Langenbruck BL

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Langenbruck
Wappen von Langenbruck
Wappen von Langenbruck
Staat : Schweiz   Schweiz
Kanton : Kanton Basel-Landschaft Basel-Landschaft (BL)
Bezirk : Waldenburg
BFS-Nr. : 2888 i1 f3 f4
Postleitzahl : 4438
Koordinaten : 624974  /  244235 Koordinaten: 47° 20′ 55″  N , 7° 46′ 9″  O ; CH1903:  624974  /  244235
Hohe : 700  m u. M.
Hohenbereich : 631?1125 m u. M. [1]
Flache : 15,66  km² [2]
Einwohner: 965 (31. Dezember 2022) [3]
Einwohnerdichte : 62 Einw. pro km²
Auslanderanteil :
(Einwohner ohne
Schweizer Burgerrecht )
17,8 %
(31. Dezember 2022) [4]
Website: www.langenbruck.ch
Langenbruck BL
Langenbruck BL

Langenbruck BL

Lage der Gemeinde
Karte von LangenbruckKanton SolothurnBezirk LiestalBezirk SissachArboldswilBennwilBretzwilDiegtenEptingenHölsteinLampenbergLangenbruckLauwilLiedertswilNiederdorf BLOberdorf BLReigoldswilTittertenWaldenburg BL
Karte von Langenbruck
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Langenbruck ist eine politische Gemeinde im Bezirk Waldenburg des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz .

Geographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1947

Langenbruck, Grenzgemeinde zum Kanton Solothurn , liegt im oberen Talabschnitt des Augstbachs, der das Gebiet sudlich der Wasserscheide zur Dunnern hin entwassert. Vom Waldenburgertal ist es durch die Passhohe am Oberen Hauenstein ( 734  m u. M. ) getrennt. Mit einer durchschnittlichen Hohenlage auf 704 Metern u. M. ist Langenbruck die hochstgelegene Gemeinde des Kantons Basel-Landschaft.

Die Gemeinde grenzt im Westen und Norden an Waldenburg , im Norden an Oberdorf und Bennwil , im Norden und Osten an Eptingen . Entlang der Kantonsgrenze zwischen Baselland und Solothurn grenzt Langenbruck im Westen und Suden an Mumliswil-Ramiswil , im Suden an Holderbank SO und Egerkingen und im Osten an Hagendorf .

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Langenbruck, mundartlich "Langebrugg", wird als Villa Langebruccho 1145 erstmals urkundlich erwahnt. Die Geschichte des Passubergangs begann, als die Romer den Weg zur festen Strasse ausbauten, weil er als Verbindung zwischen den Stadten Aventicum und Augusta Raurica wichtig geworden war. Durch das sumpfige Gelande bei Langenbruck fuhrte eine Strasse aus Rundholzern, die 1935 bei Ausgrabungen nachgewiesen wurden. Die Konstruktion diente dazu, Fuhrleute, Zugtiere und Karren besser uber den morastigen Boden zu bringen. Deshalb erhielt dieser Wegabschnitt die Bezeichnung "Lange Brucke".

In einem Schreiben aus dem Jahre 1145 des Grafen Ludwig von Frohburg an die Monche im Kloster Schonthal ist der Ortsname erstmals erwahnt. Spater erscheint er in weiteren Urkunden der Grafen von Frohburg und anderer Aussteller mit verschiedenen Schreibweisen: Langebruccho, Langenbrucke, Langenbrucche, Langenbrugge, Langenbrugke, Langenbrug, Langenburg, Langenbrugg, 1422 als Langenbrugk in einer Urkunde, in der notariell die Hoheitsrechte der Herrschaft Waldenburg aufgezahlt werden. Heinrich Hanger erwahnt den Namen auf althochdeutsch als Langun-bruggu.

Langenbruck war fruher ein Luftkurort vor allem fur Gaste aus Basel. Bekannt war der Ort fur Skispringen auf der Erzenbergschanze und spater auf den Sprungschanzen Freichelen . Heute noch gibt es in Barenwil Skilifte und Langlaufloipen. In der Umgebung ist ein Wanderwegnetz von uber 100 Kilometern Lange angelegt.

Das Kloster Schonthal , eine Grundung des Grafen Adalbero von Frohburg aus dem Jahr 1145, besitzt das alteste erhaltene romanische Portal in der Schweiz.

Politik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Legislative der Gemeinde bildet die durch alle mundigen Burgerinnen und Burger gebildete Gemeindeversammlung .

Die Exekutive wird durch den funfkopfigen Gemeinderat gebildet. Dem Gemeinderat steht der Gemeindeprasident vor, zur Zeit Hector Herzig ( glp , Stand 2022).

Sehenswurdigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weiler Barenwil [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im sudlichen Gemeindegebiet, unmittelbar angrenzend an den Kanton Solothurn (Solothurner Gemeinden Hagendorf , Egerkingen und Holderbank ), liegt auf 778  m u. M. der Weiler Barenwil; dieser gehort zur politischen Gemeinde Langenbruck. Barenwil wird im Jahre 1226 urkundlich erstmals erwahnt. [5] Der Weiler besteht aus 11 Wohnhausern mit insgesamt etwa 50 Einwohnern. In unmittelbarer Umgebung stehen zwei Hofe, namlich das ?Gotterbarm“ und die ?Leimen“. Die ?Buchmatt“ unmittelbar ostlich von Barenwil liegt bereits im Kanton Solothurn. Im Gebiet nahe um Barenwil sind ? kantonsubergreifend betrachtet ? seit 1872 insgesamt drei Aussenhofe verschwunden, namlich die Egerkinger ?Stierenweid“ durch Brand im Januar 1872, das Hagendorfer ?Mullersbergli“ nach 1876 abgebrochen, sowie der Langenbrucker ?Spalen“, abgebrochen 1963.

Barenwil bei Langenbruck

Im Weiler selber steht heute nur noch ein aktiv bewirtschafteter Landwirtschaftsbetrieb. Barenwil verfugt im Ubrigen uber ein Restaurant, genannt ?Chilchli“. Auf dessen Giebel steht ein kleiner Glockenturm mit einer etwa 100 kg schweren Glocke. Diese wurde den Barenwilern 1833 von der Stadt Basel nach den Wirren um die Kantonstrennung wegen Barenwils Treue zur Stadt geschenkt. Das ?Chilchli“ verfugt uber eine Uhr mit auffalligem Zifferblatt an der Gebaude-Westfront.

Ein lokalhistorisch bekannter Maler von Juralandschaften, Dorfansichten und Hofen war der Barenwiler Albert Schweizer (1885?1948) [6] [7] .

Von Barenwil fuhren Nebenstrassen uber die Hohenzuge des Juras (u. a. Santelhochi ) nach Egerkingen resp. Hagendorf. Bei Stau auf der Autobahn A2 ( Belchentunnel ) wird Barenwil daher von Schleichverkehr betroffen. Barenwil verfugt derzeit uber eine Anbindung an den offentlichen Verkehr, die Buslinie 555 der BOGG von Hagendorf nach Langenbruck fahrt im Sommer am Wochenende 1× pro Richtung und Tag die Haltestelle Barenwil, Chilchli an.

?Schnee schneutzen“ 1936

Wappen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Wappen ist eine junge Schopfung. Es wurde von der Gemeindeversammlung am 5. Marz 1939 gutgeheissen. Das Agnus Dei (Lamm Gottes) erinnert, wie das Wappen Bennwils , an das fruhere Kloster Schonthal . Das Sinnbild des Lammes entspricht aber nicht dem alten Klosterwappen (Schutzpatronin war die hl. Maria), doch kommt es 1225 im Siegel des Benediktinerklosterpropstes vor. Es ziert auch die Taufschale aus dem Kloster Schonthal , die sich in der Kirche von Bennwil befindet. Mit der stilisierten "langen Brucke" wird der alten Strasse gedacht. Die Wappenfarben betonen die ehemalige Zugehorigkeit zur Herrschaft Frohburg .

Personlichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bilder [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Langenbruck  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Generalisierte Grenzen 2023 . Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023 . Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022 . Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022 . Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Ambros Kocher: Solothurner Urkundenbuch . Erster Bd. 762?1245. Staatskanzlei des Kantons Solothurn, Solothurn 1952, S.   183–185 .
  6. Albert Schweizer. In: Schweizerischen Kunstlerlexikon. Band IV, 1917, S. 617.
  7. Baselbieter Heimatbuch Band IV, 1954, S. 71?79.
  8. Biografie uber Julie Helene Bider in: "Baselbieter Heimatblatter", Nr. 3/2009 und Nr. 1/2010 (BHbl; Druck Ludin AG, 4410 Liestal).; Biografie (PDF) der jeweils aktuellen Version auf "www.oskar-bider-archiv.ch".
  9. Fruhlingsmanover , Stummfilm von Charles Decroix , 15 Min., 1917
  10. Der Bergfuhrer , Stummfilm von Eduard Bienz , 65 Min., 1917
  11. Anti-AKW-Bewegung - Basler Umweltpioniere verlassen ihr Okozentrum. In: srf.ch. 24. Marz 2024, abgerufen am 31. Marz 2024 .