Mehmed III.
(geboren
26. Mai
1566
; gestorben
22. Dezember
1603
) war
Sultan
des
Osmanischen Reiches
von 1595 bis 1603.
Mehmed III., der Sohn von
Murad III.
, wurde auf sein Amt sehr sorgfaltig vorbereitet. Als er an die Macht gekommen war, ließ er seine neunzehn jungeren Bruder ermorden, die meisten noch im Kindesalter.
[1]
Diese Maßnahme sollte kunftige Thronstreitigkeiten unter den in der Regel zahlreichen mannlichen Thronfolgern eines Sultans (siehe auch
Harem
) vermeiden, wurde jedoch von seinen Nachfolgern nicht mehr praktiziert. Statt sie zu ermorden, stellten seit
Ahmed I.
die Sultane ihre jungeren Bruder in einem
?Prinzenkafig“
genannten Teil des
Serails
unter strengen
Hausarrest
.
[2]
Spater wurden sie auch auf die deshalb sogenannten
Prinzeninseln
(Demonesinseln, turkisch
Adalar
) verbannt, eine Inselgruppe im
Marmarameer
vor den heutigen Stadtteilen
Istanbuls
Bostanci
,
Maltepe
,
Kartal
und
Pendik
.
[3]
Mehmed III. gab sich dann als Sultan dem
Mußiggang
hin und uberließ die Regierungsgeschafte seiner Mutter
Safiye
. Ein wichtiges Ereignis seiner Zeit war der
?Lange Turkenkrieg“ (3. Osterreichische Turkenkrieg)
von 1593 bis 1606, in dem Mehmed als erster Sultan seit
Suleyman I.
personlich das Kommando ubernahm. 1596 eroberte die
osmanische Armee
das nordungarische
Erlau (Eger)
(im
Komitat Heves
) und besiegte die Habsburger in der
Schlacht bei Mez?keresztes
nahe
Mez?keresztes
(heute im Komitat
Borsod-Abauj-Zemplen
,
Ungarn
), wobei Mehmed wahrend dieser Schlacht uberredet werden musste, nicht einfach aufzugeben und im wahrsten Sinne des Wortes davonzurennen.
[4]
- Nicolae Iorga
:
Geschichte des Osmanischen Reiches. Nach den Quellen dargestellt.
5 Bande (=
Allgemeine Staatengeschichte; Geschichte der europaischen Staaten.
). Perthes, Gotha 1908?1913; Nachdruck: Eichborn, Frankfurt am Main 1990,
ISBN 3-8218-5026-4
.
- Ferenc Majoros, Bernd Rill:
Das Osmanische Reich 1300?1922. Die Geschichte einer Großmacht
. Marix, Wiesbaden 2004,
ISBN 3-937715-25-8
.
- Josef Matuz
:
Mehmed III.
In: Felix von Schroeder, Gerda Bartl, Mathias Bernath:
Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas.
Band 3:
L-P
(=
Sudosteuropaische Arbeiten.
Band 75, Nr. 3). Oldenbourg, Munchen 1979,
ISBN 3-486-48991-7
, S. 140 f.
- Josef Matuz:
Das osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte
. 4. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006,
ISBN 3-534-20020-9
.
- Gabriel Effendi Noradounghian
:
Recueil d’actes internationaux de l’Empire Ottoman 1300-1789.
Band I. Paris/ Neufchatel 1897. Reprint: Kraus, Nendeln 1978,
ISBN 3-262-00527-4
.
- ↑
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe:
Mehmet III.
(
Memento
vom 19. Oktober 2007 im
Internet Archive
)
Auf:
tuerkenbeute.de
; zuletzt abgerufen am 24. Marz 2017.
- ↑
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe:
Ahmet I.
(
Memento
vom 20. Oktober 2007 im
Internet Archive
)
Auf:
tuerkenbeute.de
; zuletzt abgerufen am 24. Marz 2017.
- ↑
Informationen zu den Prinzeninseln
.
Auf:
istanbul-tourist-information.com
; abgerufen am 20. Juni 2022."
Warum heißen die Inseln "Prinzeninseln"? - Der heutige Name "Prinzeninseln" geht auf das 6. Jahrhundert zuruck, als Kaiser Justinian I. seinen Neffen Justin II. einen Palast auf der großten Insel errichten ließ. Daher wurde die Insel im Volksmund auch Prinzeninsel genannt. Spater wurde die gesamte Inselgruppe Prinzeninseln genannt, da viele Prinzen und ihre Kinder hierher verbannt wurden.
"
- ↑
Ibrahim Pecevi
, Bekir Sıtkı Baykal:
Pecevi tarihi.
Band II (=
Kultur Bakanlı?ı yayınları.
Band 467). Kultur Bakanlı?ı, Ankara 1999,
ISBN 975-17-1109-6
; sowie die fruhere Ausgabe von ?brahim Pecevi, Murat Uraz:
Pecevi Tarihi.
Band II. Turk Ne?riyat Yurdu, Istanbul 1968-69.