M?s? al-K?zim

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Grabmausoleum von M?s? al-K?zim in al-Kazimiyya , Photographie von Sven Hedin 1918.

M?s? ibn Dscha?far al-K?zim ( arabisch ???? ?? ???? ?????? , DMG M?s? ibn ?a?far al-K??im ; * 8. November 745 in al-Abw?' zwischen Mekka und Medina; † 1. September 799 in Bagdad ) war ein Nachfahre des Propheten Mohammed und der siebte Imam der Imamiten . Die Zeit seines Imamats betrug 35 Jahre.

M?s? al-K?zim wurde wahrend der Machtkampfe zwischen den Umayyaden und Abbasiden geboren. Seine Mutter Ham?da bint Sa??d war eine berberische Sklavin , die einem berberischen Sklavenhandler abgekauft worden war. M?s? war erst vier Jahre alt, als Abu l-Abbas as-Saffah als erster Abbasidenkalif den Thron bestieg. Nach einer zaiditischen Quelle nahm er 762 an dem Aufstand von Muhammad an-Nafs az-Zak?ya gegen die Abbasiden teil. [1]

Nach dem Tod von M?s?s Vaters Dscha?far as-S?diq unter der Herrschaft des Kalifen al-Mansur kam es zu einer Spaltung unter den imamitischen Schiiten. Wahrend die eine Gruppe Dscha?fars altesten Sohn Ism???l , der schon vor seinem Vater gestorben war, als seinen rechtmaßigen Nachfolger betrachtete, erkannte eine andere Gruppe, die sehr zahlreich war, ?Abdall?h al-Aftah, den zweitaltesten Sohn Dscha?fars, als den rechtmaßigen Imam an. Eine dritte Gruppe lehnte das Imamat ?Abdall?hs aufgrund von dessen Ungelehrtheit und Arroganz von Anfang an ab und lehrte, dass M?s? der rechtmaßige Imam sei. Zu dieser Gruppe gehorten besonders viele gelehrte Schiiten wie der Theologe Hisch?m ibn al-Hakam . [2] Als ?Abdall?h al-Aftah nach nur 60 Tagen ohne Sohn starb, schlossen sich auch dessen Anhanger M?s? an. [3] Wahrend einige meinten, dass ?Abdall?h angesichts seines fruhen Todes nicht der wahre Imam gewesen sein konne, meinten andere, dass ?Abdall?h vor seinem Tod das Imamat ordnungsgemaß auf seinen Bruder ubertragen hatte. Diese zweite Gruppe, die Hasans alteren Bruder ?Abdall?h al-Aftah in die Kette der Imame einschloss, wurde Futh?ya bzw. Fath?ya genannt. [4]

Obwohl M?s? al-K?zim eine quietistische Politik verfolgte, wurde er von abbasidischen Kalifen bedrangt. Der Kalif al-Mahd? (reg. 775?785) setzte ihn eine Zeitlang in Bagdad gefangen, ließ ihn aber gegen das Versprechen, dass er niemals einen Aufstand gegen ihn oder einen seiner Nachkommen unternehmen wurde, nach Medina zuruckkehren. [1] 795/6 ließ der Kalif H?r?n ar-Rasch?d M?s? erneut von Medina nach Bagdad bringen, wo er bis zu seinem Tode im Haus von as-Sind? ibn Sch?hik unter haftahnlichen Bedingungen lebte. [5] Einige seiner Anhanger hegten die Erwartung, dass er als Q?'im einen Aufstand anfuhren wurde. Als er im Jahre 799 starb, hinterließ er insgesamt 18 Sohne und 15 Tochter, die er allesamt mit Sklavinnen gezeugt hatte. [6]

Spekulationen nach seinem Tod

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Der Tod von M?s? al-K?zim, dem keiner seiner Anhanger beigewohnt hatte, sturzte die imamitische Gemeinde in eine erneute Nachfolgekrise. Eine große Anzahl seiner Anhanger und Vertreter in den verschiedenen Regionen war der Auffassung, dass er nicht gestorben sei, sondern sich nur verborgen habe, um bald als Q??im in die Welt zuruckzukehren. [7] Ein Klient der Ban? Asad namens Muhammad ibn Basch?r trat mit dem Anspruch hervor, M?s?s Stellvertreter und Bevollmachtigter zu sein. [8] Der imamitische Doxograph al-Qumm?, der vor 905 sein ?Buch der Lehren und Sekten“ ( Kit?b al-Maq?l?t wa-l-firaq ) verfasste, berichtet darin, dass Muhammad ibn Basch?r uber Taschenspielertricks und Gaukeleien verfugte und behauptete, M?s? al-K?zim sei Gott. Er sei zunachst sichtbar unter den Menschen gewesen, dann habe er sich aber den Blicken der Mensch entzogen, obwohl er immer noch unter ihnen weile. [9]

