Landezone (Fallschirmspringen)

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Absprung aus einer C-130 ?Hercules“ in den USA (2004)

Die Landezone ist der Raum, in dem Fallschirmspringer und/oder Nachschub als Versorgungsguter nach Fallschirmsprung oder Abwurf angelandet wird. In einer Landezone konnen entgegen einer Abwurfzone Luftfahrzeuge landen.

Die engl. drop zone fur Absetzzone bezeichnet im Militarwesen den Luftraum der Flugroute in dem Personen und/oder Versorgungsguter abgesetzt werden und ist gegenuber der Landezone in Windrichtung versetzt, damit durch die Winddrift Fallschirmspringer und Versorgungsguter am Rundkappenfallschirm durch den Wind in die Landezone getrieben werden.

Die Landezone besonders deren Beginn wird zum Absetzen meist mit optischen Hilfsmitteln wie Rauchgranaten, Fackeln oder Blinklichtern markiert. Den im Flugzeug befindlichen Fallschirmjagern wird der Beginn des Absetzvorgangs im automatischen Sprung durch Handzeichen der Absetzer und Grunlicht mit Hupsignal durch die Luftfahrzeugbesatzung angezeigt. Der Absetzvorgang in sich, bei Freifallern auch die Einweisung des Luftfahrzeugs in die Absprungzone, wird durch den Absetzer durchgefuhrt.

Beim Abwurf von Nachschub durch Transportflugzeuge wird z. B. auf Paletten befestigte Ausrustung oder Verpflegung mit einem oder mehreren Fallschirmen oder auch in sehr geringer Hohe und sehr langsamer Fluggeschwindigkeit durch einen Bremsschirm im deep dropping abgesetzt.

Die Auswahl der Landezone ist von verschiedenen Faktoren wie u. a. Wetterverhaltnisse mit maßiger Windgeschwindigkeit und Beschaffenheit der Landezone abhangig. Diese muss fur Ubungssprunge ausreichend breit und lang sein sowie frei von Hindernissen wie Baumen oder Weidezaunpfahle. Es sollten sich keine Gewasser in der Nahe befinden. Der Untergrund sollte eben und weich sein, und moglichst aus Gras bestehen, kein Fels oder kunstlich geharteter Untergrund wie Beton, da sonst die Gefahr besteht, dass sich die Fallschirmspringer verletzten oder Springer und Lasten durch starken Wind seitlich aus oder uber die geplante Landezone hinausgetrieben werden, sich in Baumen verfangen oder in Wasserflachen landen.

Eine Landezone erstreckt sich immer in Windrichtung und muss lang genug sein, um in die Windrichtung mit allen Springern landen zu konnen. Sie ist daher mehrere hundert Meter rechteckig lang. Nur fur Freifaller mit steuerbaren Sprungfallschirmen sind kleinere Landzonen ausreichen, an die sich Hindernisse anschließen konnen. Gefordert ist das Erreichen einer Landezone von 50 × 50 m. Erfahrene Springer erreichen auch mit mehreren Springern Punktlandungen im 10 m Radius.

Der erste Fallschirmspringer im automatischen Fallschirmsprung wird so in der Absprungzone abgesetzt, dass er durch den Wind am unteren Ende der Landezone landet, der letzte Springer am oberen Ende, und damit uber die Landezone hinaus versetzt abgesetzt.

Die Windrichtung wird in einer standigen Landezone mit einer Windfahne oder Windsack, die Windstarke mit einem Windmesser bestimmt.

Bei militarischen Einsatzen in eine nicht standige Landezone auch durch einen Messballon, der durch eine Einsatz-Leitgruppe (ELG) zur Windbestimmung eingesetzt wird.

Bei Außenlandungen vom Absetzer durch einen Drifter aus einem neonfarbigen 5 m langen Kreppstreifen mit einer dunnen Eisenstange als Gewicht, der in etwa die gleiche Sinkgeschwindigkeit hat wie ein Fallschirmspringer mit einer Rundkappe. Der Absetzer wahlt dazu einen markanten Gelandepunkt in der Landezone und kann anhand der Abdrift den Versatz durch den Wind erkennen. Entgegen der Windrichtung ? also in Windrichtung ? wird dann die Abdriftentfernung fur den Absetzpunkt zugelegt. Die Absetzzone ist daher in Windrichtung um die Entfernung der Windabdrift zur Landezone versetzt.

Dieses Verfahren wird heute in der Ausbildung meist nur noch einmal taglich morgens oder nach gravierender Anderung der Wetterverhaltnisse am Sprungplatz eingesetzt. In sich ist dieses Verfahren jedoch durch den Einsatz von Gleitfallschirmen nicht mehr zwingend, gibt jedoch die Windabdrift auch fur Gleitfallschirme an, da die Mindesoffnungshohe fur Fallschirme bei rund 600 m liegt und nicht die Absetzhohe maßgebend ist, sondern die Offnungshohe.

Im Gleiteinsatz entfallt das Setzen, da sich die Absetzzone um bis zu 50 km von der Landezone entfernt befindet.