Kulturzentrum Ostpreußen
![](//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/43/Bernsteinkabinett_klein.JPG/250px-Bernsteinkabinett_klein.JPG) Bernsteinkabinett im Kulturzentrum Ostpreußen
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Daten
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Ort
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Ellingen
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Art
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Kulturhistorisches Museum
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Eroffnung
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1981
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Leitung
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Website
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ISIL
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DE-MUS-020024
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Das
Kulturzentrum Ostpreußen
zur Bewahrung und Pflege des
ostpreußischen
Kulturerbes existiert seit 1981 und betreibt Ausstellungen, Archive, eine Galerie und ein Museum. Das staatlich geforderte Zentrum befindet sich im Westflugel des
Deutschordensschlosses
in
Ellingen
im
mittelfrankischen
Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
. Seit 2009 existiert eine Außenstelle im
Altvaterturm
bei
Lehesten
.
Das Kulturzentrum Ostpreußen leistet einen Beitrag zur Bewahrung und Pflege des ostpreußischen Kulturerbes. Der Aufbau des Kulturzentrums Ostpreußen, einer Einrichtung der
Ostpreußischen Kulturstiftung
, erfolgte ab 1981 mit Unterstutzung des Bundes und des Freistaates
Bayern
, dem Patenland der Ostpreußen.
[1]
Im Mittelpunkt steht die ostpreußische Landeskunde und Kulturgeschichte sowie zeitgenossische
Kunst
. Zunehmende Bedeutung gewinnt die grenzuberschreitende Kulturarbeit und Kooperation mit
polnischen
,
russischen
und
litauischen
Einrichtungen. Da sich das ergiebigste Fundgebiet von baltischem
Bernstein
in Ostpreußen befindet, beinhaltet das Zentrum zwei Raume, die sich ausschließlich dem Schmuckstein widmen. Ostpreußischer Natur
bernstein
in vielen Formen und Farben sowie Schmuckstucke und Gebrauchsgegenstande aus der
Konigsberger Bernsteinmanufaktur
sind ausgestellt.
In der musealen Abteilung werden zahlreiche Themen anschaulich dargestellt: Historische Jagdwaffen, Jagdtrophaen, Kupferstiche,
Majolika
aus der kaiserlichen Manufaktur in
Cadinen
, die Geschichte der evangelischen
Salzburger Exulanten
, ein
Konigsberger
Burgerzimmer mit Mobeln aus dem 19. Jahrhundert sowie Erinnerungsstucke an die große Tradition der Konigsberger Schulen und der
Albertus-Universitat
.
Das Modell des
ermlandischen
Bauerndorfs
Wolfsdorf
zeigt das fruhere Leben auf dem Land. Der originale Webstuhl und die handgewebten Textilien geben Einblick in alte handwerkliche Techniken.
Zahlreiche Nachlasse mit wertvollen Unterlagen aus den Bereichen
Volkskunde
,
Literatur
und
Fotografie
sind ein Teil des Archivs. Sondersammlungen wie Bildarchiv, Glasplattennegative und Schulprogrammschriften erganzen die Bestande. Eine umfangreiche
Spezialbibliothek
steht zur Verfugung.
Gemalde, Grafiken und Plastiken bedeutender Kunstler beherbergt die Galerie im 2. Obergeschoss.
Kathe Kollwitz
und
Lovis Corinth
sind ebenso wie Werke der Absolventen der Konigsberger Kunstakademie und der Reprasentanten der Kunstlerkolonie
Nidden
auf der
Kurischen Nehrung
vertreten.
Im Juli 2009 eroffnete das Kulturzentrum Ostpreußen eine Außenstelle im Altvaterturm bei Lehesten. Dazu wurde im siebten Geschoss dieses Turmes ein Zimmer angemietet, welches das Kulturzentrum Ostpreußen Ellingen als Ostpreußenzimmer ausgestaltete. Auf insgesamt 18 Tafeln werden die Geschichte Ostpreußens, Kirchen, Burgen, Schlosser, beruhmte Personlichkeiten des Landes sowie Landschaften und Naturraume erlautert. Auch die Zeit des
Zweiten Weltkrieges
mit Flucht und Vertreibung finden Erwahnung. Zudem ist ein Abschnitt der Ausstellung der Erlauterung der Aufgaben des Kulturzentrums Ostpreußen in Ellingen vorbehalten.
