Magdalena M. Moeller

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Magdalena Maria Moeller (* 1952 ) ist eine deutsche Kunsthistorikerin . Von 1988 bis 2017 war sie Direktorin des Brucke-Museums Berlin .

Leben und Wirken

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Magdalena Moeller studierte Kunstgeschichte, Klassische Archaologie und ostasiatische Kunstgeschichte an den Universitaten Koln und Bonn . Sie wurde 1981 in Bonn bei Eduard Trier mit einer Arbeit zum Thema ? Sonderbund Westdeutscher Kunstfreunde und Kunstler promoviert , fur ihre Dissertation erhielt sie 1982 das Paul-Clemen-Stipendium . Sie arbeitete in Zurich, bei der Staatsgalerie Stuttgart und dem Sprengel-Museum Hannover, bevor sie 1988 als Nachfolgerin von Leopold Reidemeister und Eberhard Roters zur Direktorin des Brucke-Museums in Berlin, das sich dem expressionistischen Werk der 1905 gegrundeten Kunstlergruppe Brucke widmet, berufen wurde. Ende September 2017 ging Moeller in den Ruhestand; ihre Nachfolge im Brucke-Museum trat am 1. Oktober 2017 die Kunsthistorikerin Lisa Marei Schmidt an.

An dem von dem Fabrikanten und Kunstsammler Bernhard Sprengel gestifteten und 1979 eroffneten Sprengel Museum Hannover hat Moeller neben Ausstellungen zur zeitgenossischen Kunst großangelegte Ausstellungen zur Klassischen Moderne realisiert wie unter anderem 1983 die erste Futurismus-Ausstellung in Deutschland Boccioni und Mailand , 1986 Picasso im Sprengel Museum Hannover mit uber 160 000 Besuchern und 1987 die abstrakten hannover .

Ihr Hauptwirken lag jedoch in der Leitung des Brucke-Museums. Das auf umfangreiche Schenkungen von Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel beruhende, 1967 eroffnete Museum gilt heute wie von Reidemeister konzipiert als das ?Zentrum der kunsthistorischen Spezialforschung auf diesem Gebiet des deutschen Expressionismus“. [1] Moeller setzte die Arbeit von Reidemeister konsequent fort. Mit weit uber 400 erworbenen Kunstwerken wurde die Sammlung komplettiert, so dass das Schaffen der Brucke nunmehr vollstandig dokumentiert werden kann. Insbesondere das Werk von Ernst Ludwig Kirchner stand im Mittelpunkt der Erwerbungen. Herausragend ist hier das 1910 entstandene Gemalde Artistin ? Marcella , das Moeller 1995 angekauft hat. In uber 100 Ausstellungs- und Bestandskatalogen wurde das Schaffen der Brucke wissenschaftlich aufgearbeitet. Mit Ausstellungen wie Franz Marc ? Aquarelle , Der fruhe Kandinsky , Der Blaue Reiter oder August Macke und die Rheinischen Expressionisten wurden auch zeitparallele Kunstler vorgestellt. Neben den Ausstellungen im eigenen Haus organisierte Moeller zahlreiche Brucke-Ausstellungen, vor allem im Ausland, unter anderem in Japan, Finnland, Rom, Brussel, Luxemburg, Madrid, Wien, London, Grenoble, Bergen, Venedig, Mailand und Genua sowie Ausstellungskooperationen mit internationalen Museen in Montreal, Los Angeles, New York, Paris, Oslo, Barcelona, Verona oder Zurich.

Moeller war uberdies Kuratoriumsmitglied der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Vorstandsmitglied der Karl Schmidt-Rottluff Forderungsstiftung und zeitweilig Kuratoriumsmitglied der Stiftung Kunstforum der Berliner Volksbank .

Fur ihre engagierte Vervollstandigung der Sammlung des Brucke-Museums auf hohem und hochstem Qualitatsniveau und fur ihre ausgedehnte Ausstellungstatigkeit, wodurch der deutsche Expressionismus auch international stark an Renommee gewonnen hat, wurde Moeller 2015 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Der damalige Staatssekretar fur Kulturelle Angelegenheiten, Tim Renner, formulierte dazu in seiner Presseerklarung: ?Es ist das bleibende Verdienst von Frau Moeller, das Brucke-Museum durch ihr großartiges Engagement zu seiner heutigen Bedeutung und internationalen Ausstrahlung entwickelt zu haben (...) Ihre systematische wissenschaftliche Bearbeitung, Erschließung und Dokumentation der Sammlung und ihre regen Publikationsaktivitaten haben dieser Berliner Einrichtung seinen internationalen Ruf und die hohe Anerkennung als wichtige Forschungsstelle zur Kunst des 20. Jahrhunderts verschafft“. [2]

Veroffentlichungen (Auswahl)

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Herausgeber (Auswahl)

  • Andre Schmitz (Hrsg.): Im Zentrum des Expressionismus. Erwerbungen und Ausstellungen des Brucke-Museums Berlin 1988?2013. Ein Jubilaumsband fur Magdalena M. Moeller. Hirmer, Munchen 2013, ISBN 978-3-7774-9061-8 .
  • Bernadette Schoog: Kirchner, Nolde und die anderen. Magdalena M. Moeller und das Brucke-Museum Berlin. Klinkhardt und Biermann, Munchen 2017, ISBN 978-3-943616-44-6 .
  • Christian Ring: Zum Abschied von Magdalena M. Moeller. In: Museumsjournal. Heft 4, 2017, S. 12?13, ISSN   0933-0593 .

Einzelnachweise

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  1. Leopold Reidemeister: Vorwort . In: Brucke-Archiv . Heft 1. Brucke-Museum, Berlin 1967.
  2. Senatsverwaltung fur Kultur: Pressemitteilung . Berlin 21. Januar 2015.