Maria de’ Medici

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Pietro Facchetti, Maria von Medici, um 1595

Maria de’ Medici (apostrophierte Form von ?Maria dei Medici“; franzosisch Marie de Medicis , deutsch Maria von Medici ; * 26. April 1575 im Palazzo Pitti , Florenz ; [1] 3. Juli 1642 in Koln ) entstammte vaterlicherseits der machtigen und reichen Florentiner Familie der Medici und war als zweite Frau des franzosischen Konigs Heinrich IV. seit 1600 Konigin von Frankreich. 1601 wurde sie Mutter des spateren Ludwig XIII. Nach der Ermordung Heinrichs IV. 1610 ubernahm sie mehrere Jahre lang die Regentschaft fur den noch unmundigen Konig. Gegen ihren Widerstand ubte ihr Sohn seit 1617 die Herrschaft selbst aus. Obwohl sie den Aufstieg des spateren Kardinals Richelieu forderte, geriet sie spater in Gegensatz zu ihm und verlor 1630 den gegen ihn ausgetragenen Machtkampf. Seit 1631 lebte sie im Exil. Die machtbewusste Koniginwitwe trat auch als bedeutende Patronin der Kunste hervor.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kindheit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kindheitsportrat Marias, italienischer Maler

Maria de’ Medici wurde im April 1575 im Palazzo Pitti in Florenz als sechstes von acht Kindern des Großherzogs der Toskana Francesco I. de’ Medici und seiner Frau, der Erzherzogin Johanna von Osterreich , geboren. Ihre Kindheit verlief recht einsam und wenig glucklich. Als sie erst drei Jahre war, starb ihre Mutter am 10. April 1578 im Kindbett, und ebenso verlor deren neugeborenes achtes Kind sofort das Leben. Drei weitere Geschwister Marias waren im Kleinkindalter bereits vor Johanna verstorben. Francesco I. de’ Medici vermahlte sich bald nach dem Tod seiner Gattin mit seiner Matresse Bianca Cappello . Maria wuchs nun mit ihren drei noch lebenden Geschwistern Eleonora , Anna und Filippo getrennt von ihrem Vater im Palazzo Pitti auf. 1582 musste sie auch den Tod ihres Bruders Filippo sowie 1584 jenen ihrer Schwester Anna erleben.

Nachdem die einzige verbliebene Schwester Eleonora 1584 mit dem spateren Herzog Vincenzo I. Gonzaga von Mantua verheiratet worden war, wurde eine Ziehschwester fur die 9-jahrige Maria gesucht. Die Wahl fiel auf die sieben Jahre altere Leonora Dori, auch bekannt als Leonora Galigai , die eine enge Freundin Marias wurde und in deren Leben eine wichtige Rolle spielen sollte. Gemeinsam mit Marias Stiefbruder Antonio (1576?1621), der als Sohn Bianca Cappellos galt, erhielten die beiden Madchen eine gute und umfassende Bildung. Ein weiterer Spielkamerad Marias war ihr Cousin Virginio Orsini.

Am 19. Oktober 1587 starb Marias Vater, nur einen Tag darauf auch dessen Gattin Bianca Cappello. Nun wurde Marias Onkel Ferdinando I. de’ Medici neuer Großherzog der Toskana. Dieser wurde Vormund seiner Nichte und schenkte ihr mehr Zuneigung als deren eigener Vater. Es entwickelte sich auch ein freundschaftliches Band zwischen Maria und Christine von Lothringen , die seit 1589 die Gattin Ferdinandos war.

Ein Jugendportrat zeigt Maria als hubsches Madchen mit regelmaßigen Zugen, hoher Stirn, hellbraunem Haar, grauen Augen und heller Haut. Sie bekam u. a. Unterricht in den Naturwissenschaften und interessierte sich sehr fur Edelsteine, einen sehr kostspieligen Zeitvertreib. Ferner wurde sie in Musik und Malerei ausgebildet, wobei sie in der letztgenannten Disziplin Jacopo Ligozzi zum Lehrer hatte. Sie sollte ihre Vorliebe fur die Kunst lebenslang beibehalten. Dagegen erlernte sie nicht Franzosisch und kummerte sich auch spater nach ihrer Verheiratung mit Heinrich IV. wenig um die Beherrschung dieser Sprache. [2]

Heirat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Obgleich Maria eine der reichsten Erbinnen Europas war, scheiterten diverse Versuche, sie zu verheiraten. Ihr Onkel Ferdinando I. de’ Medici bemuhte sich, den bestmoglichen Gemahl fur sie zu finden. Einige Angebote stießen nicht auf ihre Zustimmung; sie wollte sich angeblich nur mit einem Konig vermahlen, da ihr eine Nonne eine solche Krone prophezeit habe. Die entscheidenden Gesprache bezuglich ihrer Eheschließung fanden mit dem zum Katholizismus konvertierten franzosischen Konig Heinrich IV. statt. Ein wesentlicher Grund fur diese Verbindung waren die hohen Schulden, die der Konig bei den Medicis aufgenommen hatte. Eine zu erwartende reiche Mitgift Marias wurde fur Frankreich eine große Entschuldung bedeuten. Heinrich IV. war zwar schon mit Margarete von Valois verheiratet, doch war die Ehe kinderlos geblieben. Deren Annullierung wegen Margaretes Unfruchtbarkeit stand daher im Raum. Der Konig zog aber offenbar ernsthaft eine Heirat mit seiner Matresse Gabrielle d’Estrees in Erwagung, in welchem Fall seine Gemahlin einer Auflosung ihrer Ehe nicht zustimmen wollte. Die Verhandlungen uber seine Vermahlung mit der Medici-Erbin fuhrte fur deren Onkel Ferdinando der Kanonikus Francesco Bonciani , sie zogen sich indessen lange dahin. Der plotzliche Tod von Gabrielle d’Estrees (10. April 1599) und die Auflosung von Heinrichs Ehe durch Papst Clemens VIII. nach Margaretes Einwilligung zu diesem Schritt ebneten schließlich den Weg fur die Realisierung des lange angestrebten Eheprojekts.

