Werkdaten
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Originaltitel:
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Lohengrin
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August von Heckels
Gemalde auf
Schloss Neuschwanstein
, im Auftrag von
Ludwig II.
, 1886
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Form:
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durchkomponiert
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Originalsprache:
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Deutsch
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Musik:
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Richard Wagner
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Libretto
:
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Richard Wagner
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Literarische Vorlage:
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Parzival
von
Wolfram von Eschenbach
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Urauffuhrung:
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28. August 1850
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Ort der Urauffuhrung:
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Weimar
,
Großherzogliches Hoftheater
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Spieldauer:
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ca. 3 ½ Std.
- 1. Akt: ca. 1:05 Std.
- 2. Akt: ca. 1:20 Std.
- 3. Akt: ca. 1:05 Std.
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Ort und Zeit der Handlung:
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Antwerpen
, Anfang des 10. Jahrhunderts
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Personen
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Lohengrin
ist eine
romantische
Oper
in drei
Akten
des deutschen
Komponisten
Richard Wagner
. Sie spielt vor einem historischen Hintergrund (
Brabant
in der ersten Halfte des
10. Jahrhunderts
). Die
Urauffuhrung
fand am 28. August 1850 im
Großherzoglichen Hoftheater
in
Weimar
unter der Leitung von
Franz Liszt
statt, die Titelpartie sang
Karl Beck
.
[1]
[2]
[3]
Das vom Komponisten verfasste
Libretto
basiert auf dem
Sagenkreis
um
Lohengrin
und
Elsa
, der in verschiedenen Fassungen uberliefert ist. Die meisten Ubereinstimmungen bestehen zur 536. der Deutschen Sagen der
Bruder Grimm
(
Lohengrin zu Brabant
)
[4]
sowie zur Prosa-Nacherzahlung in
C.T.L. Lucas
Ueber den Krieg von Wartburg
(1838).
[5]
[6]
Die literarische Figur des
Loherangrin
taucht im letzten Kapitel des mittelalterlichen
Versepos
Parzival
Wolframs von Eschenbach
als Seitenfigur auf. Der Gralsritter Loherangrin, Sohn des Gralskonigs Parzival, wird auf einem Schwan der Herzogin von Brabant als Helfer und Beschutzer gesandt. Als Bedingung fur seine Hilfe darf sie ihn niemals nach seinem Namen fragen. Als sie sein Verbot bricht, muss er sie verlassen.
[7]
Wagner griff die Figur auf und baute das Frageverbot zum Kern einer Geschichte aus, die das Verhaltnis zwischen gottlicher Sphare und irdischem
Jammertal
und zwischen
fruhmittelalterlichem
Christentum
und
germanischer Gotterwelt
darstellt. Gleichzeitig versuchte Wagner, Elemente der
griechischen Tragodie
in die
Handlung
einzuflechten. Er schrieb dazu in den
Mitteilungen an meine Freunde
uber seinen Lohengrin-Plan:
- Wer kennt nicht ?
Zeus
und
Semele
“? Der
Gott
liebt ein menschliches Weib und naht sich ihr in menschlicher Gestalt. Die Liebende erfahrt aber, daß sie den Geliebten nicht nach seiner Wirklichkeit erkenne, und verlangt nun, der Gatte solle sich ihr, in der vollen sinnlichen Erscheinung seines Wesens, kundgeben. Zeus weiß, daß sein wirklicher Anblick sie vernichten muß. Er selber leidet unter diesem Bewußtsein, unter dem Zwange, das Verlangen der Liebenden erfullen zu mussen und sie damit zu verderben. Er vollzieht sein eigenes Todesurteil, wenn der Glanz seiner gottlichen Erscheinung die Geliebte vernichtet. Ist der Mensch, der nach dem Gott sich sehnt, nicht vernichtet?
Mit
Lohengrin
schuf Wagner die neue Opernform des
durchkomponierten
Musikdramas. Die Komposition ist nicht in einzelne Nummern aufgeteilt, sondern wird ohne Unterbrechung aktweise durchgespielt. Wagner setzt sich damit von der herkommlichen Struktur der
Nummernoper
mit
Arien
,
Rezitativen
und
Chorpartien
ab. Trotzdem sind auch in
Lohengrin
noch große arien- oder ensembleartige Fragmente erhalten, so zum Beispiel Elsas Traumerzahlung und Lohengrins
Gralserzahlung
, die immer noch an die Form der klassischen Soloarie erinnern.
Um das Seelenleben der Buhnenfiguren in eindeutig lesbare musikalische Motive umsetzen zu konnen, wandte Wagner in
Lohengrin
Leitmotive
an (z. B. das Grals- und das Frageverbot-Motiv).
Das
Vorspiel
stellt die
Aura
des
Grals
dar. Die Musik beginnt mit leisen, hohen, spharischen Streicherklangen, schwillt bis zu einem machtigen Hohepunkt an und verschwindet wieder in spharischem pianissimo.
