Molders (D 186)

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Flagge
Molders
Ubersicht
Typ Zerstorer
Bauwerft

Bath Iron Works , Bath

Bestellung 1. April 1965
Kiellegung 12. April 1966
Stapellauf 13. April 1968
Namensgeber Luftwaffenoberst Werner Molders
Indienststellung 20. September 1969
Außerdienststellung 28. Mai 2003
Heimathafen Kiel
Verbleib Museumsschiff
Technische Daten
siehe

Klasse 103/103A/103B

Dreiseitenansicht des Lenkwaffen­zerstorers Molders

Der Zerstorer Molders war ein Kriegsschiff der Bundesmarine . Er wurde nach dem Luftwaffenoberst Werner Molders benannt und als zweite Einheit der Klasse 103 ( Lutjens -Klasse) in Dienst gestellt. Er ist heute Teil der Ausstellung des Deutschen Marinemuseums in Wilhelmshaven .

Auf der Helling der Bath Iron Works in Maine wurde am 12. April 1966 der Bau als DDG 29 begonnen. Die Taufe des Neubaus erfolgte am 13. April 1968 auf den Namen Molders . Der Taufakt wurde durch die Mutter von Molders, Anna Maria Molders, vollzogen. Anschließend erfolgte der Stapellauf.

Der Zerstorer wurde am 20. September 1969 in Boston durch seinen ersten Kommandanten, Fregattenkapitan Gunter Fromm , fur das 1. Zerstorergeschwader in Kiel in Dienst gestellt. Der Zerstorer Molders bekam bei der Indienststellung die Kennung D 186 und das Funkrufzeichen DBYC zugewiesen. Mit dem 1. Dezember 1981 wurde das Funkrufzeichen in DRAF geandert.

Von November 1977 bis April 1978 fand eine Modernisierung zur Klasse 103A statt. Der Umbau und die Ausrustung zum Zerstorer der Klasse 103B erfolgte vom April 1982 bis zum Januar 1983. Im Jahre 1993 kamen dann die Starter fur RIM-116 Rolling Airframe Missiles an Bord. Die Erprobung dieses neu integrierten Systems erfolgte ab Ende Mai 1994. [1]

Die Molders nahm an zahlreichen Ubungen der NATO teil, unter anderem regelmaßig als Bestandteil der standigen Einsatzverbande der NATO im Atlantik ( STANAVFORLANT ) und im Mittelmeer ( STANAVFORMED ).

In der Nacht des 15. Dezember 1987 kam es auf der Ruckfahrt von einem Einsatz im Mittelmeer wahrend der Durchfahrt durch den Armelkanal zu einem Großbrand. [A 1] In der Kombuse brach ein Feuer aus. [A 2] Es breitete sich durch Kabelbahnen und Abluftschachte aus und war mit Bordmitteln nur schwer unter Kontrolle zu bekommen. [2] Mit Unterstutzung der im Verband begleitenden Schiffe konnte das Feuer gegen Morgen von der Besatzung eingedammt und geloscht werden. Die Molders konnte anschließend aus eigener Kraft ihren Heimathafen Kiel anlaufen.

1992 fing die Molders ein deutsches Frachtschiff, beladen mit tschechoslowakischen T-72 -Panzern, im Mittelmeer ab ? die erste Aktion solcher Art fur die deutsche Bundesmarine. [3] In der Operation Sharp Guard war sie an der Durchsetzung des Embargos gegen die Bundesrepublik Jugoslawien beteiligt.

Nach 34 Dienstjahren wurde der Zerstorer Molders am 28. Mai 2003 im Marinearsenal Wilhelmshaven außer Dienst gestellt, nachdem das Schiff bereits am 21. November 2002 außer Fahrbereitschaft genommen worden war. Nachdem die ex Molders zunachst in die Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz des Bundes aufgenommen worden war, kam sie anschließend als Dauerleihgabe zum Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven . Seit dem 24. Juni 2005 ist sie als schwimmendes Museumsexponat der Offentlichkeit zuganglich.