Dennoch sturzte sich Heinrich IV. bald nach Gabrielles Tod in ein neues Liebesabenteuer mit Catherine Henriette de Balzac d’Entragues , die den Konig dazu brachte, ihr ein schriftliches Eheversprechen zu geben. Bedingung war, dass sie innerhalb von sechs Monaten schwanger werde und einen Sohn gebare; sie erlitt jedoch eine Fehlgeburt. Am 25. April 1600 wurde schließlich der Heiratsvertrag zwischen Maria und Heinrich IV. unterzeichnet. Ferdinando I. de’ Medici sagte seiner Nichte eine Mitgift in Hohe von 600.000 Gold-Ecus zu, von der die Halfte zur Tilgung der Schulden Heinrichs IV. dienen sollte. Die Ehe wurde am 5. Oktober 1600 in der Kathedrale von Florenz geschlossen. Allerdings war der Konig nicht personlich bei der Zeremonie zugegen, sondern ließ sich durch Roger de Saint-Lary, Herzog von Bellegarde , vertreten (Heirat per procurationem), ein zu jener Zeit bei Furstenheiraten nicht ungewohnliches Verfahren. Das Ereignis wurde von zehntagigen prunkvollen Feierlichkeiten begleitet.

Mit 17 Galeeren, einem großen Gefolge von 2000 Personen, ihrem Schmuck und ihrer Mitgift segelte Maria am 17. Oktober 1600 von Livorno ab und landete am 9. November in Marseille . Antoinette de Pons , Marquise von Guercheville, empfing die kunftige franzosische Konigin, deren Ehrendame sie werden sollte, mit viel Pomp. Maria reiste weiter nach Lyon , wo sie auf ihren mehr als 20 Jahre alteren Brautigam zu warten hatte, da sich dieser noch auf einem siegreichen Feldzug gegen das Herzogtum Savoyen befand. Der Monarch wollte rasch seine Frau kennenlernen und kam am 9. Dezember knapp vor Mitternacht vor der Stadt an, fand aber die Stadttore verschlossen. Nach einstundiger Wartezeit bekam er Einlass und betrat dann formlos in seiner Reisekleidung das Zimmer Marias, die sich ihm zu Fußen warf. Er kusste sie und bat, sogleich die Nacht mit ihr verbringen zu durfen, ohne erst die Hochzeit abzuwarten. Außerdem verlieh er seinem Wunsch Ausdruck, moglichst bald einen Thronerben zu erhalten. Die personliche Heirat des Paars fand am 17. Dezember 1600 in Lyon statt. [3]

Maria und Heinrich [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bald nach seiner ersten Bekanntschaft mit seiner Gattin ritt Heinrich IV. nach Paris zuruck, um sich wieder mit Henriette d’Entragues zu vergnugen. Am 9. Februar 1601 hielt dann Maria ihren Einzug in die Hauptstadt. Der Konig stellte ihr bei einem Empfang in Gegenwart des ganzen Hofes Henriette vor, die seine ehemalige Matresse sei. Als die zur Marquise de Verneuil erhobene Favoritin sich vor der Konigin verbeugte und deren Rock kusste, druckte Heinrich IV. ihren Kopf noch tiefer. Danach unterhielt sich Henriette mit Maria, als sei sie mit ihr lang befreundet. Gemaß ihrer Erziehung zeigte sich Maria bei diesem unerfreulichen Ereignis selbstbeherrscht. [4]

In der Folgezeit wurde die attraktive, geistreiche und intrigante Matresse die argste Widersacherin Marias. Sie demutigte die Gemahlin des Konigs offentlich, indem sie deren schweren Gang nachahmte und sie ?dickes Florentiner Bankierweib“ nannte, ohne dass der Konig einschritt. Anders als einst Katharina von Medici brachte die eifersuchtige Maria fur die Seitensprunge ihres Gemahls kein Verstandnis auf und arrangierte sich nicht mit der fur sie unveranderbaren Situation; dazu kam noch Henriettes provokantes Verhalten ihr gegenuber. Dementsprechend gab sich die Konigin (Kronung allerdings erst am 13. Mai 1610, siehe unten) in ihrer Kritik nicht zuruckhaltend, sodass ihre Ehe wenig glucklich verlief. Es gab bestandig Streitigkeiten zwischen den Eheleuten sowie zwischen Maria und der maitresse en titre . Trotzdem behandelte Heinrich IV. seine unversohnliche Gemahlin aufmerksam und ließ ihr alle zustehenden Ehren erweisen.

