Der Film
Mein Kampf
aus dem Jahr 2009 ist eine Verfilmung des
gleichnamigen Theaterstucks
mit
Tom Schilling
als jungem Hitler,
Gotz George
als Schlomo Herzl und
Bernd Birkhahn
als Lobkowitz unter der Regie des Schweizers
Urs Odermatt
. Drehorte waren
Wien
,
Zittau
,
Zgorzelec
,
Herrnhut
und
Szekesfehervar
.
[2]
[3]
[4]
Die Premiere war in Kanada im August 2009, deutscher Kinostart war am 26. Marz 2011.
Der Film spielt 1910 in einem Mannerasyl in der Wiener
Blutgasse
. Der junge, despotische, untalentierte Zeichner
Adolf Hitler
kommt nach
Wien
, um Kunst zu studieren. Er trifft auf die Juden Schlomo Herzl und den Koch Lobkowitz. Herzl und Hitler freunden sich an. Der kluge Buchhandler Schlomo Herzl arbeitet an einem Roman, der den Arbeitstitel
Mein Kampf
tragt. Als Hitler vom Aufnahmegremium der
Wiener Kunstakademie
abgelehnt wird, trostet ihn Herzl. Hitler erfahrt zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Zuneigung. Herzls Fursorge fur den traurigen Mann, der nie in seinem Leben geweint hat, geht sogar so weit, dass er ihn zu einer neuen Karriere fuhrt, mit fatalen Folgen fur die Weltgeschichte. Der Jude bereitet Hitler auf ein Leben als Politiker vor und uberlasst ihm sogar den Titel seines Romans, damit Hitler ihn fur seine politische Schrift verwenden kann. Schließlich verwandelt Herzl ihn auch außerlich in den Adolf Hitler, den die Geschichtsschreibung kennt.
Bei der deutschsprachigen
Kritik
fiel der Film weitestgehend durch.
[5]
Fur Jorn Seidel von der
Zeit
?entpuppt sich Odermatt als Trittbrettfahrer der Hitlerei“, dem Streifen sei ?als Folge seines Authentizitatsstrebens der Witz der Vorlage abhanden gekommen.“
[6]
Sonja M. Schultz
schreibt auf critic.de, dem Film fehle ?durchweg das Timing fur Taboris trockene Absurditaten“.
[7]
Laut
Wolfgang Hobel
vom
Spiegel
?strengt sich [der Film] mit viel Pseudo-Realismus unheimlich an, dem Zuschauer ein Verniedlichungsformat anzudienen, das weder im Kino noch im Theater wirklich etwas verloren hat“
[8]
und fur Jan Schulz-Ojala vom
Tagesspiegel
?begrabt er [Urs Odermatt] das pralle Leben der Stuckvorlage unter Patina und Postkartenansichten.“
[9]
Das
Lexikon des internationalen Films
meint: ?In der Figurenzeichnung ebenso wie als Zeitbild unglaubwurdig, findet die Adaption keinen uberzeugenden Ansatz und erschopft sich in der naiven, gestelzt wirkenden Trivialisierung der Hitler-Figur.“
[10]
- ↑
Freigabebescheinigung
fur
Mein Kampf
.
Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
, Februar 2011 (PDF; Prufnummer: 126 376 K).
- ↑
Internet Movie Database
:
Eintrag in der Internet Movie Database
.
- ↑
Reuters
:
Hitler-Farce ?Mein Kampf“ in Wien verfilmt
(
Memento
des
Originals
vom 10. Mai 2008 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/de.reuters.com
vom 24. April 2008.
- ↑
Sachsische Zeitung
:
?Mein Kampf“ in Zittau gedreht
@1
@2
Vorlage:Toter Link/www.sz-online.de
(
Seite nicht mehr abrufbar
, festgestellt im August 2018.
Suche in Webarchiven
)
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vom 15. Mai 2008.
- ↑
?Uber Mein Kampf kann niemand lachen“
, Metakritik auf moviepilot.de, 3. Marz 2011
- ↑
Jorn Seidel:
Trittbrettfahrer der Hitlerei
, Die Zeit, Marz 2011
- ↑
Sonja M. Schultz:
Mein Kampf
, Filmkritik auf critic.de, 20. Januar 2011
- ↑
Wolfgang Hobel:
?Mein Kampf“-Verfilmung: Als Hitler noch Klein-Adolf war
, spiegel.de, 3. Marz 2011
- ↑
Jan Schulz-Ojala:
Sein Krampf
, Tagesspiegel, 3. Marz 2011
- ↑
Mein Kampf.
In:
Lexikon des internationalen Films
.
Filmdienst
,
abgerufen am 2. Marz 2017
.