Als
Langwelle
(LW) bezeichnet man
elektromagnetische Wellen
mit
Wellenlangen
zwischen 1000 und 10.000
Meter
(1 bis 10 Kilometer), entsprechend
Frequenzen
zwischen 30
kHz
und 300 kHz (zum Vergleich:
Mittelwelle
100 m bis 1 km;
Kurzwelle
10 bis 100 m;
Ultrakurzwelle
1 bis 10 m). Funkwellen unter 30 kHz (uber 10 km) werden als
Langstwellen
(VLF ? Very Low Frequency) bezeichnet.
Die Ausbreitung erfolgt als
Bodenwelle
, wahrend die schwach ausgepragte
Raumwelle
tagsuber fast vollstandig von der D-Schicht der
Ionosphare
absorbiert wird und deshalb nicht zur Erdoberflache zuruckkehrt. Nur bei Ausbreitung uber die Nachtseite der Erde ist Fernempfang moglich, beim Zusammentreffen von Raum- und Bodenwelle sind dann auch Interferenzerscheinungen (
Fading
) zu beobachten.
Auf 77,50 kHz wird das Zeitzeichen
DCF77
der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
ausgestrahlt.
Auf 100 kHz arbeitete das
Funknavigationssystem
LORAN-C
. Weiterhin werden bis zur Einfuhrung des digitalen Rundfunks per
amplitudenmoduliertem Datensystem
GPS-Korrektursignale (
DGPS
) versendet, diese Technik ist jedoch empfangerseitig schon weitestgehend durch satellitenbasierte Systeme (
Satellite Based Augmentation System
) abgelost.
Die EFR GmbH betreibt in Deutschland und Ungarn drei Langwellensender fur die
Funkrundsteuerung
.
Seit der
Weltfunkkonferenz
2007 ist auch dem
Amateurfunk
ein kleiner Langwellenbereich zwischen 135,70 kHz und 137,80 kHz zugewiesen
[1]
(siehe auch
LowFER
).
Der Sender
DDH47
sendet auf der Frequenz 147,3 kHz, knapp neben dem Rundfunkbereich. Er sendet Wettermeldungen, hauptsachlich fur die Seefahrt, mit einer Sendeleistung von 20 Kilowatt per
Funkfernschreiben
(RTTY) mit 50
Baud
.
Der ublicherweise fur
Rundfunkubertragungen
genutzte Bereich der Langwelle (
Langwellenrundfunk
) liegt zwischen 148,50 kHz und 283,50 kHz. Ab 255 kHz ist im
Frequenzplan
der
Bundesnetzagentur
auch Flugnavigation
Funkfeuer
ausgewiesen.
Der Bereich uber 283,50 kHz wird fur
Flugfunk
und
Seefunk
genutzt.
Im Langwellenbereich arbeiten auch die
Tragerfrequenzanlagen
der
Energieversorgungsunternehmen
zur tragerfrequenten Ubermittlung von Messdaten uber
Hochspannungsleitungen
. Diese Anlagen konnen den Empfang von Rundfunksendern im Langwellenbereich in der Nahe von
Stromleitungen
unter Umstanden beachtlich storen. Fruher wurden in manchen Gebieten uber Strom- und
Telefonleitungen
, auch mit Hilfe von Tragerfrequenzanlagen, Rundfunkprogramme ubertragen. In Deutschland hieß dieses System
Drahtfunk
, in der
Schweiz
war dies der
Telefonrundspruch
.
- ↑
International Telecommunication Union:
Radio Regulatons. Articles. Edition of 2008
.
Band
1
. Geneva 2008,
ISBN 978-92-61-12451-9
,
S.
45?46
.
- ↑
Frequenzplan der Bundesnetzagentur
(
Memento
vom 31. Januar 2016 im
Internet Archive
) (PDF; 4,8 MB).