Madison
ist die
Hauptstadt
des
US-Bundesstaates
Wisconsin
und
Verwaltungssitz
des
Dane County
im Suden Wisconsins. Madison ist mit 269.840
[2]
Einwohnern nach
Milwaukee
die zweitgroßte Stadt in Wisconsin. Madison ist Universitatsstadt, Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum sowie Kernstadt der
Metropolregion Madison
. Die Stadt ist Bischofssitz der
Diozese Madison
der
katholischen Kirche
.
Benannt ist Madison nach
James Madison
, dem vierten
Prasidenten der Vereinigten Staaten
.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebten
Ho-Chunk
-Indianer, auch Winnebago genannt, in der Umgebung des heutigen Madison. Diese nannten das Gebiet ?Taychopera“, was ?Land der vier Seen“ (
Lake Mendota
,
Lake Monona
,
Lake Kegonsa
und
Lake Waubesa
) bedeutet. Nach dem
Black Hawk War
1832 mussten die Indianer dieses Land der US-Regierung uberlassen, die 1835 begann, es zu verkaufen. Unter den Kaufern war auch
James Duane Doty
, ein Landspekulant und
Lobbyist
, der etwa 1.000
Acres
(4 km
2
) auf dem
Isthmus
zwischen den Seen Mendota und Monona erwarb. Zusammen mit Partnern plante er die zukunftige Stadt Madison. Unter Einflussnahme von Doty wurde 1836 beschlossen, den Hauptort des damaligen
Wisconsin-Territoriums
von
Belmont
ins zentral zwischen
Michigansee
und
Mississippi River
gelegene, aber damals erst auf dem Papier existierende Madison zu verlegen.
1837 ließen sich die ersten Siedler nieder, und der Bau des ersten Kapitols in Madison begann. Nachdem Wisconsin 1848 Bundesstaat der USA wurde, blieb Madison
Hauptstadt
und zahlte 626 Einwohner. Im gleichen Jahr wurde die
University of Wisconsin
gegrundet. In der Folgezeit wuchs der Ort schnell. 1854 erreichte die Eisenbahn Madison, was wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt in den Folgejahren beitrug. 1856 wurde Madison Stadt (City of Madison) und hatte bereits 6.864 Einwohner. Die ersten Siedler kamen von der Ostkuste. Ihnen folgten bald Einwanderer aus Europa, vor allem aus
Deutschland
,
Irland
und
Norwegen
. Nachdem das erste Kapitol zu klein geworden war, begann 1857 der Bau des zweiten Kapitols in Madison. Dieses wurde 1869 fertiggestellt und brannte 1904 ab. Daraufhin wurde 1907 mit dem Bau des derzeitigen, dritten Kapitols begonnen. Fertigstellung war 1917.
Madison befindet sich im Zentrum von Dane County im Suden von Wisconsin, westlich von
Milwaukee
und nordwestlich von
Chicago
.
Madison wird oft als ?die Stadt der vier Seen“ bezeichnet:
Lake Mendota
,
Lake Monona
,
Lake Waubesa
und
Lake Kegonsa
. Downtown Madison liegt auf einer Landenge zwischen dem Lake Mendota und dem Lake Monona.
Madison befindet sich, ahnlich wie der Rest des amerikanischen
Mittleren Westens
, in einer
kontinentalen Klimazone
, vor allem spurbar durch den gewaltigen Unterschied zwischen Sommer- und Wintertemperaturen.
