Maria Brunnlein

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Die Wallfahrtsbasilika Maria Brunnlein befindet sich in Wemding im Bistum Eichstatt . Sie erhielt 1998 durch Papst Johannes Paul II. den Titel Basilica minor .

Maria Brunnlein, Luftaufnahme (2016)

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wallfahrtskirche Maria Brunnlein

Um 1680 brachte der Wemdinger Schuhmacher Franz Forell das Gnadenbild Unserer Lieben Frau , das auf dem Gnadenaltar steht, von Rom nach Wemding. Nach dem Bau einer alteren Kapelle uber dem Schillerbrunnl im Jahre 1692 entstand wegen des anwachsenden Pilgerstroms in den Jahren 1748 bis 1782 nach den Planen des Baudirektors des Deutschherrenordens Franz Joseph Roth die heutige Rokoko kirche.

Nach einer dreijahrigen Restaurierung erstrahlt die Basilika seit 1. Oktober 2003 in neuem Glanz. Die 4,5 Millionen Euro teuren Arbeiten waren laut einer Pressemitteilung des Bistums Eichstatt ?dringend notwendig“: ?Statische Mangel und Schaden im Dachstuhl hatten zu Rissen in den Gewolben gefuhrt. Stuckornamente waren abgefallen, wertvolle Fresken hatten sich gelost. Deckengemalde waren vom Pilz befallen, Seitenaltare litten unter Schimmel.“ [1]

Bei der Wallfahrt Maria Brunnlein zum Trost wird seit dem 17. Jahrhundert vor allem eine aus Holz geschnitzte Marienfigur verehrt. Viele Pilger verbinden den Besuch der Wallfahrtskirche mit einem Trunk aus dem Gnadenbrunnlein. Sechs 1983 gefertigte Andachtssteine von Ernst Steinacker weisen den Weg zur Kirche. 2009 wurden am Fußweg vom Parkplatz zum Hauptportal der Basilika 15 Stelen eines neuen Kreuzwegs aufgestellt; der Jesuitenbruder und Glasmaler Michael Kampik (* 1948; † 6. Februar 2016) hat sie geschaffen.

Pilgerheim [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pilgerheim

1996 entstand nach Planen des Weimarer Architekten Karl-Heinz Schmitz und Mitarbeiter Albert Dischinger das Pilgerheim. Durch die beiden langlichen Bauteile entsteht ein Hof zwischen der Basilika und dem Pilgerheim. [2] Der Architekturfotograf Peter Bonfig dokumentierte fotografisch den Neubau. [3]

Ausstattung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Chorraum mit Basilikainsignien
  • Der Gnadenaltar im Rokokostil ist mit dem Gnadenbild versehen und wird auch Brunnen- oder Quellenaltar genannt. Er wurde 1756 vom Bildhauer Johann Joseph Meyer aus Tirol erbaut. Den Unterbau mit Brunnenschale und Voluten erganzte 1953 Ernst Steinacker.
  • Die Rokoko kanzel mit den drei gottlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe stammt von F. Anton Anwander aus Landsberg am Lech .
  • Votivtafeln gibt es zum Dank fur die Gebetserhorungen.
  • Ein Schrein des romischen Martyrers Theodor Stratelates († 319) befindet sich auf dem Barbaraaltar.
  • An den Seiteneingangen stehen Figuren der Heiligen Anna und Joachim .
  • Orgel von Steinmeyer (1923) in einem Gehause von Anton Bayr (1758).

Marianisches Programm [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Wallfahrtskirche ist mit einem Deckengemalde von Johann Baptist Zimmermann und dessen Sohn Michael verziert, das die Gottesmutter als lebenspendenden Brunnen zeigt. Um das Hauptfresko sind zwolf Brunnenmedaillons gruppiert, die sich symbolisch auf Maria beziehen. Weitere Mariensymbole finden wir an den Seiten und im Eingangsbereich der Kirche.

Symbole an den Seiten:

  • Aurora consurgens (Aufleuchtende Morgenrote)
  • Electa ut sol (Auserlesen wie die Sonne)
  • Domus aurea (Goldenes Haus)
  • Mulier amicta sole (Frau mit der Sonne umkleidet)
  • Signum foederis (Zeichen des Bundes)
  • Rosa mystica (Geheimnisvolle Rose)
  • Scala Iacob ( Jakobsleiter )
  • Turris Davidica ( Turm Davids )
  • Stella matutina ( Morgenstern )
  • Pulchra ut luna (Schon wie der Mond)
  • Templum Salomonis ( Tempel Salomos )
  • Mulier draconis victrix (Frau als Siegerin uber den Drachen)
  • Columba ramum ferens (Taube mit Olzweig)
  • Lilium inter spinas (Lilie unter Dornen)
  • Ianua coeli (Pforte des Himmels)
  • Arca testamenti (Arche des Bundes)

Symbole im Eingangsbereich:

  • Fons gratiarum (Brunnen der Gnaden)

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Kirchenverwaltung Wemding (Hrsg.): Wallfahrt Maria Brunnlein Wemding. Wemding (?)

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Maria Brunnlein  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Pressemitteilung des Bistums Eichstatt ( Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive )
  2. schmitzarchitekt. Abgerufen am 20. Oktober 2020 .
  3. schmitzarchitekt. Abgerufen am 28. August 2021 .

Koordinaten: 48° 52′ 46″  N , 10° 42′ 25″  O