Melanie Amann
(*
18. Mai
1978
in
Bonn
) ist eine
deutsche
Journalistin
und
Juristin
. Sie ist stellvertretende
Chefredakteurin
des Nachrichtenmagazins
Der Spiegel
.
Melanie Amann wuchs in
Siegburg
auf und legte im Juli 1997 am dortigen
Anno-Gymnasium
das
Abitur
ab.
[1]
Von 1997 bis 2003 studierte sie
Rechtswissenschaften
an den Universitaten
Trier
,
Aix-Marseille III
und an der
Humboldt-Universitat zu Berlin
. Nach dem
Ersten juristischen Staatsexamen
wechselte Amann 2003 in den
Journalismus
und besuchte die
Deutsche Journalistenschule
in
Munchen
. Gleichzeitig absolvierte sie einen Aufbaustudiengang
Kommunikationswissenschaften
an der
Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen
.
[1]
Hospitanzen
fuhrten sie unter anderem zum
Bonner
General-Anzeiger
und zur
Suddeutschen Zeitung
. Seit 2005 war Amann Redakteurin der
Financial Times Deutschland
, fur die sie vor allem uber den
Nahen Osten
schrieb. 2006 wechselte sie in die Wirtschaftsredaktion der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung
; dort betreute sie juristische Themen und die arbeitsrechtliche Rubrik der wochentlichen Beilage
Beruf und Chance.
[2]
2009 folgte der Wechsel zur
Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
.
[1]
Im Dezember 2011 wurde Amann bei
Volker Rieble
an der
Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen
mit der Arbeit
Die Belegschaftsabstimmung
[3]
uber ein
betriebsverfassungsrechtliches
Thema zur Dr. iur. promoviert. In ihrer
Dissertation
entwickelte Amann ein Konzept fur eine verstarkte unmittelbare Teilhabe und Selbstbestimmung der Arbeitnehmer im Betrieb.
[4]
Seit 2013 ist Melanie Amann Redakteurin im Hauptstadtburo des Nachrichtenmagazins
Der Spiegel
,
[5]
das sie seit 1. Februar 2019 gemeinsam mit
Martin Knobbe
leitet.
[6]
Seit 5. Mai 2021 gehort Amann ? zusatzlich zu ihrer bisherigen Funktion ? der Chefredaktion des Nachrichtenmagazins an.
[7]
Im Juni 2023 wurde bekannt, dass Amann ihre Aufgaben als Leiterin der Hauptstadtredaktion abgibt, um sich in der Chefredaktion ?ganz und gar“ der Transformation bei dem Hamburger Magazin zu widmen und dort die Digitalisierung voranzutreiben.
[8]
Im Oktober 2023 wurde Amann zur stellvertretenden Chefredakteurin des Magazins berufen.
[9]
Amann schreibt vor allem uber die
CDU
und die
Alternative fur Deutschland
(AfD)
[10]
sowie uber Justizthemen. Zudem ist sie regelmaßig Gast in
Talkshows
wie
Phoenix-Runde,
Markus Lanz,
Anne Will
und
Presseclub
sowie in anderen Fernsehsendungen.
Eine Jury des
Medium Magazins
wahlte Amann 2018 zur ?Politikjournalistin des Jahres“.
[11]
Bereits 2015 hatte das Magazin Amann zu den zehn fuhrenden politischen Journalisten Deutschlands gezahlt.
[12]
2017 veroffentlichte Amann das Buch
Angst fur Deutschland
im Verlag
Droemer Knaur
, das im Mai 2018 in neuer Auflage vorgelegt wurde.
[13]
Das ? nach Ansicht von
Toralf Staud
?sorgfaltig recherchierte“ ? Buch behandelt den Aufstieg der
AfD
von der Parteigrundung uber die ersten Erfolge als gegen den
Euro
gerichtete Partei bis zum Wandel zur offen migranten- und
islamfeindlichen
Partei sowie uber deren Finanzierung, Funktionare und politische Strategien. Nach Meinung von
Matthias Kamann
sieht Amann vor allem mehr oder weniger existenzielle Angste als Beweggrunde der AfD-Funktionare.