In Bezug auf den erwarteten Nachwuchs von seiner Gemahlin hatte Heinrich IV. hingegen nicht zu klagen. Bereits am 27. September 1601 brachte Maria zur großen Freude des Konigs im Schloss Fontainebleau den lang ersehnten Thronfolger zur Welt, den spateren Ludwig XIII. Funf weitere Kinder sollten folgen:

Doch auch Henriette d’Entragues brachte am 3. November 1601, also nur einen Monat nach der Geburt des Dauphins durch Maria, ihren Sohn Henri zur Welt. Außerdem gebar sie ihrem koniglichen Liebhaber am 21. Januar 1603 eine Tochter, die sie Gabrielle Angelique nannte. Sie betrachtete sich als legitime Gattin des franzosischen Monarchen und ihre Kinder als die rechtmaßigen Erben der Krone, dafur Marias Kinder als Bastarde. Dass Heinrich IV. seine funf unehelichen Kinder von Gabrielle d’Estrees und Henriette d’Entragues gemeinsam mit den ehelichen in der Residenz zu Saint-Germain-en-Laye erziehen ließ, verscharfte den Konflikt mit seiner Gattin noch. Der toskanische Botschafter schrieb an seinen Großherzog, dass der Konigshof eher einem Bordell als einem Schloss gleiche. Selbst ein 1604 von Henriette d’Entragues und ihrer Familie angezetteltes Komplott gegen das Leben des Konigs schadete der Matresse nicht lange; sie wurde bald wieder die Geliebte Heinrichs IV. Als 1605 die ehemalige Gattin des Herrschers, Margarete von Valois, wieder an den Hof kam, entwickelte sich zwischen ihr und Maria ein gutes Verhaltnis.

Maria im Kronungsornat, Gemalde von Frans Pourbus dem Jungeren

Im Gegensatz zu ihrem kinderliebenden Gemahl verhielt Maria sich als recht distanzierte Mutter und entwickelte nur zu ihrem Sohn Gaston eine herzlichere Beziehung. Den sich ebenso eigensinnig wie sie selbst gebardenden Dauphin ließ sie haufig korperlich zuchtigen, wogegen sich Ludwig zur Wehr setzte.

Auf die Politik suchte die ein luxurioses Leben fuhrende, teure Kleider und Edelsteine schatzende Konigin insofern Einfluss zu nehmen, als sie sich bemuhte, zur Rekatholisierung Frankreichs beizutragen, wie ihr auch Papst Clemens VIII. aufgetragen hatte. Es gelang ihr durchzusetzen, dass den Jesuiten 1604 die Ruckkehr ins Land erlaubt wurde. Daruber hinaus war die mutterlicherseits von den Habsburgern abstammende Konigin bestrebt, eine Annaherung zwischen Frankreich und dem katholischen Spanien zu erreichen. Heinrich IV. stand aber mehreren dieser religios-politischen Projekte seiner Gattin ablehnend gegenuber. Ferner wollte Maria auch ? in Anlehnung an die Kulturpolitik ihrer Medici-Verwandtschaft ? verstarkte Beziehungen des Hauses Bourbon mit bedeutenden Kunstlern fordern und großeren florentinischen Einfluss auf die Kultur Frankreichs herstellen.

Maria ließ sich anscheinend sehr von ihrer machthungrigen Jugendfreundin und nunmehrigen Hofdame Leonora Galigai und deren ehrgeizigem Gemahl, einem italienischen Abenteurer namens Concino Concini , beherrschen, die beide in ihrem Gefolge nach Paris gekommen waren. Der Konig fand die Anwesenheit dieses Paares sehr belastend. 1609 verliebte sich der alternde Monarch dann in die erst 15-jahrige Adlige Charlotte-Marguerite de Montmorency , deren Gemahl, Henri II. de Bourbon, prince de Conde , sie jedoch zum Zorn des Monarchen dessen Zugriff entzog, indem er sie nach Brussel unter spanischen Schutz brachte.

Nach langem Drangen erreichte Maria, dass ihr Gatte, als er personlich in einen neuen Krieg ziehen und in die Spanischen Niederlande einmarschieren wollte, seine Vorbehalte gegen ihre Kronung zur Konigin von Frankreich aufgab. Die Maria viel Freude bereitende, durch den Kardinal Francois de Joyeuse vorgenommene Kronung erfolgte unter großer Prachtentfaltung am 13. Mai 1610 in der Kathedrale von Saint-Denis . Im Falle von Heinrichs Abwesenheit oder Tod konnte sie nun die Regentschaft fur den unmundigen Dauphin Ludwig ubernehmen. Bereits am folgenden Tag wurde Heinrich IV., bei dem insgesamt 18. Attentat auf ihn, von dem katholischen Fanatiker Francois Ravaillac erdolcht. [5]

Regentschaft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Maria von Medici mit Leonora Galigai und Concino Concini

Maria schien der plotzliche Tod ihres Gatten nicht sonderlich mitgenommen zu haben, doch trug sie zwei Jahre lang strenge Trauer. Sofort nach der Ermordung Heinrichs IV. sicherte sie sich mit maßgeblicher Hilfe des Herzogs von Epernon, Jean Louis de Nogaret de La Valette , durch einen Beschluss des Parlement de Paris die Funktion der Regentin fur ihren minderjahrigen altesten Sohn. Die bisherigen Minister konnten in ihren Amtern bleiben, doch gewannen bald andere Berater Marias wie Concini immer mehr Einfluss. Am 17. Oktober 1610 fand die Konigssalbung Ludwigs XIII. in Reims statt.

