Larmoyanz
(von
franzosisch
larme
?Trane‘, ital.
lacrima
) (
Weinerlichkeit
,
Ruhrseligkeit
) ist ein Begriff aus der
Stilistik
und bezeichnet einen ubertrieben
sentimental
erscheinenden Sprachstil zum Ausdruck von Uberempfindlichkeit bis zur Wehleidigkeit, bzw. von ausgepragtem Selbstmitleid. Adjektiv: larmoyant (ruhrselig, sentimental, weinerlich).
Im Buhnenleben konzentrierte sich die Kennzeichnung ?Larmoyanz“ auf seine
sentimentale
Komponente.
Ein entsprechender Gesangsstil war lange Zeit in der
Oper
, vor allem bei italienischen Opern des
Verismus
(z. B. von
Puccini
,
Mascagni
und
Cilea
), ublich. Ein typisches Beispiel hierfur sind die nach 1930 entstandenen Aufnahmen des weltberuhmten
Tenors
Beniamino Gigli
. Ein Beispiel hierfur ist seine Version der Arie
Vesti la giubba
(Verhulle dein Antlitz)
, das Lamento des
Bajazzo
aus
Leoncavallos
gleichnamiger Oper, das auch heute noch haufig von Tenoren mit scheinbar effektvollen Schluchzern angereichert wird. Dabei sollte die Tragik des betrogenen Ehemannes nach dem Willen des Komponisten eher durch rein gesangliche Mittel (etwa durch Verdunkeln der Stimme) zum Ausdruck gebracht werden.
Im Franzosischen ist der Begriff Namensgeber fur literarische Kategorien wie
Comedie larmoyante
(ruhrende Komodie) und
Genre larmoyant
(Melodram).
- Larmoyanz.
In:
dwds.de.
Abgerufen am 12. Marz 2022
.
- Larmoyanz.
In:
duden.de.
Abgerufen am 12. Marz 2022
.
- Larmoyanz.
In:
wortbedeutung.info.
Abgerufen am 12. Marz 2022
.
- Larmoyante,- Ante.
In:
cnrtl.fr.
Abgerufen am 12. Marz 2022
(franzosisch).