Ljubomyr Kardinal Husar
MSU
(
ukrainisch
Любомир Гузар
, wiss.
Transliteration
Ljubomyr Huzar
, auch
Lubomyr Husar
; *
26. Februar
1933
in
Lemberg
, damals
Polen
; †
31. Mai
2017
in
Kiew
,
Ukraine
[1]
) war
Großerzbischof
der mit Rom
unierten
ukrainischen griechisch-katholischen Kirche
.
Husar wurde in Polen geboren, seine Eltern verließen jedoch 1944 ihre Heimat und wanderten mit ihm in die
USA
ein. Er studierte an der
Katholischen Universitat von Amerika
in
Washington, D.C.
und an der jesuitischen
Fordham-Universitat
in
New York City
. Am 30. Marz 1958 empfing er die
Priesterweihe
fur die
Eparchie Stamford
der
ukrainischen griechisch-katholischen Kirche
. Im Anschluss war er bis 1969 am College der Eparchie als
Dozent
tatig; von 1966 bis 1969 hatte er außerdem ein Priesteramt in
Kerhonkson
inne.
1969 ging Husar nach
Rom
, um dort drei Jahre lang seine Studien fortzusetzen; 1972 wurde er an der
Papstlichen Universitat Urbaniana
im Fach
Katholische Theologie
promoviert
. 1973 trat er in das
Studitenkloster
in
Santa Maria di Grottaferrata
bei Rom ein, dessen Vorsteher er 1974 wurde. Vier Jahre spater, 1978, wurde Husar zum
Archimandrit
seines Ordens fur Europa und Amerika ernannt.
Am 2. April 1977 wurde er in Rom durch den damaligen Großerzbischof von
Lemberg
,
Jossyf Kardinal Slipyj
, zum Bischof geweiht ? eine Weihe ohne die Zustimmung des damaligen
Papstes
Paul VI.
Als Ursache der Unstimmigkeiten gelten Meinungsverschiedenheiten uber die damalige Ostpolitik des
Vatikans
. Mitkonsekratoren bei der
Bischofsweihe
waren der ukrainisch-katholische Bischof von
Melbourne
,
Ivan Prasko
, sowie der ukrainisch-katholische Bischof von
Toronto
,
Isidore Borecky
. Im Jahr 1993 ging Husar zuruck in die Ukraine; unter anderem war er maßgeblich an der Grundung des
Ternopiler
Studitenklosters beteiligt.
Die offizielle papstliche Bestatigung fand Husars Bischofsamt 1996 durch Papst
Johannes Paul II.
, der ihn am 22. Februar 1996 zum
Titularbischof
von
Nisa in Lycia
ernannte und ihn zum
Weihbischof
in Lemberg bestellte. Bereits 1994 hatte die
Bischofssynode der ukrainisch-katholischen Kirche
ihn in dieses Amt gewahlt.
Am 26. Januar 2001 wurde Husar zum Großerzbischof von Lemberg ernannt, nachdem er bereits am 23. Dezember 2000 zum
Apostolischen Administrator
dieses Bistums ernannt worden war
[2]
. Am 21. Februar erhob ihn Johannes Paul II. in den
Kardinalsstand
.
[3]
Als
Kardinalpriester
erhielt er die
Titelkirche
Santa Sofia a Via Boccea
.
Im Jahr 2001 gab Husar seine
US-amerikanische Staatsburgerschaft
zuruck. Vom 23. bis 27. Juni 2001 empfing er Papst Johannes Paul II. bei dessen einziger Ukrainereise. Er nahm am
Konklave 2005
teil, in dem
Benedikt XVI.
gewahlt wurde.
Seit der Verlegung des
Metropolitansitzes
nach Kiew am 21. August 2005 trug Husar den Titel ?
Großerzbischof von Kiew und Halytsch
“. Papst Benedikt XVI. nahm am 10. Februar 2011 sein aus Altersgrunden vorgebrachtes Rucktrittsgesuch an.
[4]
Am
Konklave 2013
, das Papst
Franziskus
wahlte, nahm er wegen Uberschreitung der
Altersgrenze
von 80 Jahren nicht mehr teil.
Seine letzten Lebensjahre lebte er im Dorf
Knjaschytschi
bei Kiew.
[5]
Er starb nach schwerer Krankheit Ende Mai 2017 84-jahrig in einem Krankenhaus im Kiewer Stadtteil
Rajon Holossijiw
[6]
[7]
und wurde am 5. Juni 2017 in der
Krypta
der
Auferstehungskathedrale
in Kiew bestattet.
[8]
Am 26. Februar 2024 gab Großerzbischof
Swjatoslaw Schewtschuk
die Eroffnung des
Seligsprechungsprozesses
fur Ljubomyr Husar bekannt.
[9]
Ljubomyr Kardinal Husar war Mitglied der folgenden Kongregationen und Rate der
romischen Kurie
:
- ↑
Помер Блаженн?ший Любомир Гузар.
In:
pravda.com.ua.
31. Mai 2017,
abgerufen am 31. Mai 2022
(russisch).
- ↑
Nomina dell'Amministratore Apostolico ?sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis“ dell’Arcivescovato Maggiore degli Ucraini.
In:
Tagliches Bulletin.
Presseamt des Heiligen Stuhls
, 23. Dezember 2000,
abgerufen am 5. Marz 2016
(italienisch).
- ↑
Antoine Arjakovsky:
Entretiens avec le cardinal Lubomyr Husar : Vers un christianisme post-confessionnel
.
ISBN 978-2-84573-311-4
.
- ↑
Rinuncia dell'Arcivescovo Maggiore di Kyiv-Haly? (Ucraina).
In:
Tagliches Bulletin.
Presseamt des Heiligen Stuhls, 10. Februar 2011,
abgerufen am 5. Marz 2016
(italienisch).
- ↑
Erzbischof Lubomyr Husar berat Fernsehen
auf gazeta.ua vom 22. Februar 2012; abgerufen am 6. Juni 2017 (ukrainisch)
- ↑
Tag der Trauer fur Ljubomyr Husar
auf
tsn.ua
vom 1. Juni 2017; abgerufen am 6. Juni 2017 (ukrainisch)
- ↑
Biografie Ljubomyr Husar
auf der Webseite der Ukrainischen gr.-kath.-Kirche; abgerufen am 6. Juni 2017 (ukrainisch)
- ↑
Religioser Informationsdienst der Ukraine
vom 5. Juni 2017; abgerufen am 19. Februar 2018 (ukrainisch)
- ↑
Erzdiozese wien:
Ein Leben im Dienst Gottes: Kardinal Ljubomyr Husars Seligsprechung eingeleitet.
27. Februar 2024,
abgerufen am 27. Februar 2024
.
- ↑
Nomina di Cardinali Membri delle Congregazioni Romane.
In:
Tagliches Bulletin.
Presseamt des Heiligen Stuhls, 15. Mai 2001,
abgerufen am 5. Marz 2016
(italienisch).
- ↑
Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri della Curia Romana.
In:
Tagliches Bulletin.
Presseamt des Heiligen Stuhls, 18. Mai 2001,
abgerufen am 5. Marz 2016
(italienisch).
- ↑
Nomina di Membri del Pontificio Consiglio per i Testi Legislativi.
In:
Tagliches Bulletin.
Presseamt des Heiligen Stuhls, 1. Dezember 2001,
abgerufen am 5. Marz 2016
(italienisch).
- ↑
Nomine nel Pontificio Consiglio della Cultura.
In:
Tagliches Bulletin.
Presseamt des Heiligen Stuhls, 24. Januar 2004,
abgerufen am 5. Marz 2016
(italienisch).