Die Regentin stand an der Spitze eines von verschiedenen Machtinteressen zerrissenen Landes, und die daraus resultierenden, bisher durch die Autoritat des Monarchen uberbruckten Gegensatze brachen nach dessen Tod aus. Nicht nur gab es Spannungen zwischen den Konfessionen, sondern es drohten auch Rebellionen der Aristokraten und außere Gefahren. Maria suchte aufruhrerische Adlige wie den nach Frankreich zuruckgekehrten Prince de Conde mit großzugigen finanziellen Geschenken zu gewinnen. Der Minister Sully , ein langjahriger vertrauter Berater und Finanzverwalter Heinrichs IV., hielt diese Entscheidung nicht fur richtig und dankte am 26. Januar 1611 ab. Den Hugenotten kam Maria dadurch entgegen, dass sie nicht an den Freiheiten ruttelte, die ihnen das von Heinrich IV. 1598 erlassene Edikt von Nantes garantierte.

Außenpolitisch behielt Maria zunachst die Linie ihres Gatten insofern bei, als sie wie dieser im Julich-Klevischen Erbfolgestreit die protestantischen Verbundeten weiter unterstutzte und deren deutschen, niederlandischen und englischen Truppen im August 1610 bei der Eroberung von Julich half. Ansonsten beendete sie aber die von ihrem Gemahl verfolgte antihabsburgische Linie und suchte stattdessen eine Annaherung an Spanien. Am 30. April 1611 wurde im Vertrag von Fontainebleau eine Doppelhochzeit zwischen Mitgliedern der Konigsfamilien der beiden Staaten beschlossen: Konig Ludwig XIII. sollte mit der spanischen Infantin Anna und Marias Tochter Elisabeth mit dem spanischen Thronfolger, dem spateren Philipp IV. , vermahlt werden. Diese Allianz beunruhigte die franzosischen Protestanten und bedeutete auch eine etwa zehnjahrige außenpolitische Abstinenz, wodurch der deutsche Kaiser ungestort seine Macht vermehren konnte.

Dass sich Maria so stark von Leonora Galigai und insbesondere deren Ehemann Concino Concini beeinflussen ließ, rief in Frankreich großen Unmut hervor. Nur zwei Monate nach dem Tod Heinrichs IV. wurde Concini Mitglied des Staatsrates (conseil de l’Etat) und zum Marquis d’Ancre erhoben. Bald erlangte er eine Machtstellung, die ihn zum eigentlichen Regierungschef machte. Er suchte die Zentralgewalt zu starken und bereicherte sich außerdem massiv. Nachdem die finanzielle Freigebigkeit der Krone nachließ, kam es ab 1613 zu einer militarischen Revolte Adeliger, an welcher der Prince de Conde fuhrenden Anteil nahm. Die unzufriedenen Barone fuhlten sich durch die Regentin und Concini entmachtet, wobei auch Xenophobie eine Rolle spielte. Sie wollten u. a. die spanischen Hochzeiten verhindern und die Einberufung der Generalstande erreichen, ehe Ludwig XIII. volljahrig wurde. Obwohl Maria ihnen im von ihr mit Conde ausgehandelten Vertrag von Sainte-Menehould (15. Mai 1614) weit entgegenkam und ihnen große Geldsummen sowie anderweitige Vorteile versprach, wobei etwa Conde 150.000 Ecus erhielt, blieben die aufstandischen Großen bei ihren kriegerischen Aktivitaten. Daraufhin befahl die Koniginwitwe im Juli 1614 einen von einigen Tausend Soldaten unternommenen Feldzug gegen ihre adligen Gegner und zerstreute diese.

Anlasslich der Volljahrigkeitserklarung ihres altesten Sohnes (2. Oktober 1614) ließ Maria prunkvolle Feste ausrichten. Fur den 27. Oktober 1614 berief sie die Generalstande ein, die bis zum 23. Februar 1615 tagten. Es war das vorletzte Mal in der Geschichte Frankreichs, dass die Generalstande zusammentraten (letztmals geschah dies 1789 vor dem Ausbruch der Franzosischen Revolution ). Die gegensatzlichen Vorstellungen des Adels, Klerus und Dritten Standes traten offen zutage, doch blieb es bei rein verbalen Auseinandersetzungen. Bei wesentlichen Themen wie der Abschaffung der Amterkauflichkeit verliefen die Beratungen zwar im Sande, doch starkten die Generalstande die Position Marias gegenuber dem Adel und genehmigten auch die von der Regentin vorgesehene Doppelhochzeit ihrer Kinder. [6]

Obwohl Ludwig XIII. nun volljahrig und gekront und damit regierungsfahig war, wollte Maria ihre bisherige Machtstellung nicht aufgeben. Ihre Regentschaft war zwar vorbei, doch erreichte sie, dass sie de facto alle Befugnisse behielt. Ludwig war aber von seinem ihn liebevoll behandelnden Vater ein Bewusstsein fur die ihm bestimmte Rolle eines Kronprinzen vermittelt und in seine kunftigen Aufgaben eingefuhrt worden. Seine herrschsuchtige Mutter zeigte sich ihrem schwierigen und aufsassigen Sohn gegenuber hingegen kuhl, behandelte ihn streng, zollte ihm wenig Anerkennung und hielt ihn von den Regierungsgeschaften weiterhin fern. Das emotionale Gleichgewicht des Knaben litt unter dieser Behandlung.

