Kubatbek Boronow

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Kubatbek Boronow im August 2017

Kubatbek Aiyltschijewitsch Boronow ( kirgisisch und russisch Кубатбек Айылчиевич Боронов ; * 15. Dezember 1964 in Serger , Kirgisische SSR , heute Oblus Osch , Kirgisistan ) ist ein kirgisischer Politiker, der vom 16. Juni 2020 bis zum 6. Oktober 2020 Premierminister des zentralasiatischen Staates war.

Boronow stammt aus dem Dorf Serger im Suden Kirgisistans. Zum Studium ging Boronow nach Frunse, dem heutigen Bischkek , und studierte dort am Polytechnischen Institut. Im Jahr 1991, dem Jahr der Unabhangigkeit Kirgisistans, graduierte er mit einem Abschluss im Bereich Agrarbau. Daraufhin absolvierte Boronow einen einjahrigen Militardienst bei den kirgisischen Streitkraften , ehe er 1992 als Maurer in der Privatwirtschaft tatig wurde. Anschließend arbeitete Boronow als Ingenieur und ab 1998 als Direktor einer Holzbearbeitungsfirma.

Im Jahr 2003 wechselte Boronow aus der Privatwirtschaft in den Staatsdienst und wurde Leiter der Abteilung fur Planung, Wirtschaft und Logistik im kirgisischen Ministerium fur Katastrophenschutz. Von 2009 bis 2010 leitete er die Katastrophenschutzbehorde im Oblus Tschui , 2011 stieg er zum stellvertretenden Minister fur Katastrophenschutz auf. Noch im selben Jahr wurde Boronow als Minister fur Katastrophenschutz Teil des Regierungskabinetts des damaligen Premierministers Almasbek Atambajew . Er behielt dieses Amt bis ins Jahr 2018 und war damit Mitglied zahlreicher Regierungen, da diese in Kirgisistan haufig wechselten. [1] [2]

Am 20. April 2018 wurde Boronow im Rahmen einer erneuten Regierungsumbildung Stellvertreter des neuen Premierministers Muchammedkaly Abylgasijew . Dieser musste das Amt bereits nach knapp zwei Monaten wieder aufgeben, da er in einen Skandal um den Verkauf von Funkfrequenzen verwickelt war. Als Nachfolger wahlten die Abgeordneten des Dschogorku Kengesch am 16. Juni 2020 Boronow, der daraufhin einer personell kaum veranderten Regierung vorstand. Prioritaten seiner Amtszeit waren insbesondere die Eindammung der COVID-19-Pandemie in Kirgisistan und der damit verbundenen wirtschaftlichen Schaden sowie die Organisation der Parlamentswahl 2020 . [2]

Noch am 4. Oktober 2020, dem Tag der Parlamentswahl in Kirgisistan, zeigte sich Boronow optimistisch hinsichtlich des Ablaufs der Wahl. Bei seiner Stimmabgabe sagte Boronow, die Regierung tue alles, um die Abhaltung einer offenen, fairen, transparenten und kompetitiven Parlamentswahl zu gewahrleisten. [3] Entgegen der Versicherung des Premierministers, dass die Wahl in einer ruhigen Atmosphare stattfinden werde, kam es nach der Wahl zu Protesten in Kirgisistan , die schließlich zur Annullierung des Wahlergebnisses fuhrten. Am 6. Oktober 2020 trat Boronow vor dem Hintergrund anhaltender Proteste vom Amt des Premierministers zuruck. Sein Nachfolger wurde der im Rahmen der Proteste aus der Haft befreite Sadyr Dschaparow . [4]

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Einzelnachweise

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  1. Daria Podolskaya: От каменщика до премьера. Что известно о Кубатбеке Боронове. In: 24.kg. 16. Juni 2020, abgerufen am 17. April 2021 (russisch).
  2. a b Tanguy Martignolles: Kubatbek Boronow ist neuer Premierminister Kirgistans. In: Novastan Deutsch. 19. Juni 2020, abgerufen am 17. April 2021 (deutsch).
  3. Tatyana Kudryavtseva: Kubatbek Boronov: I believe that the elections will be held in calm atmosphere. In: 24.kg. 4. Oktober 2020, abgerufen am 17. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  4. Ministerprasident Kubatbek Boronow tritt nach Protesten zuruck. In: Die Zeit . 6. Oktober 2020, abgerufen am 17. April 2021 .