Wappen
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Deutschlandkarte
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Basisdaten (Stand 1973)
|
Koordinaten
:
|
50° 55′
N
,
9° 14′
O
50.913888888889
9.2388888888889
Koordinaten:
50° 55′
N
,
9° 14′
O
|
Bestandszeitraum:
|
1821?1973
|
Bundesland
:
|
Hessen
|
Regierungsbezirk
:
|
Kassel
|
Verwaltungssitz:
|
Ziegenhain
|
Flache
:
|
510,78 km
2
|
Einwohner:
|
51.100
(31. Dez. 1972)
|
Bevolkerungsdichte
:
|
100 Einwohner je km
2
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Kfz-Kennzeichen
:
|
ZIG
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Kreisschlussel
:
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06 2 45
|
Kreisgliederung:
|
28
Gemeinden
|
Lage des Landkreises Ziegenhain in Hessen
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Karte
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Siegelmarke
Kreisausschuss des Landkreises Ziegenhain
Ehemaliges Landratsamt
Der
Kreis Ziegenhain
war ein 1821 geschaffener
kurhessischer
, ab 1867
preußischer
und nach 1945
hessischer
Landkreis
im
Regierungsbezirk Kassel
. Er ging im Zuge der
Gebietsreform in Hessen
am 1. Januar 1974 im neu geschaffenen
Schwalm-Eder-Kreis
auf.
Der Landkreis Ziegenhain umfasste das mittlere
Schwalmtal
mit Teilen seiner Randgebirge
Kellerwald
und
Knull
. Das Gebiet lag somit im Suden des heutigen Schwalm-Eder-Kreises und des Regierungsbezirks Kassel. Die Kreisstadt war
Ziegenhain
.
Der Landkreis grenzte Ende 1973, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an die Landkreise
Fritzlar-Homberg
und
Hersfeld-Rotenburg
, den
Vogelsbergkreis
sowie die Landkreise
Marburg
und
Frankenberg
.
Nach der Vertreibung
Jerome Bonapartes
und der Auflosung des
Konigreichs Westphalen
im Jahre 1813 organisierte
Kurfurst
Wilhelm von Hessen-Kassel
die Verwaltung seines Landes neu. Mit der ?Verordnung vom 29. Juni 1821 die Umbildung der bisherigen Staatsverwaltung betreffend“ wurde
Kurhessen
in vier
Provinzen
eingeteilt. Dabei bildeten das sogenannte
Oberkurhessen
, die Amter
Amoneburg
und
Neustadt
sowie die ehemalige
Grafschaft Ziegenhain
die
Provinz Oberhessen
.
[1]
Die Verordnung vom 30. August 1821 untergliederte dann das kurhessische Staatsgebiet weiter in
Kreise
. Zur Provinz Oberhessen gehorten die Kreise
Marburg
,
Kirchhain
,
Frankenberg
und
Ziegenhain
.
[2]
Den Kreis Ziegenhain bildeten die Amter:
- Ziegenhain
? bestehend aus dem bisherigen Amt Ziegenhain, jedoch ohne
Dittershausen
,
Florshain
,
Mengsberg
,
Rommershausen
,
Seigertshausen
,
Wasenberg
und
Wiera
- Treysa
? bestehend aus dem bisherigen Amt Treysa sowie den aus dem bisherigen Amt Ziegenhain ausgegliederten Orten Dittershausen, Florshain, Mengsberg nebst Schlag-, Hain-, Sommer- und Eisermuhle, Rommershausen, Wasenberg und Wiera
- Neukirchen
? bestehend aus dem bisherigen Amt Neukirchen, jedoch ohne
Berfa
und
Gorzhain
; aus dem bisherigen
Amt Neuenstein
Hauptschwenda
und
Schwarzenborn
nebst den Hofen Kammershagen und Richberg; aus dem bisherigen
Amt Oberaula
Christerode
und aus dem ehemaligen Amt Ziegenhain Seigertshausen nebst der Hergets- und Happersmuhle.
