Landkreis Lindau (Bodensee)

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten : 47° 36′  N , 9° 52′  O Koordinaten: 47° 36′  N , 9° 52′  O
Bundesland : Bayern
Regierungsbezirk : Schwaben
Verwaltungssitz: Lindau (Bodensee)
Flache : 323,38 km 2
Einwohner: 83.393 (31. Dez. 2022) [1]
Bevolkerungsdichte : 258 Einwohner je km 2
Kfz-Kennzeichen : LI
Kreisschlussel : 09 7 76
Kreisgliederung: 19 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Stiftsplatz 4
88131 Lindau (Bodensee)
Website : www.landkreis-lindau.de
Landrat : Elmar Stegmann ( CSU )
Lage des Landkreises Lindau (Bodensee) in Bayern
KarteWeiden in der OberpfalzStraubingWürzburgSchwabachSchweinfurtRegensburgRosenheimNürnbergNürnbergPassauLandshutMemmingenKaufbeurenKempten (Allgäu)IngolstadtFürthHofErlangenCoburgBayreuthBambergAugsburgMünchenAschaffenburgAmbergAnsbachLandkreis WürzburgLandkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis UnterallgäuLandkreis TraunsteinLandkreis TirschenreuthLandkreis Straubing-BogenLandkreis StarnbergLandkreis SchweinfurtLandkreis SchwandorfLandkreis Rottal-InnLandkreis RothLandkreis RosenheimLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis RegensburgLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis RegenLandkreis PassauLandkreis OstallgäuLandkreis OberallgäuLandkreis Nürnberger LandLandkreis Neu-UlmLandkreis Neustadt an der WaldnaabLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis Neuburg-SchrobenhausenLandkreis MünchenLandkreis Mühldorf am InnLandkreis MiltenbergLandkreis MiesbachLandkreis Main-SpessartLandkreis Lindau (Bodensee)Landkreis LichtenfelsLandkreis LandshutLandkreis Landsberg am LechLandkreis KulmbachLandkreis KronachLandkreis KitzingenLandkreis KelheimLandkreis HofLandkreis HaßbergeLandkreis GünzburgLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis FürthLandkreis FürstenfeldbruckLandkreis Freyung-GrafenauLandkreis FreisingLandkreis ForchheimLandkreis Erlangen-HöchstadtLandkreis ErdingLandkreis EichstättLandkreis EbersbergLandkreis Donau-RiesLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis Dillingen an der DonauLandkreis DeggendorfLandkreis DachauLandkreis CoburgLandkreis ChamLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis BayreuthLandkreis BambergLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Bad KissingenLandkreis AugsburgLandkreis AschaffenburgLandkreis AnsbachLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis AltöttingLandkreis Aichach-FriedbergBodenseeSchweizÖsterreichBaden-WürttembergHessenTschechienSachsenThüringen
Karte
Landkreis Lindau (Skizze)
Westallgau bei Simmerberg

Der Landkreis Lindau (Bodensee) ist ein Landkreis im Sudwesten des bayerischen Schwabens . Der Landkreis hat im Sudwesten eine naturliche Grenze am Ufer des Bodensees , an dem die Kreisstadt Lindau liegt.

Geographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Lage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Landkreis ist Teil des Argengaus und grenzt im Sudwesten an die Ufer des Obersees , des ostlichen und tiefsten Teils des Bodensees. Auf einer Insel im See befindet sich die Altstadt der Kreisstadt Lindau . Nach Westen folgen Bad Schachen (ein Stadtteil von Lindau), Bodolz , Wasserburg und Nonnenhorn . Die Uferorte sind neben dem Fremdenverkehr auch von der Fischerei und dem Weinanbau gepragt, der vor allem in Nonnenhorn und am Hoyerberg bei Lindau betrieben wird. Nach Nordosten schließt sich ein Hugelland mit Endmoranen und Drumlins an. Der Landkreis ist gleichzeitig Teil des Westallgaus . Der Bergrucken des Pfanders verlauft in nordnordostlicher Richtung, die Hohen liegen meist uber 700? 800  m u.  NHN . Nach Osten folgen weitere parallel zum Pfanderrucken verlaufende Bergkamme. Der Landkreis grenzt an das osterreichische Bundesland Vorarlberg und durch den Bodensee an die Schweizer Kantone St. Gallen und Thurgau . Hochste Erhebung des Landkreises ist die Kalzhofener Hohe , ein wenig markanter Punkt auf einem Hohenrucken mit 1118  m u. NHN in der Gemeinde Stiefenhofen .

