MGM-5 Corporal
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Allgemeine Angaben
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Typ
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Kurzstreckenrakete
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Heimische Bezeichnung
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SSM-A-17, M2
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NATO-Bezeichnung
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MGM-5 Corporal
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Herkunftsland
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Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
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Hersteller
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JPL
und
Firestone
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Entwicklung
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1947
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Indienststellung
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1955
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Einsatzzeit
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1955?1964
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Technische Daten
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Lange
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13,80 m
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Durchmesser
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760 mm
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Gefechtsgewicht
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5.000 kg
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Spannweite
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2.100 mm
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Antrieb
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Flussigtreibstoff
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Geschwindigkeit
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3.500 km/h
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Reichweite
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130 km
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Ausstattung
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Lenkung
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Inertiales Navigationssystem
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Gefechtskopf
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W7-
Nukleargefechtskopf
mit 20
kt
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Zunder
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Programmierter Zunder
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Listen zum Thema
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Die
MGM-5 Corporal
-
Rakete
war eine militarische
Kurzstreckenrakete
aus
US-amerikanischer
Produktion. Sie war die erste
Boden-Boden-Rakete
der USA, die mit einem
nuklearen Sprengkopf
ausgerustet werden konnte. Mit diesem oder einem alternativen konventionellen Sprengkopf sollte die Waffe Ziele in bis zu 140 km Entfernung bekampfen.
Die Rakete wurde von der
United States Army
in Zusammenarbeit mit der
Firestone Tire & Rubber Company
, der
Douglas Aircraft Company
, Gilfillan Brothers Inc. und dem
Jet Propulsion Laboratory
zu Beginn des
Kalten Krieges
entwickelt. Zu dieser Zeit strebte die
US Army
verstarkt danach, eigene Kernwaffen in die Hand zu bekommen, um ihre Position zu behaupten und nicht ausschließlich auf die
Air Force
angewiesen zu sein. Man nahm als sicher an, dass ein kunftiger Krieg als
Atomkrieg
gefuhrt werden wurde. Die Entwicklung fand zunachst auf dem Testgelande der
White Sands Missile Range
in
New Mexico
statt. Die amerikanischen Techniker stutzten sich zum einen auf die Erfahrung und Expertise aus dem deutschen
V2
-Programm. Zum anderen konnte auf eigene Erfahrungen aus den Tests mit den Raketen vom Typ
Private
und
WAC Corporal
zuruckgegriffen werden. Drei einsatzfahige Versionen der
Corporal
-Rakete wurden entwickelt:
Type I
,
II
und
III
.
- Type I
? Die erste serienmaßige Version der
Corporal
, die ab 1955 eingesetzt wurde.
- Type II
? Die Frequenz des Radars von
Type II
konnte im Gegensatz zu dem von
Type I
verandert werden
[1]
, daruber hinaus wurden verschiedene kleinere Verbesserungen an der Rakete und den Startvorrichtungen vorgenommen. Versionen der
Type II
mit von Gilfillan Brothers Inc. verbessertem Lenksystem erhielten die Bezeichnung
IIA
und
IIB
.
- Type III
? Die Unterschiede zwischen
Type II
und
III
lagen vor allem im nochmals veranderten Lenksystem, das beim
Type III
vollautomatisch funktionierte, wahrend beim
Type II
noch wahrend des Fluges mehrere Arbeitsschritte durch das Personal am Boden durchgefuhrt werden mussten. Auch war der Betankungsvorgang bei der spateren Version schneller und sicherer moglich.
[2]
Schon der
Type III
wurde als
shelf-item
entwickelt, das heißt, die Entwicklung wurde abgeschlossen, aber die Plane ?ins Regal gestellt“. Die Produktion sollte nur begonnen werden, wenn eine dringende Notwendigkeit dafur entstehen sollte. Stattdessen konzentrierte man nun die Bemuhungen auf die
MGM-29 Sergeant
.
Die
Corporal
sollte als taktische
Kernwaffe
im Fall eines Krieges in Europa eingesetzt werden. Das erste Artilleriebataillon mit
Corporal
-Raketen wurde 1955 aufgestellt. Insgesamt wurden zwolf amerikanische Bataillone mit
Corporals
ausgestattet; sechs davon waren in Europa stationiert. Die
Corporal
blieb im Einsatz, bis das
Waffensystem
1964 von der
Feststoffrakete
MGM-29 Sergeant
abgelost wurde.
Obwohl sie die vorderste Linie der atomaren Verteidigung bilden sollte, war die
Corporal
beruchtigt fur ihre geringe Zuverlassigkeit und Treffgenauigkeit.
[3]
Die
Flussigkeitsrakete
verwendete
Salpetersaure
und
Anilin
-
Furfurylalkohol
-Mischungen als
Treibstoff
, was eine komplizierte und zeitraubende Vorbereitung des Startes voraussetzte, denn die Rakete wurde erst unmittelbar vor dem Abfeuern mit den gefahrlichen Stoffen betankt. Dadurch war die Fahigkeit zur schnellen Reaktion in Frage gestellt. Die Kontrolle der Flugbahn ubernahm ein verbessertes
Radarsystem
aus dem Zweiten Weltkrieg, Kursanpassungen erfolgten per Funksignal. Bis 1955 lag ihre Treffgenauigkeit bei weniger als 50 Prozent und konnte auch spater nur leicht verbessert werden.
1954 wurde das Waffensystem an das
Vereinigte Konigreich
verkauft. Teststarts durch britische und in Deutschland stationierte amerikanische
Corporal
-Bataillone fanden 1959 auf der
schottischen
Insel
South Uist
statt, wo zwischen 1957 und 1958 ein Testgelande der
Royal Artillery
eingerichtet worden war. Die britischen Tests von 1959 ergaben eine Trefferquote von nur 46 Prozent.
[4]
- ↑
Damit wurde die Rakete unempfindlicher gegenuber
elektronischen Gegenmaßnahmen
.
- ↑
Vgl.
Development of the Corporal: the embryo of the army missile program.
Bd. 1, S. 230ff
- ↑
Vgl. McDonald (2006): ?They had, after all, bought an American missile that was dismally inaccurate, notoriously unreliable and astonishingly expensive.“ (Schließlich hatten sie [die Briten] eine amerikanische Lenkrakete gekauft, die bedruckend ungenau, notorisch unzuverlassig und erstaunlich teuer war.)
- ↑
Vgl. McDonald (2006)
- Army Ballistic Missile Agency:
Development of the Corporal: the embryo of the army missile program.
Vol 1. ABMA unclassified report, Redstone Arsenal, Alabama, 1961.
- Fraser MacDonald:
Geopolitics and 'the Vision Thing': regarding Britain and America's first nuclear missile.
In:
Transactions of the Institute of British Geographers.
2006, 31, 53?71. Als Download verfugbar unter
[1]
.
Zum genauen Ablauf der Entwicklung, des Einsatzes und der Außerdienststellung siehe