Mariano Agate
(*
19. Mai
1939
in
Mazara del Vallo
,
Sizilien
,
Italien
; †
3. April
2013
ebenda
[1]
) war ein
sizilianischer
Mafioso.
Mariano Agate war der Boss der Mafia-Familie von Mazara del Vallo und ein Vertreter der
landlichen Cosa Nostra
, die seit dem
Zweiten Mafiakrieg
die Cosa Nostra dominiert. Er unterstutzte die Corleonesi, als diese die traditionellen Mafia-Familien in einem blutigen Krieg besiegten, bei dem annahernd 1000 Menschen ums Leben kamen. Den Mord am Ermittlungsrichter Giacomo Montalto ordnete er 1982 selbst an. Beim Mord am Burgermeister von
Castelvetrano
, Vito Lipari, war er selbst ein Mitglied des vierkopfigen Killerkommandos, zu dem auch der Boss von
Catania
,
Nitto Santapaola
, gehorte. Agate wurde eine wichtige Stutze des ?Bosses der Bosse“,
Salvatore Riina
, der ihm die Macht uber das
mandamento
von Mazara del Vallo gab; ein
mandamento
umfasst je drei Familien. Durch seine enge Verbindung zu den Corleonesern wurde er auch ein standiges Mitglied der
Kommission
.
Agate wurde 1982 wegen
Heroinhandels
verhaftet. Wegen mehrfachen Mordes verurteilt, trat er eine lebenslange Haftstrafe an. 1991 floh er, als er wegen guter Fuhrung Freigang erhielt. Im Jahr 1992 konnte er erneut verhaftet werden. Nun wurden ihm auch die Morde an den bekannten Ermittlungsrichtern
Giovanni Falcone
und
Paolo Borsellino
zur Last gelegt, da Agate Teil der Kommission war, die diese Morde beschloss. Er bußte seine Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefangnis ab. Durch seinen Sohn soll er trotzdem noch eine gewisse Kontrolle uber die Familie von Mazara del Vallo gehabt haben. Ihm wurden auch gute Kontakte zur kalabresischen Mafia
’Ndrangheta
nachgesagt, mit denen er zusammen im
Kokainhandel
operierte.
Agate starb am 3. April 2013 in seinem Haus in Mazara del Vallo. Etwa zehn Tage vor seinem Tod war er wegen seiner schweren Erkrankung unter Hausarrest aus der Haft entlassen worden.
[1]
- ↑
a
b
Corriere della Mezzogiorno:
Muore il braccio destro di Toto Riina Il questore vieta i funerali pubblici
,
italienisch
, abgerufen am 7. Juni 2014