Lu?any nad Nisou
(deutsch
Wiesenthal an der Neiße
) ist eine Stadt im
Okres Jablonec nad Nisou
in
Tschechien
.
Die Stadt liegt in
Nordbohmen
im
Isergebirge
an der Lu?anska Nisa (
Wiesenthaler Neiße
), einem Quellfluss der
Lausitzer Neiße
, nordwestlich von
Smr?ovka
(
Morchenstern
) und funf Kilometer nordostlich von
Jablonec nad Nisou
(
Gablonz an der Neiße
). Durch die Stadt fuhren die Staatsstraße 14 und die
Bahnstrecke Liberec?Tanvald-Ko?enov
.
Hausberg des Ortes ist der 787 m hohe
Bramberk
(
Bramberg
), der sich nordwestlich des Orts erhebt. Sudlich befindet sich der Schwarzbrunnkamm mit der 869 m hohen
?erna studnice
(
Schwarzbrunnberg
) und auf halbem Wege in Nova Ves nad Nisou die Quelle der Lausitzer Neiße.
Nachbarorte sind Horni Maxov und Sedmidomi im Norden, Horni Lu?any und
Ji?etin pod Bukovou
im Nordosten,
Smr?ovka
im Osten, Horni Ves im Sudosten,
Nova Ves nad Nisou
im Suden, Jablonecke Paseky und
Jablonec nad Nisou
im Sudwesten, Jind?ichov nad Nisou im Westen sowie Bramberk im Nordwesten.
Die erste Erwahnung von Wiesenthal stammt aus dem Jahre 1634. Großter Arbeitgeber im Ort war die
Glashutte
; daneben bestanden mehrere Unternehmen, die Glasschmuck, Glasperlen und Glasknopfe produzierten.
Wiesenthal bildete ab der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Gemeinde im
Gerichtsbezirk Gablonz an der Neiße
. Am 12. Juli 1894 fuhr der erste Eisenbahnzug durch das Neißetal von
Gablonz
nach Wiesenthal, und bis zum 10. Oktober desselben Jahres war auch der Streckenabschnitt von Wiesenthal uber den Pass nach
Tannwald-Schumburg
fertiggestellt, so dass der Bahnverkehr durchgangig betrieben werden konnte.
Nach dem
Ersten Weltkrieg
wurde Wiesenthal der neu geschaffenen
Tschechoslowakei
zugeschlagen. 1930 lebten in der Stadt 3744 Menschen, von denen die uberwiegende Zahl Deutsche waren. Aufgrund des
Munchner Abkommens
gehorte Wiesenthal von 1938 bis 1945 zum
Landkreis Gablonz an der Neiße
,
Regierungsbezirk Aussig
, im
Reichsgau Sudetenland
des
Deutschen Reichs
. Nach Ende des
Zweiten Weltkriegs
wurde die deutschsprachige Bevolkerung großtenteils
enteignet und vertrieben
,
[3]
und der Ort verlor die Stadtrechte. Seit dem 10. Oktober 2006 ist Lu?any wieder eine Stadt.
Bis 1945 war Wiesenthal uberwiegend von
Deutschbohmen
besiedelt, die vertrieben wurden. So ging z. B. die 1868 hier gegrundete Glasfirma Ludwig Breit wie andere Glashersteller auch nach Schwabisch Gmund.
Bevolkerungsentwicklung bis 1945
Jahr
|
Einwohner
|
Anmerkungen
|
1830
|
1670
|
in 272 Hausern
[4]
|
1850
|
ca. 2000
|
[5]
|
1900
|
3336
|
deutsche Einwohner
[6]
|
1930
|
3677
|
[7]
|
1939
|
3478
|
[7]
|
Die Stadt Lu?any nad Nisou besteht aus den Ortsteilen Horni Maxov
(Ober Maxdorf)
, Jind?ichov nad Nisou (
Hennersdorf
) und Lu?any nad Nisou
(Wiesenthal)
[8]
, die zugleich auch Katastralbezirke bilden.
[9]
Grundsiedlungseinheiten sind Bramberk
(Bramberg)
, Horni Lu?any
(Ober Wiesenthal)
, Horni Maxov, Jakub?v kopec, Jind?ichov und Lu?any nad Nisou.
[10]
Zu Lu?any nad Nisou gehort außerdem die Ansiedlung Sedmidomi
(Siebenhauser)
.
- Kirche Maria Heimsuchung, 1887 im Neorenaissancestil erbaut
- Statue des Hl. Franz von Assisi, 1765 geschaffen
- Glasschleiferei
Der ehemalige Bahnhof Lu?any nad Nisou dient aktuell nur noch als
Haltepunkt
. Er liegt an der
Bahnstrecke Liberec?Tanvald
, die von
Liberec
her am 12. Juli 1894 eroffnet wurde. Drei Monate spater wurde die Strecke bis
Tanvald
verlangert.
Durch die Stadt verlauft die Staatsstraße
Silnice I/14
(Straße erster Klasse 14).
- ↑
http://www.uir.cz/obec/563692/Lucany-nad-Nisou
- ↑
?esky statisticky u?ad ? Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023
(PDF; 602 kB)
- ↑
So ließ sich z. B. die 1920 hier gegrundete Glaswarenfirma Posselt & Vater in
Schwabisch Gmund
nieder.
- ↑
Johann Gottfried Sommer
:
Das Konigreich Bohmen
. Band 2:
Bunzlauer Kreis
, Prag 1834,
S. 325, Ziffer 3).
- ↑
Topographisches Lexikon von Bohmen
. Prag 1852,
S. 446, rechte Spalte
- ↑
Meyers Großes Konversations-Lexikon
. 6. Auflage, Band 20, Leipzig und Wien 1909,
S. 620, Ziffer 3).
- ↑
a
b
Michael Rademacher:
Landkreis Gablonz an der Neiße.
Online-Material zur Dissertation, Osnabruck 2006. In:
eirenicon.com.
Abgerufen am 1. Januar 1900
- ↑
http://www.uir.cz/casti-obce-obec/563692/Obec-Lucany-nad-Nisou
- ↑
http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/563692/Obec-Lucany-nad-Nisou
- ↑
http://www.uir.cz/zsj-obec/563692/Obec-Lucany-nad-Nisou