Im Landkreis werden 62,7 Prozent der Gesamtflache als landwirtschaftliche Flachen genutzt. [2]

Nachbarkreise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an den Bodenseekreis und an den Landkreis Ravensburg (beide in Baden-Wurttemberg ), an den Landkreis Oberallgau (in Bayern ), sowie an den Bezirk Bregenz (in Vorarlberg , Osterreich ) und uber den Bodensee an die Schweiz ( Kanton Sankt Gallen ) und Kanton Thurgau .

Geologie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Geologisch sind sie vor allem durch tertiare Nagelfluh -Gesteine gepragt.

Klima [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch die erheblichen Hohenunterschiede gibt es im Landkreis deutliche klimatische Unterschiede: Wahrend am Bodensee bereits die Obstbaume bluhen und Temperaturen uber 25 °C erreicht werden, kann man im Westallgau noch meterhohen Schnee vorfinden. Am Pfanderrucken kommt es zu Steigungsregen, daher sind dort die Jahresniederschlage am hochsten (deutlich uber 1.000 mm/a), wahrend es im Westen und Osten trockener ist (um 800 mm/a). Das Westallgau ist durch eine uberdurchschnittliche Sonnenscheindauer (bis 2.000 Stunden pro Jahr) gekennzeichnet.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bis 1800 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Landkreis war, wie das ubrige Bodenseegebiet und Allgau, in vorgeschichtlicher Zeit von den Kelten besiedelt. Aus dieser Zeit existieren noch keltische Fluchtburgen, die aber kaum noch erhalten sind. 15 v. Chr. eroberten die Romer das Gebiet und verleibten es der Provinz Ratien ein. In Lindau bestand eine romische Werft, archaologische Funde sind im Kreisgebiet jedoch selten. Ab dem 3. Jahrhundert kam es zu vermehrten Einfallen von Alemannen , die das Gebiet nach dem Ende des Romischen Reiches besiedelten. Die Christianisierung erfolgte insbesondere durch St. Gallus und St. Magnus . Die ersten urkundlichen Erwahnungen von fruhmittelalterlichen Siedlungen betreffen Haddinwilare das heutige Laiblachsberg (zwischen 769 und 773), Wasserburg (784), Lindenberg im Allgau (857), Opfenbach (872), Weiler im Allgau (894). Das Gebiet war uberwiegend unter der Herrschaft des Klosters St. Gallen , Teile gehorten dem Kloster Mehrerau bei Bregenz . Am starksten entwickelte sich Lindau , urkundlich zuerst 882 erwahnt, das sich im 13. Jahrhundert zur Freien Reichsstadt aufschwang und insbesondere durch den Handel wohlhabend wurde. Im spaten Mittelalter gingen die landlichen Gebiete in die Herrschaft des Hauses Montfort , der Fugger und der Habsburger uber, die im 18. Jahrhundert mehr als die Halfte des Kreisgebietes regierten.

Landgerichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch Napoleon Bonaparte erfolgte eine Neuordnung. 1802 verlor Lindau die Reichsfreiherrlichkeit (Status als Freie Reichsstadt ), 1806 erhielt Bayern das Landkreisgebiet. Es wurden die beiden Landgerichte Lindau und Weiler errichtet, die zunachst zum Illerkreis , ab 1808 zum Oberdonaukreis (ab 1838 Schwaben und Neuburg, spater nur noch Schwaben) gehorten. Die Stadt Lindau war 1809 aus dem Landgerichtsbezirk ausgeschieden und eine kreisunmittelbare Stadt geworden.

