Turme je zwei schwarze Rundbogenfensteroffnungen nebeneinander. Im offenen Portal ist auf einem Altar mit damaszierter Goldener Decke das golden nimbierte schwarzhaarige Haupt Johannes’ des Taufers auf einer goldenen Schale dargestellt.

Die Farben der Stadt sind Rot und Silber (Weiß).

Stadtepartnerschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Merseburg unterhalt Stadtepartnerschaften mit

Kultur und Sehenswurdigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dom und Schloss

Merseburger Domschatz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

2008 erfolgte der Umbau der Sudklausur des Merseburger Domes zum Zwecke der Neuprasentation der einzigartigen Stucke des Merseburger Domschatzes, die aufgrund ihrer besonderen kulturgeschichtlichen Bedeutung uberregional bekannt sind.

In der Schatzkammer am Kreuzgang des Merseburger Domes sind neben kostbaren Handschriften, wie die prachtvoll ausgemalte Merseburger Bibel des 13. Jahrhunderts, ein romanischer Tragaltar, ein Elfenbeinkastchen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und Altarretabel zu sehen. Auch die mumifizierte Hand des 1080 gefallenen Gegenkonigs Rudolf von Schwaben ist ausgestellt. Unterhalb der Schatzkammer, im ?Zauberspruchgewolbe“, kann man ein Faksimile der beruhmten Merseburger Zauberspruche bewundern.

Die Merseburger Rabensage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kafig mit dem Raben

Der Bischof Thilo von Trotha besaß einen goldenen Siegelring, ein Geschenk seines Freundes, des Bischofs von Naumburg. Eines Morgens ließ er ihn am offenen Fenster liegen und bemerkte nach kurzer Abwesenheit den Verlust des Ringes. In seinem Zorn bezichtigte er seinen langjahrigen Diener des Diebstahls. Obwohl der Diener seine Unschuld beteuerte, ließ er ihn hinrichten. Noch nach dem Abschlagen des Kopfes sollen seine ausgestreckten Arme seine Unschuld beteuert haben. Als der Ring spater in einem Rabennest gefunden wurde, ließ Thilo von Trotha als Mahnung, kein Urteil im Jahzorn zu fallen, im Schlosshof ein Vogelbauer errichten, in dem seitdem ein Kolkrabe fur den Diebstahl bußt. Zum steten Andenken habe der Bischof einen Raben mit einem Ring im Schnabel in sein Wappen aufgenommen. ? Allerdings fuhrte seine Familie diesen Raben mit Ring wohl schon vorher im Wappen. (Vgl. Wappen von Krosigk , seinem moglichen Geburtsort)

Ein solcher Rabe wird auch heute noch in einem Kafig gehalten, die alte Sitte ist aber bei Tierschutzern umstritten. Im Juni 2006 erfolgte deshalb eine wesentliche Vergroßerung des angestammten Kafigs vor dem Schloss. Der Rabe lebt nun mit einer Partnerin in einer nun fast neun Meter langen und vier Meter breiten Voliere .

Museen, Galerien und Bibliotheken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sicht aus dem Schlossgarten auf das Schloss Merseburg
Chemie-Museum
  • Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg : Neben Exponaten aus der Ur- und Fruhgeschichte sind u. a. Darstellungen zur mittelalterlichen Pfalz- und Bistumsgeschichte, zur Kunst und Kultur im Herzogtum Sachsen-Merseburg und zur Stadtgeschichte der Neuzeit zu sehen. Schloss und Schlossgarten gehoren zum Projekt Gartentraume Sachsen-Anhalt
  • Deutsches Chemie-Museum Merseburg : Technische Sachzeugen dokumentieren die Entwicklung der chemischen Industrie im Umland von Merseburg und in der mitteldeutschen Chemieregion.
  • Kunststiftung ben zi bena Merseburg e. V. : Die Kunststiftung bietet in wechselnden Ausstellungen ein Nebeneinander oder auch Gegeneinander kunstlerischer Sichtweisen der fruheren BRD und der fruheren DDR.
  • Willi-Sitte-Galerie : Die Willi-Sitte-Stiftung fur realistische Kunst stellt das kunstlerische Werk und andere gesammelte Kunstwerke des Malers und Grafikers Willi Sitte aus. Die Galerie wurde 2006 im Beisein von Altbundeskanzler Gerhard Schroder (SPD) eroffnet.
  • Galerie Tiefer Keller: Galerie, die in wechselnden Ausstellungen Werke von jungen Kunstlern zeigt. [20]
  • Kunsttanke: Atelier, experimentelle Buhne und Werkstatt in der Domstraße 5
  • Peter-Sodann-Bibliothek : 2006 hat sich in Merseburg unter Vorsitz des Schauspielers Peter Sodann der ?Verein zur Forderung, Erhaltung und Erweiterung einer Sammlung von 1945 bis 1990 im Osten Deutschlands erschienener Literatur e. V.“ gegrundet. Ziel des Vereins war es, in Merseburg bis 2009 eine Bibliothek mit allen in der DDR erschienenen Buchern aufzubauen und jedermann zuganglich zu machen. Die Bibliothek wurde jedoch nach Stauchitz /Ortsteil Staucha verlegt. [21]