Weil Conde zu neuem Widerstand gegen die monarchische Regierung rustete und Maria weitere kriegerische Auseinandersetzungen mit den hohen Herren des Reiches furchtete, fuhrte sie, beraten von den Herzogen von Epernon und Guise, ihre Reise mit ihren beiden zur Verheiratung vorgesehenen Kindern nach Bordeaux unter dem Schutz einer kleinen Armee durch. Hier gingen nun am 18. Oktober 1615 die Ferntrauung Elisabeths mit dem spanischen Thronfolger, dem spateren Philipp IV., und am 21. November 1615 die Hochzeit Ludwigs XIII. mit der Infantin Anna uber die Buhne. Maria zwang ihren Sohn zum sofortigen Vollzug der Ehe, wofur er noch nicht vorbereitet war. Von Jesuiten erzogen, hatte er vielmehr asketische Neigungen und eine religios begrundete Furcht vor Sexualitat entwickelt. Er sollte erst vier Jahre spater wieder das Bett seiner Gemahlin teilen. Maria wollte auch ihrer der Etikette nach im Rang uber ihr stehenden Schwiegertochter moglichst wenig Einfluss auf ihren Sohn einraumen, um ihn besser unter Kontrolle halten zu konnen, und bemuhte sich zu diesem Zweck erfolgreich, dass die jungen Eheleute einander nicht verstanden. [7]

Obwohl eine neue Revolte oppositioneller Adliger sich bis in die Provinzen ausbreitete und der Herzog von Rohan die Hugenotten aufwiegelte, kam es nur zu kleineren Scharmutzeln. Bei den in Loudun gefuhrten Verhandlungen mit ihren Gegnern ging Maria weitgehend auf deren Forderungen ein. Im Vertrag von Loudun (3. Mai 1616) wurden ihnen großzugig Amter und Geldleistungen zugestanden. Die Koniginwitwe verabschiedete auch den Herzog von Epernon und machte den Prince de Conde zum Vorsitzenden des Kronrats, doch ließ sie Conde am 1. September 1616 verhaften und in der Bastille inhaftieren. Daraufhin flammten die bewaffneten Konflikte wieder auf.

Eine von Marias bedeutendsten politischen Aktionen war die Forderung des jungen Bischofs von Lucon Armand Jean du Plessis , spater bekannt als Kardinal Richelieu, auf den sie wahrend der Generalstandeversammlung aufmerksam geworden war. Am 25. November 1616 wurde er zum Staatssekretar fur Krieg und Außenpolitik ernannt.

Der junge Konig litt inzwischen immer mehr darunter, dass auch der einflussreichste Gunstling seiner Mutter, Concini, ihn rucksichtslos behandelte und ihm jegliche Ausubung von Regierungsgewalt verwehrte. Im April 1617, im Alter von 15 Jahren, befreite sich Ludwig XIII. schließlich mit Unterstutzung seines Favoriten Charles d’Albert, duc de Luynes von der Bevormundung seiner Mutter und ihres unpopularen Beraters Concini. Dieser wurde erschossen, seine Frau Leonora Galigai im Juli 1617 wegen angeblicher Hexerei hingerichtet. Maria wurde zunachst in ihren Raumen wie eine Gefangene behandelt. Trotz ihrer mehrfachen Bitten wollte ihr Sohn sie nicht sehen. Bevor sie im Mai 1617 in das Schloss Blois verbannt wurde, war der junge Konig nur zu einem kuhlen Abschiedsgruß bereit. Richelieu folgte Maria ins Exil. [8]

Maria, Ludwig und Richelieu [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Peter Paul Rubens , Maria von Medici, ca. 1622, Museo del Prado

Aufgrund der Erlaubnis Ludwigs XIII. konnte Maria weiterhin ihre Einkunfte beziehen und so ihr Haus und ihre Getreuen unterhalten. Sie sann aber auf Flucht aus ihrem Hausarrest und gewann den ebenfalls entmachteten Richelieu als wichtigen Verbundeten. Als der Konig seine Mutter nicht an der am 10. Februar 1619 abgehaltenen Hochzeit ihrer Tochter Christine mit dem spateren Herzog Viktor Amadeus I. von Savoyen teilnehmen ließ, unternahm Maria mit der Unterstutzung des Herzogs von Epernon in der Nacht vom 21. auf den 22. Februar 1619 einen erfolgreichen Fluchtversuch aus Blois. Dabei ließ sich die korpulente Koniginwitwe, die nur ihre Edelsteinschatulle mitnahm, mit der Hilfe von zwei Mannern an einer an ihrem Schlafzimmerfenster befestigten Strickleiter unter großen Anstrengungen die Hauswand hinunter. In einer bereitstehenden Kutsche und in Begleitung mehrerer vom Herzog von Epernon gesandter Herren floh sie zum Schloss von Angouleme .