Bezirksamt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Bezirksamt Lindau wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte alterer Ordnung Lindau und Weiler gebildet. [3]

Am 1. Februar 1922 schieden die drei Gemeinden Aeschach , Hoyren und Reutin aus dem Bezirksamt aus und wurden in die unmittelbare Stadt Lindau eingemeindet.

Bezirksamtmanner/Bezirksoberamtmanner

Landkreis vor 1945 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 1. Januar 1939 wurde wie sonst uberall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingefuhrt. [5] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Lindau (Bodensee).

Am 1. April 1940 wurde die Stadt Lindau in den Landkreis eingegliedert, doch wurde dies am 25. September 1948 wieder ruckgangig gemacht.

Bayerischer Kreis Lindau 1946 bis 1956 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet des Landkreises der franzosischen Besatzungszone zugeschlagen und gemeinsam mit Wurttemberg-Hohenzollern verwaltet, wahrend der Rest Bayerns zur amerikanischen Besatzungszone gehorte. Der Landkreis hatte damit eine territoriale Sonderstellung und gehorte weder zu Wurttemberg-Hohenzollern noch zu Bayern. Erster und einziger Verwaltungschef war von 1946 bis 1956 der Kreisprasident Anton Zwisler (1888?1977), ein geburtiger Bregenzer.

Das besondere Staatskonstrukt hatte die franzosische Militarregierung mit der amerikanischen Militarregierung ausgehandelt, um als Landbrucke freien Zugang zu der franzosischen Besatzungszone in Osterreich ( Vorarlberg ) zu erhalten, [6] nachdem die franzosische Militarregierung die bayerischen Kreise Sonthofen und Kempten (Allgau) an die amerikanische Besatzungszone abgetreten hatte. Mit dem osterreichischen Staatsvertrag 1955 und dem Abzug der alliierten Besatzungskrafte wurde die Bruckenfunktion fur Frankreich hinfallig und damit auch die Notwendigkeit einer Sonderstellung. [7]

Der Landkreis Lindau war mit drei Delegierten in der Beratenden Landesversammlung des Landes Wurttemberg-Hohenzollern und zusammen mit der am 25. September 1948 aus dem Landkreis ausgegliederten Stadt Lindau (Bodensee) bis zum 19. Dezember 1950 auch im Landtag des neu errichteten Landes Wurttemberg-Hohenzollern vertreten.

Fur das Land Lindau gab es eine Reihe von Kosenamen, wie ?Zweites Furstentum Liechtenstein“, ?Paradies“, ?Deutschlands Fettfleck“ oder ?Monte Carlo am Bodensee“. Letzterer Name ging auf das 1950 in Lindau eroffnete Spielcasino zuruck. Die anderen Namen spielten auf die finanzielle Autarkie Lindaus an: Der Kreis Lindau durfte alle Steuern und Zolle fur sich behalten. Wahrend in anderen Teilen Deutschlands die Menschen vielerorts Hunger litten, hatte Lindau einen Uberschuss an Obst, Fleisch und Milch fur den Export und eine rege Bautatigkeit aufzuweisen. [8]

Landkreis ab 1956 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Landratsamt Lindau an der Bregenzer Straße

Die Ruckgliederung des Landkreises nach Bayern erfolgte am 1. September 1955. Allerdings wurde eine Ubergangszeit ausgehandelt und das Konstrukt endete formlich am 27. Marz 1956 in einem Festakt im Alten Rathaus von Lindau unter Anwesenheit von Kreisprasident Anton Zwisler und des bayerischen Ministerprasidenten Wilhelm Hoegner .

Die Sportvereine des Landkreises Lindau spielen historisch bedingt teilweise noch heute in baden-wurttembergischen Ligen .