Friedrich Nietzsche
schrieb: ?Im Lohengrin giebt es viele
blaue
Musik. Wagner kennt die opiatischen und narkotischen Wirkungen und braucht sie gegen die ihm gut bewußte nervose Zerfahrenheit seiner musikalischen Erfindungskraft.“
[8]
Zu Beginn des ersten Aufzugs sitzt
Heinrich der Vogler
auf einer Aue am Ufer der
Schelde
unter einer
Gerichtseiche
, um Heerschau und
Gerichtstag
im
Furstentum Brabant
zu halten. Er teilt seine Absicht mit, fur einen Krieg gegen die
Ungarn
ein
Heer
zu sammeln, an dem sich auch Brabant mit
Soldaten
beteiligen soll.
?Ob Ost, ob West, das gelte allen gleich.
Was deutsches Land ist, stelle Kampfesscharen.
Dann schmaht wohl niemand mehr das deutsche Reich.“
Außerdem habe er erfahren, dass ein Streit um die Erbfolge im Herrscherhaus entbrannt sei. Er ruft daher Friedrich von Telramund zur Aussage vor Gericht. Dieser ist der Erzieher
Elsas
und
Gottfrieds
, der Kinder des verstorbenen Herzogs von Brabant. Telramund sagt aus, Gottfried sei auf einem Spaziergang mit seiner Schwester im Wald verschwunden. Er klage sie daher des Brudermordes an, obwohl sie ihm eigentlich als Braut versprochen war. Er selbst habe
Ortrud
, die letzte Nachfahrin des Friesenfursten
Radbod
, geheiratet. Daher beanspruche er zusatzlich die Furstenwurde von Brabant:
?Dies Land doch sprech’ ich fur mich an mit Recht,
da ich der Nachste von des Herzogs Blut.
Mein Weib dazu aus dem Geschlecht,
das einst auch diesen Landen seine Fursten gab.“
Vom Konig zur Tat befragt, sagt Elsa nur
?Mein armer Bruder“
. Sie erklart, dass ihr im Traum ein
Ritter
erschienen sei, der sie schutzen und verteidigen werde (Elsas Traumerzahlung:
?Einsam in truben Tagen“
).
Konig Heinrich ordnet einen
Gerichtskampf
als
Gottesurteil
an. Die Situation Elsas verscharft sich, indem die brabantischen Ritter sich weigern, gegen Telramund zu kampfen
(?Wir streiten nur fur dich“)
. Auf die Frage, wer sie im Kampf vertreten soll, sagt Elsa, ihr werde der gottgesandte Streiter zur Seite stehen, den sie im Traum gesehen habe.
Auf den koniglichen Aufruf der Streiter meldet sich zunachst kein Kampfer fur Elsa. Erst als sie selbst betet, erscheint ein Boot, das von einem Schwan gezogen wird. Darauf steht ein fremder Ritter in heller Rustung. Dieser will nicht nur fur Elsa streiten, sondern halt zugleich um ihre Hand an. Beides ist jedoch mit einer Bedingung verknupft:
?Nie sollst du mich befragen,
noch Wissens Sorge tragen,
woher ich kam der Fahrt,
noch wie mein Nam’ und Art.“
Den Versammelten verkundet der Ritter, dass Elsa von Brabant schuldlos sei. Es kommt zum
Zweikampf
, in dem der Unbekannte den Grafen von Telramund besiegt. Der Fremde verzichtet darauf, Telramund zu toten
(?Durch Gottes Sieg ist jetzt dein Leben mein ? ich schenk’ es dir, mogst du der Reu’ es weih’n“)
. Unter allgemeinem Jubel sinkt Elsa ihrem Retter in die Arme.
Es dammert der Tag nach dem Zweikampf. Vor dem
Palast
beklagt Graf Friedrich von Telramund den Verlust seiner
Ehre
und bezichtigt seine Gattin, ihn zur Falschaussage gegen Elsa verfuhrt zu haben. Ortrud zeiht ihn der
Feigheit
gegenuber dem fremden Ritter, in dem sie keineswegs einen von Gott gesandten Helden erblickt, sondern ein Wesen,
?das durch Zauber stark“
. Den widerstrebenden Telramund
(?Du wilde Seherin, wie willst du doch geheimnisvoll den Geist mir neu berucken“)
uberzeugt Ortrud davon, dass ihm Unrecht getan wurde und der Fremde den Zweikampf nur mit Hilfe eines Zaubers habe gewinnen konnen. Die beiden beschließen, Elsa zu verleiten, ihrem Helden die verbotene Frage nach
?Nam’ und Art“
zu stellen. Fur den Fall, dass dies missglucke, rat Ortrud zur Anwendung von Gewalt gegenuber dem fremden Helden
(?Jed’ Wesen, das durch Zauber stark, wird ihm des Leibes kleinstes Glied entrissen nur, muss sich alsbald ohnmachtig zeigen, wie es ist!“)
.
Kurz darauf erblicken sie Elsa auf dem Balkon ihrer
Kemenate
. Telramund zieht sich auf Drangen seiner Gattin zuruck. Ortrud gibt sich scheinbar reuevoll gegenuber Elsa, die kurz vor ihrer Hochzeit steht, und schafft es, Elsas Mitleid zu erregen und in den Palast eingelassen zu werden. Triumphierend ruft sie die ?entweihten Gotter“
Wodan
und
Freia
um ihren Beistand an.