Nun erregte Maria einen Aufstand gegen ihren koniglichen Sohn. Der Konflikt wurde durch Vermittlung Richelieus im Vertrag von Angouleme (30. April 1619) beigelegt. Ludwig XIII. gewahrte seiner Mutter, die er am folgenden 5. September zu einer formellen Versohnung in Couzieres traf, vollige Bewegungsfreiheit, ihre Ernennung zur Gouverneurin des Anjou , eine Ehrenwache, den Bezug all ihrer Einkunfte sowie 600.000 Pfund zur Bezahlung ihrer Schulden. Maria residierte in Angers , stiftete aber Anfang Juli 1620 eine neue Rebellion unzufriedener hoher Adliger unter Fuhrung des Herzogs von Epernon gegen ihren Sohn an. Der Konig stieß auf seinem einmonatigen Feldzug auf wenig Widerstand und eroberte am 7. August 1620 nach einem leichten Kampf einen Vorort von Angers, Les Ponts-de-Ce . Damit war Marias Niederlage besiegelt. Dennoch sohnten sich Mutter und Sohn am 10. August 1620 im Abkommen von Angers aus und Maria durfte wieder an den Pariser Hof zuruckkehren.

Am 15. Dezember 1621 starb Charles d’Albert. Danach gelang es Maria, wieder großeres politisches Gewicht zu erlangen. Richelieu bewog sie, sich nachgiebig zu zeigen und gab ihr kluge politische Ratschlage, die dem Konig so imponierten, dass sie 1622 trotz der Quertreiberei des inzwischen freigelassenen Prince de Conde wieder in den koniglichen Beraterstab aufgenommen wurde. Dank ihrer Fursprache wurde Richelieu am 5. September 1622 zum Kardinal erhoben und stieg 1624 zum fuhrenden Minister des Konigs auf. 1625 ließ sich Maria im Palais du Luxembourg nieder, dessen Ostgalerie sie durch eine von Peter Paul Rubens geschaffene, wichtige Episoden ihres Lebens nach ihrer eigenen Deutung illustrierende Gemaldefolge, den so genannten Medici-Zyklus , hatte verschonern lassen.

In der Folgezeit verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Maria und Richelieu. Die Koniginwitwe musste feststellen, dass ihr einstiger Weggefahrte sich nun weniger ihr gegenuber verpflichtet fuhlte, sondern am weiteren Ausbau seiner eigenen Macht arbeitete und sich dem Konig unentbehrlich zu machen suchte. So schmalerte der Kardinal ihren Einfluss auf ihren Sohn und verfolgte von ihren Vorstellungen abweichende politische Ziele. Als uberzeugte Anhangerin der romisch-katholischen Kirche und Blutsverwandte der Habsburger lehnte Maria eine außenpolitische Konfrontation Frankreichs mit Spanien und Osterreich ab und stand dabei der vom Kardinal Pierre de Berulle und dem Kanzler Michel de Marillac gefuhrten sog. ?Partei der Devoten“ nahe. Fur Richelieu hingegen standen die nationalen Interessen Frankreichs im Vordergrund, die er durch die Vormachtstellung der Habsburger gefahrdet sah. Daher trat er fur deren offensivere Bekampfung ein, wobei er auch Bundnisse mit protestantischen Fursten einzugehen bereit war, wenn diese einer Schwachung habsburgischen Einflusses dienten.

Wahrend der Absenz Ludwigs XIII. im Mantuanischen Erbfolgekrieg fungierte Maria 1629 wieder als Regentin. Seit 1629 wurden auch die latenten Spannungen zwischen Maria und Richelieu deutlicher sichtbar. Als der Konig im September 1630 schwer krank in Lyon weilte, forderte sie von ihm die Entlassung seines ersten Ministers. Nach der Genesung Ludwigs XIII. dauerten die Auseinandersetzungen fort. Bald kam es zur direkten Konfrontation, als die Koniginmutter Richelieu nach einer am 10. November 1630 in ihrem Palais du Luxembourg abgehaltenen Ratssitzung aller Amter enthob, die er an ihrem Hof innehatte. Daraufhin forderte sie ihren Sohn auf, Richelieu auch als Minister zu entlassen. Der Monarch verschob die Entscheidung um einen Tag und suchte vereinbarungsgemaß seine Mutter am nachsten Morgen in ihrem Palais zur Besprechung der weiteren Vorgangsweise auf. Wahrend dieser Unterredung konnte der ebenfalls erschienene, aber nicht eingelassene Richelieu heimlich uber eine Nebentreppe in Marias Privatkapelle und von dort in ihr Schlafzimmer gelangen. Maria beschimpfte den Kardinal, der sich rechtfertigen hatte wollen, nun um Vergebung bat und sich auf Befehl des Konigs wieder entfernte. Nun stellte Maria ihren Sohn mehr oder minder vor die Wahl zwischen ihr und seinem Minister. Ludwig XIII. begab sich nach Versailles . Die ?Partei der Devoten“ und deren Unterstutzerin schienen gewonnen zu haben, doch traf sich der Konig noch am Abend des 11. November 1630, dem sogenannten Journee des dupes (?Tag der Betrogenen“), mit Richelieu und versicherte ihn seines Vertrauens. Vielmehr wurde Marillac inhaftiert und Richelieu am 12. November offentlich in seinen Amtern bestatigt. Damit hatte Maria den Machtkampf gegen den Kardinal verloren.

