Ljubomir Brati?

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Ljubomir Brati? (geboren 1964 in Jugoslawien ) ist ein serbisch - osterreichischer Philosoph , Migrationsforscher [1] und Publizist .

Brati? migrierte 1983 aus Serbien nach Osterreich. [2] Er absolvierte ein Studium der Philosophie und Slawistik , Kunstgeschichte , Padagogik und EDV fur Geisteswissenschaften an der Universitat Innsbruck , seine Diplomarbeit datiert von 1995 und war dem Problem der Identitat gewidmet, welches er theoretisch uber die Theorie von George Herbert Mead und praktisch ?uber die Untersuchung der Befindlichkeit von Migrantenjugendlichen im deutschsprachigen Raum“ beschrieb. [3] Außerdem erwarb er einen MAS in Sozialer Arbeit und Sozialmanagement .

Wahrend seines Studiums arbeitete er in den fruhen 1990er Jahren im jugoslawischen Verein Jedinstvo in Innsbruck mit. 1992 ubernahm er gemeinsam mit E. Binder die Projektleitung fur das Diskursprojekt Gastarbeiter und Minderheiten ? Bedrohung oder kulturelle Bereicherung . Von 1992 bis 1995 arbeitete er in der Auslanderberatungsstelle Tirol. Er wurde auch Redaktionsmietglied des multikulturellen Magazin MOZAIK in Innsbruck. Ebenfalls noch wahrend seines Studiums veroffentlichte er gemeinsam mit Eveline Viehbock sein erstes Buch: Die zweite Generation . Es beschrieb Migrantenjugendliche im deutschsprachigen Raum und erschien im Jahr 1994 im Osterreichischen Studien-Verlag.

Ab 1995 arbeitete Brati? im Integrationshaus Wien , dort auch als Geschaftsfuhrerstellvertreter. Er war von 1999 bis 2004 Bundessprecher des Austrian Network Against Racism (ANAR) [4] und 2000 Initiator und Mitgrunder der Bunten Zeitung . [5] Von 2002 bis 2005 fungierte er als Leiter des Buros fur ungewohnlichen Maßnahmen (BUM) im Rahmen des EQUAL Projektes Open up . In dieser Funktion gestaltete er ? gemeinsam mit Arif Akkılıc ? die Station Selbstorganisation und Widerstand der Ausstellung gastarbajteri im Wien Museum im Jahr 2004. [6] Im Mozartjahr 2006 zahlte er ? gemeinsam mit Araba Evelyn Johnston-Arthur , Lisl Ponger , Nora Sternfeld und Luisa Ziaja ? zum KuratorInnenteams des Wiener Projekts Verborgene Geschichte/n ? remapping Mozart . [7] Im Jahr 2007 war er am Filmprojekt Imago Mundi von Lisl Ponger beteiligt und ubernahm die Projektleitung fur das Theaterstuck ?Liebesforschung, istrazivanje ljubavi, rodimos e kalimpesko“ im Wiener Theater im Kunstlerhaus . Dieses gemeinsame Projekt von Romani dori und Initiative Minderheiten war der Diskriminierung von Roma gewidmet, wurde von Tina Leisch inszeniert und im Rahmen des EQUAL -Projektes Work in process ermoglicht. [8]

2010 legte er mit ? gemeinsam mit Ulku Akbaba, Sarah Galehr, Andreas Gorg und Gabriele C. Pfeiffer ? eine Studie zu Perspektiven der Kunst- und Kulturpolitik 2010?2015 mit besonderem Fokus auf Migrationsrealitat vor. Die Studie wurde vom Kulturamt der Stadt Wien und dem Bundesministerium fur Unterricht, Kunst und Kultur finanziert und trug den Titel Kunst, Kultur und Theater fur Alle! . [9] 2012 startete er anlasslich der Wienwoche ? gemeinsam mit Arif Akkılıc ? die Kampagne ?50 Jahre Arbeitsmigration ? Archiv jetzt!“. Daraus entstand im Marz des Folgejahres eine Ideensammlung und ein Arbeitspapier fur ein Archiv der Migration . [10]

Von 2013 bis 2015 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur Zeitgeschichte der Universitat Innsbruck im FWF -Projekt Deprovincializing Contemporary Austrian History . [11] Seit 2015 arbeitet er im Projekt Migration sammeln des Wien Museums mit. [12]

Brati? war von 2007 bis 2013 Redaktionsmitglied von Kulturrisse , der Zeitschrift fur radikaldemokratische Kulturpolitik, und ist seit 2014 einer der Kuratoren der Ausstellung uber Arbeitsmigrant_innen aus Jugoslawien in Museum der Geschichte Jugoslawiens , welches sich in Belgrad befindet. Schwerpunkte seiner publizistischen Tatigkeit sind der Diskurs des Rassismus im osterreichischen Staat, das Spannungsfeld von Politik und Kunst, weiters die Themen Selbstorganisation , Widerstandsstrategien und die Politik der Gleichheit, weiters Diversitatspolitik , Antirassismus und Aktivismus, Soziale Arbeit als Machttechnik und die Migrationsgeschichte Osterreichs . Weiters verfasst er Rezensionen uber Bucher, Filme und Ausstellungen.

