Manduchai

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Manduchai Tsetsen Chatan ( mongolisch Мандухай сэцэн хатан , ????????
?????
?????
, auch weise Konigin der Mongolen genannt; * um 1448; † nach 1491/92) war eine mongolische Regentin der Nordlichen Yuan . Ihre Geschichte ist legendar und entsprechend widerspruchlich dargestellt. [1]

Manduchai war die Tochter des Fursten Corosbai Temur aus dem Engkud otog der Tumed und bereits in jungen Jahren die Witwe Manduul Khans (Regierungszeit zirka 1463?1467, verstarb erbenlos). Als die Oiraten den nachfolgenden Khan Bayan-Mongke Jonon (Bolkho Jinong, Regierungszeit zirka 1467?1470) uberfielen und dessen Frau Siker taiqo raubten, wurde sein etwa 5-jahriger Sohn Batu-Mongke in ihre Obhut gegeben. Nach der Ermordung seines Vaters galt er als der letzte Thronanwarter aus dem Haus Dschingis Khans in der Mongolei. Daraufhin soll sie die Initiative ergriffen, ihren kindlichen Schutzling Batu-Mongke als Dayan Khan auf den Thron gehoben und personlich die Oiraten angegriffen haben, was zum Sieg bei Tash burti bzw. Tash Turandu fuhrte. Nach seiner Volljahrigkeit heiratete sie ihn 1481 trotz eines Altersunterschiedes von ca. 16 Jahren und gebar ihm acht Kinder. In mehreren Verhandlungen und Feldzugen gelang ihr der Wiederaufstieg der Dschingisiden .

1982 erschien in der Mongolei der historische Roman Mandchai zezen (dt. Titel Mandchai die Kluge , Berlin 1988). Der mongolische Historiker Schagdardshawyn Nazagdordsh erfuhr mit diesem schriftstellerischen Erstlingswerk eine außerordentlich hohe Resonanz in der mongolischen Leserschaft. Die Monogolistin und Ubersetzerin Renate Bauwe resumiert: ?Ein sachkundiger Autor vermittelt hier, gestutzt auf eine interessante Fabel, ein kontrastreiches, ausdrucksstarkes, realistisches Bild von der Mongolei im 15. Jahrhundert“, weist aber auch auf einige chronologische Unstimmigkeiten hin. [2]

1989 kam der mongolische Kinofilm Мандухай цэцэн хатан (dt. Die weise Chatan Manduchai) heraus. Hier erfahrt die Figur eine Glorifizierung als Kampferin fur Freiheit und Unabhangigkeit der Mongolei. [3]

Tanja Kinkel bearbeitete ihr Leben in dem Buch Manduchai, die letzte Kriegerkonigin (Munchen 2014).

  1. So z. B. datiert The Cambridge History of China. Bd. 7., S. 467 die Ereignisse um die Thronbesteigung Dayan Khans in die Jahre 1486 und 1487.
  2. Renate Bauwe: Schagdardshawyn Nazagdordsh und sein Roman ?MANDCHAI DIE KLUGE“ . Website Mongolische Literatur , abgerufen am 12. November 2020.
  3. Мандухай цэцэн хатан . Website artfilm.mn , Projektsite des Vereins Алтан Хальс (dt. Goldener Film), abgerufen am 12. November 2020.