Am 1. Juli 1970 wurde die Gemeinde Stiefenhofen des Landkreises Sonthofen in den Landkreis Lindau (Bodensee) umgegliedert.

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die bis dahin kreisfreie Stadt Lindau (Bodensee) in den Landkreis eingegliedert. Die Stadt Lindau erhielt fur den Verlust der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt .

Einwohnerentwicklung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bevolkerungspyramide fur den Kreis Lindau (Bodensee) (Datenquelle: Zensus 2011 [9] .)

Der Landkreis Lindau (Bodensee) gewann von 1988 bis 2008 knapp 10.000 Einwohner hinzu bzw. wuchs um ca. 14 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Landkreis von 70.274 auf 81.669 um 11.395 Einwohner bzw. um 16,2 % an.

Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.

Bevolkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1840 27.543
1900 36.275
1939 47.141
1950 59.304
1961 64.442
1970 68.803
1987 69.522
Jahr Einwohner
1991 74.458
1995 75.796
2000 77.106
2005 79.467
2010 79.769
2015 80.429
2020 82.085

Baudenkmaler [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Siehe Baudenkmaler im Landkreis Lindau (Bodensee)

Schutzgebiete [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Landkreis gibt es zehn Naturschutzgebiete , funf Landschaftsschutzgebiete , elf FFH-Gebiete und mindestens 18 vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand August 2016).

Siehe auch:

Politik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kreistag [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Kreistag besteht aus 60 Mitgliedern, die sich nach dem rechts dargestellten Ergebnis Kommunalwahlen vom 15. Marz 2020 auf folgende Parteien und Wahlergemeinschaften aufteilen (mit Vergleichszahlen der Wahl 2014): [10]

Kreistagswahl 2020
Wahlbeteiligung: 55,2 % (2014: 50,7 %)
 %
40
30
20
10
0
32,6 %
21,8 %
13,7 %
9,7 %
5,3 %
4,6 %
4,2 %
3,5 %
3,2 %
1,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
?6,8  %p
+7,8  %p
?5,2  %p
?4,0  %p
?1,1  %p
+4,6  %p
+2,0  %p
?1,9  %p
+3,2  %p
+1,5  %p
Sitzverteilung im Kreistag
Partei/Liste Wahl 2020 Wahl 2014
Sitze Sitze
CSU 20 24
GRUNE 13 0 9
SPD 0 6 0 8
FDP 0 2 0 1
ODP 0 2 0 3
AfD 0 2 0 0
Die Linke 0 1 0 0
Junge Union (JU) 0 3 0 0
Freie Wahler (FW) 0 8 11
Freie Burgerschaft (FB) 0 3 0 4
Gesamt 60 60

Landrate [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Elmar Stegmann wurde bei der Kommunalwahl 2020 mit 92,5 % der gultigen Stimmen erneut im Amt bestatigt. [11]

Wappen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Landkreis Lindau fuhrt das nachstehend beschriebene und oben dargestellte Wappen:

?Unter Schildhaupt mit den bayerischen Rauten in Silber uber blauem Wellenbalken nebeneinander eine grune Linde und eine dreilatzige rote Fahne mit goldenen Fransen und drei roten Ringen.“ [12] [13]

Bis 1972 galt jedoch das nebenstehend abgebildete Wappen:

Gespalten von Rot und Silber; vorne eine aufrechte silberne Hand, hinten eine dreilatzige, golden befranste rote Fahne; unten zwei von Silber und Blau gespaltene Wellenbalken

Wirtschaft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Lindau (Bodensee) Platz 25 von 402 Landkreisen, Kommunalverbanden und kreisfreien Stadten in Deutschland und zahlt damit zu den Regionen mit ?sehr hohen Zukunftschancen“. [14]

