Max-Delbruck-Centrum fur Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft
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Logo
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Kategorie:
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Forschungseinrichtung
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Mitgliedschaft:
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Helmholtz-Gemeinschaft
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Standort der Einrichtung:
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Berlin-Buch
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Außenstelle:
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Berlin-Mitte
(Berliner Institut fur Medizinische Systembiologie (MDC-BIMSB))
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Entstanden aus:
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Zentralinstitut fur Molekularbiologie
,
Zentralinstitut fur Krebsforschung
,
Zentralinstitut fur Herz-Kreislaufforschung
|
Fachgebiete:
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Molekularbiologische Grundlagenforschung, Klinische Forschung
|
Grundfinanzierung:
|
Bund
(90 %),
Land Berlin
(10 %)
|
Leitung:
|
Maike Sander
(seit November 2022)
[1]
|
Mitarbeiter:
|
1179
[2]
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Homepage:
|
www.mdc-berlin.de
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Max-Delbruck-Haus des Max Delbruck Center
Das
Max-Delbruck-Centrum fur Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft
(
Max Delbruck Center
) in
Berlin-Buch
, im Nordosten Berlins gelegen, ist eine von 18 Einrichtungen der
Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
. Es verbindet die
molekularbiologische
Grundlagenforschung
mit
klinischer Forschung
und widmet sich den Forschungsschwerpunkten Systemmedizin und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
.
[3]
Benannt ist das Forschungszentrum nach dem in Berlin geborenen Biophysiker und Nobelpreistrager
Max Delbruck
.
Das Forschungszentrum wurde im Zuge der
deutschen Wiedervereinigung
im Januar 1992 in Berlin-Buch gegrundet. Grundungsdirektor war der Heidelberger Mediziner
Detlev Ganten
. Es ist die Nachfolgeeinrichtung von drei bis 1990 zur
Akademie der Wissenschaften der DDR
gehorenden Institutionen: des
Zentralinstituts fur Molekularbiologie
, des
Zentralinstituts fur Krebsforschung
und des
Zentralinstituts fur Herz-Kreislaufforschung
, die aus dem ab 1947 in Berlin-Buch bestehenden
Institut fur Medizin und Biologie
entstanden waren.
[4]
1995 begann die Mitgliedschaft in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
[5]
Mit der Verleihung des
Deutschen Zukunftspreises
Ende November 2001 durch
Bundesprasident
Johannes Rau
wurde das ?Max Delbruck Communications Center“ eroffnet.
[5]
Die Einweihung des
Timofeeff-Ressovsky-Hauses
erfolgte im Sommer 2006; es dient seither dem Max Delbruck Center und dem
Leibniz-Forschungsinstitut fur Molekulare Pharmakologie
fur die medizinische
Genomforschung
.
[6]
Seit 2007 betreiben die
Charite
und das Max Delbruck Center ein gemeinsames Forschungszentrum: das ?Experimental and Clinical Research Center“ (ECRC).
[7]
2008 nahm das ?Berliner Institut fur Medizinische Systembiologie“ (MDC-BIMSB) seine Arbeit auf.
[8]
Im Jahr 2013 zahlte das Max Delbruck Center zu den 13 Grundungsmitgliedern der EU-LIFE-Allianz, einem Netzwerk europaischer Forschungszentren der
Lebenswissenschaften
zur Forderung der Spitzenforschung.
[5]
Im April desselben Jahres wurde das ?Max-Rubner-Haus“ eroffnet, das Wissenschaftlern bei der Erforschung von Stoffwechselvorgangen dient.
[9]
Ebenfalls im Jahr 2013 nahm das
Berliner Institut fur Gesundheitsforschung
(englisch: Berlin Institute of Health at Charite (BIH)) seine Arbeit auf, eine gemeinsame Einrichtung von Charite und Max Delbruck Center fur
Translation
und
Prazisionsmedizin
.
[10]
Seit dem 1. Januar 2021 gehort das BIH zum Translationsforschungsbereich der Berliner Charite und bildet neben Klinikum und Medizinischer Fakultat deren dritte Saule; das Max Delbruck Center ist seither Privilegierter Partner des BIH.