Arglos
ist Elsa nur zu gern bereit, allen und auch Ortrud zu verzeihen. In einem vertraulichen Gesprach vor der Pforte deutet Ortrud an, es konne ein dunkles Geschick sein, aus dem heraus der Fremde gezwungen sei, seinen Namen zu verbergen. Elsa weist allen Zweifel von sich und nimmt Ortrud zu sich in den Palast.
Ein musikalisches Zwischenspiel leitet uber zum Tagesanbruch. Von den Turmen ertonen Trompetensignale. Der Heerrufer des Konigs ruft die Brabanter zusammen und verkundet, dass Telramund, wie es die Gesetze erfordern,
?weil untreu er den Gotteskampf gewagt“
, in Acht und Bann gefallen sei. Der
?fremde, gottgesandte Mann“
aber soll mit dem Herzogtum Brabant belehnt werden:
?Doch will der Held nicht Herzog sein genannt; ihr sollt ihn heißen ?Schutzer von Brabant‘ “
. Der Heerrufer kundigt an, dass der Fremde sich noch am selben Tage mit Elsa vermahlen werde, um am nachsten Tag die Brabanter anzufuhren und Konig Heinrich auf dem Kriegszug zu folgen.
Am Rande der Szene außern vier brabantische Edle ihren Missmut uber die Beteiligung an Heinrichs Feldzug gegen eine weit entfernte Bedrohung. Telramund taucht auf und teilt mit, dass er den Fremden am Feldzug hindern konne und dass dieser das Gottesgericht durch einen Zauber verfalscht habe. Die vier Edlen ziehen Telramund in die Kirche.
Aus der Burg bewegt sich der Brautzug mit Elsa auf das Munster zu. Er hat gerade die Stufen vor dem Portal erreicht, da vertritt Ortrud Elsa den Weg und verlangt den Vortritt fur sich mit der Begrundung, dass sie einem geachteten Geschlecht entstamme, wahrend Elsa noch nicht einmal in der Lage sei, den Namen ihres Gatten zu nennen. Elsa weist sie unter Hinweis auf die Reichsacht, der ihr Gatte verfallen sei, zuruck. Konig Heinrich erscheint mit dem Fremden, und Ortrud muss vor diesem zuruckweichen.
Der Hochzeitszug ordnet sich erneut; da erscheint der geachtete Telramund und klagt den Fremden des Zaubers an, aber die Klage wird abgewiesen. Der Geachtete redet auf Elsa ein, die verbotene Frage zu stellen, doch Elsa ringt sich zu einem erneuten Vertrauensbeweis gegenuber ihrem Helden durch. Der Hochzeitszug zieht mit dem Fremden und der verunsicherten Elsa ins Munster ein.
Das frischvermahlte Paar zieht unter Gesang in das Brautgemach ein (Brautmarsch
?
Treulich gefuhrt
“
). Es kommt zum ersten vertraulichen Gesprach der beiden. Elsa sagt, dass sie auch dann zum unbekannten Gatten halten wurde, wenn Ortruds Verdacht zutrafe. Dieser mochte sie beruhigen und weist auf seine hohe Herkunft hin, die er fur sie aufgab (
?Das einz’ge, was mein Opfer lohne, muss ich in Deiner Lieb’ ersehn“
und
?aus Glanz und Wonne komm’ ich her“
), was Elsa erst recht befurchten lasst, ihm nicht zu genugen und ihn eines Tages zu verlieren. Und so fragt sie den Ritter nach seinem Namen. In diesem Moment dringt Telramund in das Gemach ein. Es kommt zu einem Kampf, in dessen Verlauf Telramund vom Fremden erschlagen wird.
In der letzten Szene ist das Volk versammelt, um das versammelte Heer und Konig Heinrich zu verabschieden. Die vier Edlen bringen den
Leichnam
Telramunds vor den Konig. Der Fremde klagt Telramund des Hinterhaltes und Elsa der Untreue an. Sie habe ihm die verbotene Frage nach seinem Namen und seiner Herkunft gestellt, und er musse sie nun beantworten. Er konne daher weder als Gatte noch als Heerfuhrer in Brabant bleiben. Dann schildert er seine Herkunft. Er erzahlt vom Gralspalast
Montsalvat
und der gottlichen Kraft, die den Hutern des Grals gegeben werde, solange sie unerkannt fur das Recht kampften. Wenn sie aber erkannt wurden, mussten sie die von ihnen Beschutzten verlassen. Er selbst sei der Sohn des Gralskonigs Parzival, und sein Name sei Lohengrin:
?In fernem Land, unnahbar euren Schritten,
liegt eine Burg, die Monsalvat genannt;
ein lichter Tempel stehet dort inmitten,
so kostbar als auf Erden nichts bekannt;
drin ein Gefaß von wundertat’gem Segen
wird dort als hochstes Heiligtum bewacht.
Es ward, dass sein der Menschen reinste pflegen,
herab von einer Engelschar gebracht.