Traditionell dominiert im westlichen Teil der Obst- und Weinbau, wahrend die Landwirtschaft des Westallgaus vor allem durch Viehzucht und Milchwirtschaft gepragt ist. Der Tourismus hat in den letzten 100 Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. Im Westen, speziell am Bodensee , uberwiegen Sommergaste, im Osten der Skitourismus im Winter und Wander- und Kurtourismus im Sommer. Industriezentren sind Lindau (u. a. Obstsaftherstellung durch Lindauer Bodensee-Fruchtsafte GmbH und Maschinenbau ) und Lindenberg (fruher Textilindustrie, vor allem (Stroh-)Hute; heute gepragt durch Liebherr-Aerospace , großter Luftfahrtzulieferer in Deutschland).

Im Oktober 2018 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis bei 2,2 %.

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bodensee-Schifffahrt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1824 wurde das erste Lindauer Dampfschiff , Max Joseph in Dienst gestellt, damit war Lindau an das Schiffahrtsnetz angeschlossen, 1835 wurde die Lindauer Dampfboot AG gegrundet, die spater von den Koniglich Bayerischen Staatsbahnen ubernommen wurde. Durch die Bodenseeschiffe ist der Landkreis mit Osterreich, der Schweiz und Baden-Wurttemberg direkt verbunden.

Straßenverkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Landkreis ist durch Autobahnen mit Munchen und Norddeutschland sowie dem westlichen Bodenseegebiet und Osterreich verbunden.

Eisenbahn [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Bahnstrecke Buchloe?Lindau , welche lange Zeit das verkehrliche Ruckgrat des Kreises bildete, wurde ab 1844 von der Bayerischen Staatsbahn als Teil der Ludwig-Sud-Nord-Bahn projektiert. In ihrem Verlauf entstand bei Rothenbach der damals großte Eisenbahndamm der Welt . Die Eroffnung erfolgte 1853, damit war der Landkreis an das bayerische Schienennetz angeschlossen, Bayern erhielt den Anschluss an den Seeweg in die Schweiz. Mit der Bahnstrecke Lindau?Bludenz (1872) war das Kreisgebiet auch per Bahn mit Osterreich verbunden. 1874 wurde die Eisenbahn-Trajekt-Linie Lindau?Romanshorn eingerichtet. In den 1890er Jahren wurde in Hergatz gemeinsam mit der Wurttembergischen Staatsbahn eine Zweiglinie nach Wangen ? Kißlegg hergestellt. Auch Weiler im Allgau wurde durch eine Nebenbahn 1897 an die Hauptstrecke bei Rothenbach angeschlossen. Diese Verbindung wurde von der Gemeinde Weiler selbst finanziert (1960 stillgelegt). Erst 1899 erfolgte der Luckenschluss durch die Bahnstrecke Friedrichshafen?Lindau . 1901 ging die Scheidegger Moosrutsche genannte Lokalbahn Rothenbach?Lindenberg?Scheidegg in Betrieb (1966 stillgelegt).

Verkehrsverbund [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seit dem Jahr 2017 gehort der Landkreis Lindau dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an. Das Gebiet dieses Verkehrsverbundes erstreckt sich auch auf die benachbarten Landkreise Ravensburg und Bodenseekreis in Baden-Wurttemberg.

Gemeinden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Landkreis Lindau gliedert sich in 19 Gemeinden, davon 2 Stadte, 3 Markte, 5 Einheitsgemeinden und 3 Verwaltungsgemeinschaften (mit insgesamt 9 Mitgliedsgemeinden).

