Madeleine Ozeray

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Madeleine Ozeray (* 13. September 1908 als Magdeleine Marie Catherine Elisabeth Ozeray in Bouillon , Belgien ; † 28. Marz 1989 in Paris , Frankreich ) war eine belgisch-franzosische Schauspielerin .

Leben und Wirken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Tochter des liberalen, frankophon-belgischen Politikers Camille Ozeray (1855?1938) erhielt ihre kunstlerische Ausbildung am Konservatorium in Brussel . Kurz nachdem sie einen ersten Preis in Schauspielkunst gewonnen hatte, trat sie am Brusseler Theatre royal du Parc ihr erstes Festengagement an. Raymond Rouleau wurde ihr Forderer und holte sie nach Paris.

In Paris machte Madeleine Ozeray mit zentralen Frauenrollen wie der Julie in Molnars Liliom , der schonen Helena in Der trojanische Krieg findet nicht statt , der Agnes in Molieres Die Schule der Frauen und der Ondine aus dem gleichnamigen Giraudoux -Stuck Theaterkarriere. Vor allem die Zusammenarbeit mit Louis Jouvet , der sie an das von ihm geleitete Theatre de l'Athenee holte, brachte ihr fruhe Erfolge.

1932 stand Ozeray erstmals vor der Kamera. Anfanglich ließ man sie vor allem in franzosischen Filmfassungen deutscher oder osterreichischer Originale spielen. So spielte sie im Jahr 1933 unter der Regie von Hans Steinhoff in Un peu d'Amour , der franzosischen Version von Scampolo, ein Kind der Straße . Sie wirkte aber auch mit tragenden Rollen in Film aus Hitler-Deutschland geflohener Regisseure mit, darunter Fritz Lang , in dessen Liliom sie erneut die Julia gab, und Victor Trivas (? Dans les rues “). Mit Pierre Chenals Schuld und Suhne -Version von 1935, in der Madeleine Ozeray die Sonja spielte, und Julien Duviviers Schauspieler-Drama Lebensabend folgten bis Kriegsausbruch 1939 zwei weitere bedeutende Stoffe, in denen sie Hauptrollen erhielt.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unterbrach Madeleine Ozerays Karriere in der franzosischen Wahlheimat. Nach der Besetzung durch die Wehrmacht verließ sie Frankreich und ging mit Jouvet auf Buhnentournee kreuz und quer durch den amerikanischen Kontinent. 1943/44 nahm sie auch Filmangebote franzosischsprachiger Regisseure in Kanada und Chile an. Kurz nach Kriegsende kehrte Madeleine Ozeray nach Paris zuruck. Dort war der Vorkriegsfilmstar in der Zwischenzeit weitgehend in Vergessenheit geraten, und Madeleine Ozeray erhielt erst viel spater wieder Angebote vom Film. Stattdessen konzentrierte sie sich wieder auf die Theaterarbeit. Man sah sie als Die Irre von Chaillot und uber 500 mal in der Boulevardkomodie Cher Antoine . In den 1970er Jahren hatte sie einige Nebenrollen in Filmen.

Ozeray starb im Alter von 80 Jahren an Krebs und wurde in ihrer Heimatstadt Bouillon begraben.

Sonstiges [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ozeray war 1,62 Meter groß und zierlich. Sie hatte wasserblaue Augen.

Anlasslich ihres 100. Geburtstages veroffentlichte der belgische Journalist Dominique Zachary eine Biografie ( Madeleine Ozeray, Ondine de la Semois ). 2008 fand in Bouillon eine ihr gewidmete Ausstellung statt. [1]

Filmografie (komplett) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kinofilme, wenn nicht anders angegeben

  • 1932: Die Dame vom Maxim (La dame de chez Maxim’s)
  • 1932: Une jeune fille et un million
  • 1933: Un peu d'Amour
  • 1933: La guerre des valses
  • 1933: Knock
  • 1933: Casanova
  • 1933: Dans les rues
  • 1934: La maison dans la dune
  • 1934: Liliom
  • 1934: Bar de nuit (Kurzfilm)
  • 1934: Le secret des Woronzeff
  • 1935: Les mysteres de Paris
  • 1935: Schuld und Suhne (Crime et chatiment)
  • 1935: Sous la griffe
  • 1936: Der Schuldige bin ich (Le coupable)
  • 1937: La dame de pique
  • 1938: Ramuntcho
  • 1939: Lebensabend (La Fin du jour)
  • 1943: Mon oncle du Canada
  • 1943: Le pere Chopin
  • 1944: Le moulin des Andes
  • 1970: Tout spliques etaient les Borogoves (Fernsehfilm)
  • 1971: Tang (Fernsehserie)
  • 1972: Les anges
  • 1973: Jet Set (La race des seigneurs)
  • 1974: La pousse des feuilles (Kurzfilm)
  • 1975: Das alte Gewehr (Le vieux fusil)
  • 1978: M, cinquante huit (Kurzfilm)
  • 1979: Medecins de nuit (eine Folge der Fernsehserie)
  • 1979: Liebe Unbekannte (Chere inconnue)

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Madeleine Ozeray, Immortelle Ondine de Bouillon. lavenir.net, 11. Juli 2008, abgerufen am 1. Dezember 2013 .