Monchsgeier

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Monchsgeier

Monchsgeier ( Aegypius monachus )

Systematik
Ordnung : Greifvogel (Accipitriformes)
Familie : Habichtartige (Accipitridae)
Unterfamilie : Altweltgeier (Aegypiinae)
Gattung : Aegypius
Art : Monchsgeier
Wissenschaftlicher Name der  Gattung
Aegypius
Savigny , 1809
Wissenschaftlicher Name der  Art
Aegypius monachus
( Linnaeus , 1766)

Der Monchsgeier oder Kuttengeier ( Aegypius monachus ) ist eine Vogel art , die zu den Altweltgeiern (Aegypiinae) gehort. Mit einer Lange von uber einem Meter handelt es sich um den neben dem etwa gleich großen Bartgeier großten Greifvogel Europas . Er brutet vorwiegend in wilden Bergwaldern und kommt in Europa fast nur noch auf der Iberischen Halbinsel , auf Mallorca und auf der sudlichen Balkanhalbinsel vor. Man unterscheidet keine Unterarten.

Merkmale [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Monchsgeier erreicht ein Korpergewicht von 7 bis 12 kg sowie eine Flugelspannweite von 250 bis 295 cm und ist damit eine der großten Geierarten. Er hat ein einfarbig dunkelbraunes Gefieder , welches aus der Ferne schwarz wirkt. Sein kurzer, nackter, blaulich-rosafarbener Hals ist von einer dunklen Federkrause umgeben. Die Flugel sind breit, der Schwanz ist oft leicht keilformig.

Vorkommen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Verbreitung des Monchsgeiers:
  •  Brutgebiete
  •  Ganzjahriges Vorkommen
  •  Migration
  •  Uberwinterungsgebiete
  •  Population erloschen
  •  Wiederansiedlungsgebiete
  • Verbreitungsareal des Monchsgeiers im Jahr 2007

    Der Monchsgeier ist in Sudeuropa und Zentralasien verbreitet. Heute findet man ihn von Spanien uber die Balearen , den Balkan, Vorderasien und Nordindien bis nach Sudsibirien, Nordchina und in die Mongolei. Uberwinterungsquartiere liegen auch weiter sudlich, etwa im Sudan, dem mittleren Osten, in Nordwestindien, Pakistan und Korea. In Sudeuropa wandern die erwachsenen Tiere im Winter nicht ab, in Asien ziehen vor allem die der nordlichen Populationen in der kalten Jahreszeit in sudlichere Gefilde. Fruher war die Art auch in Marokko, Portugal, Italien, Ex-Jugoslawien, Albanien, Rumanien, Republik Moldau und Israel verbreitet, wo sie heute nicht mehr vorkommt.

    Der Monchsgeier gilt laut IUCN als "potenziell gefahrdet". Nach Meinung von Experten des Nationalparks Monfrague in Spanien, wo sich die großte Kolonie in Europa befindet, schwindet allerdings sein Bestand, so dass seine Einstufung als "bedrohte Tierart" absehbar sei. [1] Vor allem in Europa ist er in vielen Teilen seines ursprunglichen Verbreitungsgebietes selten geworden oder bereits ganzlich verschwunden. In Spanien konnten sich die Bestande allerdings in jungerer Zeit von 200 Brutpaaren im Jahr 1970 auf fast 1000 im Jahr 1992 erholen. Auf Mallorca gibt es eine Naturschutzorganisation zur Erhaltung des Monchgeiers. Sie betreibt Zahlungen und fangt junge Monchsgeier ein, um sie in Sudfrankreich oder auch Nordmazedonien auszusiedeln. Seit 1966 vergroßerte sich die Zahl der Monchsgeier auf der Insel von etwa 20 auf 57 Tiere im Jahr 1991.

    Daneben finden sich in Europa geringe Restbestande des Monchsgeiers in Griechenland (ca. 16 Paare), Bulgarien (1 Paar), auf der Krim-Halbinsel (3?6 Paare) und im europaischen Teil Russlands (ca. 50 Paare). Uber die Bestande in Asien ist wenig bekannt. Im asiatischen Teil der ehemaligen Sowjetunion leben insgesamt wahrscheinlich uber 1000 Paare. Die IUCN schatzt den Gesamtbestand auf 7.200 bis 10.000 Paare.

    Der Lebensraum des Monchsgeiers sind vor allem bewaldete Hugel und Berge, auf Nahrungssuche uberfliegt er aber auch haufig offenes Gelande. Im Nationalpark Monfrague in Spanien wurde beobachtet, dass der Monchsgeier zunehmend von Gansegeiern verdrangt wird, die dessen Nester besetzen. [2]

    Ernahrung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Der Monchsgeier ernahrt sich in erster Linie vom Aas großer und mittlerer Saugetiere. Gelegentlich, speziell im Sommer, wenn es weniger Aas gibt, schlagt er auch selbst kleinere Beutetiere wie Eidechsen und Schildkroten, aber auch Hasen und ahnlich große Sauger wie etwa junge Huftiere. Am Kadaver ist der große Geier meist die dominante Geierart. Dank seines außerst kraftigen Schnabels kann er sehr zahe Nahrungsteile wie Muskeln, Sehnen und Haut fressen, zudem kropft er auch kleine Knochen.

    Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Commons : Monchsgeier  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    1. Thomas Urban , Geier gegen Geier , in: Suddeutsche Zeitung , 12. Dezember 2018, S. 16.
    2. Thomas Urban, Geier gegen Geier , in: Suddeutsche Zeitung , 12. Dezember 2018, S. 16.