Mercury Records
war ursprunglich ein US-amerikanisches
Independent-Label
.
Heute arbeitet
Mercury Records
im
Vereinigten Konigreich
als eigenstandiger Betrieb und in den
USA
als Teil von
Island Def Jam Records
. Beide Unternehmen sind
Tochtergesellschaften
der
Universal Music Group
, die heute zu
Vivendi
gehort. Der Name und das Logo von Mercury Records werden in den USA nur noch auf der Ruckseite von Katalogen, auf
Country
-CDs und auf
Wiederveroffentlichungen
verwendet.
Mercury Records wurde 1945 in
Chicago
,
Illinois
von
Irving Green
,
Berle Adams
und
Arthur Talmadge
gegrundet. Ihr Hauptaugenmerk konzentrierte sich damals auf die Produktion von
Jazz
-,
Blues
-,
Klassik
-,
Rock-’n’-Roll
- und
Countrymusik
, uberwiegend in den Tonstudios der
Universal Recording Corporation
aufgenommen.
Schon in ihren fruhen Tagen baute die Firma ein vollautomatisches Presswerk mit 24-Stunden-Dauerbetrieb in Chicago und in
St. Louis
auf, um damit dem Konkurrenzdruck seitens
Columbia
,
Decca Records
und
RCA Victor
entgegentreten zu konnen. Zusatzlich wurde durch das Anheuern von
Tiny Hill
und
Jimmy Hilliard
der Popmarkt mit Interpreten wie
Frankie Laine
,
Vic Damone
und
Patti Page
bedient.
Der Musiker, Manager und Publizist
Jack Rael
uberredete Mercury 1947, einen
Song
, der ursprunglich fur Vic Damone geplant war, von Patti Page (deren Manager Jack Rael war) aufnehmen zu lassen. Das Budget war jedoch zu klein, um einen zweiten Sanger fur den gesanglichen Gegenpart von Patti Page engagieren zu konnen, so dass eine Eingebung seitens Jack Rael dazu fuhrte, dass Patti Page die Gegenparts selbst singen sollte. Dies wurde das erste akustisch dokumentierte Beispiel fur
overdubbing
und fuhrte dazu, dass Patti Page eine der bekanntesten Kunstlerinnen fur die Nutzung dieser Technik wurde.
Als Jazz-Label veroffentlichten sie in den 1940ern
Erroll Garner
,
Albert Ammons
,
Gene Ammons
und
Dinah Washington
, erwarben 1948 den Katalog von Keynote Records und vertrieben Platten von
Clef Records
von
Norman Granz
, bis dieser 1953 die Zusammenarbeit beendete. Mercury grundete daraufhin eine eigene Jazzsparte EmArcy.
[1]
Mercury Records veroffentlichte eine beachtliche Anzahl von Aufnahmen unter ihrem eigenen Namen, aber auch unter dem Namen der Tochtergesellschaften
Blue Rock Records
,
Cumberland Records
,
EmArcy Records
(in den 1950er Jahren verantwortlich
Bob Shad
),
Fontana Records
,
Limelight Records
(verantwortlich
Jack Tracy
),
Philips Records
,
Smash Records
and
Wing Records
. Zusatzlich mieteten und kauften sie Material von unabhangigen Plattenfirmen, um dieses erneut zu vertreiben. Mercury Records deckte eigentlich alle Arten der Musik von Klassik bis
Psychedelic
selbst ab, die Tochtergesellschaften richteten ihren Fokus jeweils auf ihre eigenen speziellen Musikkategorien.
Das niederlandische Unternehmen
Philips
unterzeichnete 1961 einen Austauschvertrag mit Mercury Records. Spater dann kaufte Philips Mercury Records und die Tochtergesellschaften zur Ausweitung ihres US-Standortes. Die Musik-Division von Philips fusionierte 1962 mit der
Deutschen Grammophon
. Hieraus entstand Anfang der
70er
die Plattenfirma
Polygram
.
Unter PolyGram ging
Casablanca Records
, bei welcher u. a.
KISS
und
Village People
verpflichtet waren, 1982 in Mercury Records auf. Mercury Records wurde im Wesentlichen eine Rock/Pop-Plattenfirma fur Bands wie
Bon Jovi
, KISS,
Scorpions
,
Tears for Fears
und
Def Leppard
. Zu den bekanntesten deutschen Kunstlern bei Mercury gehorten die
Rainbirds
oder auch
Trio
.
Ende der
90er
Jahre ging PolyGram in
Universal Music
auf. Im Rahmen der Reorganisation wurde Mercury Records gesplittet. Es entstanden Island Def Jam Records (eine Kombination aus den Plattenfirmen
Island Records
und
Def Jam
), die zustandig fur den Popbereich waren, sowie einer separaten
Country
-Plattenfirma namens
Mercury Nashville Records
. Die Pop-Division Mercury Records unter Island Def Jam Records und deren Kunstler gingen spater komplett in Island Def Jam Records auf, deren Logo heute Verwendung findet. Im Vereinigten Konigreich blieb Mercury Records bestehen. Mercury Nashville Records gehort heute zur
Universal Music Group Nashville
.
- Blues, Boogie and Bop ? The 1940s Mercury Sessions
? 7 CDs:
The
Albert Ammons
Sessions
:
Sippie Wallace
,
Lonnie Johnson
,
John Lindsay
,
Israel Crosby
,
Gene Ammons
,
Alvin Burroughs
,
Jump Jackson
?
The
Helen Humes
Sessions
:
Buck Clayton
,
George Matthews
,
John Hardee
,
Ram Ramirez
,
Mundell Lowe
,
Walter Page
,
Jo Jones
,
Scoville Brown
,
Rudy Williams
,
Teddy Wilson
?
The
Jay McShann
Sessions:
Jimmy Witherspoon
,
Ben Webster
?
The
Cleanhead Vinson
Sessions
:
Gus Johnson
,
John Hunt
,
Clark Terry
?
The
Roy Byrd
Sessions
?
The
Julia Lee
Session
?
The
Myra Taylor
Session
?
The
Rex Stewart
Session:
Sandy Williams
?
The
Buddy Rich
Sessions
:
Johnny Mandel
,
Earl Swope
,
Aaron Sachs
,
Red Rodney
,
Tadd Dameron
?
The
Cootie Williams
Sessions
: Mundell Lowe, Gus Johnson ?
The
Mary Lou Williams
Session
:
Mary Osborne
- ↑
New Grove Dictionary of Jazz, Artikel Mercury Records