Maximilian von Vintschgau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Maximilian Heinrich Christof Leopold Carl Ritter von Vintschgau zu Altenburg und Hohenhaus (* 4. November 1832 in Wilten bei Innsbruck ; † 25. Juli 1913 in Steinach am Brenner ) war ein osterreichischer Physiologe . In Italien ist er auch, wahrend seiner Zeit an der Universitat Padua, unter dem Namen Massimiliano Vintschgau bekannt.

Maximilian von Vintschgau stammte aus dem Sudtiroler Geschlecht der Ritter von Vintschgau zu Altenburg und Hohenhaus, seine Eltern waren der Landmann und k.k. Postdirektor Josef von Vintschgau und Eleonora Marianna Margarita, geborene de Rosmini. [1] Nach dem Studium der Medizin an den Universitaten in Padua und Wien , welches er am 4. Marz 1856 an der Universitat Wien als Doktor der Medizin abschloss, [2] wirkte er von 1856 bis 1857 als Assistent von Ernst Wilhelm Brucke am Physiologischen Institut der Universitat Wien. Von 1857 bis 1866 war er an der Universitat Padua tatig, anfangs als Dozent und ab 1860 als ordentlicher Professor der Physiologie, um dort ein physiologisches Institut aufzubauen. Ab 1867 hielt er Vortrage uber Physiologie an der Universitat in Prag , bis er 1870 zum ordentlichen offentlichen Professor fur Physiologie an die Universitat Innsbruck berufen, welche Stellung er bis zu seiner Emeritierung 1902 innehatte. Wahrend dieser Zeit bekleidete er funfmal das Dekanat der medizinischen Fakultat und in den Jahren 1874/75 und 1881/82 das Rektorat der Universitat Innsbruck, mit welcher auch eine Virilstimme im Tiroler Landtag verbunden war.

Maximilian von Vintschgau war Ritter des osterreichischen Ordens der Eisernen Krone III. Klasse. [1] Am 8. Juni 1862 wurde er mit dem Beinamen Spallanzani in die Leopoldina aufgenommen. 1896 erfolgte die Ernennung zum Hofrat .

Am 7. August 1872 heiratete Maximilian von Vintschgau Agnes Maria Anna Benedicta, Tochter des k.k. Kammerers und Hofrates Wenzel Alois Grafen von Gleispach und Benedetta, geborene Grafin Ciurletti von Belfonte. [1]

Maximilian von Vintschgau veroffentlichte mehr als 50 Arbeiten, anfangs in italienischer und spater in deutscher Sprache. Die meisten seiner Abhandlungen erschienen in Pflugers Archiv fur Physiologie und in den Sitzungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien .

Seine ersten Arbeiten beschaftigten sich vorwiegend mit histologischen Themen. Daran schließen sich seine ersten rein physiologischen Arbeiten, speziell uber den Geschmacks- , den Geruchs- und den Temperatursinn . Eine Reihe weiterer Untersuchungen befasste sich mit den zeitlichen Beziehungen der im Nerv-Muskelsystem und Hirn ablaufenden Erregungsvorgange, vor allem der Bestimmung der Verzogerungszeit. Ein weiteres Schaffensfeld waren seine Untersuchungen zur Farbenlehre, im Speziellen der partiellen Farbenblindheit . Eine letzte Reihe von Arbeiten beschaftigte sich mit der Herztatigkeit.

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. a b c Alexander Freiherr von Dachenhausen: Ritter von Vintschgau zu Altenburg und Hohenhaus . In: Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser . 1894. 19. Jahrgang. Friedr. Irrgang, Brunn 1894, S.   472?473 .
  2. Oesterreichische Zeitschrift fur practische Heilkunde . 2. Jahrgang, Nr.   23 , 6. Juni 1856, Sp.   431 ( books.google.de ).