Ludwig XIII. wunschte keinen volligen Bruch mit seiner Mutter, die sich aber unnachgiebig zeigte, weiter gegen Richelieu intrigierte und ihren Lieblingssohn Gaston zur Revolte ermunterte. So wurde Maria im Februar 1631 im Schloss Compiegne unter Hausarrest gestellt. [9]

Exil und Tod [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 19. Juli 1631 floh Maria in die Spanischen Niederlande unter den Schutz der Infantin Isabella Clara Eugenia , einer Enkelin Katharinas von Medici. Sie wurde in Avesnes mit allen Ehren aufgenommen und begab sich nach einer Zwischenstation in Mons nach Brussel. Doch hatte der Konig ihr die Flucht erleichtert, indem er die zu ihrer Bewachung in Compiegne abgestellten Personen hatte zuruckrufen lassen. Nun konnte er seiner Mutter, da sie bei den spanischen Feinden Frankreichs Zuflucht gesucht hatte, im August 1631 Hochverrat vorwerfen. Nach Verkundung des Urteils, das sie fur schuldig erklarte, wurde sie geachtet und ihr Besitz beschlagnahmt, so dass sie keine eigenen Mittel zu ihrem Unterhalt hatte. Als Folge hiervon wollte kein Furst sie auf Dauer in seinem Land aufnehmen.

Einige Zeit nach Marias Flucht in die spanischen Niederlande fand sich auch ihr Sohn Gaston bei ihr ein. Die exilierte Koniginmutter schlug ein Angebot des Großherzogs Ferdinando II. der Toskana aus, nach Florenz zu ubersiedeln. Als Richelieu ihr im Juni 1633 einen freundlichen Brief schrieb, da sie in Gent an einer Krankheit laborierte, antwortete sie schroff. Doch im nachsten Jahr hatte sie so viel Sehnsucht nach Frankreich, dass sie den Kardinal brieflich um eine Aussohnung bat; dieser riet ihr aber nur zu der von ihr bisher abgelehnten Reise in die Toskana. Als ihr Sohn Gaston im Oktober 1634 einem Angebot Richelieus zur Ruckkehr nach Paris Folge leistete, beschwor sie Ludwig XIII. in vielen Schreiben, ihr ebenfalls die Heimkehr zu gewahren, erhielt jedoch nur hinhaltende Repliken.

Im August 1638 verließ Maria heimlich ihr bisheriges Exilland und begab sich in die Vereinigten Niederlande . Da ihr Besuch dieser neuen Republik den Anschein einer offiziellen Anerkennung verlieh und daher als diplomatischer Erfolg betrachtet wurde, durfte sie einen feierlichen, von prachtigen Spielen begleiteten Einzug in Amsterdam halten. Dies wurde von den republikanischen Stadtregenten Andries Bicker , Albert Burgh , Pieter Hasselaer , Antonie Oetgens van Waveren und Abraham Boom organisiert. Die Hollander wollten sich aber nicht wegen ihres Aufenthalts mit Frankreich zerstreiten und fur ihre Kosten aufkommen. So begab sich Maria nach einigen Monaten nach England. Konig Karl I. , der mit ihrer Tochter Henriette vermahlt war, sprach seiner Schwiegermutter zwar eine Pension von 100 Pfund Sterling pro Tag zu, gab ihr aber zu verstehen, dass sie ein unbequemer Gast sei. In erneuten Briefen bat Maria Richelieu demutsvoll um Vergebung und Unterstutzung ihrer Ruckkehrwunsche nach Frankreich, erreichte aber letztlich wieder nichts.

Der englische Konig hatte zunehmend mit sich teilweise auch gegen Maria richtenden Feindseligkeiten zu kampfen. Am 22. August 1641 verließ Maria London, wurde aber von Philipp IV. abgewiesen, sich wieder in den Spanischen Niederlanden niederzulassen. Auch die Generalstaaten wollten sie nicht mehr aufnehmen. An Gesichtsrose erkrankt, fand sie schließlich im Oktober 1641 in Koln eine bescheidene Bleibe in einem Haus, das ehemals der Familie Rubens gehort hatte. [10]

Obwohl sie Mutter des Konigs von Frankreich und der Koniginnen von Spanien und England war, verstarb Maria von Medici im Alter von 67 Jahren am 3. Juli 1642 einsam und verarmt in Koln in Rubens’ Haus in der Sternengasse 10 . Ihre einbalsamierten Eingeweide wurden in einem Ziegelschacht unter der Achskapelle des Kolner Doms bestattet, [11] wahrend ihre Gebeine auf Befehl Ludwigs XIII. nach Paris uberfuhrt und am 4. Marz 1643 in der Grablege der franzosischen Konige, der Kathedrale von Saint-Denis, beigesetzt wurden.

Bei der Plunderung der Konigsgraber von Saint-Denis wahrend der Franzosischen Revolution wurde Marias Grab am 15. Oktober 1793 geoffnet und geplundert. Ihre Uberreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt. Im Zuge der bourbonischen Restauration nach 1815 wurden die Massengraber geoffnet und die darin enthaltenen Gebeine, die keinem Individuum mehr zuzuordnen waren, in einem gemeinschaftlichen Ossuarium in der wiederhergestellten Grablege des Hauses Bourbon in der Krypta der Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt.

Maria und die Kunst [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Kronung Marias von Peter Paul Rubens

Wie ihre florentinischen Vorfahren nutzte Maria de’ Medici die Kunst, um ?grandeur“ zu zelebrieren und eine Legende uber ihr Leben und ihre Person zu schaffen. Ihre Art, Kunst als Mittel zum Zweck der Darstellung von Macht einzusetzen, trug wesentlich dazu bei, dass die italienische Kultur in Frankreich weitere Verbreitung fand. Dieser Aspekt in Marias Leben ist Gegenstand neuerer historischer Forschungen.