(Einwohner am 31. Dezember 2022 [15] )

Stadte

  1. Lindau (Bodensee) , Große Kreisstadt (25.846)
  2. Lindenberg im Allgau (11.739)

Markte

  1. Heimenkirch (3559)
  2. Scheidegg (4400)
  3. Weiler-Simmerberg (6522)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Argental mit Sitz in Rothenbach (Allgau)
    (Gemeinden Gestratz, Grunenbach, Maierhofen und Rothenbach (Allgau))
  2. Sigmarszell
    (Gemeinden Hergensweiler, Sigmarszell und Weißensberg)
  3. Stiefenhofen
    (Gemeinden Oberreute und Stiefenhofen)

Weitere Gemeinden

  1. Bodolz (3065)
  2. Gestratz (1303)
  3. Grunenbach (1574)
  4. Hergatz (2485)
  5. Hergensweiler (1940)
  6. Maierhofen (1567)
  7. Nonnenhorn (1826)
  8. Oberreute (1683)
  9. Opfenbach (2399)
  10. Rothenbach (Allgau) (1976)
  11. Sigmarszell (2967)
  12. Stiefenhofen (1899)
  13. Wasserburg (Bodensee) (3954)
  14. Weißensberg (2689)
Baden-WürttembergÖsterreichSchweizLandkreis OberallgäuBodolzGestratzGrünenbachHeimenkirchHergatzHergensweilerLindau (Bodensee)Lindenberg im AllgäuMaierhöfenNonnenhornOberreuteOpfenbachRöthenbach (Allgäu)ScheideggSigmarszellStiefenhofenWasserburg (Bodensee)Weiler-SimmerbergWeißensbergBodensee

Gemeinden des Landkreises vor der Gebietsreform 1971/78 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Nordosten grenzte der Landkreis an den Landkreis Kempten (Allgau) , im Osten an den Landkreis Sonthofen , im Suden an das osterreichische Bundesland Vorarlberg und die kreisfreie Stadt Lindau (Bodensee) , im Westen an den baden-wurttembergischen Landkreis Tettnang und im Norden an den ebenfalls in Baden-Wurttemberg liegenden Landkreis Wangen sowie die Gemeinde Achberg , die bis 1969 zum Landkreis Sigmaringen , danach zum Landkreis Wangen gehorte.

Die 28 Gemeinden des Landkreises Lindau (Bodensee) vor der Gemeindereform 1971/78. [16] [17] Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben.

Landkreis Lindau (Bodensee), Gemeindegrenzenkarte von 1961
Lage in Bayern
Gemeinden des Landkreises Lindau (Bodensee)
ehemalige Gemeinde heutige Gemeinde
Bodolz Bodolz
Bosenreutin Sigmarszell
Ebratshofen Grunenbach
Ellhofen Weiler-Simmerberg
Gestratz Gestratz
Grunenbach Grunenbach
Harbatshofen Stiefenhofen
Hege Wasserburg am Bodensee
Heimenkirch (Markt) Heimenkirch
Hergensweiler Hergensweiler
Lindenberg im Allgau (Stadt) Lindenberg im Allgau
Maierhofen Maierhofen
Maria-Thann Hergatz
Niederstaufen Sigmarszell
Nonnenhorn Nonnenhorn
Oberreitnau Lindau (Bodensee)
Oberreute Oberreute
Opfenbach Opfenbach
Rothenbach (Allgau) Rothenbach (Allgau)
Scheffau Scheidegg
Scheidegg (Markt) Scheidegg
Sigmarszell Sigmarszell
Simmerberg (Markt) Weiler-Simmerberg
Unterreitnau Lindau (Bodensee)
Wasserburg (Bodensee) Wasserburg (Bodensee)
Weiler im Allgau (Markt) Weiler-Simmerberg
Weißensberg Weißensberg
Wohmbrechts Hergatz

Die Gemeinde Mitten wurde am 23. Marz 1926 in Wasserburg (Bodensee) umbenannt. Die Gemeinden Oberreitnau und Unterreitnau wurden am 1. Juli 1971 zur Gemeinde Reitnau zusammengeschlossen, die ihrerseits am 1. Januar 1976 in die Stadt Lindau eingegliedert wurde.

