Luca Fumagalli
(*
29. Mai
1837
in
Inzago
; †
5. Juni
1908
in
Mailand
) war ein italienischer
Komponist
und
Pianist
der Romantik.
[1]
[2]
Luca Fumagalli war der Bruder von
Adolfo
,
Carlo
,
Disma
und
Polibio Fumagalli
. Luca studierte das Fach Klavier zunachst bei seinem Bruder Disma, dann bei
Antonio Angeleri
am
Mailander Konservatorium
, dort auch das Fach Komposition bei
Francesco Sangalli
(1820?1892). Im Jahr 1857 hatte er seinen ersten Auftritt als Pianist im Konzertsaal des Mailander Konservatoriums. Zu Anfang des Jahres 1859 gab er in
Paris
einige Solokonzerte und wirkte dort auch als Begleiter des
Violinisten
Luigi Sessa; auch im nachsten Jahr war er in Paris mit Konzerten zu horen. Weitere Konzerte folgten in
Florenz
und
Bologna
; hier wurde er auch Mitglied der
Societa filarmonica
. In dieser fruhen Phase seines Wirkens hatte er in seinem Repertoire uberwiegend
Opern
paraphrasen
, und zwar aus eigenen Opern und aus solchen seiner Bruder. Von 1864 bis 1875 wirkte er in Mailand bei einigen bedeutenden Konzerten der
Societa del quartetto
mit. Diese Gesellschaft veranstaltete Kompositionswettbewerbe; Luca war hier in den Jahren 1864, 1870 und 1871 Mitglied der Kommission. 1868 war er in
London
zu horen und konzertierte anschließend mehrmals in
Genua
. Im Jahr 1875 hatte seine Oper
Luigi XI
in Florenz ihre erfolgreiche Erstauffuhrung (
Teatro della Pergola
, 29. Marz). Bei einem vorubergehenden Amerika-Aufenthalt im Jahr 1879 unterrichtete er am Konservatorium in
Philadelphia
, kehrte jedoch bald nach Mailand zuruck. In den folgenden Jahren befasste er sich hier in der Hauptsache mit dem Komponieren.
Nach seinem Bruder Adolfo war Luca Fumagalli das am besten bekannte Mitglied der Familie. Seine zahlreichen Klavierwerke sind angenehm im Stil und elegant in der Wirkung und neigen zuweilen mehr zur Intimitat als zum brillanten Hervortreten. Sie schließen sich der instrumentalen Wiederbelebung in den letzten Jahren des Jahrhunderts in Italien an. Außer den bekannten
Transkriptionen
und Paraphrasen von Opernarien gehoren zu seinen Werken eine Oper, Luigi XI (
Libretto
: Carlo d’Ormeville) sowie originale Klavierkompositionen, beispielsweise die
Craneries et dettes de coeur: 14 studi fantastici
(erschienen in Mailand 1900) sowie eine
Sinfonia marinaresca
(?Seesinfonie“) und andere Orchesterwerke. Der Mailander Verlag
Ricordi
brachte seine Edition aller
Klaviersonaten
Beethovens
heraus sowie einiger Werke von
Muzio Clementi
und von anderen Komponisten.
- Buhnenwerke
- Luigi XI
(Libretto: Carlo d’Ormeville), dramma lirico in 4 Akten (Florenz 1875)
- Klaviermusik
- Orchesterwerk
- Edition
- Herausgabe der Klaviersonaten von Beethoven (Mailand 1865)
- L. A. Villanis:
L’arte del pianoforte in Italia (da Clementi a Sgambati)
, Turin 1907, Seite 212?217
- S. Martinotti:
Ottocento strumentale italiano
, Bologna 1972
- C. Sartori:
L’avventura del violino. L’Italia musicale dell’Ottocento nella biografia e nei carteggi di Antonio Bazzini
, Tuzrin 1978
- La musica a Milano, in Lombardia e oltre
, herausgegeben von S. Martinotti, 2 Bande, Mailand 1996 und 2000 (= La citta e lo spettacolo Nr. 5 und 8)
- Alfred Baumgartner:
Propylaen Welt der Musik
, Band 2,
ISBN 3549078323
, Seite 360
- Bianca Maria Antolini:
Fumagalli.
In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.):
Dizionario Biografico degli Italiani
(DBI). Band 50:
Francesco I Sforza?Gabbi.
Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1998.
- ↑
Francesca Bascialli:
Fumagalli, Luca
, in:
Ludwig Finscher
(Hrsg.),
Die Musik in Geschichte und Gegenwart
, zweite Ausgabe, Personenteil, Band 7 (Fra ? Gre), Barenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2002,
ISBN 3-7618-1117-9
, Spalte 268 ? 269
- ↑
The New
Grove Dictionary of Music and Musicians
, herausgegeben von Stanley Sadie, 2nd Edition, Band 9, McMillan Publishers, London 2001,
ISBN 0-333-60800-3