Maat (Dienstgrad)

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Der Maat ist ein Dienstgrad der Bundeswehr und fruherer deutscher Streitkrafte. In anderen Streitkraften existieren etymologisch verwandte Dienstgradbezeichnungen. In der fruheren Handelsmarine war der Maat ein Dienstgrad oder eine Funktionsbezeichnung.

Maat stammt vom mittelniederdeutschen mat(e) ( Kamerad ) ab, das sich z. B. auch in gleicher Bedeutung und Schreibweise im modernen Englisch findet. [1] Dies entspricht dem neu-niederdeutschen M?t . Hieraus entwickelte sich zum Beispiel das (hoch-)deutsche Matrose . Uber das Niederlandische ging der niederdeutsche Wortstamm auch in die Marinesprache vieler Staaten ein. [2] Das niederlandische Wort maatschappij (?Maatschaft“), das im okonomischen und im soziologischen Sinn dem deutschen Wort ? Gesellschaft “ entspricht, belegt die hohe Anerkennung fur den Zusammenhalt der Maate an Bord.

Maat
Schulterklappe eines Maats (10er Verwendungsreihen) Ärmelabzeichen der Jacke (Dienstanzug) eines Maats (10er Verwendungsreihen)
Dienstgradabzeichen [3] [A 1]
Dienstgradgruppe Unteroffiziere ohne Portepee [4]
NATO-Rangcode OR-5 [5]
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Unteroffizier [6]
Dienstgrad Marine Maat [6]
Abkurzung (in Listen) Maat (MT) [7]
Besoldungsgruppe A 5 nach BBesO [8]

Der Maat ist einer der Dienstgrade der Bundeswehr fur Marineuniformtrager . Gesetzliche Grundlage ist die Anordnung des Bundesprasidenten uber die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten [6] und das Soldatengesetz . [9]

Dienstgradabzeichen

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Die Dienstgradabzeichen des Maats zeigen zwei mit der Offnung gegenubergestellte Winkel mit den Spitzen nach oben und unten auf beiden Oberarmeln . Die Schulterklappen zeigen eine zum Armelansatz offene Tresse in Form einer Umrandung. [6] [3]

Die Dienstgradbezeichnung ranggleicher Luftwaffen- und Heeresuniformtrager lautet Unteroffizier . [6] Hinsichtlich Befehlsbefugnis, Ernennung , Sold , den nach- und ubergeordneten Dienstgraden, ahnlich auch hinsichtlich der Dienststellungen sind Maate und Unteroffiziere gleichgestellt. [5]

  Unteroffizierdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad [10]   Hoherer Dienstgrad [10]
- Unteroffizier
Fahnenjunker
Maat
Seekadett
Stabsunteroffizier
Obermaat

Dienstgradgruppe : Mannschaften ? Unteroffiziere o.P. ? Unteroffiziere m.P. ? Leutnante ? Hauptleute ? Stabsoffiziere ? Generale

Polnische Streitkrafte

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In der Polnischen Marine ist der ahnlich lautende mat etymologisch mit dem deutschen Maat verwandt. Gemaß NATO-Rangcode sind beide Dienstgrade aber nicht vergleichbar.

Nationale Volksarmee

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In der Volksmarine existierten einheitlich fur alle Laufbahnen die Dienstgradbezeichnungen Maat. Dieser Dienstgrad entsprach dem Unteroffizier in den anderen Teilstreitkraften. Maate wurden nach dem Besuch der Flottenschule ?Walter Steffens“ als Vorgesetzte von Teileinheiten sowie als Spezialisten eingesetzt.

In der Kriegsmarine der Wehrmacht war der Maat ein Dienstgrad.

Weitere fruhere deutsche Streitkrafte

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Maat war ursprunglich die Bezeichnung fur den Gehilfen des Deckoffiziers . Spater war der Maat der niedrigste Unterfuhrerdienstgrad in den Seestreitkraften.

