Marie Trintignant

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Marie Trintignant 1979

Marie Trintignant [ ma?i t???ti??? ] (* 21. Januar 1962 in Paris ; † 1. August 2003 in Neuilly-sur-Seine ) war eine franzosische Schauspielerin .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Marie Trintignant war die Tochter des Schauspielers Jean-Louis Trintignant und der Autorin und Regisseurin Nadine Trintignant . Marie hatte zwei Geschwister, ihre Schwester Pauline starb jedoch schon im Jahr 1969 durch plotzlichen Kindstod . Ihr Bruder Vincent Trintignant (* 1973) ist ebenfalls Schauspieler. Als sie 14 Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern scheiden. Bereits als Kind stand Trintignant 1971 im Vorspann von Das passiert immer nur den anderen zusammen mit Benoit Ferreux erstmals vor der Kamera. Der Film thematisiert den Kindstod ihrer Schwester; Regie fuhrte ihre Mutter, die insgesamt zwolf Filme mit ihr drehte. Marie Trintignant trat auch mit ihrem Vater auf, unter anderem in dem Film Die Terrasse (1980) von Ettore Scola . In ihren bekanntesten Spielfilmen spielte sie hintergrundige, teils dustere Frauenrollen, etwa unter der Regie von Claude Chabrol in Eine Frauensache (1988) neben Isabelle Huppert und Betty (1992) mit Stephane Audran .

Trintignant wurde mehrfach fur den Cesar als beste Darstellerin nominiert, fur ihre Rollen in Der Schrei der Seide (1996) und Lugen wie gedruckt (1998) als beste Hauptdarstellerin .

Marie Trintignant war auch als Theaterschauspielerin aktiv, etwa im Jahr 1981 in Les nuits blanches nach Dostojewski , 1990 am Theatre national de Chaillot mit ihrem damaligen Lebenspartner Francois Cluzet in Y’a pas que les chiens qui s’aiment , einem Stuck, das sie mit Cluzet zusammen geschrieben hatte, 1994 in Le retour d’Harold Pinter am Theatre de l’Atelier sowie zusammen mit ihrem Vater Jean-Louis Trintignant in zwei Regiearbeiten ihres Ehemanns Samuel Benchetrit : Poemes a Lou de Guillaume Apollinaire (1999) und Comedie sur un quai de gare (2002).

Trintignant hatte vier Sohne von vier verschiedenen Lebensgefahrten; mit dem Vater ihres jungsten Kindes, dem Schriftsteller, Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Samuel Benchetrit, war sie verheiratet. Roman Kolinka , Trintignants Sohn aus einer Beziehung mit dem Filmkomponisten Richard Kolinka, ist ebenfalls Schauspieler.

Tod [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Grab von Marie Trintignant in Paris

Im Juli 2003 hielt sich Trintignant zu Dreharbeiten fur einen Fernsehfilm uber das Leben der Schriftstellerin Colette in Vilnius auf. Ihre Mutter fuhrte dabei Regie. Ebenfalls anwesend war ihr Freund Bertrand Cantat , Sanger der Band Noir Desir . In der Nacht zum 27. Juli 2003 versetzte Cantat ihr im Laufe eines Eifersuchtsstreits Schlage, die schwere Kopfverletzungen verursachten. Trintignant lag mehrere Tage im Koma , wurde am 31. Juli 2003 in die Hartmann-Klinik in Neuilly bei Paris uberfuhrt und starb einen Tag spater. Die Autopsie ergab, dass sie infolge von Schlagen ins Gesicht einem Schadel-Hirn-Trauma erlegen war.

Am 6. August 2003 wurde Trintignant auf dem Pariser Friedhof Pere Lachaise beigesetzt. Cantat wurde am 29. Marz 2004 von einem Strafgericht in Vilnius wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung zu acht Jahren Haft verurteilt und bereits im Oktober 2007 wegen guter Fuhrung auf Bewahrung entlassen. [1] Der Tod Trintignants, der anschließende Gerichtsprozess und die vorzeitige Haftentlassung Cantats losten in der franzosischen Offentlichkeit heftige Debatten aus. [2]

In memoriam [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nadine Trintignant drehte den zweiteiligen Fernsehfilm Colette im Gedenken an ihre Tochter zu Ende. Anfang Oktober 2003 veroffentlichte sie das Buch Ma fille Marie [3] , in dem sie Bertrand Cantat als Morder bezeichnet. [1] Im Jahr 2020 portratierte Nadine Trintignant ihre Tochter in der Dokumentation Marie Trintignant ? Tes reves brises ( Marie Trintignant ? Dein viel zu kurzes Leben ). [4]

Filmografie (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 1989: Cesar -Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin fur Eine Frauensache
  • 1994: Cesar-Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin fur Les marmottes
  • 1997: Cesar-Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin fur Der Schrei der Seide
  • 1998: Cesar-Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin fur Jenseits aller Regeln
  • 1999: Cesar-Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin fur Lugen wie gedruckt

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Marie Trintignant  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Rockstar Bertrand Cantat kommt frei . In: Die Welt , 15. Oktober 2007.
  2. Gerda-Marie Schonfeld: Der Tod der Marie Trintignant . In: Stern , 18. Marz 2004, abgerufen am 24. Mai 2023.
  3. Marie ? Meine Tochter, mein Leben. Knaur Verlag TB, Munchen 2004, ISBN 3-426-62798-1 .
  4. Salome Gegout: Mort de Marie Trintignant: sa mere Nadine parle de “l’assassin” et du dernier SMS de sa fille . In: Le Journal des Femmes , 18. Januar 2022.