Alljahrlich naht vom Himmel eine Taube,
um neu zu starken seine Wunderkraft:
Es heißt der
Gral
, und selig reinster Glaube
erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft.
Wer nun dem Gral zu dienen ist erkoren,
den rustet er mit uberirdischer Macht;
an dem ist jedes Bosen Trug verloren,
wenn ihn er sieht, weicht dem des Todes Nacht;
selbst wer von ihm in ferne Land entsendet,
zum Streiter fur der Tugend Recht ernannt,
dem wird nicht seine heil’ge Kraft entwendet,
bleibt als sein Ritter dort er unerkannt.
So hehrer Art doch ist des Grales Segen,
enthullt muss er des Laien Auge fliehn;
des Ritters drum sollt Zweifel ihr nicht hegen,
erkennt ihr ihn ? dann muss er von euch ziehn.
Nun hort, wie ich verbot’ner Frage lohne:
Vom Gral ward ich zu euch daher gesandt:
Mein Vater Parzival tragt seine Krone,
Sein Ritter ich ? bin Lohengrin genannt.“
Der Konig werde aber auch ohne ihn die Ungarn besiegen.
- ?Doch, großer Konig, lass mich Dir weissagen: Dir Reinem ist ein großer Sieg verliehn.“
An Elsa gewandt berichtet Lohengrin weiter, dass es nur eines Jahrs bedurft hatte, und Gottfried ware nach Brabant zuruckgekehrt.
Trotz Elsas Flehen und des Konigs Drangen kann Lohengrin nicht bleiben. Der Schwan mit dem Boot kehrt zuruck und nimmt Lohengrin mit sich. In schrecklichem Triumph ruft Ortrud aus, sie habe den Schwan wohl als den verschwundenen Gottfried erkannt, den sie selbst verzaubert habe.
- ?Am Kettlein, das ich um ihn wand, ersah ich wohl, wer jener Schwan: es ist der Erbe von Brabant!“
Auf Lohengrins Gebet wird Gottfried bereits jetzt, noch vor Ablauf der Jahresfrist, erlost. Der Kahn, in dem Lohengrin
unendlich traurig
(Regieanweisung) scheidet, entfernt sich. Ortrud sinkt bei Gottfrieds Anblick mit einem Schrei zu Boden. Elsa sinkt entseelt in Gottfrieds Armen ebenfalls zu Boden, das Volk (Chor) gibt sein Entsetzen
?Weh! Ach!“
kund.
Das Lohengrinhaus in
Graupa
Denkmal im Liebethaler Grund
Die erste Idee zur Oper kam Wagner 1842 in
Paris
: Durch eine Abhandlung von
C.T.L. Lucas
uber den
Sangerkrieg auf der Wartburg
wurde er auch auf das Lohengrin-Epos und die damit verbundene Parzival-Dichtung Wolframs von Eschenbach aufmerksam. Einzelne Zuge des Werks entnahm Wagner auch anderen Quellen. So ist der Konflikt zwischen Elsa und Ortrud vor dem Munster dem Streit der beiden Koniginnen im
Nibelungenlied
nachgebildet und das Frageverbot der
griechischen Mythologie
entliehen (Zeus, Semele). Im Sommer 1845, wahrend eines Kuraufenthalts in
Marienbad
, schrieb Wagner den Entwurf zur Oper nieder und begann sofort mit der Ausarbeitung des Textbuchs. Im Mai 1846 ging er an die musikalische Arbeit, die Kompositionsskizze war bereits Ende Juli beendet, die vollstandige
Partitur
des Werks wurde am 28. April 1848 abgeschlossen. Um Ruhe fur die Komposition zu haben, zog sich Wagner, der damals noch Hofkapellmeister in
Dresden
war, zwischenzeitlich fur einige Wochen in das
Schafer’sche Gut
, ein typisch sachsisches Großbauernhaus dieser Zeit, in
Graupa
nahe der Stadt
Pirna
zuruck. Wahrend unbeschwerter Wanderungen in der Natur, u. a. ins nahe
Liebethal
, fand er Ruhe und Ablenkung von seinen materiellen Sorgen.
Maria Theresia Low
, zu der er in seiner Jugend eine schwarmerische Zuneigung entwickelt hatte und die er bei ihren Gesangsstudien am Klavier begleitete, vermittelte die
Prager
Erstauffuhrung des
Lohengrin
1856 im
Standetheater
, wo 1854 auch schon die des
Tannhauser
stattgefunden hatte.
[9]
[10]
Im
Schafer’schen Gut
wurde schon 1907 ein Wagner-Museen eingerichtet und ein weiteres 2011 im nahe gelegenen
Jagdschloss
. Im Liebethaler Grund wurde 1932/33 nach einem Entwurf von
Richard Guhr
das großte Wagner-Denkmal
errichtet.
Lohengrin ist das letzte Werk Wagners, das die Gattungsbezeichnung ?