[11]
[12]
Im Februar 2019 eroffnete
Bundeskanzlerin
Angela Merkel
das Laborgebaude des MDC-BIMSB in
Berlin-Mitte
.
[8]
Im Jahr darauf zahlte das Max Delbruck Center zu den Grundern von
BR50
, ein Verbund außeruniversitarer Forschungseinrichtungen, der die Region Berlin-Brandenburg als Wissenschaftsstandort starken soll.
[13]
[14]
Das ?Kathe-Beutler-Haus“ wurde im Marz 2021 eroffnet, es dient der Translationalen
Vaskularen
Biomedizin
.
[15]
Das Max Delbruck Center und die Universitat Heidelberg grundeten im Sommer 2023 das Helmholtz-Institut fur translationale AngioCardioScience (HI-TAC). Es soll an einem
Fruhwarnsystem
fur
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
forschen.
[16]
[17]
Grundungsdirektor war der Heidelberger Mediziner
Detlev Ganten
, der danach Leiter der Charite wurde.
[18]
Von 2004 bis 2009 war
Walter Birchmeier
wissenschaftlicher Direktor des Max Delbruck Center.
[19]
Ihm folgte von 2009 bis 2014
Walter Rosenthal
.
[20]
Thomas Sommer
war von 2014 an Interimsdirektor, bis
Martin Lohse
am 1. April 2016 die Position des Vorstandsvorsitzenden und wissenschaftlichen Vorstands antrat.
[21]
Im Mai 2019 legte Martin Lohse nach Unregelmaßigkeiten bei einem Berufungsverfahren fur das ?Berliner Institut fur Gesundheitsforschung“ sein Amt nieder.
[22]
Kommissarischer Wissenschaftlicher Vorstand war seitdem erneut Thomas Sommer.
[23]
Seit 1. November 2022 ist
Maike Sander
Wissenschaftliche Vorstandin und Vorstandsvorsitzende.
[23]
Ziel der Forschung am Max Delbruck Center ist es, die Ursachen von
Krankheit
und
Gesundheit
auf der kleinsten Ebene, von den elementarsten Bausteinen bis zu organubergreifenden Mechanismen, zu untersuchen. Die Teams wollen herausfinden, was das naturliche Gleichgewicht in einzelnen Zellen ? in einem Organ oder im ganzen Korper ? steuert oder stort. Die Forschungen lassen sich in folgende große Themenbereiche untergliedern:
[24]
- Gene, Zellen und zellbasierte Medizin
- Molekulare Prozesse und Therapien
- Integrative Biomedizin
Der vierte Schwerpunkt, ?Cross-Cutting Areas“ (Querschnittsthemen) genannt, befasst sich mit
[25]
Ein besonderer Fokus des Max Delbruck Center ist die
Systembiologie
, fur das es 2008 eigens das ?Berliner Institut fur Medizinische Systembiologie“ (MDC-BIMSB) grundete.
Zur wissenschaftlichen Infrastruktur des Max Delbruck Center zahlen 18 Technologie-Plattformen (Stand: 2023). Sie unterstutzen und entwickeln etablierte und standardisierte Technologien ebenso wie solche, die sich noch in der Erkundung, Entwicklung oder Erforschung befinden. Die Technologie-Plattformen stellen Gerate, Methoden und Ressourcen bereit und arbeiten in kollaborativen Wissenschaftsprojekten und in der Technologieentwicklung mit.
[26]
So ist zum Beispiel die ?Kryo-EM Core Facility“ seit Marz 2021 verfugbar, ein
Kryo-Elektronenmikroskop
, das biologische Molekule auf
Nanometerebene
in hochster Auflosung sichtbar machen kann.
[27]
Eine andere dieser Plattformen stellt der Forschung
Organoide
zur Verfugung.
[28]
Das Max Delbruck Center kooperiert intensiv mit der Charite. Zentrale Institutionen dieser Zusammenarbeit sind das ECRC und das BIH. Ziel der Arbeit des ECRC ist die Umsetzung grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Anwendung, um die
Diagnose
,
Pravention
und
Therapie
haufiger Erkrankungen (
Herz-Kreislauf-
und
Stoffwechselerkrankungen
, Krebs,
neurologische Erkrankungen
) zu verbessern.