Kfz-Kennzeichen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wahrend der franzosischen Besatzung galt im Landkreis zunachst von 1947 fur zwei Jahre das Kurzel X . 1948 wurde zudem das Kurzel FBy eingefuhrt, welches fur ?Franzosisch-Bayern“ stand. Ersteres Kennzeichen wurde 1950 durch die Kennbuchstaben By ersetzt. Bis 1956 wurden die Kurzel ?FBy“ und ?By“ fur den Landkreis ausgegeben.

Am 1. Juli 1956 wurden dem Landkreis und der kreisfreien Stadt Lindau (Bodensee) bei der Einfuhrung der bis heute gultigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen LI zugewiesen. Es wird im Landkreis durchgangig bis heute ausgegeben.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Anton Gruber: Der Landkreis Lindau. Verlag des Heimatpflegers von Schwaben, Kempten (Allgau) 1956, OCLC 36643898 .
  • Heinrich Loffler: Landkreis Lindau. Bd. 6. 1973; ISBN 3-7696-9889-4 .
  • Gunther U. Muller, Emil Kroher: Unser Landkreis. Lindau, Bodensee. Landratsamt, Aichach 1969, OCLC 73901488 .
  • Hugo Schnell: Der Landkreis Lindau. Landschaft, Geschichte, Kunst. 1982, ISBN 3-7954-0569-6 .
  • Daheim im Landkreis Lindau. 1994, ISBN 3-7977-0281-7 .
  • Gerhard Willi (Hrsg.): Volks- und landeskundliche Beschreibungen aus den Landkreisen Lindau und Oberallgau mit Kempten ? die Physikatsberichte der Stadt- bzw. Landgerichte Lindau, Weiler, Kempten, Immenstadt und Sonthofen (1858?1861). Augsburg 2016, ISBN 978-3-95786-036-1 .
  • Julian Lubini: Die Geschichte des ≫Landes≪ Lindau . Ein Kreis als Staat zwischen Frankreich, Bayern, Wurttemberg und dem Bund (1945?1955/56). 1. Auflage. Books on Demand, Norderstedt 2021, ISBN 978-3-7526-2945-3 (621 Seiten).

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Landkreis Lindau  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) ( Hilfe dazu ).
  2. Quelle: Statistik fur die EUREGIO-Bodensee. In: Aufgelistet! Die zehn Landkreise der Bodenseeregion, … In: Sudkurier vom 25. Februar 2011 und in: Ders. vom 2. Juli 2011
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Amter, Gemeinden und Gerichte 1799?1980 . C. H. Beck, Munchen 1983, ISBN 3-406-09669-7 , S.   512 .
  4. a b c territorial.de
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Amter, Gemeinden und Gerichte 1799?1980 . C. H. Beck, Munchen 1983, ISBN 3-406-09669-7 , S.   97 .
  6. Suddeutsche Zeitung vom 25. Marz 2016 (?Welche Macht Zwisler hatte“)
  7. Peter Brill: Der Bodensee. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 2014, S. 381?384.
  8. Stefan Mayr: Als der Kreis Lindau ein eigener Staat war. Suddeutsche Zeitung, 27. Marz 2016, abgerufen am 5. Mai 2022 .
  9. Archivierte Kopie ( Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de Datenbank Zensus 2011, Kreis Lindau (Bodensee), Alter und Geschlecht
  10. Landkreis Lindau, Ergebnis der Kreistagswahl 2020 , abgerufen am 27. April 2020
  11. Ergebnis der Landratswahl 2020 im Landkreis Lindau
  12. Das Wappen des Landkreises Lindau (Bodensee)
  13. https://www.hdbg.eu/gemeinden/index.php/detail?rschl=9776000
  14. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 2. Oktober 2017 ; abgerufen am 24. Marz 2018 .
  15. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) ( Hilfe dazu ).
  16. Michael Rademacher: Landkreis Lindau (Bodensee). Online-Material zur Dissertation, Osnabruck 2006. In: eirenicon.com.
  17. BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung ( Memento des Originals vom 27. Marz 2009 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.geodaten.bayern.de (abgerufen am 6. Juli 2010)