Romantische
Oper“ tragt, und nur in ihm kollidieren Geschichte und
Mythos
unmittelbar miteinander. Das mythische Geschehen ist in eine historische Rahmenhandlung eingebettet und genau auf das Jahr 933 datierbar, in dem Konig Heinrich I. bei
Ritteburg
an der
Unstrut
die Ungarn besiegte. Heinrichs Ansprache im 1. Akt bezieht sich auf die von
Widukind von Corvey
uberlieferte Rede des Konigs an das sachsische Volk. Wagner hat sie nach
Antwerpen
verlegt, um das historische Geschehen mit der Legende vom Schwanenritter verbinden zu konnen, deren Ursprung im
Niederrheinischen
liegt. Ein
Herzogtum Brabant
hat es damals noch nicht gegeben, wohl aber eine gleichnamige Gaugrafschaft. Da Heinrich I. bei diesem Feldzug alle zerstrittenen ostfrankischen Stamme einigen konnte, wurde er zu Wagners Zeit von der
liberal-demokratischen
Nationalbewegung
als Wegbereiter eines geeinten
Deutschen Reichs
verehrt und gegen die reaktionare Politik
Metternichs
in Stellung gebracht.
[11]
Da Wagner auf radikal-demokratischer Seite 1848/49 an der
Revolution
in Dresden teilnahm, ist dieser Zusammenhang ein Schlussel zur Deutung der Oper, ebenso wie Wagners theoretische Schriften, die zeitgleich mit dem Lohengrin entstanden sind. So findet sich die Vermischung von Mythos und Geschichte schon in der Schrift ?
Die Wibelungen
. Weltgeschichte aus der Sage“ (1848), in welcher Wagner die damals aktuelle
indogermanische
Sprachforschung
rezipierte
. In den ?Wibelungen“ dienen mythische Uberlieferungen nicht als Ausgangspunkt fur die Rekonstruktion historischer Ereignisse, sondern die historischen Ereignisse sind umgekehrt nur das Rohmaterial, mit dessen Hilfe Wagner zum uberzeitlichen, mythischen Kern des ?Reinmenschlichen“ durchdringen will. Außerdem versucht er dort einen paradoxen, namlich ?kosmopolitischen“ Nationalismus bei den
Deutschen
nachzuweisen: in den Deutschen habe sich das Ubernationale, das ?Reinmenschliche“ am reinsten erhalten, weshalb Wagner sich gerade von den Deutschen im Vorfeld der Revolution die Regeneration Europas versprach.
[12]
Des Weiteren gehort Wagners Dramenentwurf
Jesus von Nazareth
in das gedankliche Umfeld des Lohengrin, denn hier wird der
?historische Jesus vom ?Christus des Glaubens“
getrennt und erhalt einen revolutionaren Anstrich.
Ludwig Feuerbachs
materialistische Schrift
Das Wesen des Christentums
und
David Friedrich Strauß
’
Das Leben Jesu
waren hier seine Stichwortgeber. Aus dieser Perspektive muss die christliche
Symbolik
des Lohengrin gesehen werden: Wagner stellt die christlichen Symbole (z. B. den Gral) den
heidnischen
Mythen gleichwertig an die Seite, sie sind wie bei Feuerbach von der
Sehnsucht
projizierte Urbilder der gesamten Menschheit. 1853 erlauterte Wagner das Lohengrin-Vorspiel und die Entstehung des Gralsmythos dementsprechend als Projektionsflache menschlicher Sehnsuchte ?aus der oden Sorge fur Gewinn und Besitz, der einzigen Anordnerin alles Weltverkehrs...“
[13]
Wagner vermischt die romantische
Indologie
, die materialistische
Religionskritik
Feuerbachs, die angebliche Sonderrolle des deutschen ?Urvolks“ (so hieß es schon bei
Fichte
und
?Turnvater“ Jahn
) und die
Kapitalismuskritik
des
Vormarz
(
Wilhelm Weitling
,
Karl Marx
und
Friedrich Engels
): Der
Kapitalismus
,
egoistisches
Machtstaatsdenken und das von der historischen Entwicklung angeblich deformierte Christentum haben in den Schriften Wagners aus dieser Zeit zu dem Zustand gefuhrt, dessen Entsprechung im Lohengrin die politische Krise ist, die der Zuschauer zu Beginn der Oper in dem fuhrungslos gewordenen Herzogtum Brabant vorfindet. Sie macht das politische Eingreifen Heinrichs I. und das mythische Eingreifen des Schwanenritters notig. Letzterer ist bei ihm keine rundum positive Figur und scheitert an einer von Ortrud eingefadelten
Intrige
? ahnlich wie vor ihm schon der Volksheld Rienzi. Das lasst auf den politischen
Pessimismus
des zukunftigen Revolutionars Wagner schließen. Ortrud mag mit ihrem
archaischen
Gotterglauben ein Sinnbild der politischen Reaktion im Vormarz darstellen, Elsas bzw. Lohengrins Scheitern nimmt das Scheitern der politischen Utopien von 1848/49 voraus.
Bei den
Bayreuther Festspielen
war es ublich, die Lange der einzelnen Aufzuge zu dokumentieren, jedoch wurden dort nicht alle Jahre erfasst.
[14]
Einfluss auf die Dauer hatten auch die Art der Stimme und das Temperament der Sanger.
