Linseneintopf
Linseneintopf mit Blutwurst
Indische rote Linsensuppe Dal
Linseneintopf
ist ein
Eintopf
-Gericht. Hauptzutat sind
Linsen
, die zumeist mit
Suppengrun
,
Kartoffeln
und
Speck
,
Bauchfleisch
oder
Kochwurst
zu einem Eintopf gekocht werden.
Linsen sind eines der zuerst kultivierten
Gemuse
[1]
und Eintopfgerichte mit dieser
Hulsenfrucht
sind bereits aus der
altbabylonischen
Kuche um etwa 1700
v. Chr.
bekannt.
[2]
Fruhe Kochrezepte fur Linseneintopfgerichte finden sich unter anderem um 200
n. Chr.
im ausgehenden
antiken Griechenland
bei Euthymus
[3]
und im 1. Jahrhundert n. Chr. beim
romischen
Feinschmecker
Apicius
.
[4]
Auch das Alte Testament erwahnt ein
Linsengericht
. Verglichen mit anderen Nahrungsmitteln waren Linsen zu allen Zeiten verhaltnismaßig preiswert und demzufolge galten Linsengerichte noch im
Mittelalter
als ?Armennahrung“.
[4]
Linseneintopfgerichte gibt es in
Indien
und anderen
asiatischen
Landern, wo vor allem jene in Europa wenig verbreitete Linsensorten, zum Beispiel rote Linsen, verwendet werden. Außerdem wird wie beim
Linsencurry
eher scharf oder suß-sauer gewurzt. In Europa sind die braunen Tellerlinsen am gebrauchlichsten.
Entgegen einem verbreiteten Irrtum mussen Linsen vor dem Kochen nicht eingeweicht werden. Sie sind nach einer Kochzeit von etwa 45 Minuten
gar
, im
Schnellkochtopf
reduziert sich die Garzeit auf gut 10 Minuten. Durch vorheriges Einweichen, das fruher bei Fruchten aus lange zuruckliegender Ernte ublich war, lasst sich jedoch die Kochzeit verringern.
[5]
Vor der Verwendung wurde das Waschen der Linsen empfohlen, was heute jedoch weitgehend uberflussig ist, da Verunreinigungen in industriell hergestellten Verpackungen praktisch nicht mehr auftreten. Lediglich bei Bioware ist Waschen zu empfehlen.
In einigen deutschen Regionen werden Linsen mit geschnittener
Blutwurst
, zusatzlichem
Essig
und
Zucker
zum Wurzen nach personlichem Geschmack serviert. Andere ubliche Beilagen sind
Rauchfleisch
,
Knackwurst
,
Bockwurst
,
Bregenwurst
oder
Wiener Wurstchen
, aber auch
Frankfurter
. Bei den schwabischen
Linsen mit Spatzle
werden die Linsen mit wenig Flussigkeit als Gemusebeigabe zubereitet.
In Indien ist ein Eintopf als
Dal
weit verbreitet, der oft aus Linsen besteht.
- ↑
Zu den altesten Fundorten gehort der heutige
Nordostirak
, ?wo Linsen sich laut
Radiokohlenstoffmethode
bis 6750 v. Chr. nachweisen lassen“. Zitiert nach:
Waverley Root
:
Das Mundbuch. Eine Enzyklopadie alles Eßbaren.
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1995,
ISBN 3-8218-4445-0
, S. 211.
- ↑
Gert von Paczensky
,
Anna Dunnebier
:
Kulturgeschichte des Essens und Trinkens.
Sonderausgabe. Orbis Verlag, Munchen 1999,
ISBN 3-572-10047-X
, S. 49.
- ↑
Gert von Paczensky, Anna Dunnebier:
Kulturgeschichte des Essens und Trinkens.
Sonderausgabe. Orbis Verlag, Munchen 1999,
ISBN 3-572-10047-X
, S. 53.
- ↑
a
b
Waverley Root:
Das Mundbuch. Eine Enzyklopadie alles Eßbaren.
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1995,
ISBN 3-8218-4445-0
, S. 212.
- ↑
Martina Meuth
,
Bernd Neuner-Duttenhofer
:
Linsen: Bunt und vielseitig
(
Memento
vom 14. August 2011 im
Internet Archive
). In: Magazinsendung
Servicezeit
im
WDR Fernsehen
vom Januar 2011.