Martin Chittenden
(*
12. Marz
1763
in
Salisbury
,
Litchfield County
,
Colony of Connecticut
; †
5. September
1840
in
Williston
,
Vermont
) war ein
US-amerikanischer
Politiker, Jurist,
Kongressabgeordneter
und
Gouverneur
des
US-Bundesstaates
Vermont.
Martin Chittenden wurde 1763 in Salisbury als Sohn des Politikers und Juristen
Thomas Chittenden
geboren, der 13 Jahre spater mit seiner Familie nach Vermont zog, um dort die Stadt Williston mitzubegrunden. Hier startete der altere Chittenden eine imponierende politische Karriere, die ihn zum langjahrigen Gouverneur seiner neuen Heimat machte. Zwischen 1777 und 1797 war Thomas Chittenden rund 18 Jahre lang der erste Mann im Staate.
1789 machte Martin Chittenden den Abschluss am
Dartmouth College
in
Hanover
im Nachbarstaat
New Hampshire
, an dem Jahre zuvor auch sein Vater studiert hatte. Bereits kurz danach nahm er als Delegierter an der verfassunggebenden Versammlung teil, welche die
Verfassung der Vereinigten Staaten
verabschieden sollte. Nachdem Martin Chittenden mehrere Posten in der
Judikative
des Bundesstaates in der Umgebung von
Jericho
absolviert hatte, ernannte man ihn 1796 zum obersten Richter des
Chittenden County
, was einer gewissen Ironie entsprach, letztendlich aber eine Folge der beherrschenden Position seiner Familie war.
1803 wahlte man ihn als
Foderalisten
ins
Reprasentantenhaus der Vereinigten Staaten
, wo er seinen Sitz bis 1813 einnahm. Im selben Jahr bestimmten ihn die
Wahlmanner
Vermonts zum
Gouverneur
ihres Staates. Damit loste er seinen zehn Jahre alteren
Schwager
Jonas Galusha
, den Gatten seiner Schwester Mary, ab, der zwar inzwischen in das gegnerische politische Lager der
Democratic Republicans
gewechselt war, ihn selbst jedoch ebenso im Amt ablosen sollte.
Chittenden hatte sein Amt in einer machtpolitisch prekaren Lage ubernommen. Als Folge des
Krieges von 1812
zwischen dem
Vereinigten Konigreich
und den Vereinigten Staaten bedrohten die militarischen Auseinandersetzungen auch die Grenze zum nahen
Kanada
und somit die Existenz Vermonts.
Als im Wissen, dass britische Truppen sich in Richtung
Plattsburgh
im Bundesstaat
New York
bewegten, baten Mitglieder der
Miliz
Vermonts intervenieren zu durfen. Chittenden lehnte dies am 10. November 1813 offiziell ab, da sie
?beyond the limits of this state“
, also die Angelegenheiten Vermonts nicht betreffen wurden, auch wenn die Milizfuhrer behaupteten, dass dies eine Folge des Drucks seiner politischen Berater gewesen ware. Indirekt legte man ihm jedoch diese Haltung personlich als
Opportunismus
oder gar Feigheit aus, sodass seine politische Karriere nach seiner Abwahl 1815 damit beendet war, obwohl Chittenden es selbst bis zum Generalmajor der Miliz (1803) gebracht hatte.
Nach seinem Ausscheiden aus der Politik arbeitete Martin Chittenden von 1821 bis 1823 Richter fur
Testamentsbestatigungen
und verstarb im hohen Alter von 77 Jahren 1840 in Williston, wo er auch auf dem alten Friedhof begraben wurde.
- Walter H. Crockett:
Vermonters: A Book of Biographies.
Stephen Daye Press, Brattleboro 1931