Lautlehre
[1]
ist ein historischer
sprachwissenschaftlicher
Begriff,
[2]
der heute teilweise mit
Phonematik
gleichgesetzt wird. Je nach der Natur der betrachteten Lauteinheiten (
Phoneme
bzw.
Phone
) unterscheidet
Nikolai Sergejewitsch Trubetzkoy
in seinem Werk
[3]
zwei Teilgebiete:
- Die
Phonologie
oder
Phonemik
(?Sprachgebilde-Lautlehre“
[3]
) untersucht Systeme von
Phonemen
, den kleinsten bedeutungsunterscheidenden Elementen von Sprachen.
- Die
Phonetik
(?Sprechakt-Lautlehre“
[3]
), befasst sich mit der Beschreibung der vom menschlichen Sprechapparat erzeugbaren
Laute
(
Phone
).
Lautlehre bezeichnet also nach obiger Definition (und auch heute noch ohne ausdrucklichen Bezug auf Trubetzkoy) die Gesamtheit der Teilgebiete Phonetik und Phonologie. Historisch wird der Begriff Lautlehre
[4]
mit der griechischen Wortneubildung Phonologie
[2]
identifiziert. Aktuell
[5]
wird Lautlehre mit Phonetik gleichgesetzt. Aufgrund dieser Begriffsunscharfe kann es zu Missverstandnissen kommen, sodass individuelle Definitionen genau beachtet werden sollten.
- ↑
?die lehre von den grammatischen [sic!] lauten.“
Jacob Grimm
,
Wilhelm Grimm
, Moritz Heyne (Bearb.):
Deutsches Worterbuch
. Hirzel, Leipzig 1885 (Fotomechanischer Nachdruck).
- ↑
a
b
Brockhaus’ Konversations=Lexikon
. 14., vollstandig neubearbeitete Auflage.
Band
10
. F. A. Brockhaus, Leipzig/Berlin/Wien 1895,
S.
1018
.
- ↑
a
b
c
Nikolai Sergejewitsch Trubetzkoy:
Grundzuge der Phonologie
. 5. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen 1971,
S.
7
.
- ↑
Vgl. etwa auch
Gerhard Eis
:
Historische Laut- und Formenlehre des Mittelhochdeutschen.
Heidelberg 1950.
- ↑
Helmut Gluck
(Hrsg.):
Metzler Lexikon Sprache
. 2. Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2000.