Bereits in der zweiten Halfte des 17. Jahrhunderts, als sich stehende Flotten herauszubilden begannen, war der Maat der unterste seemannische Unteroffizier an Bord. In der preußischen und auch spater in der Kaiserlichen Marine zahlten die Maate zu den Unteroffizieren ohne Portepee . Bis 1871 gab es noch die Unterscheidung in den rangniedrigeren ?Maat 2. Klasse“ und den ranghoheren ?Maat 1. Klasse“. Aus der 2. Klasse entwickelte sich nach 1871 die Dienstgradbezeichnung Maat. Je nach Laufbahn und Dienstzeit fuhrten ranggleiche Soldaten alternativ die Dienstgrade Bootsmannsmaat , Feuerwerksmaat, Maschinistenmaat oder Steuermannsmaat.

In der deutschen zivilen Schifffahrt ist die Bezeichnung ?Maat“ heute nicht mehr gebrauchlich. Fruher bezeichnete der Begriff einen Gehilfen, z. B. bei einem Steuermann oder einem Koch (Kochsmaat). Er war in der Bordshierarchie oberhalb der einfachen Mannschaftsrange und unterhalb der Schiffsoffiziere angesiedelt.

Wiktionary: Maat  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
  1. Links: Dienstgradabzeichen auf einer Schulterklappe fur Marineuniformtrager der 10er Verwendungsreihen . Rechts: Armelabzeichen der Jacke des Dienstanzugs eines Marineuniformtragers der 10er Verwendungsreihen. Soldaten in anderer Verwendung weisen andere Verwendungabzeichen auf.

Einzelnachweise

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  1. Brockhaus, Die Enzyklopadie in 24 Banden (1796?2001). Band 13, ISBN 3-7653-3673-4 , S. 699
  2. Worterbuch zur deutschen Militargeschichte . 1. Auflage. 1985, Band 1, S. 510< ( Lizenznummer 5 P 189/84)
  3. a b Hartmut Bagger , Fuhrungsstab der Streitkrafte I 3, Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung fur die Soldaten der Bundeswehr . Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen, S.   539 ( Digitalisat [PDF; 3,5   MB ] Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996). Digitalisat ( Memento des Originals vom 19. September 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.dmb-lv-westfalen.de
  4. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz . DSK AV110100174, Anderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S.   B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz uber die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz) ).
  5. a b Agreed English texts. STANAG 2116 . NATO standardization agreement (STANAG) . NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 ( NATO Rank Codes ? 1992 [abgerufen am 25. Marz 2014] Englisch).
  6. a b c d e Der Bundesprasident (Hrsg.): Anordnung des Bundesprasidenten uber die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten . BPrasUnifAnO. 14. Juli 1978 ( gesetze-im-internet.de [PDF] Anordnung des Bundesprasidenten uber die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 14. Juli 1978 ( BGBl. I S. 1067 ), die zuletzt durch Artikel 1 der Anordnung vom 31. Mai 1996 ( BGBl. I S. 746 ) geandert worden ist).
  7. Bundesminister der Verteidigung ; Fuhrungsstab der Streitkrafte IV 1 (Hrsg.): Abkurzungen fur den Gebrauch in der Bundeswehr ? Deutsche Abkurzungen ? ZDv 64/10 . Bonn 19. Januar 1979 ( ucoz.de [PDF] Stand 17. September 1999).
  8. Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) Bundesbesoldungsordnungen A und B . ( Online [abgerufen am 25. Marz 2014] Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur fur Berufssoldaten sowie Soldaten auf Zeit und sind Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)).
  9. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): Gesetz uber die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz ? SG) . Bonn 19. Marz 1956, § 4 Abs. 3 (2) – ( gesetze-im-internet.de [PDF; abgerufen am 25. Marz 2014] Neugefasst durch Bek. v. 30. Mai 2005 I 1482. Zuletzt geandert durch Art. 1 G v. 8. April 2013 I 730).
  10. a b Die aquivalenten, ranghoheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz . DSK AV110100174, Anderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S.   B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz uber die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz) . Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmaßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhaltnisses ).