Mark Shuttleworth

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Mark Shuttleworth
Mark Shuttleworth
Land Sudafrika
Organisation privat
ausgewahlt 5. Dezember 2001
Einsatze 1 Raumflug
Start 25. April 2002
Landung 5. Mai 2002
Zeit im Weltraum 9d 21h 25min
Raumfluge

Mark Richard Shuttleworth (* 18. September 1973 in Welkom , Provinz Freistaat , Sudafrika ) ist ein britisch - sudafrikanischer Unternehmer. Bekannt wurde er als erster Afrikaner im Weltraum (dies verlieh ihm in Sudafrika den Spitznamen Afronaut ) und als zweiter Weltraumtourist sowie als Begrunder des Ubuntu -Projekts.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Shuttleworth wurde in der Goldminenstadt Welkom geboren. Nach wenigen Jahren zogen Shuttleworths Eltern, Richard und Ronelle, nach Kapstadt ( Provinz Westkap ), weil sein Vater dort eine Stelle als Chirurg fand. Dort besuchte Shuttleworth zunachst das private Diocesan College. Nach seinem Abitur im Jahr 1991 begann er an der Universitat Kapstadt (UCT), Sudafrikas altester Universitat, Betriebswirtschaft und Informatik zu studieren. 1996 erhielt er von der UCT einen Bachelor -Abschluss.

Seit 1995 arbeitet er an der Linux -Distribution Debian als Entwickler mit. Wahrend seines letzten Studienjahres grundete er im Dezember 1995 sein erstes Unternehmen: Thawte Consulting, das er von der elterlichen Garage aus leitete. Es beriet zunachst lokale Geschaftskunden in Fragen des Internets, spezialisierte sich dann auf Web-Sicherheit und ist heute weltweit fuhrend in der Vergabe digitaler Zertifikate . Kurz vor dem Zusammenbruch von Internet-Unternehmen an der Borse ( Dotcom-Blase ) verkaufte Shuttleworth genau vier Jahre nach dessen Grundung Thawte im Dezember 1999 fur geschatzte 500 Millionen US-Dollar an das US-amerikanische Unternehmen Verisign . Bereits im September 2000 rief Shuttleworth die Firma HBD Venture Capital ins Leben. Der Name ist die Abkurzung einer Bezeichnung, die englische Seefahrer fruher verwendeten, um noch nicht kartografierte Gebiete zu kennzeichnen: Here Be Dragons (deutsch: hier seien Drachen). Die Risikobeteiligungsgesellschaft investiert in innovative sudafrikanische Unternehmen.

Wenig spater folgte The Shuttleworth Foundation (TSF), eine gemeinnutzige Organisation, die Bildungsprojekte in Sudafrika fordert. TSF hob gleich nach ihrer Entstehung die so genannten Freedom Toaster aus der Taufe. Fahrkartenautomaten ahnlich, kann man an offentlich zuganglichen Platzen Open-Source -Software auf CDs brennen, weil in Sudafrika das Telekommunikationsnetz teilweise ziemlich rudimentar ist.

Mark Shuttleworth verließ Kapstadt im Februar 2001 und lebt seitdem auf der Isle of Man . Im Fruhjahr 2004 grundete er dort sein nachstes Unternehmen, Canonical Limited. Dieses sponsert die auf Debian basierende Linux-Distribution Ubuntu und weitere Projekte aus dem Open-Source-Bereich. Langfristig profitabel sollte Canonical durch das Anbieten kostenpflichtiger Unterstutzung fur diese Software werden. Seine enge Bindung an das Debian-Projekt dokumentierte Shuttleworth durch seine Teilnahme an mehreren der jahrlichen Debian-Konferenzen . Canonical beschaftigte im Jahr 2007 neben etwa 20 Debian-Entwicklern auch Programmierer der Linux-Projekte Gnome und KDE , deren Schirmherrschaft Shuttleworth im Oktober 2006 ubernommen hatte.

Shuttleworth besitzt die britische und die sudafrikanische Staatsburgerschaft, ist ledig und kinderlos.

Der Flug ins All [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Shuttleworth in der ISS

Shuttleworth hatte schon immer davon getraumt, einmal ins All fliegen zu konnen. Hatte er zunachst angenommen, diese Moglichkeit bote sich erst, wenn die Raumfahrt fur Jedermann moglich sei, sah er seine Chance gekommen, als Dennis Tito im April 2001 der erste Weltraumtourist wurde. Er nahm mit Space Adventures Kontakt auf, einem privaten US-Unternehmen zur Forderung des Raumfahrttourismus, das bereits Titos Flug ermoglicht hatte. Er wandte sich auch an Tito selbst, telefonierte mehrmals mit ihm und besuchte ihn im Juni 2001. Einen Monat spater nahm Shuttleworth im Sternenstadtchen bei Moskau sein siebenmonatiges Training auf, nachdem er alle medizinischen Tests bestanden hatte. Ein halbes Jahr spater wurde der endgultige Vertrag uber seinen Mitflug zur Internationalen Raumstation (ISS) unterzeichnet.

Am 25. April 2002 startete Shuttleworth als Mitglied der dritten ISS-Gastmannschaft mit der russischen Sojus TM-34 in den Weltraum. Zwei Tage spater machte das Sojus-Raumschiff an der Raumstation fest, wo seit Dezember 2001 die vierte Langzeitbesatzung lebte und arbeitete.

Shuttleworth hatte nicht nur fur Flug und Ausbildung rund 20 Millionen US-Dollar bezahlt, er war auch fur die Kosten der funf Experimente aufgekommen, die er wahrend seines achttagigen Aufenthalts durchfuhrte. An einem der Vorhaben waren auch deutsche Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut fur Biochemie beteiligt. Sie hatten mit der sudafrikanischen University of Port Elizabeth das Experiment SPC (Soluble Protein Crystallization) zur Erforschung von Eiweißkristallen entwickelt. Daneben standen sowohl Meeresbeobachtung als auch Forschung an Stammzellen und am Herz-Kreislauf-System auf dem Programm. Außerdem hielt Shuttleworth eine Unterrichtsstunde mit mathematisch-wissenschaftlichem Schwerpunkt, die rund einhunderttausend Schuler in Sudafrika verfolgten. Am 5. Mai kehrte er mit Sojus TM-33 zur Erde zuruck.

Der Asteroid (14310) Shuttleworth wurde am 9. August 2006 nach ihm benannt.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

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