Sie unterstutzte wie keine andere franzosische Konigin vor ihr die Kunste. Autoren wie Francois de Malherbe und Guillaume du Vair oder der Maler Nicolas Poussin verdankten ihre Karriere Marias Mazenatentum .

Der Bildhauer Giovanni Bologna und sein Schuler Pierre Franqueville schufen 1604 als Geschenk ihres Cousins Cosimo II. fur sie ein Reiterstandbild ihres Gemahls Heinrich IV. auf dem Pont Neuf (1614 vollendet), das wahrend der Franzosischen Revolution 1792 zerstort und 1818 von Francois-Frederic Lemot aus der Bronze einer von Napoleon beauftragten Statue des General Disaix ersetzt wurde.

In den Jahren 1615 bis 1620 ließ Maria sich von dem Architekten Salomon de Brosse das Palais du Luxembourg als reprasentativen Witwensitz mit dem angeschlossenen Park Jardin du Luxembourg errichten und von 1622 bis 1625 durch eine Gemaldefolge, den so genannten Medici-Zyklus, von Rubens ausgestalten. Die 24 Bilder zeigen Stationen aus ihrem Leben von ihrer Geburt bis zur Versohnung mit ihrem Sohn Ludwig XIII. und sind heute im Louvre zu sehen.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Philippe Delorme: Marie de Medicis. Histoire des Reines de France . Pygmalion, 1999, ISBN 2-85704-553-0 .
  • Francoise Graziani, Francesco Solinas (Hrsg.): Le 'siecle' de Marie de Medicis. Actes du Seminaire de la Chaire Rhetorique et Societe en Europe (XVIe-XVIIe siecles) du College de France sous la direction de Marc Fumaroli de l’Academie francaise . Edizioni dell’Orso, Turin 2003, ISSN   1121-7189 ( Franco-Italia . Sonderheft Nr. 21?22).
  • Francois Pierre Guillaume Guizot : A Popular History of France From The Earliest Times . Bd. 5, Estes & Lauriat, Boston um 1880.
  • Helga Hubner, Eva Regtmeier: Maria de' Medici. Eine Fremde. Florenz ? Paris ? Brussel ? London ? Koln . Peter Lang, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-631-60118-1 ( Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs . Band 14).
  • Anka Muhlstein: Koniginnen auf Zeit. Katharina von Medici, Maria von Medici, Anna von Osterreich . Insel Verlag, Frankfurt 2003, ISBN 3-458-17177-0 .
  • Paola Pacht-Bassani, Thierry Crepin-Leblond, Nicolas Sainte Fare Garnot, Francesco Solinas: Marie de Medicis, un gouvernement par les arts . Ausstellungskatalog Chateau de Blois 2004, Somogy editions d’art, Paris 2004, ISBN 2-85056-710-8 .
  • Gerd Treffer, Die franzosischen Koniginnen , Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5 , S. 271?278.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Maria de’ Medici  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Bisher war meist vom 26. April 1573 als Maria de’ Medicis Geburtsdatum ausgegangen worden, nach neueren Forschungen ist dieses aber erst zwei Jahre spater auf den 26. April 1575 anzusetzen ( Medici-Archiv ( Memento vom 6. Februar 2012 im Internet Archive )). Die franzosische Wikipedia gibt den 27. April 1575 als Geburtsdatum an.
  2. Gerd Treffer, Die franzosischen Koniginnen , S. 271; Claire Hsu Accomando: Medici, Maria de , in: Anne Commire (Hrsg.): Women in World History , Bd. 10 (2001), S. 844.
  3. Benedetta Craveri: Koniginnen und Matressen , Mailand 2005, dt. Munchen 2008, ISBN 978-3-446-23013-2 , S. 107?120; Claire Hsu Accomando, Women in World History , Bd. 10, S. 844ff.
  4. James Cleugh: Die Medici , dt. Taschenbuchausgabe 1997, ISBN 3-492-22321-4 , S. 385.
  5. Benedetta Craveri, Koniginnen und Matressen , S. 118?128; Gerd Treffer, Die franzosischen Koniginnen , S. 272ff.
  6. Gerd Treffer, Die franzosischen Koniginnen , S. 274f.; Albert Cremer: Ludwig XIII. In: Peter Claus Hartmann (Hrsg.): Franzosische Konige und Kaiser der Neuzeit , Munchen 1994, ISBN 3-406-38506-0 , S. 172ff.
  7. Benedetta Craveri, Koniginnen und Matressen , S. 131?134 und 147ff.
  8. Gerd Treffer, Die franzosischen Koniginnen , S. 275f.; Albert Cremer, Franzosische Konige und Kaiser der Neuzeit , S. 174f.
  9. Benedetta Craveri, Koniginnen und Matressen , S. 136?142; Gerd Treffer, Die franzosischen Koniginnen , S. 276f.
  10. James Cleugh, Die Medici , S. 395ff.; Gerd Treffer, Die franzosischen Koniginnen , S. 278. ? Man vergleiche auch die einschlagige Passage im Artikel Sternengasse .
  11. G. Hauser: Die Herzen der Maria von Medici . In: Kolner Domblatt . 2009, S. 127 ff.
Vorganger Amt Nachfolger
Margarete von Valois Konigin von Frankreich und Navarra
1600?1610
Anna von Osterreich