Merseburger Orgeltage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Musikleben Sachsen-Anhalts haben die international bekannten Merseburger Orgeltage einen festen Platz und ziehen alljahrlich im September zahlreiche Musikliebhaber in den Merseburger Dom. International renommierte Organisten, beruhmte Orchester und namhafte Solisten und Chore haben das Orgelfestival weit uber die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht. In den 1960er Jahren ins Leben gerufen, werden sie seit 1994 in Regie des Leipziger Gewandhaus- und Merseburger Domorganisten Michael Schonheit vom ?Freundeskreis Musik und Denkmalpflege in Kirchen des Merseburger Landes e. V.“ im Rahmen der Musikfeste Sachsen-Anhalt veranstaltet.

Mittelpunkt der Merseburger Orgeltage ist dabei die von Friedrich Ladegast 1853 bis 1855 geschaffene Merseburger Romantik-Großorgel. Insbesondere mit dem Namen von Franz Liszt verbunden, ist die Ladegastorgel ein Instrument von uberragender musikgeschichtlicher Bedeutung. Regelmaßig sind auch Ubertragungen im Mitteldeutschen Rundfunk und bei Deutschlandradio Kultur zu horen.

Bauwerke und Parks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Altes Rathaus
Schlossgarten
Standehaus

Kirchen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dom Sti. Johannes der Taufer und Laurentius
Stadtkirche St. Maximi

in kursiv die lateinischen Patrozinien als Links

in den Ortsteilen:

sowie:

Regelmaßige Veranstaltungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Merseburger Neujahrslauf (1. Januar)
  • Merseburger Festtage des Puppentheaters (Marz)
  • Merseburger DEFA-Filmtage (Marz, seit 2006)
  • Merseburger Rabenmarkt , Kunsthandwerker- und Topfermarkt am Dom (am letzten Wochenende im Marz und Oktober)
  • Merseburger Schlossfest (Juni)
  • Internationale Schlossgrabenkonzerte (Juni?September)
  • Merseburger Orgeltage (September)
  • Merseburger Zauberfest (Oktober)
  • Merseburger Schlossweihnacht (Dezember)
  • Kabarett, Vortrage und Konzerte im Standehaus
  • Merseburger DomMusik, Orgelklang 12 und Motetten im Dom

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Merseburg Hauptbahnhof
Schleuse Rischmuhle
Straßenbahn auf der Uberlandlinie 5 in Merseburg

Eisenbahn [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Anschluss an das Eisenbahnnetz besteht seit 1846 durch die Bahnstrecke Halle?Bebra . Bis zum Jahr 2004 war der Bahnhof Merseburg Halt fur Interregio -Zuge der Linie Frankfurt am Main?Berlin. Bis 1998 gab es eine direkte Zugverbindung nach Leipzig uber Leuna und Gunthersdorf, spater fuhren die Zuge bis nach Leipzig-Leutzsch. In den 1960er Jahren erbaute man die Bahnstrecke Merseburg?Halle-Nietleben : eine Eisenbahnverbindung zwischen Merseburg und Halle-Neustadt uber die Buna-Werke. Die auf dieser Strecke verkehrende Regionalbahn -Linie RB?81 wurde im Dezember 2007 aufgrund fehlender Fahrgaste eingestellt.

Merseburg ist mit der Regionalbahnlinie RB?25 (Halle?Saalfeld) stundlich sowie mit den Regionalexpresslinien RE?16 (Halle?Erfurt) und RE?18 (Halle?Jena) jeweils zweistundlich erreichbar. Außerdem beginnt in Merseburg die Regionalbahnlinie RB?78 ( Merseburg?Querfurt ). Die ebenfalls in Merseburg beginnende RB?79 ( Merseburg?Schafstadt ) wurde zum 14. Dezember 2014 eingestellt.

Ab Marz 2011 wurde der Eisenbahnknoten Merseburg umfassend modernisiert. Gleis- und Oberleitungsanlagen sowie ein elektronisches Stellwerk wurden neu errichtet. Am Bahnhof wurden die Bahnsteige sowie der Personentunnel grundhaft erneuert. Die weitestgehende Fertigstellung erfolgte 2013. [23] Im Sudwesten der Stadt befindet sich der Haltepunkt Merseburg Bergmannsring, der von den Zugen der Regionalbahnlinie RB?78 Merseburg?Querfurt bedient wird.

