Ein
Liederbuch
ist ein
Buch
, das eine Sammlung von
Liedern
enthalt, haufig mit Angaben zur
musikalischen
Gestaltung.
Inhaltlich decken Liederbucher ein weites Spektrum ab, zu dem unter anderem Sammlungen von
Kunst-
und
Volksliedern
, von Liedern eines oder mehrerer
Kunstlers
oder aus einem bestimmten Themengebiet gehoren. Liederbucher konnen von den Liedern nur den Text (
Lyrik
), Angaben zur Liedbegleitung (beispielsweise
Chordsheets
in Form von
Akkorden
) oder den kompletten
Notensatz
mit und ohne Text enthalten.
Liederbucher, die zum gemeinsamen Singen in einer festen Gruppe benutzt werden, werden ? insbesondere im kirchlichen Bereich ? als
Gesangbucher
bezeichnet.
Die Entstehung der Buchgattung ?Liederbuch“ ist eng verbunden mit der Aufzeichnung von
volkssprachliche
Liedern im
Spatmittelalter
und der Ausbreitung des
Buchdrucks
seit der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Liederhandschriften
, also handschriftliche Liedersammlungen als Vorlaufer der gedruckten Liederbucher, sind seit dem spaten 13. Jahrhundert uberliefert. Zu dieser Gruppe zahlen auch die altesten als Liederbuch bezeichneten Werke, wie das ohne Melodieaufzeichnung publizierte
Augsburger Liederbuch
[1]
von 1454,
[2]
das
Lochamer-Liederbuch
(um 1460), das
Glogauer Liederbuch
oder das
Rostocker Liederbuch
(beide um 1480).
Neben dem Textdruck mit beweglichen
Lettern
war auch die Entwicklung des
Notendrucks
mit beweglichen Lettern durch
Erhard Oeglin
(Ocellus) im Jahr 1507 eine wichtige Etappe bei der Herausbildung der Buchgattung.
[3]
Ebenfalls von Oeglin stammt das alteste bekannte gedruckte Liederbuch, das 1512 in
Augsburg
herausgegebene
Liederbuch, zu 4 Stimmen
mit Werken von
Heinrich Isaac
,
Ludwig Senfl
,
Paul Hofhaimer
und anderen. Etwa gleichzeitig erschienen auch Liederbucher bei
Arnt von Aich
in Koln und
Peter Schoffer
in Mainz.
[4]
- Albrecht Classen:
Deutsche Liederbucher des 15. und 16. Jahrhunderts.
Waxmann, Munster 2001,
ISBN 3-8309-1035-5
.
- Barbara Boock
:
Kinderliederbucher 1770?2000: eine annotierte, illustrierte Bibliografie der deutschsprachigen Kinderliederbucher im Deutschen Volksliedarchiv.
Waxmann, Munster 2007,
ISBN 978-3-8309-1819-6
.
- Wolfgang Suppan
:
Liederbuch.
In:
Oesterreichisches Musiklexikon
.
Online-Ausgabe, Wien 2002 ff.,
ISBN 3-7001-3077-5
; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004,
ISBN 3-7001-3045-7
.
- ↑
Michael Curschmann:
?Augsburger Liederbuch‘.
In:
Verfasserlexikon
.
Band I, Sp. 521?523.
- ↑
Johannes Bolte
:
Ein Augsburger Liederbuch vom Jare 1454.
In:
Alemannia
18, 1890, S. 97?127 und 203?235.
- ↑
Margarete Rehm:
Information und Kommunikation in Geschichte und Gegenwart: Das 16. Jahrhundert
(
Memento
des
Originals
vom 18. April 2007 im
Internet Archive
)
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@1
@2
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- ↑
Karl Heinrich Worner u. a.:
Geschichte der Musik: ein Studien- und Nachschlagebuch.
Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen 1993,
ISBN 3-525-27811-X
, S. 169.