- Oberaula
? bestehend aus dem bisherigen Amt Oberaula, jedoch ohne Christerode; aus dem bisherigen Amt Neukirchen Berfa nebst der Biegmuhle und Gorzhain nebst der Kleinmuhle.
Am 1. Januar 1837 wechselte die Gemeinde
Densberg
aus dem Kreis Ziegenhain in den Kreis Fritzlar.
[3]
Der Kreis bestand danach aus den vier Stadten
Treysa
, Ziegenhain,
Neukirchen
und
Schwarzenborn
, den
Marktflecken
Frielendorf
und
Oberaula
sowie 73 Gemeinden.
[4]
Infolge der
Marzrevolution
von 1848 wurde das Kurfurstentum Hessen durch das Gesetz vom 31. Oktober 1848 in neun Bezirke aufgeteilt. Hiernach wurden unter anderem die bisherigen Amter Treysa, Ziegenhain und Neukirchen dem
Bezirk Fritzlar
, das bisherige Amt Oberaula dem
Bezirk Hersfeld
zugeordnet.
[5]
Am 7. Juli 1851 verordnete Kurfurst
Friedrich Wilhelm I.
: ?die bis zum 1sten Februar 1849 bestandene Einteilung des Kurstaates in Kreise und Provinzen tritt fur die innere Landesverwaltung wieder ein …“
[6]
Diese Anordnung war zum 15. September 1851 umzusetzen, sodass nunmehr wieder ein Kreis Ziegenhain existierte.
[7]
Die nach dem
Deutschen Krieg
erfolgte Eingliederung des Kurfurstentums Hessen in das
Konigreich Preußen
fuhrte zu keiner wesentlichen Veranderung in der Kreisstruktur. 1867 wurde der Kreis Ziegenhain Teil des neu gebildeten Regierungsbezirks Kassel.
Die Zahl der Gemeinden anderte sich bis zur Einleitung der
Gebietsreform in Hessen
um 1970 nur unerheblich:
Zwischen 1951 und 1968 umfasste der Landkreis Ziegenhain 79 Gemeinden, darunter die Stadte
Neukirchen
,
Schwarzenborn
,
Treysa
und Ziegenhain.
[10]
[11]
Freiwillige Zusammenschlusse von Gemeinden im Kreisgebiet erfolgten seit 1968, da sie mit finanziellen Vergunstigungen verbunden waren. Dabei schlossen sich unter anderem zum 31. Dezember 1971 die Gemeinden
Breitenbach
,
Hatterode
und
Oberjossa
zur
Gemeinde Breitenbach am Herzberg
zusammen, am 1. Juli 1972 kamen
Gehau
und
Machtlos
dazu.
Am 1. August 1972 wurde der Landkreis Ziegenhain verkleinert:
Die Flache des Landkreises verringerte sich hierdurch von ursprunglich 585,8 km² auf 510,78 km².
[12]
[13]
Zum Ende seines Bestehens am 31. Dezember 1973 bestand der Landkreis Ziegenhain noch aus den folgenden 28 Gemeinden:
[14]
- Antrefftal
, bestehend aus
Gungelshausen
,
Merzhausen
,
Willingshausen
und
Zella
- Friedigerode
- Frielendorf
, bestehend aus Frielendorf,
Gebersdorf
,
Lanertshausen
,
Lenderscheid
,
Linsingen
,
Siebertshausen
und
Todenhausen
- Gilserberg
, bestehend aus Gilserberg,
Appenhain
,
Heimbach
,
Itzenhain
,
Lischeid
,
Sachsenhausen
,
Schonau
und
Winterscheid
- Grenzebach
, bestehend aus
Leimsfeld
,
Obergrenzebach
und
Schonborn
- Großropperhausen
- Ibra
- Leimbach
- Loshausen
- Mengsberg
- Moischeid
- Neukirchen
, bestehend aus Neukirchen,
Asterode
,
Christerode
,
Hauptschwenda
,
Nausis
,
Riebelsdorf
und
Ruckershausen
- Oberaula
, bestehend aus Oberaula und
Hausen
- Olberode
- Ottrau
, bestehend aus Ottrau,
Gorzhain
,
Immichenhain
,
Kleinropperhausen
,
Schorbach
und
Weißenborn
- Ransbach
- Rollshausen
- Salmshausen
- Schonstein
- Schrecksbach
, bestehend aus Schrecksbach und
Holzburg
- Schwalmstadt
, bestehend aus
Allendorf an der Landsburg
,
Ascherode
,
Dittershausen
,
Florshain
,
Frankenhain
,
Michelsberg
,
Niedergrenzebach
,
Rorshain
,
Rommershausen
,
Treysa
,
Trutzhain
,
Wiera
und
Ziegenhain
- Schwarzenborn
- Sebbeterode
- Seigertshausen
- Spieskappel
- Steina
- Wahlshausen
- Wasenberg
Mit Wirkung vom 1. Januar 1974 wurden aufgrund des Gesetzes vom 28. September 1973 die Landkreise
Fritzlar-Homberg
,
Melsungen
und Ziegenhain (bis auf die Gemeinde Mengsberg) zum Schwalm-Eder-Kreis zusammengefugt.