Straßenbahn [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 11. April 1913 erfolgte die Grundung der Merseburger Uberlandstraßenbahn AG (MUBAG) zur verkehrlichen Erschließung des Braunkohlengebiets im Geiseltal mit einer Uberlandstrecke nach Mucheln . Im Laufe der Jahre wurde die Strecke wegen des sich ausdehnenden Braunkohletagebaus mehrfach um- und zuruckgebaut, wodurch sie nur noch zwischen Merseburg-Zentrum und Merseburg-Sud befahren wird. Sie ging 1951 in das Hallesche Straßenbahnnetz uber. Merseburg hat auch Anschluss an das Hallesche Straßenbahnnetz mit der Uberlandlinie 5 ( Straßenbahnstrecke Halle-Ammendorf?Bad Durrenberg ), die als die langste zusammenhangende Straßenbahnlinie Europas gilt. Diese wird von der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG) betrieben.

Busverkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt sowie dem Mitteldeutschen Verkehrsverbund verkehren folgende Verbindungen ab Merseburg:

Stadtbus- und Regionalbuslinien werden von der Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt (PNVG) betrieben.

Straße [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Merseburg ist uber die Anschlussstelle Leipzig West/Merseburg an die Bundesautobahn 9 ( Berlin ? Munchen ) angebunden. An der Sudharzautobahn Bundesautobahn 38 ( Gottingen ? Halle / Leipzig ) stellen die Abfahrten Merseburg-Nord und Merseburg-Sud die Verbindung zur Stadt dar.

Durch Merseburg zieht sich die Bundesstraße 91 Halle?Merseburg? Weißenfels ? Zeitz , welche im Bereich Halle?Merseburg als Schnellstraße ausgebaut ist. Weiterhin beginnt hier die Bundesstraße 181 nach Leipzig , welche in Merseburg teilweise vierspurig ausgebaut ist. Der Flughafen Leipzig/Halle liegt knapp 30 km nordostlich und ist uber die B 181 und A 9 zu erreichen. Die Schleuse Merseburg-Meuschau und die Rischmuhlenschleuse sorgen fur die Schiffbarkeit der Saale.

Medien und Verlage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Merseburg gibt es ein Buro der Regionalredaktion Halle/Saalekreis/Merseburg der Mitteldeutschen Zeitung (Neuer Landbote). Zudem ist die Stadt Sitz der Wochenanzeigenblatter Wochenspiegel und Supersonntag sowie zahlreicher Druck- und Werbeunternehmen.

Seit 1997 arbeitet das Merseburger Burgerfernsehen, der Offene Kanal Merseburg-Querfurt (OKMQ), als einer der sieben Burgerfernsehsender in Sachsen-Anhalt. [24] Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf die Kabelnetze in Merseburg, Leuna, Bad Durrenberg und Gunthersdorf. Das Programm des OKMQ wird auch als Livestream im Internet veroffentlicht.

Offentliche Einrichtungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Amtsgericht

Neben dem Verwaltungssitz des Landkreises Saalekreis befinden sich in Merseburg das Amtsgericht Merseburg und ein Polizeirevier.

Die Stadt Merseburg unterhalt eine Stadtbibliothek, eine Schwimmhalle und gemeinsam mit dem Landkreis die Rischmuhlenhalle fur den Vereins- und Breitensport.

Carl-von-Basedow-Klinikum

Das Carl-von-Basedow-Klinikum ist das einzige Krankenhaus im Saalekreis; es hat ca. 650 Betten. Trager ist der Landkreis. Es dient als akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg .

Bildung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Schulen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zwei Gymnasien sind in Merseburg ansassig.

Das Altere von beiden ist das 1575 gegrundete Domgymnasium .

Das zweite Gymnasium ist das Herder-Gymnasium.

Ebenso befinden sich im Stadtgebiet zwei Sekundarschulen, darunter die Sekundarschule Johann Wolfgang von Goethe Merseburg . Funf Grundschulen in staatlicher und eine in freier Tragerschaft (die evangelische Johannesschule) sowie zwei Gesamtschulen sind in Merseburg untergebracht. Daruber hinaus gibt es zwei Sonderschulen , eine im Bereich fur geistig Behinderte und eine weitere fur Lernbehinderte, sowie eine Kreisvolkshochschule und eine Kreismusikschule.