[15]
Die hier genannten Zeiten umfassen nur Auffuhrungen, fur die alle drei Akte dokumentiert wurden.
Ubersicht (1891 bis 1973)
Lohengrin
|
1. Akt
|
2. Akt
|
3. Akt
|
Gesamtdauer
|
Std.
|
Dirigent
|
Std.
|
Dirigent
|
Std.
|
Dirigent
|
Std.
|
Dirigent
|
Kurzeste Dauer
|
0:58
|
Alberto Erede
Silvio Varviso
|
1:13
|
Wolfgang Sawallisch
|
0:55
|
Alberto Erede
|
3:07
|
Alberto Erede
|
Langste Dauer
|
1:16
|
Felix Mottl
|
1:29
|
Heinz Tietjen
|
1:12
|
Felix Mottl
Heinz Tietjen
|
3:52
|
Heinz Tietjen
|
Spannweite *
|
0:18 (31 %)
|
0:16 (22 %)
|
0:17 (31 %)
|
0:45 (24 %)
|
* Wegen Inszenierung unterschiedlicher Fassungen nicht immer reprasentativ. Prozentangaben beziehen sich auf die kurzeste Dauer.
Amalie Materna
als Ortrud, Wien um 1885
- Arthur Bodanzky
, 1935.
Lauritz Melchior
(Lohengrin),
Lotte Lehmann
(Elsa),
Friedrich Schorr
(Telramund),
Marjorie Lawrence
(Ortrud),
Emanuel List
(Konig Heinrich) ? Chor und Orchester der
Metropolitan Opera
New York (Gebhard)
- Heinz Tietjen
, 1936. Heinrich der Vogler, deutscher Konig:
Josef von Manowarda
? Lohengrin:
Franz Volker
? Elsa von Brabant:
Maria Muller
? Friedrich von Telramund:
Jaro Prohaska
? Ortrud:
Margarete Klose
? Chor und Orchester der
Bayreuther Festspiele
- Robert Heger
, 1942.
Franz Volker
(Lohengrin),
Maria Muller
(Elsa),
Jaro Prohaska
(Telramund),
Margarete Klose
(Ortrud),
Ludwig Hofmann
(Konig Heinrich) ? Chor der Staatsoper Berlin, Berliner Staatskapelle (Preiser Records)
- Richard Kraus
, 1951.
Peter Anders
(Lohengrin),
Trude Eipperle
(Elsa),
Karl Kronenberg
(Telramund),
Helena Braun
(Ortrud),
Josef Greindl
(Konig Heinrich),
Gunther Ambrosius
(Heerrufer) ? Kolner Rundfunk-Sinfonie-Orchester und Kolner Rundfunk-Chor (MYTO RECORDS)
- Wilhelm Schuchter
, 1953. Heinrich der Vogler, deutscher Konig:
Gottlob Frick
? Lohengrin:
Rudolf Schock
? Elsa von Brabant:
Maud Cunitz
? Friedrich von Telramund:
Josef Metternich
? Ortrud:
Margarete Klose
? Der Heerrufer:
Horst Gunter
? Mannerchor des WDR, Chor und Sinfonieorchester des NDR. ADD
- Joseph Keilberth
, 1953. Heinrich der Vogler, deutscher Konig:
Josef Greindl
? Lohengrin:
Wolfgang Windgassen
? Elsa von Brabant: Eleanor Steber ? Friedrich von Telramund:
Hermann Uhde
? Ortrud:
Astrid Varnay
? Der Heerrufer: Hans Braun ? Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele
- Eugen Jochum
, 1954. Heinrich der Vogler, deutscher Konig:
Theo Adam
? Lohengrin:
Wolfgang Windgassen
? Elsa von Brabant:
Birgit Nilsson
? Friedrich von Telramund:
Hermann Uhde
? Ortrud:
Astrid Varnay
? Der Heerrufer:
Dietrich Fischer-Dieskau
? Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele. ADD
- Andre Cluytens
, 1958. Heinrich der Vogler, deutscher Konig:
Kieth Engen
? Lohengrin:
Sandor Konya
? Elsa von Brabant:
Leonie Rysanek
? Friedrich von Telramund:
Ernest Blanc
? Ortrud:
Astrid Varnay
? Der Heerrufer:
Eberhard Waechter
? Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele. ADD
- Rudolf Kempe
, 1964. Heinrich der Vogler, deutscher Konig:
Gottlob Frick
? Lohengrin:
Jess Thomas
? Elsa von Brabant:
Elisabeth Grummer
? Friedrich von Telramund:
Dietrich Fischer-Dieskau
? Ortrud:
Christa Ludwig
? Der Heerrufer:
Otto Wiener
? Chor der Wiener Staatsoper,
Wiener Philharmoniker
. ADD
- Erich Leinsdorf
, 1965. Heinrich der Vogler, deutscher Konig:
Jerome Hines
? Lohengrin:
Sandor Konya
? Elsa von Brabant:
Lucine Amara
? Friedrich von Telramund:
William Dooley
? Ortrud:
Rita Gorr
? Der Heerrufer:
Calvin Marsh
? Boston Chorus Pro Musica, Alfred Nash Patterson,
Boston Symphony Orchestra
. ADD
- Rafael Kubelik
, 1971. Heinrich der Vogler, deutscher Konig:
