Magdeburgische Zeitung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Magdeburgische Zeitung war bis 1944 die alteste deutschsprachige Zeitung, sie erschien 1664 bis 1944 ununterbrochen in Magdeburg .

Die Grundung erfolgte 1664 im Haus Zum Lindwurm . In diesem Jahr war im Lindwurm eine Kombination aus Postmeisterei und Buchhandel entstanden, aus der die Zeitung hervorging. Erster Verleger war der Postmeister Jobst Bockmann, erster Schriftleiter der Buchhandler Jacob Ficke. Als Drucker war Johann Muller in der Dreienbrezelstraße 13 tatig. [1]

Die Zeitung wurde vom Verlag der Faberschen Buchdruckerei in Magdeburg herausgegeben und war im kaiserlichen Deutschland nationalliberal ausgerichtet. Montags enthielt die Zeitung als Beilage die ≫Blatter fur Handel, Gewerbe und soziales Leben≪. Ihre Verbreitungsgebiete waren die Provinzen Sachsen, Anhalt, Thuringen und Braunschweig. Anfangs hieß sie ≫Wochentliche Zeitungen≪. Den jetzigen Titel nahm sie in der ersten Halfte des 18. Jahrhunderts an. [2] In der Weimarer Republik wurde die Magdeburgische Zeitung von Robert Faber , Gustav Faber und Anton Kirchrath herausgegeben. [3] Auf Anregung von Robert Faber veroffentlichte die Magdeburgische Zeitung ab Anfang 1924 als erste große deutsche Tageszeitung Karikaturen in ihrem redaktionellen Teil. Sie stammten zunachst von Werner Hahmann und wurden auch von internationalen Zeitungen ubernommen. [4] Unter dem spateren Herausgeber Henning Faber stand die Zeitung inhaltlich der Deutschen Volkspartei nahe. [5] Am 1. September 1944 wurde sie mit der NS-Zeitung ?Der Mitteldeutsche ? Neues Magdeburger Tageblatt“ zusammengelegt. [6] [7] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges versuchte Fritz Faber, ein Nachkomme der Grunder der Zeitung aus dem 17. Jahrhundert (seit dem 18. Jahrhundert gehorte die Zeitung der Familie Faber), ein Relaunch der Zeitung in Speyer , quasi als ?Exilblatt“ von DDR -Fluchtlingen. Allerdings musste auch diese ihr Erscheinen 1956 einstellen.

Von der deutschen Wiedervereinigung bis Ende 2005 fuhrte die Zeitung Volksstimme , die vor 1933 der SPD und von 1946 bis 1990 der SED gehort hatte und sich seit der Einheit 1990 im Besitz der Bauer Verlagsgruppe befindet, den Untertitel ?Magdeburgische Zeitung“.

Prominente Mitarbeiter

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • Fritz Faber: Die Magdeburgische Zeitung. In: H.-D. Fischer (Hrsg.): Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts. Verlag Dokumentation, Pullach 1972, ISBN 3-7940-3602-6 , S. 57?74.

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Hans Leonhard, Die Kaufleute-Bruderschaft zu Magdeburg , in: Magdeburgs Wirtschaftsleben in der Vergangenheit , Dritter Band, Selbstverlag der Industrie- und Handelskammer, Magdeburg 1928, Seite 49
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Verlag: Bibliographisches Institut, Leipzig u d Wien, 1908, S. 62.
  3. Brockhaus. Handbuch des Wissens. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1923, S. 138
  4. Die Karikaturen der Magdeburgischen Zeitung , Verlag der Faberschen Buchdruckerei, Magdeburg, 1925
  5. Brockhaus. Handbuch des Wissens. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1929. Neue Ausgabe mit Nachtrag, Leipzig, 1933, S. 138
  6. An unsere Leser! In: Magdeburgische Zeitung. Nr. 204, 31. August 1944, S. 1.
  7. Fritz Faber: Die Magdeburgische Zeitung. In: H.-D. Fischer (Hrsg.): Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts. Verlag Dokumentation, Pullach 1972, S. 71.