Marcus Breger
(*
18. Mai
1905
in
Czernowitz
,
Bukowina
,
Osterreich-Ungarn
; †
30. September
1975
in
Tucson
,
Arizona
,
Vereinigte Staaten
) war ein
osterreichisch
-
rumanisch
-US-amerikanischer
Rabbiner
und
Hochschullehrer
.
Marcus Breger wurde am 18. Mai 1905 in Czernowitz, der traditionellen Hauptstadt der Bukowina, als Sohn von Marcus und Liebe Breger (geborene Druckmann) geboren. Von 1924 bis 1931 studierte er am
Judisch-Theologischen Seminar in Breslau
und besuchte gleichzeitig Studiengange an der
Universitat Breslau
, an der er im Jahre 1930
promovierte
. Bereits im darauffolgenden Jahr legte er seine Rabbinerexamen ab und fungierte von 1931 bis 1932 als Dozent in
Berlin
. In dieser Zeit war er auch Mitredakteur beim Verfassen der deutschsprachigen Ausgabe der
Encyclopaedia Judaica
und veroffentlichte weitere Beitrage in Fachzeitschriften in Deutschland. In seiner 1932 veroffentlichten
Dissertation
schrieb er uber
Beitrage zur Handelsgeschichte der Juden in Polen wahrend des 17. Jahrhunderts
. Nach der
Machtergreifung
Hitlers
emigrierte Breger 1933 nach
Italien
, ehe er von 1933 bis 1938 als Professor fur
Talmudwissenschaften
und
Geschichte
am
Collegio Rabbinico Convito
auf dem von den Italienern besetzten
Rhodos
tatig war. Gleichzeitig war Breger Oberhaupt des religiosen Gerichts.
1938 wurde er von Italien ausgewiesen und emigrierte im Dezember 1938 bzw. Januar 1939 mit Frau und Kind auf der
S.S. Rex
, wo er als
Marcus Breger-Landesberg
in den Passagierlisten erwahnt wird, von
Genua
uber
New York City
in die
Vereinigten Staaten
. Dort war er von 1939 bis 1950 als Rabbiner tatig und diente parallel dazu von 1943 bis 1946 als
Militargeistlicher
bei der
United States Army
. Nachdem er 65 Jahre alt geworden war, wurde Breger Rabbiner emeritus der
Congregation Anshei Israel
in
Tucson
im US-Bundesstaat
Arizona
, wo er in den letzten Jahrzehnten bis zu seinem Tod gelebt hatte. Wahrend dieser Zeit war er im Jahr 1971 Professor fur
Judaistik
an der
University of Missouri
sowie von 1971 bis 1975 erster Professor fur Judaistik an der
University of Arizona
.
Zeitlebens war Breger Mitglied der
Zionist Organization of America
(ZOA), des
Rabbinical Council of America
, der
Jewish War Veterans of the United States of America
, der Organisation
B’nai B’rith
, der
Military Chaplains Association
, der
Association of Jewish Chaplains
, des
Rotary Clubs
und des
Great Tucson Jewish Community Councils
. Er war wiederholt in Zeitungen und im Fernsehen zu sehen. So hatte er im Jahr 1955 einen Auftritt in
This Is Your Life
mit
Ralph Edwards
. Am 30. September 1975 starb Breger 70-jahrig in Tucson und wurde am
Evergreen-Memorial-Park
-Friedhof in Tucson beerdigt. Zu seinen Ehren fuhrte
The Arizona Center of Judaic Studies
der University of Arizona nach seinem Tod das
The Rabbi Marcus Breger Memorial Lectureship
ein.
[1]
Zudem betreibt die Universitat den
Rabbi Marcus Breger Memorial Fund
.
Marcus Breger wurde als Sohn von Jacob und Liebe Breger (geborene Druckmann) geboren. Zu seinen Geschwistern zahlen Tony Augenblick und Sol Breger. Im Jahre 1933 heiratete er die judische Zahnarztin Bertha Rittenberg (* 1909 in
St. Petersburg
; † 2001 in
Tucson
,
Arizona
). Am 9. Oktober 1936 kam auf Rhodos die gemeinsame Tochter Liba Breger (verheiratete Feuerstein; † 2. Oktober 2013 in
Kalifornien
), eine spatere Lehrerin, zur Welt. Verschiedenen Quellen zufolge soll er auch noch ein weiteres Kind mit seiner Frau bekommen haben.
Breger wurde mit osterreichischer Staatsangehorigkeit geboren, nahm 1918 die rumanische und 1943 die US-amerikanische Staatsangehorigkeit an.
- Werner Roder (Hrsg.):
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933?1945
,
Band 1: Politik, Wirtschaft, Offentliches Leben.
De Gruyter, Berlin/Boston, 1980,
ISBN 978-3-598-11420-5
, S. 90.
- Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe:
Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert.
Hrsg. von der Osterreichische Nationalbibliothek. Saur, Munchen 2002,
ISBN 3-598-11545-8
, S. 163?164.
- ↑
The Rabbi Marcus Breger Memorial Lectureship
(englisch), abgerufen am 28. Dezember 2018