Hochschule Merseburg [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Hochschule Merseburg

Die aus der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg hervorgegangene Hochschule Merseburg wurde am 1. April 1992 gegrundet. Sie gliedert sich in die Fachbereiche Ingenieur- und Naturwissenschaften , Wirtschaftswissenschaften und Informationswissenschaften und Soziale Arbeit.Medien.Kultur . Es werden zurzeit elf grundstandige Bachelorstudiengange, neun aufbauende Masterstudiengange und zahlreiche Weiterbildungsprogramme angeboten. An der Hochschule studieren etwa 3000 Studenten. [25]

Europaisches Romanikzentrum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 10. Juli 2006 wurde an der Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg das Europaische Romanik Zentrum als gemeinnutziger Verein zur Erforschung und Vermittlung der europaischen Romanik gegrundet. Seit Mai 2008 ist es ein An-Institut der Martin-Luther-Universitat mit Sitz in der Sudklausur des Merseburger Domes. Das Europaische Romanikzentrum ist eine wissenschaftliche Forschungs- und offentliche Bildungsstatte, das vorhandene Potentiale und vielfaltige Aktivitaten zum Thema Romanik in Sachsen-Anhalt bundelt und uberregional wie international vernetzt. Die Absicht ist es, zum einen regionale wie uberregionale Arbeiten zur Romanik zu fordern und in Fachtagungen vorzustellen und damit jungeren Wissenschaftlern aus ganz Europa eine Plattform fur ihre Forschungen zu geben. Zum anderen soll das Thema Romanik einer breiteren Offentlichkeit starker vermittelt werden.

Personlichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dr. Heinrich Graetz, ?Geschichte der Juden“.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

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Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevolkerung der Gemeinden ? Stand: 31. Dezember 2022 (Fortschreibung) ( Hilfe dazu ).
  2. Ortsteile und Burgerburos. merseburg.de, abgerufen am 19. Dezember 2022 .
  3. Ernst Eichler , Hans Walther : Stadtenamenbuch der DDR. 2. Auflage. Leipzig 1988, S. 186?187.
  4. Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg , auf saalekreis.de
  5. Paul Hirsch , Hans-Eberhard Lohmann (Hrsg.): Widukindi monachi Corbeiensis rerum gestarum Saxonicarum libri tres = Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei (=  Monumenta Germaniae Historica . Scriptores. 7: Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi. Bd. 60). 5. Auflage. Hahn, Hannover 1935, S. 68 ( Digitalisat ).
  6. Karlheinz Blaschke , Uwe Ulrich Jaschke : Kursachsischer Amteratlas 1790 . Verlag Klaus Gumnior, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-937386-14-0 , S. 84 f.
  7. Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  8. J. Jankofsky, J. Sailer: Standehaus Merseburg. Merseburg 1991.
  9. Stefan Wolter: ?Im Geiste edler, hilfreicher Menschlichkeit.“ Vom Stadtischen Krankenhaus Merseburg zum Saalekreisklinikum ? 100 Jahre Geschichte. Projekte-Verlag, 2009, ISBN 978-3-86634-847-9 .
  10. Fotoband zeigt Merseburg im Wandel der Zeiten Mitteldeutsche Zeitung vom 4. Dezember 2013
  11. Sowjetische Truppen in Deutschland 1945 bis 1994. Gedenkalbum, Ausgabe Moskau. Verlag ≪Junge Garde≫, 1994, ISBN 5-235-02221-1 , S. 21.
  12. StBA: Anderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  13. Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01.01.1948 in den neuen Landern , Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7 , Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  14. StBA: Gebietsanderungen am 1. Januar 2009
  15. StBA: Gebietsanderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  16. Zensusdatenbank
  17. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt: Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 19. August 2023 .
  18. Endergebnis der OB-Stichwahl am 27. Marz , Website Stadt Merseburg, abgerufen am 26. September 2022
  19. Vorl. Endergebnis Stichwahl OB Wahlkreis 74 , Website Stadt Merseburg, abgerufen am 26. September 2022
  20. Domgalerie Merseburg , abgerufen am 2. Oktober 2013.
  21. Bibliothek ? Peter Sodann , abgerufen am 2. Oktober 2013.
  22. Ehemalige Kirchen der Pfarrei St. Norbert Merseburg , abgerufen am 9. Oktober 2023
  23. Vollsperrung am Bahnhof Merseburg beendet. supersonntag-web.de, 6. Juni 2013, abgerufen am 26. November 2015 .
  24. Offener Kanal Merseburg-Querfurt. In: Offene Kanale. Medienanstalt Sachsen-Anhalt, 2022. Auf Medienanstalt-Sachsen-Anhalt.de, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  25. Uber die Hochschule , auf hs-merseburg.de, abgerufen am 19. Dezember 2022