[2]
Im Laufe seines Bestehens hat das Kulturzentrum bis Juli 2020 54 Kabinettausstellungen
[3]
sowie 109 Sonderschauen
[4]
durchgefuhrt.
Nachfolgend ein Uberblick uber das Themenspektrum:
- Sonderausstellungen
- Kabinettausstellungen
- 1993:
Ljudmilla Tambovceva
, Malerin aus Konigsberg
- 1994: Edith und
Hermann Wirth
? ein Malerpaar aus Konigsberg
[6]
- 1999:
Vera Macht
? eine ostpreußische Malerin
- 1999: Die Malerin
Kathe Ruppel
- 2000: Aquarelle von
Erich Gindler
- 2001: In memoriam
Ute Gobel
? Landschaften
- 2003: Der ostpreußische Maler
Ernst von Saucken
- 2004: Schlosser und Gutshauser im sudlichen Ostpreußen
- 2005:
Walter von Sanden-Guja
- 2007: Die Sektion Konigsberg/Pr. des Deutschen Alpenvereins und seine
Ostpreußenhutte
- 2009:
Lyck
? Hauptstadt
Masurens
- 2009: Die Franzosen in
Memel
1920?1923
- 2010: Franken in Preußen ? Preußen in Franken ? historische und kulturelle Wechselbeziehungen im Lauf von acht Jahrhunderten
- 2010: Zum 200. Todestag ?
Konigin Luise
in Ostpreußen
- 2012: Auf der Suche nach dem einfachen Leben ... ?
Ernst Wiechert
zum 125. Geburtstag
- 2014: Der Deutsche Orden in Franken und im Preußenland
- 2015: Backsteinarchitektur im Ostseeraum
- 2016: 500 Jahre
Reinheitsgebot
: Bier und Brauereien in Ostpreußen damals und heute
- 2017:
Von der Groeben
? ein Adelsgeschlecht in Ostpreußen
- 2019: Die Geschichte des
Rundfunks
in Ostpreußen
- 2019:
Eitel Klein
? ein frankisches Kunstlerleben
- 2020: Ostpreußische Baudenkmaler und Landschaften ? Kohle- und Tuschzeichnungen von
Ernst von Glasow
Im Bericht der Bundesregierung von 2013 zu Maßnahmen nach
§ 96 BVFG
lautet es: "Das Kulturzentrum Ostpreußen steht in der Tragerschaft der Ostpreußischen Kulturstiftung und wird jeweils zur Halfte vom Bund und vom Freistaat Bayern gefordert. Die Projektforderung des Bundes betrug 215.000 Euro in 2021 und 220.000 Euro in 2022."
[7]
- ↑
Manfred E. Fritsche:
?Sie leisten vorzugliche Arbeit“
. In:
Preußische Allgemeine Zeitung
.
Nr.
44
, 5. November 2011,
S.
11
(
preussische-allgemeine.de
[PDF]).
- ↑
Manfred E. Fritsche:
Siebter Stock: Ostpreußen
. In:
Preußische Allgemeine Zeitung
.
Nr.
28
, 11. Juli 2009,
S.
20
(
preussische-allgemeine.de
[PDF]).
- ↑
Kulturzentrum Ostpreußen:
Auflistung aller Kabinettausstellungen (Stand Juli 2020)
. Juli 2020.
- ↑
Kulturzentrum Ostpreußen:
Auflistung aller Sonderausstellungen (Stand Juli 2020)
. Juli 2020.
- ↑
Ingeborg Nolde, Irmgard Buchholz:
Professor Ernst Grun und Schuler
. EOS-Druck, St. Ottilien (
ostpreussen.de
[PDF] Ausstellung vom 3. August ? 15. September 1985).
- ↑
Jorn Barfod:
Edith und Hermann Wirth. Ein Kunstlerpaar aus Ostpreußen
. Husum Verlag, 1994,
ISBN 3-88042-686-4
(
amazon.de
).
- ↑
https://dserver.bundestag.de/btd/20/083/2008320.pdf
49.060805555556
10.965555555556
Koordinaten:
49° 3′ 38,9″
N
,
10° 57′ 56″
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