[29]
Zentrales Ziel des BIH ist die Forderung der Translation; biomedizinische Erkenntnisse werden dabei in neue praktische Ansatze zur personalisierten
Prognose
, Pravention, Diagnostik und Therapie uberfuhrt, um die Gesundheit Einzelner und der Gesellschaft insgesamt zu fordern.
[30]
Das Max Delbruck Center arbeitet daruber hinaus im Bereich ?Helmholtz Health“ mit weiteren Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft zusammen. Das sind konkret das
Deutsche Krebsforschungszentrum
, das
Deutsche Zentrum fur Neurodegenerative Erkrankungen
, das
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf
, das
Helmholtz-Zentrum fur Infektionsforschung
und
Helmholtz Munich
. Hier werden funf Forschungsprogramme verfolgt. Gemeinsam mit der
Leibniz-Gemeinschaft
, deutschen Universitaten, Universitatskliniken, Bundes- und Landesinstituten und der
Fraunhofer-Gesellschaft
wird daruber hinaus seit 2014 eine bundesweite Langzeit-Gesundheitsstudie durchgefuhrt, die
NAKO Gesundheitsstudie
.
[31]
Neben Einzelstudien, bei denen das Max Delbruck Center mit Dritten kooperiert, wie zum Beispiel mit den
Berliner Wasserbetrieben
und dem Labordienstleister
Amedes
bei neuen Methoden zur
Abwasseruntersuchung
[32]
oder mit verschiedenen deutschen Universitaten, dem
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
und dem
Deutschen Zentrum fur Herz-Kreislauf-Forschung
bei der Suche nach Ursachen von
Herzmuskelerkrankungen
,
[33]
ist das Max Delbruck Center an umfassenden nationalen Forschungskooperationen beteiligt, wie beispielsweise im Rahmen der ?Nationalen Dekade gegen Krebs“ im
Nationalen Centrum fur Tumorerkrankungen
[34]
oder im Deutschen Zentrum fur Herz-Kreislauf-Forschung.
[35]
An großen internationalen Forschungskooperationen nimmt das Max Delbruck Center ebenfalls teil. So wirkt es an der Erstellung des Herzatlas' mit, einem Teilprojekt des ?Human Cell Atlas“.
[36]
Die Erstellung des ?Fly Cell Atlas“ (Fliegenatlas) trieb es ebenfalls voran,
[37]
[38]
ebenso die Erforschung chronischer Krankheiten mit hoher
Morbiditat
und
Mortalitat
(wie kardiometabolische oder
neurodegenerative Krankheiten
) sowie Krebs im ?NOVA Institute for Medical Systems Biology“ (NIMSB) in
Portugal
.
[39]
Seit 2020 ist das Max Delbruck Center Mitglied von
BR50
. Dieser Verbund außeruniversitarer Forschungseinrichtungen soll die Region Berlin-Brandenburg als Wissenschaftsstandort starken.
[14]
Kooperationen finden auch auf europaischer Ebene statt. Ein Beispiel ist die EU-LIFE-Allianz, die in den Lebenswissenschaften Spitzenforschung fordern will.
[5]
[40]
Mehrfach gab es aus der Arbeit des Max Delbruck Center heraus
Unternehmensgrundungen
. Zu diesen
Spin-offs
gehoren:
[41]
Teams des Max Delbruck Center, die geeignete Projekte und Interesse an einer Ausgrundung haben, werden durch spezielle Fordermittel unterstutzt.
[49]
Um die allgemeine Offentlichkeit uber die Forschung und Arbeit im Max Delbruck Center zu informieren, sie zu beteiligen und sie dafur zu interessieren, ergreift die Forschungseinrichtung
Outreach
-Maßnahmen. Dazu zahlen die Beteiligung an der
Langen Nacht der Wissenschaften
[50]
und Veranstaltungen im Zuge der ?Berlin Science Week“.
[51]
Auf Schulen zielen Veranstaltungen in der
Lehrerfortbildung
ab (?Labor trifft Lehrer*in“)
[52]
sowie das Lehrlabor-Angebot ?Glasernes Labor“.
