Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum iranisch-amerikanischen Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur siehe
Payman Maadi
.
Maadi
(
arabisch
???????
al-Ma??d?
) ist ein Vorort im Suden der
agyptischen
Hauptstadt
Kairo
. Er wird zu einem großen Teil von Europaern und Amerikanern bewohnt und zahlt zu den wohlhabenderen Wohngegenden um Kairo. Verwaltungstechnisch gehort die Stadt zum Gouvernement
al-Qahira
.
Auch wenn el-Ma?adi eine recht junge Stadtgrundung ist, so ist das Gebiet doch schon seit prahistorischer Zeit besiedelt.
[1]
Im Zusammenhang mit dem Bau der Bahnlinie zwischen Kairo und
Helwan
1904 wurde diese Stadt errichtet, die ursprunglich entlang dieser Linie angelegt werden sollte. Die Planungen wurden seit 1905 vom kanadischen Offizier Captain Alexander J. Adams durchgefuhrt. Das Ergebnis war eine westliche Stadt mit breiten Straßen und zahlreichen Villen mit Garten. Leider begrabt nun die moderne Stadt zahlreiche archaologische Zeugnisse.
Von 1940 bis 1946 waren in el-Maadi Truppen aus Neuseeland stationiert (
Second New Zealand Expeditionary Force
).
In den 1950er und 1960er Jahren hatten sich in Maadi zahlreiche deutsche Kriegsverbrecher versteckt, unter anderem der ehemalige KZ-Arzt
Hans Eisele
.
Maadi erstreckt sich heute entlang des
Nils
und grenzt im Suden an
Helwan
. In den letzten Jahren entstanden auch mehrere Hochhauser, insbesondere in der Nahe der Corniche, und el-Maadi wurde um zwei weitere Stadtteile, New Maadi (Maadi el-gedida) und Degla (Maadi degla) erweitert.
In Maadi baute der US-amerikanische Erfinder
Frank Shuman
1912/13 eines der ersten
Sonnenwarmekraftwerke
der Welt.
In Maadi befindet sich die Modern Academy for Engineering & Technology.
Die Straßennamen sind systematisch nummeriert. Eine Brucke verbindet den Stadtteil mit dem am westlichen Nilufer gelegenen
Gizeh
.
Die Linie 1 der
Kairoer Metro
fuhrt durch Maadi.
- Samir W. Raafat:
Maadi, 1904?1962 : society and history in a Cairo suburb
. 2. Auflage. Palm Press, Cairo 1995,
ISBN 977-5089-10-7
.
- Hans Eisele
(1913?1967), deutscher SS-Hauptsturmfuhrer und KZ-Arzt; lebte zuletzt und starb in Maadi
- ↑
Siehe z. B. Zaki Y. Saad:
The excavations at Helwan : Art and Civilization in the First and Second Egyptian Dynasties.
University of Oklahoma Press, Norman 1969.
29.966666666667
31.25
Koordinaten:
29° 58′
N
,
31° 15′
O