Madison, Wisconsin
|
Klimadiagramm
|
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschlage fur Madison, Wisconsin
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
|
Mittl. Tagesmax. (°C)
|
?4,0
|
?1,1
|
5,3
|
13,7
|
20,5
|
25,7
|
28,0
|
26,4
|
21,9
|
15,5
|
6,7
|
?1,2
|
?
|
13,2
|
Mittl. Tagesmin. (°C)
|
?13,8
|
?11,6
|
?5,0
|
1,2
|
6,8
|
12,3
|
15,3
|
13,8
|
9,0
|
3,2
|
?2,9
|
?10,3
|
?
|
1,6
|
|
Niederschlag
(
mm
)
|
27,2
|
27,4
|
55,1
|
72,6
|
79,8
|
93,0
|
86,1
|
102,6
|
85,6
|
55,1
|
53,1
|
46,7
|
Σ
|
784,3
|
|
Sonnenstunden
(
h/d
)
|
4,2
|
5,5
|
7,0
|
7,5
|
8,6
|
10,5
|
10,6
|
9,4
|
8,6
|
6,5
|
4,1
|
3,5
|
?
|
7,2
|
|
Regentage
(
d
)
|
5,9
|
4,8
|
7,6
|
8,6
|
8,6
|
8,2
|
8,0
|
7,9
|
7,6
|
7,2
|
7,0
|
6,9
|
Σ
|
88,3
|
|
Luftfeuchtigkeit
(
%
)
|
75
|
73
|
71
|
66
|
66
|
68
|
71
|
74
|
77
|
73
|
77
|
79
|
?
|
72,5
|
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
|
27,2
|
27,4
|
55,1
|
72,6
|
79,8
|
93,0
|
86,1
|
102,6
|
85,6
|
55,1
|
53,1
|
46,7
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
- Chazen Museum of Art (fruher
Elvehjem
Museum of Art)
- Geology Museum der Universitat
- Madison Children’s Museum
- State of Wisconsin Historical Museum
- Textile Museum der Universitat
- Wisconsin Veterans Museum
- Wisconsin State Capitol
, mit Aussichtsplattform und einer allegorischen Darstellung der
Germania
im Senatssaal
- Monona Terrace (nach einem Plan von
Frank Lloyd Wright
)
- First Unitarian Society Meetinghouse (
Frank Lloyd Wright
)
- State Street (verkehrsberuhigte Einkaufsstraße)
- University of Wisconsin-Madison
- Synagoge
, erbaut 1863
- Lake Mendota
und Lake Monona
- diverse Indianergrabhugel, u. a. auf dem Campus der Universitat (unweit der Sternwarte)
- Memorial Union, mit einem traditionell deutsch ausgemalten Ratskeller (Wandbild mit 8 lebensgroßen Kneipanten
[3]
)
- Memorial Union Terrace
Auf der Terrace, direkt am Lake Mendota gelegen, trifft sich vor allem in den warmeren Monaten Jung und Alt. Sowohl Studenten, Absolventen und Einheimische treffen sich hier, um die zahlreichen Freizeitmoglichkeiten, die hier angeboten werden, zu nutzen. Dazu zahlen unter anderem die Moglichkeiten ein Kanu oder ein Segelboot auszuborgen, dem Sportclub Hoofers beizutreten, einheimisches Bier im Rathskeller auszuprobieren, Bratwurste vom ?Brat Stand“ zu genießen, zu lernen oder zu einfach die Aussicht genießen. Jeden Montagabend finden Filmabende statt, an denen die neuesten Filme in einer gratis Vorstellung vorgefuhrt werden. Wahrend der Sommermonate finden die sogenannten ?Hot Summer Nights“ statt, an denen Bands der verschiedensten Genres (von Salsa bis zu Punk) gratis Konzerte spielen.
Der
National Park Service
weist fur Madison acht
National Historic Landmarks
aus (Stand Dezember 2016), darunter das Wisconsin State Capitol, das
Harold C. Bradley House
, das
Governor’s Mansion
, das
University of Wisconsin Armory and Gymnasium
und die
University of Wisconsin Science Hall
.
[4]
137 Bauwerke und Statten der Stadt sind im
National Register of Historic Places
(NRHP) eingetragen (Stand 14. November 2018).