[15]
Die entsprechende Passage in § 27 lautet:
?Der Landkreis Fritzlar-Homberg mit den Stadten Borken (Hessen), Fritzlar, Gudensberg, Homberg (Efze), Niedenstein und den Gemeinden Edermunde, Jesberg, Knullwald, Neuental, Wabern und Zwesten, der Landkreis Melsungen mit den Stadten Felsberg, Melsungen, Spangenberg und den Gemeinden Guxhagen, Korle, Malsfeld, Morschen und der Landkreis Ziegenhain mit den Stadten Neukirchen, Schwalmstadt, Schwarzenborn und den Gemeinden Frielendorf, Gilserberg, Oberaula, Ottrau, Schrecksbach und Willingshausen werden zu einem Landkreis mit dem Namen ?Schwalm-Eder-Kreis‘ zusammengeschlossen. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Homberg (Efze).“
?
GVBl. I, S. 356
Zum gleichen Zeitpunkt wurde eine Gemeindereform durchgefuhrt, die fur die Gemeinden des Landkreises Ziegenhain folgende Veranderungen brachte:
[16]
- Die Gemeinden Gilserberg, Moischeid, Schonstein und Sebbeterode wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen
Gilserberg
zusammengeschlossen.
- Die Gemeinden Antrefftal, Leimbach, Loshausen, Ransbach, Steina und Wasenberg wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen
Willingshausen
zusammengeschlossen.
- Die Gemeinden Rollshausen und Salmshausen wurden in die Gemeinde Schrecksbach eingegliedert.
- Die Gemeinde Seigertshausen wurde in die Stadt Neukirchen eingegliedert.
- Die Gemeinden Friedigerode ? mit Ausnahme der in § 7 Abs. 2 genannten Flurstucke ?, Ibra, Oberaula, Olberode ? mit Ausnahme des in § 5 Abs. 2 Nr. 2 genannten Flurstucks ? und Wahlshausen wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen
Oberaula
zusammengeschlossen.
- Die Gemeinde
Grebenhagen
(bisher Kreis Fritzlar-Homberg) wurde in die Stadt Schwarzenborn eingegliedert.
- Die Gemeinden Allendorf, Frielendorf, Grenzebach, Großropperhausen, Spieskappel (
Verna
und
Leuderode
- bisher Schwalm-Eder-Kreis) wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen
Frielendorf
zusammengeschlossen.
- Die Gemeinde Mengsberg wurde in die Stadt
Neustadt (Hessen)
im damaligen
Landkreis Marburg
eingemeindet.
Aus dem Landkreis Ziegenhain traten damit letztendlich sieben Gemeinden in den Schwalm-Eder-Kreis ein.
