Lautlehre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lautlehre [1] ist ein historischer sprachwissenschaftlicher Begriff, [2] der heute teilweise mit Phonematik gleichgesetzt wird. Je nach der Natur der betrachteten Lauteinheiten ( Phoneme bzw. Phone ) unterscheidet Nikolai Sergejewitsch Trubetzkoy in seinem Werk [3] zwei Teilgebiete:

  • Die Phonologie oder Phonemik (?Sprachgebilde-Lautlehre“ [3] ) untersucht Systeme von Phonemen , den kleinsten bedeutungsunterscheidenden Elementen von Sprachen.
  • Die Phonetik (?Sprechakt-Lautlehre“ [3] ), befasst sich mit der Beschreibung der vom menschlichen Sprechapparat erzeugbaren Laute ( Phone ).

Lautlehre bezeichnet also nach obiger Definition (und auch heute noch ohne ausdrucklichen Bezug auf Trubetzkoy) die Gesamtheit der Teilgebiete Phonetik und Phonologie. Historisch wird der Begriff Lautlehre [4] mit der griechischen Wortneubildung Phonologie [2] identifiziert. Aktuell [5] wird Lautlehre mit Phonetik gleichgesetzt. Aufgrund dieser Begriffsunscharfe kann es zu Missverstandnissen kommen, sodass individuelle Definitionen genau beachtet werden sollten.

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. ?die lehre von den grammatischen [sic!] lauten.“ Jacob Grimm , Wilhelm Grimm , Moritz Heyne (Bearb.): Deutsches Worterbuch . Hirzel, Leipzig 1885 (Fotomechanischer Nachdruck).
  2. a b Brockhaus’ Konversations=Lexikon . 14., vollstandig neubearbeitete Auflage. Band   10 . F. A. Brockhaus, Leipzig/Berlin/Wien 1895, S.   1018 .
  3. a b c Nikolai Sergejewitsch Trubetzkoy: Grundzuge der Phonologie . 5. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen 1971, S.   7 .
  4. Vgl. etwa auch Gerhard Eis : Historische Laut- und Formenlehre des Mittelhochdeutschen. Heidelberg 1950.
  5. Helmut Gluck (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache . 2. Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2000.