Kooperatives Computerspiel

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Ein kooperatives Computerspiel , kurz Koop-Spiel , ist ein Computerspiel , in dem mindestens zwei Spieler gemeinsam gegen den Computer antreten. Im Gegensatz zum kompetitiven Mehrspielermodus findet der Wettstreit nicht zwischen den Spielern oder Gruppen von Spielern statt, sondern primar zwischen Spielern und dem Computer. Auch klassischerweise kompetitive Spiele, wie Echtzeit-Strategiespiele oder Taktik-Shooter , konnen, je nach Spiel, durch den Einsatz von computergesteuerten Gegnern kooperativ gespielt werden. Ein zusatzlicher Koop-Modus bietet oft die Moglichkeit, klassische Einzelspielerinhalte, zusatzliche Level oder normalerweise kompetitiv gespielte Spiele auch kooperativ zu bestreiten. Die Spiele werden am selben Gerat oder uber eine Netzwerkverbindung gespielt.

Kooperatives Gameplay verfolgt stets ein gemeinsam zu erreichendes Spielziel. Ein Spiel im Koop-Modus verlangt von den Spielern, die Spielweise der jeweils anderen Spieler nachzuvollziehen, das eigene Vorgehen anzupassen und individuelle Verluste fur das gemeinsame Ziel in Kauf zu nehmen. Das erreichen des Spielziels setzt haufig Kommunikation zwischen den Spielern voraus. Auch im Koop-Modus kann es, dem gemeinsamen Ziel untergeordnet, individuelle Ziele, Belohnungen oder Punktestande geben. Unkooperatives oder destruktives Verhalten kann, je nach Spielregeln, mit individuellem Punkteabzug oder Ausscheiden aus dem Spiel bestraft werden. Das kooperative Spielen von Computerspielen, insbesondere mit befreundeten statt fremden Mitspielern, kann zu großerer Motivation und erhohtem Einsatz fur das Spielziel fuhren. [1]

Das erste Computerspiel, das kooperatives Gameplay implementierte, ist Ataris Pong Doubles (1973), eine Vier-Spieler-Variante von Pong (Atari, 1972), in der jeweils zwei Spieler im Team spielen. Wahrend Kooperation zwar essentiell fur den Sieg ist, wird das Spiel ausschließlich gegen menschliche Gegenspieler ausgetragen. Ein fruhes im Sinne obiger Definition kooperativ gespieltes Spiel ist Howard Delmans Fire Truck (Atari, 1978). Darin steuern zwei Spieler ein Feuerwehrfahrzeug durch eine Stadt und mussen Gegenverkehr und Hindernissen ausweichen. [2] [3]

Wahrend das kooperative Spiel grundsatzlich mindestens zwei menschliche Spieler voraussetzt, kann sich die Verbindungsart, uber die gespielt wird, unterscheiden. So kann uber ein Lokales Netzwerk (LAN) , das Internet oder an derselben Spielkonsole oder demselben PC mit mehreren Spielern gespielt werden. Manche Spiele erlauben verschiedene Verbindungsarten oder sogar Kombinationen daraus.

Couch-Koop
Als Couch-Koop , auch Spiele mit lokalem Koop-Modus , werden Mehrspieler -Spiele bezeichnet, die von mehreren Spielern gleichzeitig am selben Gerat gespielt werden konnen. Dabei hat entweder jeder Spieler einen eigenen Teil des Bildschirms ( Split-Screen ), wie in Mario Kart Wii und Serious Sam 2 , oder alle Spieler verwenden dieselbe Ansicht, wie in Trine und Overcooked .
Hot-Seat-Modus
Auch Spiele, die uber einen Hot-Seat-Modus verfugen, lassen sich teilweise kooperativ spielen. Dabei spielen alle Spieler am selben Gerat, wechseln sich jedoch in der Reihenfolge ab. Bekannte Vertreter sind Worms W.M.D. und Sid Meier’s Civilization VI .
Netzwerkspiel
Daruber hinaus konnen Computerspiele uber eine Netzwerkverbindung entweder in einem lokalen Netzwerk (LAN) oder als Onlinespiel uber das Internet kooperativ gespielt werden. Hierzu ist in der Regel ein dedizierter Spielserver notwendig. Dieser kann entweder, wie bei Spielen mit LAN-Modus, von einem der Spieler bereitgestellt werden und findet sich in diesem Fall haufig in die Spielsoftware integriert, oder dedizierte Spielserver werden vom Spielehersteller betrieben. Auch eine Kombination aus beiden ist ublich. Ausschließliche Online-Koop-Spiele sind beispielsweise Company of Heroes 2 und Diablo 3 . In einem lokalen Netzwerk mit selbst gehostetem Spielserver konnen z. B. Killing Floor und Super Smash Bros. Ultimate gespielt werden.

Mods mit Koop-Modus

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Mitunter werden klassische Einzelspielertitel oder kompetitive Mehrspielerspiele nach Veroffentlichung vom Hersteller oder durch Dritte per Mod um einen Koop-Modus erweitert. Die Modifikation ermoglicht dann, dieselben Einzelspielermissionen mit einem oder mehr Mitspielern zu bestreiten, gegebenenfalls mit angepasstem Schwierigkeitsgrad. Teilweise sind jedoch auch neue Spielinhalte fur das kooperative Spiel enthalten, der Ubergang zur Total-Conversion-Mod ist fließend. Zu den beliebten Mods, die Spiele um einen Koop-Modus erweitern, gehoren die Standalone -Mod Sven Co-Op fur Half-Life , die Modifikation Open CoOp fur Doom 3 und Co-op Warfare fur F.E.A.R. [4] Zu den beliebten Total Conversions, die einen Koop-Modus neu einfuhrten, gehoren Killing Floor und Alien Swarm als Mods fur Unreal Tournament 2004 .

  • Tim Skelly: Cooperative Gameplay . In: Mark J. P. Wolf (Hrsg.): Encyclopedia of Video Games: The Culture, Technology, and Art of Gaming . 2. Auflage. Greenwood, ABC-CLIO, 2021, ISBN 978-1-4408-7019-4 , S.   218?220 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. W. Peng, G. Hsieh: The influence of competition, cooperation, and player relationship in a motor performance centered computer game . In: Computers in Human Behavior . Nr.   28 , 2012, S.   2100?2106 .
  2. Atari Arcadespiele: Fire Truck. In: Atarimuseum. Abgerufen am 25. Juli 2022 .
  3. Mark J. P. Wolf (Hrsg.): Encyclopedia of Video Games: The Culture, Technology, and Art of Gaming . 2. Auflage. Greenwood, ABC-CLIO, 2021, ISBN 978-1-4408-7019-4 , S.   218 (englisch).
  4. Best mods for co-op gaming. In: GamesRadar+ . Abgerufen am 18. Juli 2022 (englisch).