Lichtechtheit

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Lichtechtheit ist farbliche Bestandigkeit von Farbmitteln , Lacken und anderen Oberflachen bei langerer Beleuchtung. Besonders Sonnenlicht mit seinem hohen UV-Licht -Anteil hat auf viele Materialien eine zersetzende Wirkung, was zu sichtbaren Farbveranderungen fuhren kann.

Von Lichtechtheit spricht man auch bei klarsichtigen Oberflachen und Werkstoffen wie Glas und Kunststoffen . Die Farbveranderung oder Eindunklung hat nicht nur asthetische, sondern auch technische Nachteile wie beispielsweise bei Algenzuchtanlagen. [1] Glas ist weniger empfindlich gegenuber Sonneneinstrahlung als Kunststoffe.

Zur Messung der Lichtechtheit werden in der Lack- und Textilindustrie Blaumaßstabe und Graumaßstabe eingesetzt. Die Lichtechtheit entscheidet u. a. uber die Verwendbarkeit von Lacken und anderen Materialien im Freien.

In der Kunstlerfarbenindustrie wird die Lichtechtheit in vier Klassen eingeteilt:

  • *** hochste Lichtbestandigkeit
  • ** sehr gute Lichtbestandigkeit
  • * ausreichende Lichtbestandigkeit
  • geringe Lichtbestandigkeit

Der Blaumaßstab nach der nicht mehr gultigen DIN 53952 dagegen war etwas ausfuhrlicher:

  • Lichtechtheit 8: hervorragend
  • Lichtechtheit 7: vorzuglich
  • Lichtechtheit 6: sehr gut
  • Lichtechtheit 5: gut
  • Lichtechtheit 4: ziemlich gut
  • Lichtechtheit 3: maßig
  • Lichtechtheit 2: gering
  • Lichtechtheit 1: sehr gering

Die Eigenschaftsworter sind dafur fest vereinbart.

Anorganische Pigmente konnen noch deutlich lichtbestandiger sein, Wehlte schlagt dafur eine Erweiterung bis 10 vor (9: vollkommen, 10: absolut). Die Lichtechtheit der meisten Pigmente ist bei 7 oder hoher einzustufen. Bei der ursprunglichen Bedeutung fur Textil farbstoffe ist dagegen Lichtechtheit 8 schon selten.

Das Messverfahren besteht in einem Vergleich mit einer Skala aus acht blauen Wollstreifen unterschiedlicher Lichtechtheit, die mit der Probe dem Licht ausgesetzt werden. Die belichtete Probe wird dabei mit einem abgedeckten Probenteil verglichen. Als Lichtechtheit wird dann die Stufe angegeben, bei der ein ?deutlicher“ (bis Stufe 6) beziehungsweise ?gerade erkennbarer“ (Stufe 7 und 8) Unterschied zu sehen ist. In etwa verdoppelt sich mit jeder Stufe die Zeit, in der die Probe dem Licht ausgesetzt werden kann, ohne dass sie sich verandert. Bei Lichtechtheit 7 entspricht dies in Mitteleuropa in etwa einem Jahr im Freien.

Einzelnachweise

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  1. N. Schultz, F. Wintersteller: Status and Trends of Photoautotrophic Algae Cultivation from the Viewpoint of a Glass Manufacturer. (PDF) S. S.12 , archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 14. Juli 2016 ; abgerufen am 14. Juli 2016 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/microsites.schott.com