[53]
Das Max Delbruck Center wird zu 90 Prozent vom Bund und zu zehn Prozent vom Land Berlin und uber zusatzlich eingeworbene
Drittmittel
finanziert. Die Hohe der Grundfinanzierung lag 2022 bei 105,5 Mio.
Euro
, die Hohe der Drittmittel und sonstigen Einnahmen betrug 36,6 Mio. Euro.
[54]
Das Forschungszentrum unterzeichnete 2012 die
Basler Deklaration zur tierexperimentellen Forschung
, die zu hochsten ethischen
Standards
bei der tierexperimentellen Arbeit verpflichtet und einen offenen Dialog uber den Einsatz von Tieren in der Forschung fordert. In der Deklaration wird die Notwendigkeit von
Tierversuchen
fur die medizinische Grundlagenforschung unterstrichen und das Festhalten an Tierversuchen mit
Primaten
gefordert.
[55]
Das Max Delbruck Center ist Mitglied der European Animal Research Association (EARA).
[56]
Anfang 2012 wurden Plane des Berliner Senats bekannt, den ab 2013 geplanten Neubau fur ein neues
In-vivo
-
Pathophysiologie
-Labor am Max-Delbruck-Centrum in Berlin-Buch mit 24 Millionen Euro zu unterstutzen, wodurch etwa die Maushaltungskapazitaten des Instituts um 14 % auf etwa 64.800 Tiere steigen sollten.
[57]
Das Gebaude mit dem Namen ?Praklinisches Forschungszentrum“ nahm 2020 den Betrieb auf.
[58]
Nach damaligen Medienberichten hatte das Max Delbruck Center sich 2012 Versuche mit uber 450.000 Tieren in den nachsten vier Jahren genehmigen lassen.
[59]
[60]
Tierschutzorganisationen
und die
Grunen
-Politikerin
Claudia Hammerling
kritisierten damals die Plane und warfen der Berliner Koalition aus
SPD
und
CDU
Wortbruch vor, da diese im Koalitionsvertrag eine Einschrankung der Tierversuche vereinbart hatte. Der tierschutzpolitische Sprecher der
Berliner SPD
,
Daniel Buchholz
, verteidigte das Vorhaben mit Hinweis auf die Bedeutung fur den Forschungsstandort Berlin.
[61]
[62]
2018 versuchte der Verein ?Arzte gegen Tierversuche“, dem Forschungszentrum einen Schmahpreis fur ?grausame“ Experimente zu verleihen und machte dafur die Namen der beteiligten Forscher offentlich.
[63]
Das Vorhaben scheiterte, nachdem die Belegschaft und die Leitung des Zentrums sich zwar fur Kritik und Gesprache bereit zeigten, aber die personlichen Angriffe als ?nicht akzeptabel“ zuruckwiesen.
[64]
2021 wurde das Max Delbruck Center mit dem Siegel ?Transparente Tierversuche“ ausgezeichnet.
[65]
Die Initiative ?Tierversuche verstehen“ lobte, dass das Institut seine Informationen zu Versuchstierzahlen, dem 3R-Prinzip ? Tierversuche vollstandig vermeiden (
Replacement
), Zahl der Tiere minimieren (
Reduction
) und ihr Leiden auf das unerlassliche Maß beschranken (
Refinement
) ? sowie zur Entwicklung und Verwendung alternativer Forschungsmethoden transparent und verstandlich darstelle.
[66]
Auch die Solidaritat unter den Mitarbeitenden wurde bei der Auszeichnung hervorgehoben. Im selben Jahr beteiligte sich das Max Delbruck Center an einer Initiative zur Starkung alternativer Methoden in der biomedizinischen Forschung, die das Gewicht des Tierschutzes starken sollen (?Einstein-Zentrum 3R“).
[5]
[67]
Das Forschungszentrum verlieh von 1992 bis 2013 jahrlich die
Max-Delbruck-Medaille
im Rahmen der
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52.624833333333
13.502611111111
Koordinaten:
52° 37′ 29,4″
N
,
13° 30′ 9,4″
O