Luftkissenbahn (Verkehr)

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Duke Hospital PRT in Durham
Tracked Hovercraft RTV 31
Tunnel der Luftkissen-Kabelbahn Skymetro in Zurich

Eine Luftkissenbahn ist ein Luftkissenfahrzeug , das auf oder in speziellen Bahnschienen schwebt.

Eine Luftkissenbahn mit Linearmotoren bewahrte sich langjahrig im Nahverkehr am Universitatsklinikum der Duke University in North Carolina . [1]

Die Luftkissenbahn gleitet auf einem Luftkissen unter der Kabine, wie ein Luftkissenboot . Der Uberdruck unter der Luftschurze hebt dabei die Bahn vom Boden ab. Ein Starrseilzug , Linearmotor oder Strahltriebwerk sorgt fur den Antrieb der Kabine auf ihrem Luftpolster uber eine Fuhrungsschiene die Strecke entlang. Ahnlich, nur mit magnetischer Abstoßung, funktionieren Magnetschwebebahnen , diese konnen jedoch ihre Magnete sowohl fur den Auf- als auch den Vortrieb verwenden. Die Luftkissenbahn hingegen benotigt eine zusatzliche Vortriebsquelle, meist Seilzuge oder angetriebene Gummirader, welche waagerecht montiert die Betonschiene abfahren. Die Luftkissenbahn bewegt sich sehr vibrationsarm, da keine Beruhrung mit dem Boden stattfindet. So erhoht sich der Komfort fur die Fahrgaste.

Der Energieaufwand fur den Betrieb ist deutlich geringer als bei herkommlichen Bahnsystemen, da die Kontaktreibung wegfallt. Dadurch ergibt sich auch ein wesentlich geringerer Verschleiß von Bauteilen. Aufgrund der Konstruktion eignet sich die Bahn jedoch nur fur gerade Strecken ohne markante Steigung und Gefalle.

Als Urvater der heutigen Luftkissenbahn-Systeme ist der Aerotrain zu nennen, der mit zwei Pratt & Whitney -Flugzeugturbinen angetrieben und mit Luft fur die Luftkissen versorgt wurde. Wegen des hohen Larmpegels und anderer Probleme wurde das Projekt jedoch eingestellt. Die letzte Fahrt des Aerotrain I-80 fand am 27. Dezember 1977 statt. [2]

Die erste bekannt gewordene Luftkissenschwebebahn ist der franzosische Aerotrain , der von 1965 bis 1974 getestet wurde. Es handelte sich um eine auf einer umgekehrt T-formigen Betonschiene gefuhrte Bahn mit Ruckstoßantrieb (zunachst durch Propeller, testweise durch Raketenmotoren, spater durch Strahltriebwerke ). Nach der Olkrise sollte dieses System mit Linearmotorantrieb ausgerustet werden (etwa zur selben Zeit wurden die damals zahlreichen Konzepte fur gasturbinengetriebene Hochgeschwindigkeitszuge aufgegeben), die Entwicklung wurde aber zugunsten des TGV aufgegeben.

Um das Jahr 1960 bemerkten Forscher von General Motors den geringen Energiebedarf von Luftkissen auf befestigten Straßen und entwickelten die Luftkissenbahn Hovair mit Linearmotoren, die ab dem Jahr 1969 auf einer Teststrecke in Denver fuhr. [3] Wegen des Kartellrechts wurde aus der Abteilung von General Motors das Unternehmen Transportation Technology Incorporated , das im Jahr 1971 in der Otis Elevator Company aufging. Der Hersteller von Aufzugsanlagen machte Luftkissenbahnen zu Kabelbahnen .

Bis zum Jahr 1973 fuhr der britische Prototyp RTV 31 einer Luftkissenbahn mit Linearmotoren und erreichte Geschwindigkeiten bis zu 100 Meilen pro Stunde (ca. 161 km/h). [4]

Im Rahmen der Entwicklung der deutschen Magnetschwebebahn Transrapid entstand auch ein Versuchstrager ( Transrapid 03 ), bei dem es sich um eine linearmotorgetriebene Luftkissenschwebebahn handelte. Nach negativ ausgefallenen Vergleichstests mit dem Transrapid 02 wurde das Konzept nicht weiter verfolgt.

Luftkissenseilbahn

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Eine 1,28 km lange Luftkissenschwebebahn wurde 1985 im Wintersportort Serfaus in Tirol realisiert. Angetrieben wird die U-Bahn Serfaus uber ein seitlich verlaufendes Seil. Eine weitere Luftkissenschwebebahn ist die Skymetro am Flughafen Zurich , die ebenfalls uber Seile angetrieben wird und dort das alte Flughafengebaude mit dem neuen Vorfeld-Terminal E (Midfield) auf 1138 m Lange verbindet.

Einzelnachweise

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  1. Duke University Medical Center PRT Modernization Study. Jakes Associates Inc., abgerufen am 7. November 2014 .
  2. SPIEGEL ONLINE, Hamburg Germany: Monster auf Schienen: Der Luftzug - SPIEGEL ONLINE - einestages. Abgerufen am 26. Juni 2017 .
  3. J. Edward Anderson: Some Lessons from the History of Personal Rapid Transit (PRT). University of Washington , 4. August 1996, abgerufen am 7. November 2014 .
  4. Professor Eric Laithwaite & the RTV31 Linear Motor Hover Train project in 1973. Imperial College London , 1. November 2012, archiviert vom Original am 7. November 2014 ; abgerufen am 7. November 2014 .