Ein
Langwellensender
ist eine
Sendeanlage
fur
elektromagnetische Wellen
mit
Frequenzen
im
Langwellenbereich
, also im
Frequenzbereich
zwischen 30
kHz
und 300 kHz.
Langwellensender dienen der Ubertragung von
Zeitzeichen
, der
Rundfunk
-Versorgung, dem Versenden von Wetternachrichten des
DWD
als
Funkfernschreiben
oder im
Faxformat
, der Ubermittlung von
telegrafischen
Nachrichten oder der
Funknavigation
. Ein
schmales Frequenzband bei 137 kHz
steht auch dem
Amateurfunk
zur Verfugung. Die
Rundfunksender
fur
Langwelle
werden im Frequenzbereich zwischen 148,5 kHz und 283,5 kHz mit
Leistungen
von 10 bis 2500
kW
betrieben. Die ersten kommerziellen Sender waren bis zur Einfuhrung von
Elektronenrohren
im Senderbau oft
Knallfunkensender
, spater auch
Loschfunkensender
,
Lichtbogensender
oder
Maschinensender
.
Die Festlegung der verwendeten Sendefrequenzen, der Sendeleistungen und ob und in welcher Form Richtstrahlung verwendet werden darf, wurde 1974/75 im
Genfer Wellenplan
festgelegt, der am 23. November 1978 in Kraft trat. Inzwischen wurden einige Nachkoordinierungen dieses Plans auf zwischenstaatlicher Ebene durchgefuhrt. In Deutschland gibt die
Bundesnetzagentur
den jeweils aktuellen
Frequenzplan
heraus.
Fur große
Wellenlangen
von ein bis zehn Kilometer werden entsprechend große, zum Teil sehr hohe
Sendeantennen
benotigt. Einige Sendeantennen von Langwellensendern (z. B. der
Sendemast Konstantynow
mit 646 m) gehorten zu den hochsten Bauwerken der Erde.
Als Sendeantennen fur
Rundstrahlung
kommen meist gegen
Erde
isolierte
selbststrahlende Sendemasten
mit
Fußpunktspeisung
oder geerdete selbststrahlende Sendemasten mit
Obenspeisung
, manchmal auch
Reusen-
oder
T-Antennen
zum Einsatz.
Fur
Richtstrahlung
werden Anordnungen aus mehreren selbststrahlenden Sendemasten verwendet. Daneben werden gelegentlich auch an geerdeten
Turmen
oder
Masten
montierte
Vertikalreusen
, zwischen zwei meist gegen Erde isolierten Turmen oder Masten gespannte
T-Antennen
,
Alexanderson-Antennen
oder
Schirmantennen
verwendet.
Fur
Funkfeuer
(
NDB
) werden meist nur etwa zehn Meter hohe, gegen Erde isolierte freistehende
Rohrmasten
verwendet. Gelegentlich werden auch Anordnungen mit mehreren Masten verwendet, entweder um eine
Richtwirkung
zu erzielen oder um das Gebiet des
nahschwundfreien
Empfangs zu vergroßern (
schwundmindernde Sendeantenne
).
Gelegentlich wird auf ?neuartige“ Antennen verwiesen, wie im Falle der
Cross-Field-Antennen
. Im Prinzip sind diese
Teslaspulen
. Als Sendeantenne ist von diesen aber, aufgrund extrem hoher Verluste, keine nennenswerte Funkversorgung zu erwarten.
Aus diesem Grund ist sehr genau zwischen einer Sende- und einer Empfangsantenne zu unterscheiden. Eine weitere, andeutende Begrundung findet sich unter
Antennentechnik
. Eine Ausnahme ware derzeit ihr Einsatz in
RFID
-Losungen, welche im
Nahfeld
der Antenne mit Reichweiten von einigen Dezimetern arbeiten.
Langwellensender fur die Ubermittlung
telegrafischer
Nachrichten verwenden meist an gegen Erde isolierten Masten oder Turmen aufgehangte T-Antennen oder selbststrahlende Sendemasten mit
Dachkapazitat
(Schirmantennen). Es werden Leistungen bis 100 Kilowatt verwendet.
Langwellensender fur Funknavigationdienste verwenden, wenn sie wie
Decca
und
LORAN-C
mit großer Leistung betrieben werden, selbststrahlende Sendemasten mit Dachkapazitat als Sendeantenne. Langwellensender fur Funknavigationdienste mit kleiner Leistung wie
NDBs
verwenden meist kleine, gegen Erde isolierte Rohrmasten, die durch ihre Hohe von nur zehn Metern kaum auffallen.
Rundfunk:
Sonstige:
- Langwellensender DCF77
(Deutschland ? Mainflingen 77,5 kHz ?
Zeitzeichensender
)
- Langwellensender
DCF39
(Deutschland ? Burg 139 kHz ?
Funkrundsteuertechnik
)
- Langwellensender
DCF49
(Deutschland ? Mainflingen 129,1 kHz ?
Funkrundsteuertechnik
)
- Langwellensender
DDH47
(Deutschland ? Pinneberg 147,3 kHz ?
Seewetterdienst
)
- Langwellensender Radom
(Polen ? 55,75, 58,25, 62,45, 64,90, 76,35, 80,50, 81,35 kHz)
- Sender Allouis
(Frankreich ? 162 kHz Zeitzeichen, fruher AM)