Liebe, Tanz und 1000 Schlager
ist ein deutscher Revue- und Schlagerfilm von Regisseur
Paul Martin
aus dem Jahr
1955
.
Caterina Valente
und
Peter Alexander
sind die Hauptattraktionen des Films. Zu den weiteren Stars der
Artur ?Atze“ Brauner
-Produktion gehoren der Volksschauspieler
Rudolf Platte
und der
DEFA
-Schauspieler
Willy A. Kleinau
. Der von Valente und Alexander vorgetragene
Schlager
Eventuell, eventuell
wurde in Deutschland zum
Top-10-Hit
.
[1]
Die musikalische Komodie, mit Kompositionen von
Heinz Gietz
und Liedtexten von
Kurt Feltz
, deren Handlung im Musikgeschaft angesiedelt ist, war in
DDR
-Kinos, wenngleich nur gekurzt, zu sehen. Alle Hinweise auf ?westliche Exzesse“, zum Beispiel die Rock-’n’-Roll-Tanz-Sequenz, waren herausgeschnitten. Das
ZDF
hat den Film neu bearbeitet und zeigte die lange, integrale Fassung.
Hugo Sauer, Leiter der Nachwuchsabteilung der großen Schallplattenfirma ?Phonoton“ von Direktor Winkler, hat auf Italienreise ein neues Talent entdeckt: Caterina, die 19-jahrige im Hintergrund trallernde Tochter des Automechanikers Luigi (
Willy A. Kleinau
), der sich um seinen
Opel Laubfrosch
kummert. Sie traumt von ihrem großen Idol Peter Alexander, von dem sie sogar ein Bild mit Autogramm hat. Sauers Versuch, sie von ihrem Vater abzuwerben, bleibt erfolglos, aber sie schmuggelt sich nebst ihrem Hund in seinen Kofferraum und fahrt mit ihm so nach Deutschland.
Sauer versucht, sie Direktor Winkler vorzustellen. Der zeigt aber kein Interesse, weil sie noch keinen vermarktbaren Namen hat. Sauer gelingt es eigenmachtig, sie die neue Platte Peter Alexanders
Sing, Baby sing
mit ihren Synkopen umrahmen zu lassen. Er wird daraufhin entlassen, die Platte wird aber umgehend zum großen Erfolg. Einstweilen nimmt Sauer sie bei sich zu Hause auf, wo bereits viele andere zuruckgewiesene Talente mit ihm leben. Sauer schafft es, Caterina zu einer gemeinsamen Tournee mit Peter Alexander und dem Osterhagen Orchester (ein Wortspiel auf Osterwald und Edelhagen) zu vermitteln. Der Trick war dabei Caterina als minderjahrig anzubieten, da der Orchesterleiter Kurt Osterhagen verhindern wollte, dass der als Schurzenjager bekannte Peter Alexander auf der Reise durch Frauen abgelenkt wird. Auf der Reise mit dem Campingbus zu einer Großveranstaltung in Berlin durch reizvolle Landschaften gelingt es Sauer auch den Rest seiner Talente, zu denen unter anderem
das Lucas Trio
, der amerikanische
Stepptanzer
John W. Bubbles
, der danische Geigen-Virtuose
Wandy Tworek
und
Bill Ramsey
in seiner ersten Filmrolle gehoren, einzubinden.
In der Nebenhandlung verklagt Sauer ?Phonoton“ wegen der illegitimen Veroffentlichung des Alexander-Valente Duetts auf einer Schallplatte, wahrend Direktor Winkler seine etwas mauerblumliche Tochter darauf ansetzt, Sauer einen neuen Vertrag zu unterbreiten. Wohl durchaus auf die
Wiederbewaffnungsdiskussion
jener Ara bezugnehmend, durfen dann auch eine Militarkapelle und einige Panzer unbedrohlich am Film teilnehmen.
Am Ende findet Peter Alexander heraus, dass die 14-jahrige Caterina bereits 19 ist, womit ein Happy End gewahrleistet ist. Zudem findet Herr Sauer sein großes Gluck mit der Tochter des Direktors.
Die Musik zum Film wurde vom Komponisten
Heinz Gietz
und dem Textdichter
Kurt Feltz
, einem außerordentlich erfolgreichen Gespann in der deutschen Nachkriegsara, geschrieben.
- Damit haben sie kein Gluck in der Bundesrepublik
(Peter Alexander)
- Eventuell, eventuell
(Peter Alexander und Caterina Valente)
- Sing, Baby, sing
(Peter Alexander und Caterina Valente)
- Casanova
(Caterina Valente)
Die letzten drei Lieder wurden zusammen mit dem Schlager
Bim-bam-bim-bam-Bina
(Valente) 1956 von
Polydor
auf einer nach dem Film betitelten 7"-
Extended-Play
-Schallplatte veroffentlicht.
[2]
Als weitere Sanger sind die Sunshines, das
Comedian-Quartett
und das
Lucas-Trio
vertreten. Es spielen
Kurt Edelhagen
und
Hazy Osterwald
mit ihren Kapellen.
Der Film wurde im
CCC
-Studio in Berlin-Spandau produziert. Die Außenaufnahmen entstanden in Berlin,
Mittenwald
und am
Walchensee
. Die Urauffuhrung erfolgte am 14. Oktober 1955 in Dusseldorf, Koln und Stuttgart.
[3]
- Lexikon des internationalen Films
: ?Ein anspruchsloser Revue- und Schlagerfilm in der Art einer musikalischen ?Starparade“. Das ausgelassen inszenierte Nichts erhalt einen gewissen Reiz durch seine Unbekummertheit sowie den Charme von Caterina Valente.“
[4]
- Die
Filmblatter
bemerkten, ?der ostzonale Nationalpreistrager Willy A. Kleinau“ beweise durch seine Charge, ?daß es auch unpolitisch geht“.
[5]
- Cinema
ist erleichtert, dass der Titel trotz ?viel Fullstoff“ ?seine Drohung zum Gluck nicht war[macht]: Es sind nur ein paar Lieder“.
[6]
- ↑
Eventuell, Song von Caterina Valente & Peter Alexander
, Chartsurfer.de (per 7. Juli 2021)
- ↑
Caterina Valente Und Peter Alexander ? Liebe, Tanz Und 1000 Schlager
,
Discogs
(per 7. Juli 2021)
- ↑
Dr. Alfred Bauer:
Deutscher Spielfilm Almanach. Band 2: 1946?1955
, S. 533.
- ↑
Liebe, Tanz und 1000 Schlager.
In:
Lexikon des internationalen Films
.
Filmdienst
,
abgerufen am 22. August 2017
.
- ↑
Manfred Hobsch:
Liebe, Tanz und 1000 Schlagerfilme
, S. 122?123.
- ↑
Liebe, Tanz und 1000 Schlager.
In:
cinema
.
Abgerufen am 18. April 2022
.