Leitzkau (Sachsen-Anhalt)
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Lage von Leitzkau in Sachsen-Anhalt
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Blick auf die Stiftskirche
Sancta Maria in Monte
(links) und
St. Peter
(rechts)
Ehemalige Stiftskirche des
Pramonstratenserstifts Leitzkau
, dann Schlosskirche
Schloss Leitzkau
Leitzkau
ist ein
Ortsteil
der gleichnamigen Ortschaft der Stadt
Gommern
im
Landkreis Jerichower Land
in
Sachsen-Anhalt
.
Leitzkau liegt etwa 100 Meter uber dem Meeresspiegel auf einem sudwestlichen Hochplateau des
Flamings
und ist von landwirtschaftlichen Flachen umgeben. Der Ort liegt zwischen der auf einem großeren Hugel gelegenen Schlossanlage mit der ehemaligen Stiftskirche Sancta Maria in Monte und der auf einem kleineren Hugel gelegenen Dorfkirche St. Peter. Der Ort ist heute wie lange in seiner Geschichte von der Landwirtschaft gepragt. Zwei Landwirtschaftsunternehmen haben dort ihren Sitz.
Naturraumlich
gehort der Ort zum
Zerbster Land
, einer ackergepragten offenen Kulturlandschaft und 536 km² großen Haupteinheit der ubergeordneten Haupteinheitengruppe des Flaming im
norddeutschen Tiefland
. Das Zerbster Land bildet die Sudwestabdachung des Flamings zur
Elbe
und gehort zum Einzugsgebiet dieses Flusses.
[2]
Mit Gommern ist Leitzkau durch die
Bundesstraße 184
verbunden. Der nachste Bahnanschluss befindet sich im drei Kilometer entfernt gelegenen Prodel an der Strecke Magdeburg ? Dessau.
In Leitzkau befand sich eine slawische Siedlung, die wahrscheinlich zum Gebiet der Morazianen gehorte.
Die erste urkundliche Erwahnung, ?Liezka“, erfolgte am 18. August 995 durch den deutschen Konig
Otto III.
[3]
Ende des 10. Jahrhunderts wurde Leitzkau zum Sammelplatz der deutsch-kaiserlichen Heere fur deren Kriegszuge gegen die ostelbischen Slawen und die Polen. So startete Otto III. von hier aus 995 seinen Kampf gegen die slawischen
Liutizen
und
Obotriten
,
Heinrich II.
begann in Leitzkau 1005 seinen Feldzug gegen den Polenherzog
Boleslaw Chrobry
und 1029 brach an gleicher Stelle
Konrad II.
zum Kampf gegen
Mieszko II. Lambert
von Polen auf.
Im Jahre 1114 wurde die steinerne
St.-Petri-Kirche
an Stelle eines holzernen Vorgangerbaus errichtet, als alteste bekannte Steinkirche ostlich der Elbe. Nach 1138 siedelte sich dort das
Pramonstratenserstift Leitzkau
an, das 1155 auf den Berg mit der Marienkirche verlegt wurde.
1535 wurde das Stift sakularisiert. 1564 erwarb es die niedersachsische Adelsfamilie
von Munchhausen
, die es bis 1945 besaß. Sie baute die Konventsgebaude zum
Schloss Leitzkau
um.
Am 1. Januar 2005 wurde Leitzkau in die Stadt Gommern eingemeindet.
[4]
Zur ehemaligen Gemeinde gehorte der Ortsteil
Hohenlochau
.
Im Jahre 1965 hatte Leitzkau 1600 Einwohner, 2014 waren es 910.
Als Ortschaft der Stadt Gommern ubernimmt ein so genannter
Ortschaftsrat
die Wahrnehmung der speziellen Interessen des Ortes innerhalb bzw. gegenuber den Stadtgremien. Er wird aus neun Mitgliedern gebildet. Als weiteres ortsgebundenes Organ fungiert der Ortsburgermeister, dieses Amt wird zurzeit von Dr. Peter Randel wahrgenommen.
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Blasonierung
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?Gespalten von Blau und Silber; vorn ein goldener Bischofsstab mit Quaste, hinten ein roter Schussel, der Bart rechts und oben, das Schließblatt viereckig.“
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Wappenbegrundung:
Die Farben des Ortes sind Gelb (Gold) ? Blau. Der Bischofsstab steht als Erinnerung an die Grundung der Pramonstratenser-Chorherrenschaft, dieser Orden fuhrte zwei gekreuzte Bischofsstabe im Wappen, und der Schlussel erinnert an die Bischofe von Brandenburg, die hier zeitweilig ihren Sitz hatten und das
Pramonstratenserstift
ins Leben riefen. Das Wappen wurde in der Quedlinburger Wappenrolle unter der Nummer QWR II/87010 registriert.
Das Wappen wurde von der Heraldischen Gesellschaft ?Schwarzer Lowe“ Leipzig gestaltet und am 9. Juni 1994 durch das Regierungsprasidium Dessau genehmigt.
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Seit dem 8. Marz 1990 unterhalt Leitzkau eine Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde
Jesteburg
im
Landkreis Harburg
(Niedersachsen).
Ein Gedenkstein aus dem Jahre 1962 am
Schloss
erinnert an den
KPD
-Vorsitzenden
Ernst Thalmann
, der 1944 im
KZ Buchenwald
ermordet worden ist.
- Boje E. Schmuhl
/
Konrad Breitenborn
(Hrsg.):
Schloss Leitzkau.
Halle/Saale 2005.
- Heinrich L. Nickel
:
Pfarrkirche und Stiftskirche zu Leitzkau.
(
Große Baudenkmaler
, Heft 456), 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, Munchen/Berlin 1996.
- Christian Scholl:
Die Ehemalige Pramonstratenserstiftskirche St. Marien in Leitzkau ? Gestalt und Deutung.
Dissertation 1999 Universitat Gottingen und TENEA Verlag fur Medien Berlin,
ISBN 3-932274-23-7
.
- ↑
Stadt Gommern ? Einwohnermeldeamt (Hrsg.):
Einwohnerzahlen Einheitsgemeinde Stadt Gommern ? Stand 31.12.2017
. 28. Januar 2019.
- ↑
Karten und Daten
des
Bundesamtes fur Naturschutz
(
Hinweise
)
- ↑
Regest
(
Memento
vom 7. Juli 2018 im
Internet Archive
) Regesta Imperii
- ↑
StBA: Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005