Schwesterschiffe

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  • Zerstorer Lutjens (D 185) , vom 1. Marz 1966 bis zum 18. Dezember 2003 in Dienst.
  • Zerstorer Rommel (D 187) , vom 2. Mai 1970 bis zum 30. Juni 1999 in Dienst.
Molders bei Werftprobefahrten (1969)
Museumsschiff Molders (2009)
Kommandanten
von bis Dienstgrad Name Bemerkungen
20. Sep. 1969 2. Juni 1971 Kapitan zur See Gunther Fromm
3. Juni 1971 8. Sep. 1972 Kapitan zur See Ernst-Ludwig Wetters
9. Sep. 1972 1. Okt. 1972 Kapitan zur See Dieter Ehrhardt in Vertretung
1. Okt. 1972 30. Jan. 1975 Kapitan zur See Hans-Joachim Mann
31. Jan. 1975 30. Sep. 1977 Fregattenkapitan Sigurd Hess
1. Okt. 1977 30. Sep. 1980 Kapitan zur See Gunther Pirschl
1. Okt. 1980 30. Sep. 1983 Kapitan zur See Dieter Czerny
1. Okt. 1983 22. Aug. 1985 Kapitan zur See Fritz Noble
23. Aug. 1985 30. Sep. 1986 Fregattenkapitan Horst Rehse
1. Okt. 1986 27. Sep. 1988 Fregattenkapitan Gerhard Martin Eichhorst
27. Sep. 1988 4. Okt. 1990 Fregattenkapitan Hartmut Trimpler
4. Okt. 1990 7. Okt. 1993 Fregattenkapitan Hubertus von Puttkamer
7. Okt. 1993 5. Sep. 1995 Fregattenkapitan Peter Heinzmann
5. Sep. 1995 27. Jan. 1998 Fregattenkapitan Frank Signus
27. Jan. 1998 14. Apr. 2000 Fregattenkapitan Dirk Alex Koch
14. Apr. 2000 30. Juni 2001 Fregattenkapitan Joachim Ruhle
26. Juni 2001 28. Mai 2003 Fregattenkapitan Michael Gemein
  • Wolfgang Harnack: Die Zerstorerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute . Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-7822-0816-1
  • Gerhard Koop/Siegfried Breyer: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine 1956 bis heute . Bernard & Graefe Verlag, Munchen 1996, ISBN 3-7637-5950-6 .
Commons : Molders (D186)  ? Sammlung von Bildern
  1. Die Schadenshohe belief sich auf rund 86 Mio.? DM . Betroffen waren in erster Linie die Hauptbauabschnitte 5?8 (Waffen und Elektronik), da sich das Feuer auf der Steuerbordseite uber die ASROC-Werkstatt und den SATIR-Rechnerraum bis zur Operationszentrale (OPZ) ausgedehnt hatte, auf der Backbordseite war der Funkraum zerstort. Die Mischung aus Loschwasser (Seewasser) und Rauch hatte die Funktion aller elektronischen Gerate beeintrachtigt (Kostentreiber).
  2. Ausloser des Brandes war die Fritteuse. Nachdem es 1982 bereits auf dem Schwesterschiff Rommel einen durch einen fehlerhaften Thermostat einer Fritteuse ausgelosten Brand gegeben hatte, wurde anschließend der Betrieb von Fritteusen in der Zerstorerflottille untersagt.

Einzelnachweise

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  1. Ereignisse. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 18. August 2021 ; abgerufen am 18. August 2021 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.bordgemeinschaft-zerstoerer-moelders.de
  2. Zerstorer Molders. Die Chronik von D 186. Webmaster: Carl Groll, abgerufen am 14. Januar 2014 (auch Bilder des Brandschadens).
  3. Rustungsexport ? 26 Tage geschlafen . In: Der Spiegel . Nr.   6 , 1992 ( online ).

Koordinaten: 53° 30′ 49″  N , 8° 8′ 19″  O