Lotustempel

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Der Lotustempel in Delhi, Indien
Der Lotustempel bei Nacht
Das Informationszentrum des Lotustempels
Die den Lotustempel umgebenden Garten

Der Lotustempel ist der zweitjungste der weltweit acht kontinentalen Bahai-Tempel . Er befindet sich im Stadtteil Bahapur von Delhi in Indien und wurde vom iranisch - kanadischen Architekten Fariborz Sahba entworfen, der 1976 mit der Ausfuhrung beauftragt wurde. Der Name leitet sich von der Form des Gebaudes ab, das an eine Lotosblume erinnern soll. Das Gebaude wurde am 24. Dezember 1986 eroffnet, gewann seitdem zahlreiche Architekturpreise und wurde in unzahligen Zeitschriften und Zeitungen abgebildet. [1] Der Sakralbau ist einer der bekanntesten des Bahaitums und wurde bereits von uber 50 Millionen Menschen besucht, was etwa drei Millionen Besuchern pro Jahr entspricht. [2] Das Gebaude dient als Muttertempel fur den indischen Subkontinent und ist ein herausragendes Beispiel moderner Architektur in Indien . [3] [4] Seit 2014 steht der Lotustempel auf der Tentativliste Indiens fur die Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe . [5]

Wie alle Sakralbauten der Bahai steht der Lotustempel Anhangern aller Religionen offen, da die Bahai glauben, dass alle Glaubigen Gott in ihren Sakralbauten anbeten konnen. [6] So werden alle Heiligen Schriften in ihrer jeweiligen Sprache rezitiert, Musikinstrumente oder religiose Zeremonien sind aber unerwunscht. Die Bahai-Schriften gestatten keine Platzierung von Bildern oder Statuen und Verwendung von Altaren oder Kanzeln innerhalb der Gebaude. [6]

Die Hauser der Andacht zeichnen sich durch gemeinsame Merkmale aus, die unter anderem in den Schriften der Bahai dargelegt sind. So bildet eine neunseitige Kreisform den Grundriss, was die Offenheit gegenuber anderen Religionen symbolisieren soll. [7] [8] Obwohl alle Hauser der Andacht eine Kuppel besitzen, ist dies kein wesentlicher Bestandteil der Architektur. [9]

Inspiriert von einer Lotusblute wird der Grundriss von 27 freistehenden Blutenblattern aus Marmor umgeben, welche in Dreiergruppen an den neun Seiten platziert sind. Der Zentralbau ist 40 m hoch und bietet bis zu 2500 Menschen Platz. [10] Der Innenraum und die Außenfassade wurden mit weißem Marmor vom Berg Pendeli in Griechenland gestaltet, der auch fur viele alte Denkmaler sowie andere Sakralbauten der Bahai verwendet wurde. [11] Zusammen mit den neun umliegenden Teichen und Garten umfasst das Gelande 26 Acre , was 105.000 m² bzw. 10,5 ha entspricht.

Der großte Teil des fur den Kauf des Landes erforderlichen Geldes wurde 1953 von Ardishir Rustampur aus Hyderabad gespendet, der seine gesamten Ersparnisse hergab. [12] Ein Teil der Baukosten wurde eingespart und fur den Bau eines Gewachshaus verwendet, um einheimische Pflanzen und Blumen zu finden, die fur die Garten geeignet sind. [13]

Einzelnachweise

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  1. Iconic "Lotus Temple" focus of worldwide campaign. Baha'i International Community, Oktober 2011, abgerufen am 16. Dezember 2020 (englisch).
  2. Lotus temple embodies "message for the world of today". Baha'i International Community, 14. November 2011, abgerufen am 16. Dezember 2020 (englisch).
  3. Baha'i Temple in India continues to receive awards and recognitions. Baha'i International Community, 5. Dezember 2000, abgerufen am 16. Dezember 2020 (englisch).
  4. Commemorations in Chicago highlight the immense impact of House of Worship. One Country, abgerufen am 31. Oktober 2011 (englisch).
  5. UNESCO World Heritage Centre: Baha'i House of Worship at New Delhi. Abgerufen am 6. Oktober 2021 (englisch).
  6. a b V. Rafati, Fariborz Sahba : Bahai temples . In: Encyclopædia Iranica . 1989.
  7. Abdul-Baha : The Promulgation of Universal Peace . Hrsg.: Baha'i Publishing Trust. Wilmette, Illinois, USA 1982, ISBN 0-87743-172-8 , S.   71 ( Online ).
  8. Baha’i Houses of Worship. Baha’i International Community, abgerufen am 16. Dezember 2020 (englisch).
  9. Shoghi Effendi : The Light of Divine Guidance. The messages from the Guardian of the Bahai Faith to the Bahais of Germany and Austria . Bahai-Verlag, Hofheim-Langenhain 1982, ISBN 3-87037-145-5 , S.   229 ( Online ).
  10. Architecture of the Baha'i House of Worship. Baha'is of India, 31. Oktober 2011, abgerufen am 16. Dezember 2020 (englisch).
  11. Lotustempel. CADENAS, abgerufen am 16. Dezember 2020 .
  12. Gloria Faizi: Stories about Baha'i Funds . Hrsg.: Baha'i Publishing Trust. Neu-Delhi, Indien 1993, ISBN 81-85091-76-5 .
  13. House of Worship inspires children and youth to plant for the future. Baha'i International Community, 8. November 2016, abgerufen am 16. Dezember 2020 .
Commons : Lotustempel  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 28° 33′ 12″  N , 77° 15′ 31″  O