[5]
- Allen Centennial Garden der University of Wisconsin-Madison
- Arboretum der University of Wisconsin-Madison
- Botany Garden der University of Wisconsin-Madison
- Henry Vilas Zoo
- Olbrich Botanical Garden
Die Metropolregion von Madison erbrachte 2016 ein Bruttoinlandsprodukt von 47,4 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 61 unter den Großraumen der USA.
[6]
Die Arbeitslosenquote in der Metropolregion betrug nur 2,1 Prozent und gehort zu den niedrigsten des Landes. (Stand: Mai 2018).
[7]
Das personliche Pro-Kopf Einkommen liegt 2016 bei 53.595 US-Dollar, womit Madison ein uberdurchschnittliches Einkommensniveau besitzt.
[8]
In Madison erscheinen zwei Tageszeitungen, die
Capital Times
und das
Wisconsin State Journal
. Das kostenlose Stadtmagazin
Isthmus
erscheint wochentlich. Lokale Fernsehprogramme sind MCC12 (Madison City Channel), MMSD (Metropolitan Madison School District), WBUW (
WB
57), WHA (
PBS
), WISC-TV (
CBS
), WKOW (
ABC
27), WMSN (
FOX
47), WMTV (
NBC
15) und WYOU (Wisconsin Community TV).
Eine Besonderheit ist die wochentlich erscheinende Zeitung
The Onion
. Hierbei handelt es sich um eine satirische Zeitung, in der ausschließlich Nachrichten zu finden sind, die nicht der Wahrheit entsprechen. Die erscheinenden Ausgaben sind in ganz Madison gratis zu erhalten.
Die 1848 gegrundete
University of Wisconsin?Madison
zahlt mit uber 40.000 Studenten (Stand 2009) zu den großten und renommiertesten offentlichen Universitaten in den USA. Der ans Stadtzentrum angrenzende Campus liegt am Sudufer des Lake Mendota. Das ?Red Gym“ beherbergt das Informationszentrum der Universitat fur Studenten und Besucher.
Wie an vielen amerikanischen Universitaten spielt Sport eine wichtige Rolle. Die Heimspiele der
Football
-Mannschaft werden im ?Camp Randall Stadium“ ausgetragen. Die
Basketball
- und
Eishockey
-Mannschaften spielen im ?Kohl Center“. Das offizielle Maskottchen der Universitatsmannschaften ist der Dachs ?Buckingham U. Badger“. Sein Spitzname lautet jedoch ?Bucky Badger“.
Die Universitatsfarben der
University of Wisconsin?Madison
sind
Kardinalrot
und Weiß.
Bevolkerungsentwicklung
|
Census
|
Einwohner
|
|
± rel.
|
1840
|
172
|
|
?
|
1850
|
1.525
|
|
786,6 %
|
1860
|
6.611
|
|
333,5 %
|
1870
|
9.176
|
|
38,8 %
|
1880
|
10.324
|
|
12,5 %
|
1890
|
13.426
|
|
30 %
|
1900
|
19.164
|
|
42,7 %
|
1910
|
25.531
|
|
33,2 %
|
1920
|
38.378
|
|
50,3 %
|
1930
|
57.899
|
|
50,9 %
|
1940
|
67.447
|
|
16,5 %
|
1950
|
96.056
|
|
42,4 %
|
1960
|
126.706
|
|
31,9 %
|
1970
|
171.809
|
|
35,6 %
|
1980
|
170.616
|
|
?0,7 %
|
1990
|
191.262
|
|
12,1 %
|
2000
|
208.903
|
|
9,2 %
|
2010
|
233.209
|
|
11,6 %
|
2020
|
269.840
|
|
15,7 %
|
1840?2000
[9]
2010
[2]
|
Nach der
Volkszahlung im Jahr 2020
lebten in Madison 269.840 Menschen in 110.294 Haushalten. Die Bevolkerungsdichte betrug 1518 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 110.294 Haushalten lebten statistisch je 2,21 Personen.
Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevolkerung zusammen aus 78,6 Prozent Weißen, 7,0 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 9,0 Prozent Asiaten sowie 4,9 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 3,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit waren 7,0 Prozent der Bevolkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.