Sechs Imperative fur antirassistische Kunstprojekte

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  • a) Destruktion der Normalitat
  • b) Offenlegung der rassistischen Asymmetrien
  • c) Vorantreiben der Egaliberte
 
  • d) Ermoglichung von Allianzen
  • e) Positionierung und Inszenierung von Konflikten
  • f) Schaffung von Raumen fur (Self) Empowerment. [13]
Monografien
  • gem. mit Eveline Viehbock : Die zweite Generation . Migrantenjugendliche im deutschsprachigen Raum, Innsbruck: Osterr. Studien-Verlag 1994, ISBN 3-901160-10-8 , 207 Seiten
  • Politischer Antirassismus . Selbstorganisation, Historisierung als Strategie und diskursive Interventionen, Wien: Locker 2010, ISBN 978-3-85409-533-0 , 239 Seiten
Herausgeber
  • Landschaften der Tat. Vermessung, Transformationen und Ambivalenzen des Antirassismus in Europa. St. Polten: Sozaktiv-Verlag 2002, 269 Seiten, ISBN 3-901847-06-5
  • (gemeinsam mit Daniela Koweindl und Ula Schneider): Allianzenbildung zwischen Kunst und Antirassismus , Annaherungen, Uberschneidungen, Strategien, Reflexion, Wien: Verein Soho in Ottakring 2004, 95 Seiten
  • Verborgene Geschichte/n, remapping Mozart . [Ausstellungsprojekt in vier Konfigurationen; 9. Marz bis 15. Oktober 2006; ein Projekt von Wiener Mozartjahr 2006], WienMozart 2006, 167 Seiten
  • (gemeinsam mit Arif Akkilic, Vida Bakondy und Regina Wonisch): Schere Topf Papier . Objekte zur Migrationsgeschichte, Wien: Mandelbaum 2016, ISBN 978-3-85476-510-3 , 224 Seiten
Beitrage

Einzelnachweise

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  1. Archivierte Kopie ( Memento des Originals vom 10. Juni 2016 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.wienmuseum.at
  2. Im Gesprach , bei ORF, 9. Juni 2016
  3. Osterreichische Nationalbibliothek : Das Problem der Identitat : theoretisch entwickelt uber die Theorie von G. H. Mead und praktisch uber die Untersuchung der Befindlichkeit von Migrantenjugendlichen im deutschsprachigen Raum @1 @2 Vorlage:Toter Link/search.obvsg.at ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im Marz 2022. Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Diplomarbeit von Ljubomir Brati?, 1995, abgerufen am 10. Juni 2016.
  4. heute ENARA: Geschichte von ANAR, ENAR und ENARA , abgerufen am 10. Juni 2016.
  5. Marcus J. Oswald: Straßenzeitung The Global Player versinkt im Chaos , 22. Mai 2011, abgerufen am 10. Juni 2016
  6. Gastarbajteri Virtuelle Ausstellung ( Memento des Originals vom 4. August 2016 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/gastarbajteri.at , Team / Beteiligte, abgerufen am 10. Juni 2016.
  7. Verborgene Geschichte/n ?remapping Mozart , abgerufen am 10. Juni 2016.
  8. Ljubomir Brati?: A Strategy of Deployment , Reflections on the play “Liebesforschung”, eipcp, 02/2007, abgerufen am 10. Juni 2016.
  9. Kunst, Kultur und Theater fur Alle! Impulse fur eine transkulturelle Theateroffensive , abgerufen am 10. Juni 2016.
  10. Arbeitskreis ?Archiv der Migration“ [Arif Akkılıc | Vida Bakondy | Ljubomir Brati? | Wladimir Fischer | Li Gerhalter | Belinda Kazeem | Dirk Rupnow]: Ideensammlung / Arbeitspapier / Konzept fur ein Archiv der Migration , Marz 2013, abgerufen am 10. Juni 2016.
  11. Universitat Innsbruck : Deprovincializing Contemporary Austrian History. , Migration und die transnationalen Herausforderungen an nationale Historiographien (ca. 1960?heute), abgerufen am 10. Juni 2016.
  12. Wien Museum : Migration sammeln ( Memento des Originals vom 10. Juni 2016 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.wienmuseum.at , abgerufen am 10. Juni 2016.
  13. Hier zit. nach Elisabeth Mayerhofer und Wolfgang Schneider: Von Alpha bis Omega. Lekturen von Ljubomir Bratic' "Antirassistische[n] Lektionen fur KunstlerInnen" In: kulturrisse , Zeitschrift fur radikaldemokratische Kulturpolitik, 04/2003, abgerufen am 10. Juni 2016.