Ludolf Grove

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Ludolf Grove [1] (auch: Ludolphus Grove [2] ) (* circa 1390 in Hannover ; † 1458 ) war Bischof von Osel in West estland . [1]

In Stein gehauene Liste der Bischofe von Osel

Ludolf Grove war verwandt mit Berthold Rike , von 1409 bis 1436 Dompropst zu Lubeck , sowie mit Ludolf Quirre , [3] der es bis zum Dompropst in Halberstadt brachte. [1]

Die Familien Grove und Quirre besaßen benachbarte Grundstucke zwischen der Leinstraße und der Leine in Hannover, [4] einem Gelande, auf dem spater das Leineschloss errichtet werden sollte: [5] 1452 schenkte Bischof Grove dem Minoritenkloster in Hannover die ?domus“ der Familie Grove ? an das Gelande des dort durch die Ordensbruder dann errichteten Krautergartens grenzte das ?Quirresche Grundstuck“. [4]

Ludolf Grove diente etliche ?Jahre in der Vertretung des Deutsch-Ordens-Prokurators an der Kurie“ in Rom , erreichte im Kirchenrecht jedoch keinen hohen Abschluss. Mit dem Auftrag durch den Deutschen Orden , Hinderungsgrunde gegen die Erhebung von Dietrich Reseler zum Bischof zu finden, ging Grove nach Livland und wurde dort vom Orden zunachst mit einer Domherren -Stelle versorgt. Dennoch wechselte Grove bald auf die Seite des vom Deutschen Orden massiv bedrohten Reselers. Daraufhin wurde er vom Domkapitel zum Thesaurar gewahlt und als Reprasentant seines Bischofs und des Domkapitels von Osel zum Basler Konzil gesandt. [1]

In Basel traf Grove auf zwei andere Hannoveraner: Johannes Schele , einen der Prasidenten des Konzils ?und eine Art Kardinalprotektor fur die livlandischen Bistumer in ihrem Streit gegen den Deutschen Orden“, sowie Dietrich Nagel (* ca. 1400 in Hannover; † 1468/69), den Vertreter des Hochstifts Riga . Nicht zuletzt durch die Unterstutzung und wohl das Ansehen von Nagel sowie durch Freunde von Schele wurde die Wahl Groves zum Bischof von Osel durch das Konzil approbiert. [1]

So reiste Grove 1440 in sein Bistum ab und zog ? wie vor ihm Dietrich Reseler in Dorpat ? eigene Verwandte und Landsleute sowie Freunde nach. Mit ihnen kampfte er in und um Osel andauernd, aber schließlich erfolgreich gegen einen Rivalen : Noch 1439 war ein anderer Bischof, aus den Reihen des Deutschen Ordens, von dem im selben Jahr durch das Basler Konzil abgesetzten Papst Eugen IV. ernannt worden. Grove uberlebte seinen Konkurrenten schließlich und blieb bis zu seinem Lebensende Bischof von Osel. [1]

1452 schenkte Ludolf Grove dem Minoritenkloster in seiner Heimatstadt die ?domus“ seiner Familie Grove an der Leinstraße ; [6] auf dem Gelande wurde spater das Leineschloss errichtet. [7]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Brigide Schwarz: Eine ?Seilschaft“ ... (siehe Literatur)
  2. siehe diese Steintafel-Listung der Bischofe von Osel
  3. Ulrich Schwarz: Ludolf Quirre , In: Horst-Rudiger Jarck (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. , S. 459
  4. a b Arnold Noldeke : Minoritenkloster. In: Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Bd. 1, H. 2, Teil 1, Hannover, Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, 1932 (Neudruck Verlag Wenner, Osnabruck 1979, ISBN 3-87898-151-1 ), S. 215?220
  5. Klaus Mlynek : Minoriten. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Rohrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover . Von den Anfangen bis in die Gegenwart. Schlutersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9 , S. 444.
  6. Arnold Noldeke : Minoritenkloster. In: Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Bd. 1, H. 2, Teil 1, Hannover, Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, 1932 (Neudruck Verlag Wenner, Osnabruck 1979, ISBN 3-87898-151-1 ), S. 215?220, hier: S. 216
  7. Klaus Mlynek : Minoriten. In: Stadtlexikon Hannover , S. 444