[14]
Funf Jahre nach Erscheinen des Buches klagte
Frauke Petry
auf Unterlassung von insgesamt 15 Aussagen und verlangte eine Entschadigung von 50.000 Euro. Nach Berufung und Widerruf eines zwischenzeitlich geschlossenen Vergleichs durch Petry gab das
Oberlandesgericht Dresden
am 28. Marz 2023 acht der Beschwerden statt, etwa der Behauptung, Petry habe einen ?Pakt“ mit dem rechtsextremen
Bjorn Hocke
geschlossen. In sieben Punkten konnte Amann sich durchsetzen, da das Gericht zulassige Meinungsaußerungen erkannte, oder Tatsachenbehauptungen als belegt ansah. Da der Entschadigungsanspruch zuruckgewiesen wurde, ein Ruckruf bereits ausgelieferter Exemplare nicht beantragt worden, und eine weitere Auflage nicht geplant war, blieb der Prozess letztendlich folgenlos.
[15]
2001 gehorte Amann zum Grundungsvorstand der
Berlin Debating Union
, 2003 bis 2004 war sie Prasidentin des
Verbandes der Debattierclubs an Hochschulen
sowie 2004 bis 2005 Chefredakteurin von
achte minute,
einem mehrsprachigen Magazin der europaischen Debattierszene.
[16]
- Die Belegschaftsabstimmung.
Schriften zum Arbeitsrecht und Wirtschaftsrecht, Band 73.
Peter Lang
, Frankfurt am Main u. a. 2012,
ISBN 978-3-631-63279-6
(Zugl.: Munchen, Univ., Diss., 2011).
- Angst fur Deutschland. Die Wahrheit uber die AfD: wo sie herkommt, wer sie fuhrt, wohin sie steuert.
Aktualisierte und erweiterte Auflage.
Droemer
, Munchen 2018,
ISBN 978-3-426-27763-8
.
- ↑
a
b
c
Lebenslauf in Amanns Dissertation.
- ↑
Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH:
Sie redigieren, schreiben und gestalten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main 2008.
- ↑
Zentrum fur Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht an der Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen:
Tatigkeitsbericht 2011,
S. 43 (abgerufen am 27. Oktober 2018).
- ↑
Verlagsangaben,
peterlang.com (abgerufen am 27. Oktober 2018).
- ↑
Melanie Amann:
Angst fur Deutschland. Die Wahrheit uber die AfD: wo sie herkommt, wer sie fuhrt, wohin sie steuert.
Aktualisierte und erweiterte Auflage.
Droemer
, Munchen 2018,
ISBN 978-3-426-27763-8
, Autorenangaben (Klappentext).
- ↑
Amann und Knobbe leiten ?Spiegel“-Hauptstadtburo,
Politik & Kommunikation
vom 29. Januar 2019 (abgerufen am 30. Januar 2019).
- ↑
In eigener Sache:
Melanie Amann und Thorsten Dorting werden Mitglieder der SPIEGEL-Chefredaktion,
spiegel.de, 5. Mai 2021 (abgerufen am 6. Mai 2021).
- ↑
?Der Spiegel“ setzt auf Melanie Amann: Wie Chefredakteur Dirk Kurbjuweit in Hamburg mehr Tempo machen will
Ruhrbarone.de, 21. Juni 2023 (abgerufen am 21. Juni 2023).
- ↑
Gregory Lipinski:
"Spiegel"-Chef Kurbjuweit baut die Fuhrungsriege radikal um.
Meedia, 16. Oktober 2023 (abgerufen am 18. Oktober 2023).
- ↑
Marvin Schade:
Umbau im Spiegel-Hauptstadtburo: Mit diesen Leuten will Chefredakteur Klusmann die Redaktionsfusion vorantreiben.
Meedia, 22. Oktober 2018 (abgerufen am 27. Oktober 2018).
- ↑
Journalisten des Jahres: Lamby, Lanz und Amann,
sueddeutsche.de, 18. Dezember 2018 (abgerufen am 6. Mai 2021).
- ↑
Martin Kaul
:
Journalisten des Jahres 2015,
mediummagazin.de (abgerufen am 27. Oktober 2018).
- ↑
Deutsche Nationalbibliothek:
Katalogeintrag
(abgerufen am 27. Oktober 2018)
- ↑
perlentaucher.de
zur Auflage von 2017 (abgerufen am 27. Oktober 2018).
- ↑
Tino Moritz
:
Urteil im Prozess um AfD-Buch: Pyrrhussieg fur Frauke Petry?
In:
freiepresse.de.
Freie Presse
, 28. Marz 2023,
abgerufen am 6. Januar 2024
.
- ↑
Ehemalige Mitglieder der Chefredaktion,
achteminute.de (abgerufen am 27. Oktober 2018).