Karl Ridderbusch
? Lohengrin:
James King
? Elsa von Brabant:
Gundula Janowitz
? Friedrich von Telramund:
Thomas Stewart
? Ortrud:
Gwyneth Jones
? Der Heerrufer:
Gerd Nienstedt
? Chor des Bayerischen Rundfunks, Heinz Mende
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
. ADD
- Georg Solti
, 1986. Konig Heinrich:
Hans Sotin
? Lohengrin:
Placido Domingo
? Elsa von Brabant:
Jessye Norman
? Friedrich von Telramund:
Siegmund Nimsgern
? Ortrud:
Eva Randova
? Heerrufer:
Dietrich Fischer-Dieskau
? Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker. DDD
- Claudio Abbado
, 1992. Konig Heinrich:
Kurt Moll
? Lohengrin:
Siegfried Jerusalem
? Elsa von Brabant:
Cheryl Studer
? Friedrich von Telramund: Hartmut Welker ? Ortrud:
Waltraud Meier
? Heerrufer:
Andreas Schmidt
? Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker. DDD
- Daniel Barenboim
, 1998. Konig Heinrich:
Rene Pape
? Lohengrin:
Peter Seiffert
? Elsa von Brabant:
Emily Magee
? Friedrich von Telramund:
Falk Struckmann
? Ortrud:
Deborah Polaski
? Der Heerrufer des Konigs:
Roman Trekel
? Chor der Deutschen Staatsoper Berlin, Ernst Stoy, Staatskapelle Berlin.
- Kent Nagano
, 2009. Lohengrin:
Jonas Kaufmann
? Elsa von Brabant:
Anja Harteros
?
Bayerische Staatsoper
,
Bayerisches Staatsorchester
,
Blu-ray Disc
.
Ferner wurden die bekanntesten Auszuge von namhaften Dirigenten wie
Wilhelm Furtwangler
,
Hans Knappertsbusch
,
Herbert von Karajan
oder
Karl Muck
eingespielt.
Johann Nestroy
schrieb die
Parodie
Lohengrin
, die am 31. Marz 1859 im
Wiener
Carltheater
Premiere hatte. Diese Parodie enttauschte Publikum und zeitgenossische Kritik, auch neuzeitliche Interpretationen sehen sie eher als eines der schwachsten Werke Nestroys an.
Schloss Neuschwanstein
: Innenhof mit Kemenate, Palas und Ritterhaus nach den Regieanweisungen Wagners zum Zweiten Aufzug
Als Konig
Ludwig II. von Bayern
1869 das
Schloss Neuschwanstein
von Buhnenbildnern als
?Freundschaftstempel fur Wagner“
entwerfen ließ, gruppierten sie die Gebaude nach den Regieanweisungen Wagners fur die Kulisse der
Burg zu Antwerpen
zu Beginn des Zweiten Aufzugs: links die Kemenate (mit einem uberdachten Balkon fur Elsa), mittig der Palas und rechts das Ritterhaus sowie davor die (nie erbaute) Schlosskapelle (anstelle der Kathedrale) um einen engen, rechtwinkligen Hof. Der dritte Aufzug spielt in der Burg, wobei auch im Inneren von Neuschwanstein entsprechende Zitate zu finden sind, und anschließend mit der Volksversammlung wieder davor. So vergegenwartigte die Architektur des Schlosses kulissenhaft die
Lohengrin
-Aufzuge.
[16]
Wenige Buhnenbild-Fragmente der ersten Lohengrin-Inszenierung der Bayreuther Festspiele im Jahr 1894, geschaffen vom
Atelier Max Bruckner
, haben sich im Bestand der
Bayerischen Schlosserverwaltung
erhalten. Ein Hintersetzer des 2. Aufzugs (Burg von Antwerpen) ist im
Markgraflichen Opernhaus: Welterbe & Museum
ausgestellt.
[17]
[18]
Eine
satirische
und von Wagner-Gegnern gerne zitierte Beschreibung einer Auffuhrung der Oper im
Nationaltheater Mannheim
? ?How Wagner Operas Bang Along“ ? stammt von
Mark Twain
aus seinem 1880 erschienenen Reisebericht
Bummel durch Europa
.
[19]
Die Rezeption der Oper durch ein deutsch-nationales Publikum im spaten
19. Jahrhundert
hat
Heinrich Mann
im funften Kapitel seines Romans
Der Untertan
(1918) persifliert. ?[…] tiefer ist nie die Popularitat Wagners enthullt worden als hier an einer ?Lohengrin‘- Auffuhrung, die voll witziger Beziehungen zur deutschen Politik strotzt“, schrieb
Kurt Tucholsky
am 20. Marz 1919 in der
Weltbuhne
(Nr. 13, S. 317).