Einige von M?s?s Anhangern erkannten nach seinem Tod seinen Sohn ?Al? ar-Rid? als Nachfolger an. Die Anhanger Muhammad ibn Basch?rs bestritten jedoch sein Imamat und bezeichneten seinen Anspruch darauf als Luge. [10] Sie meinten vielmehr, dass M?s? wahrend seiner Abwesenheit Muhammad ibn Basch?r als seinen Stellvertreter eingesetzt und mit allen Vollmachten ausgestattet habe, er sei der wahre Imam nach ihm. [11] Imamitische Autoren haben versucht, eine okonomische Erklarung fur diese Spaltung ihrer Gemeinschaft zu finden. Sie meinten, dass zur Zeit des Todes von M?s? al-K?zim seine Vertreter in den verschiedenen Stadten große Mengen Geldes akkumuliert hatten, das sie wegen der Gefangenschaft ihres Imams nicht an diesen weiterfuhren konnten. Um diese Betrage fur sich behalten zu konnen, leugneten sie seinen Tod und behaupteten, dass er irgendwann zuruckkehren werde. [12]

Im Laufe der Zeit akzeptierten aber die meisten Imamiten ?Al? ar-Rid? als den wahren Imam. Sie wurden von den anderen Schiiten als Qa???ya bezeichnet, angeblich deswegen, weil sie mit Bestimmtheit ( qa??an ) annahmen, dass M?s? al-K?zim gestorben sei. [13]

M?s? al-K?zim ist mit seinem Enkel, dem spateren Imam Muhammad at-Taqi , in al-Kazimiyya , einem nach ihm benannten Vorort im Nordosten von Bagdad , begraben.

Arabische Quellen
  • Sa?d ibn ?Abdall?h al-A??ar? al-Qumm?: Kit?b al-Maq?l?t wa-l-firaq. Ed. Mu?ammad ?aw?d Ma?k?r. Ma?ba?at-i ?aidar?, Teheran, 1963. S. 91?95.
Sekundarliteratur
  • Heinz Halm: Die islamische Gnosis. Die extreme Schia und die Alawiten. Artemis, Zurich/Munchen, 1982. S. 233?239.
  • E. Kohlberg: M?s? al-K??im in The Encyclopaedia of Islam. New Edition Bd. VII, S. 645b-648b.
  • Hossein Modarressi: Crisis and Consolidation in the formative period of Shi?ite Islam. Ab? Ja?far ibn Qiba al-R?z? and his contribution to Im?mite Sh??ite thought. Darwin Press, Princeton, New Jersey, 1993. S. 59?62.
  1. a b Kohlberg: M?s? al-K??im , S. 645b.
  2. al-?asan ibn M?s? an-Nauba?t? : Kit?b Firaq a?-???a . Ed. H. Ritter. Istanbul: Ma?ba?at ad-daula 1931. S. 66f. Digitalisat . Asch-Schaich al-Muf?d uberliefert, dass ?Abdall?h den Haschwiyya und Murdschi'a zuneigte und damit im Gegensatz zu den Lehren seines Vaters stand, siehe Mu?ammad b. Mu?ammad al-Muf?d: Al-Ir??d . Mu?assasat ?l al-Bait li-i?y?? at-t?r??, Beirut, 1995. Bd. II, S. 210f. Digitalisat
  3. Vgl. Modarressi: Crisis and Consolidation . 1993, S. 59.
  4. Vgl. Modarressi: Crisis and Consolidation . 1993, S. 60.
  5. Vgl. al-Qumm?: Kit?b al-Maq?l?t wa-l-firaq. 1963. S. 93.
  6. Vgl. al-Qumm?: Kit?b al-Maq?l?t wa-l-firaq. 1963. S. 95.
  7. Vgl. Modarressi: Crisis and Consolidation . 1993, S. 60.
  8. Vgl. Halm: Die islamische Gnosis. 1982, S. 234.
  9. Vgl. Halm: Die islamische Gnosis. 1982, S. 236.
  10. Vgl. Halm: Die islamische Gnosis. 1982, S. 236.
  11. Vgl. al-Qumm?: Kit?b al-Maq?l?t wa-l-firaq. 1963. S. 91.
  12. Vgl. Modarressi: Crisis and Consolidation . 1993, S. 62.
  13. Vgl. Modarressi: Crisis and Consolidation . 1993, S. 62.