Landkreis Ziegenhain: Einwohnerzahlen von 1871 bis 1972
|
---|
Jahr
|
| |
| Einwohner
|
1871
|
| 32.601
|
1890
|
| 32.416
|
1900
|
| 32.752
|
1910
|
| 36.056
|
1925
|
| 38.449
|
1933
|
| 40.008
|
1939
|
| 40.182
|
1950
|
| 51.431
|
1960
|
| 60.643
|
1970
|
| 55.300
|
1972
|
| 51.100
|
Quelle(n): Siehe nebenstehende Tabelle
|
Die folgende Tabelle enthalt alle Gemeinden, die dem Landkreis Ziegenhain angehorten, und die Daten aller Eingemeindungen.
[10]
[11]
1
Am 31. Dezember 1971 gegrundet
2
Am 1. Oktober 1937 gegrundet
3
Am 31. Dezember 1970 gegrundet
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einfuhrung der bis heute gultigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen
ZIG
zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1973 ausgegeben. Seit dem 16. Marz 2015 ist es durch die
Kennzeichenliberalisierung
im Schwalm-Eder-Kreis wieder erhaltlich.
- Jahrbuch des Landkreises Ziegenhain 1973.
- Albert Pfuhl (Hrsg.):
Der Kreis Ziegenhain.
Konrad Theiss Verlag, Stuttgart/Aalen 1971,
ISBN 3-8062-0101-3
.
- Der Kreis Ziegenhain.
In: Georg Landau:
Beschreibung des Kurfurstenthums Hessen.
1. Nachdruck, Historische Edition Dieter Carl, Vellmar 2000,
ISBN 3-9806580-3-1
, S. 429ff.
- ↑
Sammlungen von Gesetzen etc. fur die kurhess. Staaten.
Jg. 1821 Nr. XII, S. 29.
- ↑
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend
, Anlage:
Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken.
Sammlung von Gesetzen etc. fur die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 ? Nr. XV. ? August.,
(
kurhess
GS 1821) S. 69 (70?77)
- ↑
Ulrich Reuling
:
Verwaltungs-Einteilung 1821?1955.
(PDF) In:
Geschichtlicher Atlas von Hessen.
Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen
(LAGIS),
S. 176
,
abgerufen am 19. Marz 2016
.
- ↑
Rolf Jehke:
Gemeindeverzeichnis Landkreis Ziegenhain
. In:
Territoriale Veranderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874?1945
. Herdecke 2006 (
territorial.de
[abgerufen am 13. Marz 2009]).
- ↑
Sammlung von Gesetzen etc. fur die kurhess. Staaten.
Jg. 1848 Nr. XXXIII, S. 237.
- ↑
Sammlungen von Gesetzen etc. fur die kurhess. Staaten.
Jg. 1851 Nr. XIII, S. 27.
- ↑
Sammlungen von Gesetzen etc. fur die kurhess. Staaten.
Jg. 1851 Nr. XXII, S. 83.
- ↑
Historisches Ortslexikon des Landes Hessen.
Heft 5, S. 180.
- ↑
Trutzhain die jungste Gemeinde des Kreises in Schwalmer Heimatkalender 1957.
- ↑
a
b
c
d
e
f
g
h
i
j
Michael Rademacher:
Ziegenhain.
Online-Material zur Dissertation, Osnabruck 2006. In:
eirenicon.com.
Abgerufen am 1. Januar 1900
- ↑
a
b
Schwalm-Eder-Kreis.
Historisches Ortslexikon. In:
Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen
(LAGIS).
- ↑
a
b
Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1972
- ↑
a
b
Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1974
- ↑
Schwalmer Jahrbuch 1973.
S. 171.
- ↑
Statistisches Bundesamt
(Hrsg.):
Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982
. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,
ISBN 3-17-003263-1
,
S.
413
.
- ↑
§§ 1 bis 8 und § 26 des Gesetzes
- ↑
Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevolkerung 1871
- ↑
Rolf Jehke:
Landkreis Ziegenhain
. In:
Territoriale Veranderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874?1945
. Herdecke 2006 (
HTML
[abgerufen am 13. Marz 2009]).
- ↑
Albert Pfuhl (Hrsg.):
Der Kreis Ziegenhain.
1971, Umschlaginnenseite.
Ehemalige Landkreise im Land Hessen