Charlie Chaplin
verwendet das Vorspiel von Wagners
Lohengrin
als Untermalung von zwei beruhmten Szenen in seinem Film
Der große Diktator
(1940): wenn der Diktator Hynkel mit der
Weltkugel
tanzt, und bei der Schlussansprache des (ebenfalls von Chaplin verkorperten) Friseurs. Beim Tanz mit der Weltkugel bricht die
Ouverture
unvermittelt vor dem Hohepunkt ab, und der Weltkugel-Ballon zerplatzt. Bei der Schlussansprache hingegen erreicht die Ouverture ihren Hohepunkt und kommt zu einem musikalisch befriedigenden Abschluss.
Lohengrin (Schokolade)
Die Oper ist Namensgeber eines in
Norwegen
sehr bekannten
Schokoriegels
. Der Riegel gehort zu den am langsten vertriebenen Sußwaren Norwegens und wurde 2009 zu einem nationalen
Kulturgut
erklart. 1911 hatte die Firma
Freia
, deren Name auf eine Gestalt aus der Oper
Das Rheingold
zuruckgeht, anlasslich einer Produktion der Oper am Osloer
Nationaltheatret
einen Exklusivvertrag mit dem Theater vereinbart. Die Schokolade wurde den Zuschauern der norwegischen Premiere am 7. Dezember 1911 angeboten und als
Requisit
auf der Buhne verwendet.
[20]
Bis 1914 wurde die Sußigkeit vertragsgemaß ausschließlich am Nationaltheater verkauft und gelangte erst danach in den allgemeinen Handel.
[21]
- ↑
Lohengrin im Digitalen Archiv der Thuringischen Staatsarchive
- ↑
Das Auffuhrungsmaterial der Urauffuhrung befindet sich heute im
Hochschularchiv/Thuringischen Landesmusikarchiv Weimar
(Deposital-Bestand: Deutsches Nationaltheater, DNT 359)
- ↑
Ludwig Eisenberg
:
Großes biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX. Jahrhundert
. Verlag von
Paul List
, Leipzig 1903, S. 70.
- ↑
Lohengrin zu Brabant ? Wikisource.
Abgerufen am 27. Januar 2021
.
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Ludwig Lucas:
Ueber den Krieg von Wartburg
. Konigsberg 1838, S. 217?222.
- ↑
Eine vollstandige Liste aller Quellen Wagners bei Martin Lade: Erlosende Widerspruche. Mythische Vernunft und kosmopolitischer Nationalismus des jungen Wagner. Publikation der Oper Koln zu Richard Wagners ?Lohengrin“ in der Regie von Klaus Maria Brandauer. Oper Koln 2006, S. 14.
- ↑
Digitaltext von Wolfram von Eschenbach:
Parzival
, Buch XVI
- ↑
Fragmente
http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/NF-1881,11
[251];
https://www.projekt-gutenberg.org/nietzsch/fragmen3/chap011.html
- ↑
Augsburger Abendblatt
, Nr. 47, Freitag den 16. Februar 1883, S. 5, als
Digitalisat
. Abgerufen am 2. April 2023. Maria Theresia Low wird hier als ?Marie Lehmann“ bezeichnet, es handelt sich aber
nicht
um ihre Tochter Marie Lehmann.
- ↑
Friedrich Goedeking:
Prag. Die Wagnerstadt
, in:
Prager Zeitung
, 6. Februar 2013. Abgerufen am 2. April 2023.
- ↑
Martin Lade, ebenda, Oper Koln 2006, S. 7ff.
- ↑
Martin Lade, ebenda, Oper Koln 2006, S. 37?45.
- ↑
Zitiert nach Martin Lade, ebenda, Oper Koln 2006, S. 11.
- ↑
Egon Voss: Die Dirigenten der Bayreuther Festspiele, 1976, Gustav Bosse Verlag, Regensburg; Dokumentation zu
Tannhauser.
S. 101.
- ↑
So begrundet bei Egon Voss (Ebenda)
- ↑
Michael Petzet
:
Gebaute Traume. Die Schlosser Ludwigs II. von Bayern
, Munchen 1995, S. 46?123
- ↑
Cordula Mauß:
Vom Grunen Hugel ins Markgrafliche Opernhaus: Kulissen des ersten Lohengrins der Bayreuther Festspiele von 1894.
In:
Blog der Bayerischen Schlosserverwaltung.
13. Juli 2023,
abgerufen am 17. August 2023
(deutsch).
- ↑
Maria Blenk, Tanja Kohwagner-Nikolai, Cordula Mauß, Florian Schroter:
Barocke Theaterwelten: Markgrafliches Opernhaus Bayreuth: Welterbe & Museum
. 1. Auflage. Bayerische Schlosserverwaltung, Munchen 2023,
ISBN 978-3-941637-81-8
.
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–
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- ↑
Hanser-Ausgabe Band 6, S. 58 ff.; englische Fassung
online hier, Chapter X
.
- ↑
Lohengrin er mer enn utseendet
(
Memento
vom 2. April 2015 im
Internet Archive
). Adresseavisen, 16. Marz 2009.
- ↑
Lohengrin ? sjokolade.
In:
Store norske leksikon.
Abgerufen am 23. Marz 2015
(norwegisch).