16,3 Prozent der Bevolkerung waren unter 18 Jahre alt, 72,1 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 11,6 Prozent waren 65 Jahre oder alter. 50,5 Prozent der Bevolkerung war weiblich.
Das
mittlere
jahrliche Einkommen eines Haushalts lag bei 65.332
USD
. Das
Pro-Kopf-Einkommen
betrug 38.285 USD. 16,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.
[2]
- Vinnie Ream
(1847?1914), Bildhauerin
- Thornton Wilder
(1897?1975), Schriftsteller
- John Bardeen
(1908?1991), Physiker und zweifacher Nobelpreistrager (Physik)
- Willard Waterman
(1914?1995), Radiomoderator, Film- und Fernsehschauspieler
- Richard Lamm
(1935?2021), Politiker und 37. Gouverneur von Colorado
- Tyne Daly
(* 1946), Schauspielerin
- John F. Tefft
(* 1949), Diplomat
- Peter Mueller
(* 1954), Eisschnelllaufer, Olympiasieger
- Chris Noth
(* 1954), Schauspieler
- Libby Riddles
(* 1956), Champion-Schlittenhunderennfahrerin
- Connie Carpenter-Phinney
(* 1957), Radrennfahrerin
- Eric Heiden
(* 1958), funffacher Goldmedaillengewinner im Eisschnelllauf und Radsportler
- Jeffrey Grob
(* 1961), romisch-katholischer Geistlicher und Weihbischof in Chicago
- Chris Farley
(1964?1997), Schauspieler
- Kevin P. Farley
(* 1965), Schauspieler und Filmregisseur
- John Farley
(* 1968), Schauspieler
- Christopher ?Chris“ Robert Broach
(* 1976), Musiker
- Lindsay Tarpley
(* 1983), Fußballspielerin
- Kyle Klubertanz
(* 1985), Eishockeyspieler
- George Kittle
(* 1993), American-Football-Spieler
- David Atwood
(1815?1889), Politiker; Burgermeister von Madison (1868?1869)
- Halvor Steenerson
(1852?1926), Politiker
- Frank Lloyd Wright
(1867?1959), Architekt
- August Sauthoff
(1876?1950), Arzt und Psychiater
- Harry Sauthoff
(1879?1966), Rechtsanwalt und Politiker
- George L. Mosse
(1918?1999), Historiker
- Elroy Hirsch
(1923?2004), Footballspieler
- Willy Haeberli
(1925?2021), schweizerisch-US-amerikanischer Physiker
- Howard M. Temin
(1934?1994), Biologe und Nobelpreistrager
- Luther Allison
(1939?1997), Bluesmusiker
- Margaret George
(* 1943), Schriftstellerin historischer Romane; lebt in Madison
- Francis Halzen
(* 1944), Physiker, Entwicklung des
IceCube
-Neutrinoobservatoriums am Sudpol
- Mark Johnson
(* 1957), Eishockeyspieler und -trainer; wuchs in Madison auf
- ↑
www.cityofmadison.com
.
(abgerufen am 9. Mai 2022).
- ↑
a
b
c
United States Census Bureau:
Madison, Wisconsin.
Abgerufen am 5. September 2021
.
- ↑
"Acta Studentica", 43/1982, S. 12
- ↑
List of NHLs by State
.
National Park Service
, abgerufen am 14. November 2018.
- ↑
Suchmaske Datenbank
im National Register Information System.
National Park Service
, abgerufen am 14. November 2018.
- ↑
US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis:
Bureau of Economic Analysis.
Abgerufen am 4. Juli 2018
(amerikanisches Englisch).
- ↑
Madison, WI Economy at a Glance.
Abgerufen am 5. Juli 2018
.
- ↑
US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis:
Bureau of Economic Analysis.
Abgerufen am 5. Juli 2018
(amerikanisches Englisch).
- ↑
U.S. Decennial Census
Abgerufen am 17. November 2013