Luigi Arcangeli
(*
16. Juni
1894
in
Savignano sul Rubicone
; †
23. Mai
1931
in
Monza
) war ein
italienischer
Motorrad-
und
Automobilrennfahrer
.
Luigi Arcangeli bestritt in den 1910er-Jahren zuerst
Radrennen
, danach wechselte er zum Motorradsport. In den fruhen 1920er-Jahren kaufte er sich eine
Schweizer
Motosacoche
, mit der er gegen die besten italienischen Motorradrennfahrer dieser Zeit, wie
Achille Varzi
,
Amilcare Moretti
,
Tazio Nuvolari
oder
Pietro
und
Mario Ghersi
antrat. 1925 wurde er auf einer 500-cm³-
Sarolea
Zweiter bei der
VII. Raid Nord-Sud
von
Mailand
nach
Neapel
.
[1]
Spater trat er auf
Harley-Davidson
,
Calthorpe
,
Indian
,
Garelli
, bis er 1926 fur
Bianchi
an der Seite von Nuvolari,
Karl Kodric
und
Gino Zanchetta
antrat.
1927 wurde Arcangeli Nachfolger von Varzi als
Werksfahrer
bei
Sunbeam
und war der erste Italiener, der bei der
Tourist Trophy
mit dem zweiten Rang aufs Podium der ersten Drei fuhr. Ein Jahr davor siegte er bei der italienischen Tourist Trophy.
1924, noch wahrend seiner Zeit als Motorradrennfahrer, hatte Luigi Arcangeli sein erstes Autorennen bestritten. 1928 begann er regelmaßig Rennen zu fahren und ging in
diesem Jahr
zum ersten Mal bei der
Mille Miglia
an den Start. Als Copilot von
Cesare Schieppati
beendete er das Rennen auf einem OM Tipo 665SMM als 18. der Gesamtwertung. Bei einer Fahrzeit von 21:47.56 Stunden war der Ruckstand auf den Sieger Giuseppe Campari allerdings beachtlich
[2]
. Seinen ersten Sieg feierte Arcangeli am 24. Juni 1928 beim
Circuito di Cremona
auf einem
franzosischen
Talbot-Darracq 700
.
[3]
Im August desselben Jahres gewann er den
Circuito di Senigallia
auf einem 2-Liter-
Bugatti T35C
vor seinem Landsmann
Luigi Fagioli
, der einen
Salmson
fuhr
[4]
.
Ab 1929 begann er regelmaßig bei Grand-Prix-Rennen mit
Monoposto
-Rennwagen, sowohl fur die Scuderia Materassi als auch fur die Werksmannschaft von
Maserati
, an den Start zu gehen. Zu Beginn der Saison 1930 beendete er den
Gran Premio di Tripoli
als Zweiter und gewann den
Premio Reale di Roma
, nachdem er in der letzten Runde den fuhrenden
Louis Chiron
uberholen konnte. Der Sieg in Rom war sein bislang großter Erfolg im Automobilsport.
1929 hatte
Enzo Ferrari
einen eigenen Rennstall gegrundet. Die
Scuderia Ferrari
ubernahm mit Beginn des Jahres 1930 die Rennaktivitaten von
Alfa Romeo
. Im Juni 1930 unterschrieben er und
Baconin Borzacchini
Vertrage bei der Scuderia, die ihnen Einsatze bei Sportwagenrennen garantierten.
In der langen und erfolgreichen Motorsportgeschichte von Ferrari war Arcangeli der erste Fahrer, der ein Sportwagenrennen fur die Scuderia gewinnen konnte. Im August 1930 siegte er beim
Sportwagenrennen Tre Province
und begann damit eine vier Rennen umfassende Siegesserie
[5]
. Nach dem Erfolg auf der 128 km langen Strecke von
Bologna
uber
Pistoia
nach
Modena
, triumphierte er in
Senigallia
[6]
,
Foggia
[7]
und bei der
Coppa della Sila
[8]
.
Beim
Gran Premio di Monza 1930
musste er sich fur Maserati fahrend seinem Teamkollegen Varzi knapp geschlagen geben und beendete das Rennen als Zweiter.
Die Saison 1931 war zu Beginn wenig erfolgreich verlaufen. Sowohl bei der
Mille Miglia
, als auch bei der
Targa Florio
war Arcangeli durch Unfalle ausgeschieden bzw. musste bei Targa nach einer Augenverletzung aufgeben, wo
Goffredo Zehender
den Wagen weiterfuhr. Der dritte Unfall in Folge, beim Training zum
Großen Preis von Italien
, endete fatal.
Arcangeli verungluckte am 23. Mai 1931, beim Training zum
Großen Preis von Italien
auf dem
Autodromo Nazionale Monza
todlich. Vom Unfall nach der zweiten Lesmo-Kurve gab es keine Augenzeugenberichte, sodass bis heute die Unfallursache unklar ist. Ob die Kollision mit einem Hasen am Tag davor die Lenkung des
Alfa Romeo 12C Tipo A Monoposto Bimotore
beschadigt hatte, blieb daher genauso Spekulation wie der Umstand, ob Arcangeli beim Versuch, die bislang beste Rundenzeit von Giuseppe Campari zu unterbieten, einen Fahrfehler beging. Arcangeli starb an Kopfverletzungen, wobei der Alfa Romeo nur leicht beschadigt wurde.
Arcangeli wurde wenige Tage nach dem Unfall in seinem Geburtsort unter großer Anteilnahme der Bevolkerung beigesetzt.
- Leif Snellman:
Luigi Arcangeli (I).
www.kolumbus.fi, 28. Januar 2015,
abgerufen am 15. Marz 2015
(englisch).
- Leif Snellman:
Luigi "Gigione" Arcangeli.
www.kolumbus.fi, 4. Juni 2014,
abgerufen am 15. Marz 2015
(englisch).
- Luigi Arcangeli.
www.motorsportmemorial.org, 4. Juni 2014,
abgerufen am 15. Marz 2015
(englisch).
- ↑
Vincent Glon:
Milan?Naples et Milan?Tarente.
racingmemo.free.fr,
abgerufen am 31. Marz 2013
(franzosisch).
- ↑
Mille Miglia 1928
- ↑
III Circuito di Cremona.
www.teamdan.com, archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
28. September 2011
;
abgerufen am 24. Mai 2015
(englisch).
- ↑
Sportwagenrennen Senigallia 1928
- ↑
Sportwagenrennen Tre Province 1930
- ↑
Sportwagenrennen Senigallia 1930
- ↑
Sportwagenrennen Foggia 1930
- ↑
Coppa della Sila 1930